Beiträge von Monika

    Zitat

    Original von Janneken
    Also: Wie sieht ein "sonderpädagogischer" Musikunterricht im Gegensatz zu
    einem "normalen" Grundschulmusikunterricht aus??
    Bin für jeden kleinen Tipp dankbar:-)


    Wenn Du mir näher schildern kannst, was Du gerade so tust, kann ich Dir
    möglicherweise ein paar Tipps geben.


    Du könntest auch Deine Mentorin fragen, was Du anders machen kannst!


    Monika :)

    Zitat

    Original von bohememaedchen91
    Ohje, Monika, das artet jetzt in Stigmatisierung aus. Eigentlich wollte ich
    doch nur wissen, ob man geistig Behinderte mit Kindern, die keinerlei
    Förderbedarf haben ... gemeinsam beschulen kann...


    Im gehe davon aus, dass bestimmte Antworten auf Grundsatzfragen
    bestimmte situative Entscheidungen ausschließen. Das Konzept
    GEMEINSAM OFFEN LERNEN – mit dem ich seit Jahren erfolgreich arbeite –
    lebt u.a. von "Alles Einschließlich" (Inklusion) und "Alle Einschließlich"
    (Integration).


    Aus meiner Sicht gibt es weder die "geistig Behinderten", noch
    Kinder, "die keinerlei Förderbedarf haben". Was Schulkinder voneinander
    unterscheidet und oft zu ihrer Last wird, ist der Abstand zur
    "normentsprechenden Leistungsfähigkeit". Laut Bildungsplänen sollen
    Schulen aber nicht bloß letztere ausbilden, sondern darüber hinaus
    Merkmale wie Eigeninitiative, Eigenständigkeit, Sozialkompetenz,
    Verantwortungsbereitschaft, Akzeptanz gegen andere, … Verantwortliche
    in Leitungsfunktionen von Bildungsplanbehörden haben im Kontext einer
    veränderten Lernauffassung deshalb vom Paradigmenwandel für
    schulisches Lernen und der Rolle des Lehrers gesprochen. Würde man
    damit ernst machen, wäre es tatsächlich möglich, alle Möglichkeiten zu
    lernen einzuschließen und so alle Kinder zu integrieren. Ich kenne und
    praktiziere Konzepte, die dies ermöglichen. Deshalb antworte ich mit Ja auf
    Deine Frage.


    Hält man jedoch am Unterrichten fest, wird Integration nicht gelingen
    können. Unterrichten macht die Gräben zwischen den Schülern tiefer,
    Abstände zur Norm stigmatisieren Kinder und Jugendliche, etikettieren sie
    als begabt oder unbegabt, …


    Etiketten, die nicht zu dem passen, was man sieht, wenn Kinder lernen.
    Wir schaffen erfindungsreich Bezeichnungen, wenn es darum geht
    Nonkonformisten auf Abstand zu halten.


    Monika :)

    Zitat

    Original von bohememaedchen91
    Der allseits beliebten Grundsatzdiskussion in Ehren- aber das alles wurde schon
    zur Genüge erläutert... Wobei, mir fiele gerade ein: was macht eine
    Inklusionsschule in Zeiten der Leistungsgesellschaft? Bremsen "Schwächere"
    "Stärkere" nun aus? Oder ist da gegenseitiges Lernen da?


    Ich denke nicht, dass zur Genüge darüber ein Diskurs geführt wurde, wie
    Alternativen zu Unterrichten funktionieren.


    Mich würde interessieren:
    Wie charakterisierst Du schwache bzw. starke Schüler?
    Wie ... Leistungsgesellschaft?
    Und wie ... "bremsen"?


    Monika :)

    Was innerhalb der herrschenden Lehrdogmatik der Schule geht und was
    nicht, liegt m.E. im Auge des Betrachters.


