Beiträge von Palim

    Man führt damit ja nur ein System ein, welches in der Privatwirtschaft seit Jahrhunderten funktioniert. Angebot und Nachfrage.

    Ja, bestimmt.

    Dass das funktioniert, sehe ich nur nicht.

    Aber weil das in den Schulen auf die übliche Weise nicht geht, finden wir einfach andere Namen für gleiche Verfahrensweisen: Wir sparen uns die teureren Fachkräfte und stellen Vertretungen und andere ein, die die Stellen besetzen.

    Dafür bekommt man Betreuung und Aufsicht, allerdings keinen Unterricht im herkömmlichen Sinne, keine Beratung, weit weniger Erziehung. Es nennt sich "Verlässlichkeit", es sind prekäre Beschäftigungsverhältnisse.

    Benötigen wir ja offenbar dringend, weil es in der Privatwirtschaft so optimal funktioniert und Angebot und Nachfrage stets ausgelotet werden. Deshalb sind die Aktionäre auch so verantwortlich und haften für die Unternehmen, an denen sie beteiligt sind.

    Andererseits: Machen wir Bildung zum Privatvergnügen.

    Dann können sich die, die es wirklich brauchen, Lehrkräfte für die Fächer kaufen, die sie interessieren.

    Die anderen verzichten einfach auf Lesen, Schreiben, Rechnen oder anderes oder bringen den eigenen Kindern bei, was sie selbst können.

    Wer braucht schon Bildung für die Gesellschaft?

    Welche Fächer da wohl zuerst abgewählt würden?

    Für die Privatwirtschaft wäre das auch gleich viel besser. Da können sie die Löhne der prekären Beschäftigungen absenken, kein Bildung, kein Geld.

    Wer wirklich gut ausgebildetes Personal benötigt, kümmert sich als Unternehmen gleich selbst darum.

    Da sparen wir uns die höhere Bildung. Angebot und Nachfrage regeln das dann schon.

    Nur baue ich eben auch keine Argumentation auf mit so einem offensichtlichen Widerspruch.

    Mir erschließt sich der Widerspruch nicht.

    Lehrkräfte werden für den Beruf des Lehrens gleich lang ausgebildet und sollten dann gleich einsteigen.

    Deine Argumentation basiert auf der Annahme, SekI+II-Lehrkräfte würden mehr Schuljahre abdecken. Das dem gar nicht so war und ist, hatte ich schon geschrieben (GHR-Ausbildung, reine SekII-LuL...)

    Diesen Widerspruch hast du ins Forum gebracht.

    Wenn du ihn auflösen möchtest, dann schreib das doch einfach.

    Wenn man sagt, GS-Kräfte müssten genauso lange ausgebildet werden wie Gym-Kräfte, dann bedeutet dies auch, H/R-Kräfte müssten genauso lange ausgebildet werden wie Gym-Kräfte.

    Werden sie, siehe Beitrag von Humblebee . FöS- und BBS-LuL eingeschlossen.

    Und nun?

    Ich hatte schon erläutert, dass die Studieninhalte unterschiedliche Schwerpunkte haben werden und sollten. Darüber kann man diskutieren.

    Der Abschluss bleibt aber Master+2.Staatsexamen. Das ist für die Einstellung und Eingruppierung relevant.

    Deutsch Geschichte findet man immer.

    Das gilt für welchen Zeitraum, welche Schulform, welche Einstufung oder welche Region?

    In NDS bleiben A12-Stellen für Deutsch-beliebig offen. „Immer“ ist da nicht zutreffend. Bekommen dann die Lehrkräfte, die sich jetzt für ein solches Studium entscheiden, später mehr Geld?

    Das Laufbahnrecht formuliert Mindestvoraussetzungen (!) und keine zwingende Abhängigkeit in beide Richtungen. Auch Master-Absolventen dürfen in den gehobenen Dienst einsteigen.

    Aha. Da können manche Bundesländern nun tatsächlich für den Einstieg an den GHR-Schulen A13-Stellen ausweisen, andere Bundesländer möchten das nicht, schaffen es aber, am Gymnasium nur A13-Stellen für den Beginn zu schaffen. Schon verwunderlich.

    Demnächst könnte irgendein Bundesland vielleicht auf die Idee kommen, dass das Einstiegsamt für Gymnasial- und Förderschullehrkräfte mit A12 auch gut dotiert ist, sie könnten ja auch einfach mal dort beginnen. Die Mindestvoraussetzung bringen sie ja mit.

