Die Ausschreibungs- und Einstellungsmodalitäten ändern sich bei uns in den letzten Jahren häufiger. Damit wir vermutlich auf den Lehrkräftemangel reagiert.
Auch die Rückkehr zu G9 spielt eine Rolle, da am Gym auf einen Schlag viele zusätzliche Lehrkräfte benötigt werden. Ist das erreicht, sind danach Gym-LuL womöglich weniger gesucht, da ja dann nur noch aus dem Dienst ausscheidende und erkrankte Lehrkräfte ersetzt werden ... und die, die im verjüngten Kollegium in Mutterschutz und Elternzeit gehen.
In NDS ist G9 nun wieder umgesetzt. Man hat über Jahre Gymnasiallehrkräfte in andere Schulformen abgeordnet, um sie danach für G9 zu Verfügung zu haben. Den Mangel an Lehrkräften in GHR-Schulen hebt das nur kurzfristig auf.
Warum das Land dort die Stellenausschreibungen nicht erhöht, um den Mangel decken zu können, ist unverständlich, vielleicht will man mit vielen unbesetzten Stellen nicht den Eindruck des Lehrkräftemangels schüren, sondern sagen können, man habe nahezu alle Stellen besetzt.
Auch gab es wohl Vorgehensweisen, an GeSas vor allem Gym-LuL einzustellen. Vielleicht hatten diese ohnehin den Bedarf, damit die Mischung der Lehrkräfte stimmt, aber es gab auch Aussagen, dass man die GHR-Lehrkräfte für die Oberschulen und verbliebenen Haupt- und Realschulen haben wollte.
Auch durch die unterschiedliche Bereitstellung und den Bewerberüberhang ergeben sich Effekte, die Bewerbenden suchen sich häufig die Rosinen unter den Stellen und sind wählerisch, wobei es individuelle Vorzüge gibt, aber eben auch eine Tendenz zu Uni-Städten und Schulen mit gut-situiertem Klientel. Gibt es Stellenmangel, sind Bewerbende eher bereit, auch an unbeliebtere Schulen oder in abgelegenere Orte zu gehen.