    Die berufliche Sozialisation eines Lehrer scheint mir durch die Dogmatik der
    Ausbildung und des Schulbetriebes geprägt. Diese Dogmatik heißt: Schüler
    lernen durch Unterrichten. Unterrichten heißt: Der Lehrer sagt, wie ein
    Schüler was zu lernen hat.


    Dieses Prinzip wirkt nicht integrativ, sondern selektiv. Weil es die Schüler in
    solche teilt, die den Vorgaben des Lehrers folgen und solche, die diesen
    nicht folgen. Aus welchen Gründen auch immer. D.h. Unterricht
    verhindert Integration.


    Ich unterstütze jeden Lehrer, der Maßnahmen zur
    Integration nicht mitmacht. Integration ist etwas, was Menschen
    gemeinsam herstellen können. Maßnahmen von oben führen zu mehr
    Gängelung der Lehrer. Wir sollten lernen, unser eigenes Ding zu machen.


    Ich plädiere wie Robischon für eine Schule, in der gelernt wird.
    Wie das geht, kann jeder lernen. Ich berate da gern. Robischon vermutlich
    auch.


    Etwas anders zu machen, führt zwar auch zu Schwierigkeiten mit dem
    System, aber das andere, was man tun kann, hat den großen Vorteil, dass
    es etwas Eigenes ist, das integrative Wirkungen zeigen kann. Der weitere
    Vorteil: Eigenes wirkt ansteckend auf andere.


    Der charakteristische Irrtum eines Lehrers besteht m.E. in der Auffassung,
    dem Dogma anderer folgen zu müssen.


    Monika :)

    Erst mal Fragen finden:
    Was interessiert mich?
    Gibt es Probleme, die mir aufgefallen sind? (Interesse der Schüler, Mitarbeit ...)


    Erst wenn Du für Dich interessante Fragen findest, kannst Du Antworten
    finden, also Konzepte entwerfen.


    Dies ist ein ziemlich magerer Beitrag. Ich bin gern bereit, mir mehr einfallen zu
    lassen, wenn Du mit dem Fragenfinden weiter gekommen bist.


    Monika :)

    Ich würde von ihrem Pausenfrühstück ausgehen.
    Alles in die Kreismitte legen und herausfinden, was nach ihrer Meinung gesund
    und nicht gesund sein könnte.
    Aus dieser Situation ergeben sich vermutlich interessante Beiträge,
    möglicherweise auch Fragen.


    Mögliche Fragen von Dir:

      Was möchtest Du über Ernährung wissen?
      Was isst Du am liebsten?
      Was steht auf den Verpackungen von mitgebrachtem Yoghurt, Getränken ...


    Prinzip dieser Ideen: Am Vorwissen der Schüler anknüpfen, nach ihren
    Interessen fragen ... Auf diese Weise können sie mitarbeiten und sich für das
    interessieren, was Du ihnen dazu sagen oder zeigen kannst.


    Monika :)

    Verhalten, das das Regelwerk Schule stört, scheint mir ein Problem für alle
    zu sein. Alle=Schüler, Eltern, Lehrer.


    Ich mache Eltern zu Partnern, die mit mir gemeinsam überlegen, was im
    Falle von Lernproblemen zu tun sei. Ich bin nicht Dr. Allwissend. Ich äußere
    meine Vermutungen und frage die Eltern nach ihren Beobachtungen und
    wie sie mit der Entwicklung ihres Kindes zufrieden sind. Daraus können
    dann Ideen entstehen, wie Kinderarzt fragen, Beratungsstelle aufsuchen
    ... Aber auch Ideen für häusliche Unterstützung ...


    Außerdem leite ich Schüler an, ihr Verhalten steuern zu lernen, damit es
    zum Lernen in der Schule passt. Ihr Verhalten ist vor allem ihr Problem. Sie
    leiden in der Regel darunter. Appelle nützen da nichts.