    Wie ist denn die Lage in NDS? Studiert ihr gleich lang? Was ich zuletzt gelesen habe, scheint Corona jetzt als Ausrede zu gelten, wieso A13 dort niemals kommen wird

    In Nds ist das Studium gleich lang (BBS ausgenommen, da weiß ich es nicht).

    Der Finanzminister hat vor Corona schon abgewunken, der Philologenverband wohl auch, also gab es eine Zulage von knapp 100€ für die A12-Lehrkräfte.

    Nun hat der Finanzminister ein neues Argument. Wäre kein Corona, hätte er sicherlich etwas anderes gefunden.

    Deine Gleichstellung der Ausbildungen ist eben mindestens genauso anmaßend wie meine Unterscheidung.

    Deine Unterscheidung von was?

    Vom Rechtschreibunterricht und deiner Annahme, was "Schreiben nach Gehör" sein könnte?

    Es gab früher GHR-Ausbildungen, diese KollegInnen sind für Klasse 1-10 ausgebildet worden. Ist das dann höherwertig , als am Gymnsaium 9 Schuljahre zu unterrichten? Zählt die Sprachbildung vor der Einschulung zusätzlich oder vielleicht nur halb?

    Geben die KollegInnen im G8 oder die, die nur SekII unterrichten, dann einen Teil ihres Geld wieder ab, weil sie nur 3 Schuljahre unterrichten? Sollte es generell geschehen oder Jahr für Jahr je nach Einsatz?

    Was sollen solche Behauptungen bringen?

    Der Beruf der Lehrkraft ist es, Menschen zu bilden, Wissen zu vermitteln, Kinder zu erziehen und Beurteilungen zu erbringen und ja, Innovation gehört auch dazu.

    Dazu werden Lehrkräfte mittels eines Studiums und eines Referendariats befähigt.

    Die Ausbildung schließt mit dem 2. Staatsexamen ab.

    Die verschiedenen Lehrämter und Fächer bringen unterschiedliche Schwerpunkte und Belastungen mit sich,

    entsprechend sollten diese in der Ausbildung berücksichtigt werden.

    Darüber lässt sich trefflich streiten zu welchem Anteil in welchem Lehramt welche Schwerpunkte sinnvoll oder zwingend erforderlich sind.

    Warum aber das eine Studium mit diesem Schwerpunkt gegen das Studium mit jenem anderen gegeneinander ausgespielt werden muss, bleibt mir unverständlich.

    Inzwischen ist die Ausbildung in vielen Ländern für die unterschiedlichen Lehrämter zudem von gleicher Dauer.

    Bei der Frage, warum der gleiche Beruf mit gleicher Ausbildungsdauer zu unterschiedlichen Einstiegsgehältern und Aufstiegschancen führt, komme ich zum gleichen Ergebnis: Es mag historisch begründet sein, ist aber in heutiger Zeit unverständlich und unfair.

    Bei uns liest die SL gründlich.

    Das Zeugnisprogramm hat keine Korrekturfunktion und ist recht unübersichtlich, wodurch es schneller zu Fehlern kommt, auch Leerzeichen-Fehler und Trennungsfehler schafft das Programm eigenständig zu bilden.

    Textbausteinen helfen dagegen, aber immer mehr Zeugnisse werden individueller formuliert, auch sind die an unserer Schule länger als früher oder an anderen Schulen.

    (an einem Wechsel des Programms sind wir dran)

    Wir lesen nun im 3. Jahr jeweils einen Klassensatz gegenseitig, es können auch mal 2 sein, um die SL zu entlasten.

    Sie liest trotzdem genau, sie unterschreibt ja auch, und schaut auch sehr genau inhaltlich.

    Ja, das ist Mehrarbeit, aber wenn es sonst gut ist, schafft man vieles besser im Team. Das geht in anderen Kollegien/ mit anderen SL leider nicht. Wir haben es hinter uns und ich glaube, wir sind dankbar, dass es gerade gut ist und achten auch auf unsere SL, damit sie uns lange erhalten bleibt.

    Es gibt Lehrpläne, die das setzen, andere Vorgaben zum Orthographieunterricht in manchen Bundesländern...

    ... und dann gibt es noch Lerngruppen, die so oder anders aufgestellt sind.

