Du würdest den Kids sagen, dass es momentan dieses Virus gebe und dass du, weil du besonders anfällig für eine Erkrankung seist, erst einmal ein bisschen Abstand zu den Schülern halten müsstest. Daher würdest du erst einmal an deinem Pult vorne bleiben und stets die Maske tragen. Bei den Schülern auf individuelle, freiwillige Lösungen einzugehen, wäre noch einmal eine Nummer schwieriger - das wäre ohne Zweifel mit mehr Aufwand verbunden.
Geht natürlich nicht in der Förderschule GE oder Körperliche Entwicklung, sehe ich ein.
Auf dem Schoß, also auf meinem, sitzen meine Auch nicht.
Bei den Größeren kann man immer wieder sagen, dass sie Abstand halten sollen, aber sie vergessen es immer wieder, bei den Kleineren, die ja eigentlich gar nichts anderes kennen, weil sie im Sommer eingeschult wurden, klappt es noch weniger.
Sie suchen die Nähe.
Das hat.E. auch etwas mit der Beziehung zu tun: man gehört als Lehrkraft dazu. Die Kinder wissen schon, dass man Lehrkraft ist, oder Erwachsen, sie unterscheiden auch zwischen Lehrkraft und Integrationshilfe, aber am Ende ist man Teil der Klasse oder der Schule.
Der andere Punkt ist, dass man täglich in den Widerspruch kommt, ob man vorne doziert oder ob man mit den Kindern lernt und übt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man allein von vorne das Schreiben von Buchstaben in vorgegebener Schreibrichtung bei vorgegebener Lineatur vermitteln und üben will. Nach 3-7 Buchstaben muss man als Lehrkraft draufgucken, wie es aussieht oder ob es überhaupt richtig ist. Und es reicht nicht aus, das 1x an der Tafel zeigen zu lassen. Dazu gibt es viel zu viele Kinder, die die Linien gar nicht wahrnehmen oder motorisch so ungelenk sind, dass sie daran vorbei schreiben.
So ist es bei anderen Inhalten auch, gerade weil die Grundkenntnisse fehlen. Schaut man gar nicht, riskiert man, dass Kinder eine Seite lang Fehler machen, die man hinterher mit diesen Kindern erörtern und aufarbeiten muss. Zudem ist das für das Kind ein mühsames Tagwerk. Stellt euch vor, ihr klöppelt mühsam eine Spitzenbordüre und am Ende sagt jemand, dass es falsch ist und ihr von neuem beginnen dürft.
Sicher kann man einiges umstellen, je älter, desto einfacher, da die Kinder nach 2 Jahren schon sehr viel mehr können und wissen und man einander auch besser kennt. Da reicht schneller mal ein Hinweis oder ein Blick.
Was übrigens noch dazu kommt: Die Klassenräume sind zu klein für den Unterricht von heute. Man muss immer mal ans Material, bestimmten Kindern etwas zur Hilfe geben oder anderes wählen. Sobald ich mich durch den Raum bewege, ist der Abstand nicht einzuhalten.
Bei der Referendarin wurden die Tische extra so umgeräumt, dass es möglich ist, dann quetscht man die Schüler in die eine Hälfte des Raumes, denn sie dürfen eng beieinander sitzen. Zugleich gab es Protest seitens des Seminares, man müsse es möglich machen, dass die Seminarleitungen mit ausreichend Abstand den Unterricht hospitieren können.