    Und dann beziehe ich die anderen Schüler mit ein: Wie können X,Y lernen,
    länger still zu sitzen? Wie schaffst Du es still zu sein? ... Möglicherweise
    finden sich Mitschüler, die solche Kinder partnerschaftlich begleiten, sie
    gleichsam etwas bemuttern. Sie darauf aufmerksam machen, wenn ihr
    Verhalten im Moment nicht passt ...


    Gemeinsame spielerische Übungen: Mal sehen, ob wir alle eine Minute ganz
    still sein können ... Dies kann man steigern. Auf diese Weise erleben
    einzelne Kinder, die Schwierigkeiten mit Stille-Sein haben, dass sie still sein
    können. Daran kann man anknüpfen, wenn es ihnen nicht gelingt. Man
    kann gemeinsam die Arbeit unterbrechen und ein kleines Bewegungsspiel
    machen ... oder eine gemeinsame Entspannungsphase ... oder eine
    gemeinsame Schweigeminute ...


    Monika :)

    Ee=Erleben


    Ich würde mit ihnen durch die Gegend ziehen, um lauter Dinge zu finden, in
    denen ein 'Ee' vorkommt. In der Schule könnten sie das Gesehene zeichnen
    und herausfinden, an welcher Stelle das 'Ee' jeweils zu hören ist.



    Monika :)

    Die Idee mit Hilfe von sprachförderlichen Konzepten Kinder anzuregen,
    geht m.E. schon in die richtige Richtung.


    Ich würde aber beim Nachdenken über Möglichkeiten der Anregung in der
    Schule für mich Wahrnehmen zum Thema machen. Die Entwicklung der
    Wahrnehmung einzelner Sinne wird nach meinen Kenntnissen vor allem
    durch ein umfassendes Erleben ermöglicht. Erleben des eigenen Körpers
    geschieht bei Kindern vor allem durch Bewegen. Das Leben unserer
    Schüler ist zuehmend durch Bewegungsarmut gekennzeichnet. Sie werden
    gefahren, sie sitzen vor dem Fernseher und sie sitzen in der Schule.
    Draußenspielen ist zunehmend aus der Mode gekommen.


    Vielleicht kannst Du ja Spiele mit Lauten und Bewegung verbinden.


    Der soziale Aspekt scheint mir ferner wichtig. Überlege doch mal mit
    Deinen Schülern zusammen, ob sie Tipps für Kinder haben, die Laute nicht
    hören können. Dies hat u.a. den für die Betroffenen entlastenden Vorteil,
    dass sie ihre Probleme nicht länger zu verbergen brauchen. Partnerarbeit
    kann hier außerdem hilfreich sein und dient dem sozialen Klima in der Klasse.


    Monika :)


    Zu diesem Gedanken von Dir im Zusammenhang mit der unbestätigten
    Diagnose Autismus, möchte ich noch etwas anmerken, das Dir
    möglicherweise helfen kann, etwas andere Ideen für Deinen
    Problemschüler zu entwickeln.


    Die bisher von Dir angewendete Pädagogik besteht im wesentlichen in
    Appellen. Kinder, die es wie Dein Schüler nicht schaffen, sich aufmerksam
    dem Unterricht zuzuwenden, schaffen es auch nicht, Appelle umzusetzen.
    Sie sind damit schlichtweg überfordert, weil es bei ihnen etwas
    voraussetzt, was sie noch nicht gelernt haben.
    Dies kann neurophysiologische Ursachen haben und kann auch im Kontext
    einer emotionalen Verwirrung bei Kindern entstehen.


    Das hilft Dir aber nicht. Die Ursache ist unerheblich, wenn Du Dich darauf
    einlassen kannst, von dem Jungen nichts zu erwarten. Das ist schwer für
    Lehrer, denn sie müssen berufsmäßig etwas erwarten, weil sie bei den
    Schülern Ergebnisse produzieren müssen.