    Einsetzen wird man es in unterschiedlichen Klassenstufen und differenzieren wird man immer:

    Das Können hat man bei guten SchülerInnen ab Klasse 1, weil sie es wahrnehmen und nutzen, bevor du es thematisierst,

    bei schwachen Rechtschreibenden vielleicht in Klasse 4, weil du ihnen mit viel Mühe vermitteln kannst, worauf sie achten.

    Andere verinnerlichen zwar die Wortschreibungen und können davon regelgeleitet ableiten, ob es ein kurzer oder langer Vokal in der betonten Silbe sein müsste, und kompensieren darüber, dass sie es nicht wahrnehmen können.

    Er provoziert einfach gerne.

    Du nicht?

    Ich bin es leid, die Aufgaben zu erläutern, wenn die KollegInnen und Außerschulischen nicht ein Quentchen an Informationen interessiert sind und mit Vorwürfen kommen:

    Oft wird in der GS ja noch nicht mal mehr vernünftig oder überhaut Rechtschreibung korrigiert. Den Spaß, das wieder halbwegs zu kitten, haben dann die Leute in der Sek 1...)

    Da wir ja auch im Zeugnis nicht nur Noten stehen haben, sondern auch einen Bericht schreiben, würde mich mal interessieren, ob da diesmal die Wörter Corona und Schulschließung auftauchen dürfen. Das durfte ja im Letzten Jahreszeugnis bei uns nicht stehen. Sind bei uns ja noch einige Wochen, mal sehen was kommt.

    Hoffentlich kommt es nicht auf den letzten Drücker, eigentlich sind bei uns die, die Pfingsten mit den Zeugnissen beginnen, spät dran - gerade bei Berichten.

    Gute Frage, hast du die mal der Seminarleitung gestellt?

    Habe ich. Mehrfach.

    Zuletzt im Sommer, als es mal wieder eine MentorInnen-Veranstaltung gab.

    Antwort: Die ReferendarInnen seien ja alt genug und erwachsen und würden klare Vorgaben bekommen.

    Das ist aber eben nicht so, sondern jede Seminarleitung möchte bitte noch ein bisschen dies und das und am Ende die nächste dann doch wieder alles genau anders herum und gerne im 2-Jahres-Wechsel.

    Zudem habe ich darauf verwiesen, dass es intransparent sei, was es bei einer schwachen Referendarin besonders schwer mache, gezielt zu unterstützen.

    Keine Antwort.

    Heute habe ich es wieder angesprochen.

    Antwort: Man habe ich grundsätzlich geeinigt, aber jede Seminarleitung hätte noch eigene Vorstellungen, das sei auch so gewollt. Es sie ja auch für die Fächer wichtig. Allerdings hatte die Seminarleitung des Faches keine Extrawünsche, sondern ist einfach mal "schlicht und ergreifend" auf dem Teppich und sachlich, die Pädagogikleitung dann andere Vorstellungen.

    Als Mentorin kann man nicht beraten, die Referendarin hat im Zweifelsfall immer den Schwarzen Peter und wenn es zu Konflikten kommt, ist alles so schwammig, dass die Referendarin keine Möglichkeiten hat.
    Mir ist unbegreiflich, warum PädagogInnen als Seminarleitungen derart intransparent arbeiten, gleichzeitig aber Höchstleistungen hinsichtlich der Transparenz, Bewertung, Einschätzung, Differenzierung und Dokumentation erwarten. Für mich messen sie mit zweierlei Maß.

    Ich hätte da bessere Angebote erwartet.

    Ich habe da genau gar nichts erwartet.

    In Nds gab es die Ansage, dass man genau 1 Klassenarbeit in jedem FAch schreiben soll.

    Warum soll ich dann jetzt andere Testungen vornehmen, die irgendwer irgendwann auf den Tisch bringt - oder auch nicht, die aber überhaupt nicht vergleichbar sind mit irgendwelchen anderen Leistungsvergleichen.

    Die ersten Bundesländer haben in 2 Wochen Ferienbeginn, was sollen die denn nun noch testen und organisieren?

    Würde eine Schule, deren Kinder schlecht abschneiden, dann doppelt so viele Förderung erhalten - und woher kommt die?

    Für mich ist das Augenwischerei.

    Wenn es Geld für Nachhilfeinstitute gibt, werden diese das Geld einstreichen.

    Eine wirkliche Änderung oder Verbesserung bringt das nicht, ich bräuchte etwas anderes für die "verlorenen" Kinder.

