Antimon Es wird eben auch genutzt, um darzustellen, dass das Studium für die Grundschule minderwertig sei, dass Master nicht gleichwertig mit Master sei und dass diese Lehrkräfte im Studium weniger leisten und später auch weniger bezahlt sein müssten als Lehrkräfte anderer Schulformen.
Und das gehört zur Debatte dazu.
Dann ist es eine Deprofessionalisierung, mit der verschiedene Länder gerade auf den selbst (durch die Länder) verursachten Mangel reagieren, siehe Vertretung/Betreuung durch gar nicht ausgebildetes Personal, „Bachelor reicht als Ausbildung“ und „ein 4-Tage-Kurs für Quereinsteigende tut es auch“.
Statt Arbeitsbedingungen zu verbessern und Bezahlung anzugleichen sucht man nun Personen, die die gleiche Arbeit für weniger Geld verrichten. Man wollte ja sparen, sieht sich aber nun genötigt, A13 für alle umzusetzen.
Und wieder geht man zwar auf die Suche danach, wie es in anderen Ländern läuft, kopiert aber am Ende nur das, was Einsparungen verspricht.
Man wird das NL-Schulsystem nicht übernehmen (da wären wir übrigens wieder in der Debatte um Religion/kirchlich getragene Schulen angekommen.) Mit Grundschullehrer:innen kann man ja mal anfangen, die haben ohnehin keine hörbare Lobby.
Für eine angestrebte Deprofessionalisierung spricht auch, dass man in anderen Berufen (Hebammen, Therapeut:innen, übrigens auch Berufe mit Mangel) inzwischen die Ausbildung an die Uni verlagert, während man bei Lehrkräften anders argumentiert.
Und wieder sind es allein die Lehrkräfte für die Grundschule, die es betreffen soll, nicht SekII, nicht SekI, nicht FöS, nicht BBS.
Mit der Ausbildungsleistung an UnI und auch am Seminar sind immer wieder Menschen unzufrieden, quer durch alle Schulformen, und auch das Ref würde nicht überall die Ausbildungsnote 2 bekommen. Wenn es doch aber alle Schulformen betrifft, warum will man es nicht gleich für alle ändern? Und was will man ändern?
Müsste man nicht erst einmal fragen, was negativ bewertet wird? Wer äußert sich da zum fachlichen Anspruch des Studiums (der Fächer und auch der Erziehungswissenschaften) und aus welchem Grund? Wer bemängelt den fehlenden Praxisbezug und warum ist es an anderen Unis anders?
Haben Unis zu viele Freiheiten in der Umsetzung der Studiengänge und nutzen sie ebenso zum Sparen? An welchen Unis gelingt es besser, die Lehramtsstudiengänge gut verzahnt zu führen und die Praktika einzubinden?