    Möglicherweise kannst Du Deine Praktikantin dafür gewinnen, den Jungen
    erst mal nur zu lassen, ihn zu beobachten und seine Unterrichtsstörungen
    nicht als Störungen, sondern als Hilferufe zu sehen. Es wäre
    möglicherweise nützlich für seine Entwicklung, wenn es der Praktikantin
    gelänge, dem Jungen Angebote zu machen, auf die er sich einlassen kann.
    Dafür könnten auch die Eltern des Jungen miteingespannt werden. Frage
    sie, womit er sich zu Hause beschäftigt.


    Vielleicht könnt Ihr gemeinsam herausfinden, bei welchen Angeboten für
    alle er irgendwie mitmachen kann.


    Falls Du in Hamburg unterrichtest, kannst Du mich auch gern kontaktieren.
    Ich arbeite auch in Hamburg und könnte möglicherweise mal bei Dir
    vorbeikommen.


    Mit kollegialen Grüßen
    Monika :)

    Überschlag...


    … eines der vielen Themen in der Grundschule, wo sich mir die
    Synapsen kräuseln. Doch mein Arbeitsvertrag verpflichtet mich, auch
    das was ich für unsinnig halte den Schülern nahe zu bringen.


    Von 'nahe bringen' verstehe ich was, also überlege ich wie ich
    Überschläge den Schülern nahe bringen können. Zuerst fällt mir der
    Physiklehrer in der Feuerzangenbowle ein, der das
    Thema "Dampfmaschine" mit folgender Frage einleitet: "Da stellen wir
    uns mal ganz dumm und fragen: Eine Dampfmaschine - was ist denn das?"


    Da bei mir individuell gelernt wird, dürfte einer der Schüler oder einige
    Schüler in irgendeiner Aufgabensammlung oder auch bei einer
    gemeinsamen Aufgabe über die Aufforderung stolpern: Mache einen
    Überschlag. Ein Überschlag – was ist denn das? wird er sich und andere
    fragen. Wie geht das? Nachdem er die Vorgehensweise kennen gelernt
    hat, wird er sich fragen: Wozu das Ganze? Ich hab mich dabei ertappt,
    wie ich mal geantwortet habe: "Überschlag geht viel schneller als
    genaues Ausrechnen!" Entweder habe ich den Denkfehler gemerkt
    oder aber ein Schüler hat mich darauf aufmerksam gemacht und "Ich
    kann schneller ausrechnen!" gesagt. Einen Vorteil bringt der Überschlag
    erst, wenn man ihn trainiert hat - wie im Sport.


    Also wäre es sinnvoll, zuerst zusammen herauszufinden, wozu und wann
    man eine Überschlagsrechnung brauchen könnte. Daraus machen wir
    eine Forscheraufgabe: Wer hat Lust herauszufinden, wofür man den
    Überschlag beim Rechnen braucht?


    Im Kontext dieses Forschens – der im umfassenden Kontext unseres
    gemeinsamen Lernens fürs Leben steht: 'lernen' von Sachen, die
    Erwachsene machen - könnten Schüler für sich Anknüpfungen finden,
    sich auch Überschlagsrechnen anzueignen.


    Monika :)

    Zitat

    Meine SuS entwickeln sich eher zurück.


    Ich habe seit einiger Zeit ganz ungewöhnliche Gedanken dazu. Ich
    denke, dass das übliche Unterrichten die Kinder sich zurückentwickeln
    lässt. Unterrichten heißt ja, dass der Lehrer vorgibt, was und wie
    gelernt wird. Alle Lebewesen, Menschen einschließlich und dazu
    gehören auch Schüler, möchten aber am liebsten eigenen Antrieben
    folgen, weil das ihrem physischen und psychischen Bedürfnis nach
    Selbstbestimmung entspricht. Über Jahre lernen Schüler, dass ihre
    eigenen Antriebe nicht gefragt sind, denn der Lehrer bestimmt, was
    gemacht wird. Dies könnte dazu führen, dass Schüler beim Betreten
    des Unterrichtsraumes eine erlernte Art des Verhaltens einnehmen, die
    man prinzipiell als passiv bezeichnen könnte.