    Vielleicht braucht es kein generelles Home Schooling. Aber ich finde, dass man zeitweise einen generellen DU einführen sollte. Damit ALLE lernen, sich selbst zu organisieren, sich Arbeit selbst sinnvoll einzuteilen, selbst nachzurecherchieren, Infos und Wissen selbst erarbeiten, u.v.m.

    Das wird kommen, da spart man dann einfach mal die Hälfte der Lehrkräftestunden in Klasse 8.

    Warum nimmt man nicht die sonst üblichen Projektwochen/-tage für so etwas (die häufig genug nur mühsam gewolltes Beschäftigungsgedönse sind, sorry!)?

    Weil Projektwochen andere sinnvolle Schwerpunkte haben und weil die Ausstattung an den Schulen nicht für alle SuS gleichzeitig ausreicht.

    Dank Corona ist es hier derzeit untersagt, kam groß offiziell vom Seminar an die Schule, dann sollte aber doch wieder Kaffee vorgehalten werden.

    Bei Inspektion damals gab es sogar eine Liste, womit die Damen beköstigt werden wollten.

    Es gibt so einiges, was sich entwickelt und dann zum Standard wird und auch in die Bewertung einfließen kann.

    Habe mich heute allerdings wieder einmal über intransparente Vorgaben geärgert: Warum schafft man es nicht, sich innerhalb eines Seminares auf eine Form eines Entwurfs zu einigen - ohne Extras?

    Normalerweise wechseln die Klassenlehrer nach 2 Jahren. Meine sind jetzt Klasse 2 und von den Schulschließungen in 1 und 2 betroffen.

    Ich finde, dass den Jahrgang wirklich hart hat, gerade weil man die Grundlagen in allen Bereichen legen würde. Das wird ihnen noch länger nachhängen, weil es nicht nur inhaltlich ist, sondern auch in anderen Bereichen: soziales Lernen, Selbstorganisation, Methoden, Gesprächskultur etc.

    Wieso behaltet ihr die Klassen nicht einfach? Die Wechselei ist für Kinder auch ohne Corona unschön.

    Es gibt viele Schulen, diese fest regeln, in denen z.B. KollegInnen immer Eingangsstufen haben oder überwiegend Klasse 1+2. Stellt man es um, wirbelt es ja einiges durcheinander, weil die komplette Stundenverteilung betroffen ist, die Fächer haben ja in unterschiedlichen Jahren mehr oder weniger Stunden. Ich glaube, in BY ist es angesichts des stärkeren Klassenlehrerprinzips in vielen Schulen so, dass dann ein Wechsel erfolgt um nachteilige Verhältnisse nur für 2 Jahre zu haben.

    In NDS wurde jetzt ein Erlass geändert, dass man nach 2 Jahren wechseln sollte. Außerdem muss man ohnehin ein Fach (D,Ma,Su) ab Klasse 3 abgeben. Mit Inklusion ist das sehr ungünstig, finde ich, weil man sich noch häufiger einarbeiten müsste. Es passt aber zum derzeitigen Optimierungstrend: fächerübergreifend war gestern.

    Bei der derzeitigen Lehrkräfteversorgung hat man zudem schon Wechsel genug, da kann man froh sein, ein wenig Beständigkeit zu haben.

    Die Einschätzung ist doch sehr unterschiedlich, je nach Erwartungen, je nach Dauer von Distanz-, Wechsel- und Präsenzunterricht, je nach digitalen Möglichkeiten, je nach Erreichbarkeit der SchülerInnen, je nach sozio-ökonomischem Hintergrund.

    Klasse 1, jetzt 2, hatte zu Beginn der Schulschließungen die Alphabetisierung noch nicht abgeschlossen. Rund um Ostern ist es sogar eine Phase, in der man stark differenzieren muss, weil einige verstanden haben, worum es geht, andere leider noch viel Unterstützung benötigen. Das ist sehr schwierig.

    Klasse 2 konnte lesen, schreiben, rechnen, beherrschte grundlegende Methoden, da konnte man wirklich anderes erwarten.

    Bei einigen meiner SchülerInnen bin ich mir gar nicht sicher, ob die schwachen Leistungen am Distanz- und Wechselunterricht gelegen haben oder im regulären Unterrichtsbetrieb nicht ebenso schwach wären. Es fehlt an Unterstützung für die "Verlorenen", da ist aber nichts Neues, dürfte sich dennoch gerne zeitnah ändern. Damit sind aber kein 2-Wochen-Kurse gemeint, sondern professionelle Hilfe über die Schuljahre hinweg.

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