    In der Grundschule tauchen erste ausgeprägte Merkmale dieses
    Verhaltens bei allen Schüler in der 3. Klasse auf. Anzeichen dafür, dass
    die ursprüngliche Lernfreude versiegt gibt es bereits nach wenigen
    Wochen in der 1. Klasse. Dies erleben Grundschullehrer.


    In der Sekundarstufe wird die Entwicklung dieses passiven
    Lernverhaltens weiter gefördert und gefordert. Dabei könnten Schüler
    den Eindruck gewinnen, dass Schullernen nichts mit ihnen zu tun hat,
    sondern eine mehr als überflüssige Pflichtübung ist. Entsprechend
    versiegt das Interesse an Lerninhalten und es ist mir vorstellbar – im
    Hinblick auf neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse -, dass auf
    passive Weise Erlerntes leichter in Vergessenheit gerät, als das, was ein
    Mensch sich eigenaktiv aneignet.


    Manfred Spitzer beschreibt Lernen im Hinblick auf neurophysiologische
    Beobachtungen so: Lernen heißt, dass das Gehirn neue synaptische
    Verbindungen entwickelt. Dies geschieht aber nur, wenn das Gehirn
    durch Erproben des Neuen feststellt, dass es besser funktionieren kann.
    Daraus kann man ganz grob schlussfolgern, dass Aktivität des
    Individuums zum Lernen gehört.


    Ändern werden sich an Passivität gewohnte Schüler erst dann können,
    meine ich, wenn man Ihnen Raum zum eigenen aktiven Lernen gibt.
    Dies dürfte auch bei Deinen Schülern nicht mehr ohne Deinen Einsatz
    mit ihnen anders zu lernen, ermöglicht werden können.


    Monika :)

    Wer in der Schule etwas anders macht, wird gefragt, befragt und in
    Frage gestellt.


    Zitat

    "Mein Kind lernt doch nichts, wenn vorne kein Lehrer steht
    und ihm etwas beibringt..."


    Unter dieser Fragestellung könnte man ein ganzes Buch schreiben.
    Diese Frage betrifft die selbstverständliche Gewohnheit "Kinder zu
    behandeln" anstatt sie "anzuregen", wie es nötig ist, wenn
    Individualisierung in den Schulen umgesetzt werden soll. Ich denke,
    dass in der Mehrzahl der Familien Kindern befohlen wird, anstatt sie
    anzuleiten. Erziehung und Lernen wird als trivialer Vorgang betrachtet.
    Eltern sagen, Kinder machen. Genauso soll's die Schule auch machen
    und genauso macht es die Schule auch immer noch. Wenn Kinder
    nicht funktionieren, gibt es Strafen, die mittlerweile als Konsequenzen
    ausgegeben werden, weil das Wort "Strafe" so peinlich nahe in der
    Nähe von pädagogischen Konzepten steht, die man glaubt schon
    abgeschafft zu haben.


    Kurz und gut, wenn Du etwas ändern möchtest, wäre es ein Wunder,
    wenn alle begeistert zustimmten. Die meisten Eltern haben wegen der
    Wirksamkeit ihrer selbstverständlichen Auffassung über Lernen etwas
    dagegen, dass sich etwas ändert. Manche halten z.B. daher jede Art
    von Individualisierung für leistungswidrig. Es dauert lange und gelingt
    doch nicht immer, Eltern mit gegensätzlichen Ansichten über Lernen
    für andere Sichten auf Lernen zu gewinnen.


    Übrigens fällt es Kollegen genauso schwer, ihre bisher gewohnte Sicht
    auf Lernen, wie sie durch Unterrichten praktiziert wird, zu verändern.


    Monika :)

    Zitat

    Original von Finchen
    Was kann ich noch machen? Kennt jemand tolle Literatur oder
    Fortbildungen zum Thema individuelle Förderung (in der Sek. 1) oder kann
    von eigenen Konzepten erzählen? Wir sind ja nicht die einige Schule, an
    der der individuellen Förderung so eine hohe Bedeutung zugemessen
    wird... Ich wäre dankbar für Tipps und Erfahrungsberichte!



    Hier ein paar Tipps aus dem von mir genutzten Konzept GEMEINSAM
    OFFEN LERNEN:


    individuelle Förderung ganz praktisch:


    1. Pult an den Rand schieben.
    2. alle Schülertische zu einem Karree zusammenstellen, sodass alle
    Schüler in die leere Mitte schauen können.
    3. Du setzt Dich mit in die Runde.
    4. Thematisiere: individuelle Förderung
    5. Sammle mit dem Schülern Ideen (einschließlich Deiner eigenen), wie
    jeder meint, lernen zu können.
    6. Jeder notiert oder teilt mit, was er noch lernen muss, wenn er
    weiterkommen möchte.
    7. Du unterstützt jeden dabei.
    8. Du gibst den Tipp, dass sie sich gegenseitig helfen können (Sie
    können z.B. eigene Lernpläne machen.)
    9. Lernzeiten etablieren, in denen diese Lernpläne umgesetzt werden.


    Monika :)

    Zitat

    Original von dacla
    Er findet Hausaufgaben in meinem Fach "dumm und sinnlos" und macht sie
    daher nicht.


    Frage ihn doch, welche Art von Hausaufgaben er für "klug und nützlich" hält.
    Möglicherweise könnte er eigene Ideen umsetzen und so merken, dass
    Hausaufgaben seinem Lernen nützen.


    monika :)

    Zitat

    Original von sarahkatha
    Vielleicht eine Art Reizüberflutung und er muss ich irgendwie selbst spüren,
    selbst zur Ruhe bringen oder so?


    Dein Eindruck gibt m.E. etwas wieder, das über Kinder des autistischen
    Spektrums gesagt wird. Es gelingt letzteren nicht so - wie den meisten
    anderen Kindern - Zusammenhänge in dem zu finden, da sie
    möglicherweise anders wahrnehmen. D.h. sie können sich die Welt nicht
    mit Worten anderer erklären und daher auch weniger verstehen. Dazu
    gehören kausale Zusammenhänge genauso, wie zeitliche und räumliche.
    Deshalb können sie mit dem üblichen Unterricht nichts oder kaum etwas
    anfangen. Sie sind daher verwirrt und wenn sie nicht angeleitet werden,
    eine eigene Ordnung zu finden, wird diese Verwirrung zu einem klinischen
    Syndrom, das sich zunehmend verfestigt.


    Schaukeln, Geräusche machen, Gegenstände fixieren, können als ihre
    Versuche aufgefasst werden, in dieser Verwirrung für sich Gleichbleibendes
    zu schaffen und festzuhalten.


    Du wirst mit diesem Kind wahrscheinlich nur weiterkommen, wenn Du es
    individuell anleitest, bzw. es dort mit einbeziehst, wo es deutliche Signale
    gibt, dass es "dabei" sein kann.


    monika :)

    Zitat

    Original von Carina16
    wie geht ihr denn mit Elternkritik um? Ich muss sagen, dass ich auch nach 2
    Jahren im Job Kritik von Eltern sehr persönlich nehme und richtig schlecht
    drauf bin, auch wenn sie mich persönlich gar nicht angreifen...


    Ich habe noch nach 30 Jahren jede Kritik an meinem Unterricht persönlich
    genommen. Erst nachdem ich herausgefunden habe, dahinter steckt
    eigentlich meine Einstellung perfekt sein zu müssen, gelang es mir
    Gelassenheit zu entwickeln. Ich habe entdeckt, dass in jeder Kritik auch immer
    etwas Zutreffendes steckt, das ich ändern kann, wenn ich möchte.
    Inzwischen gelingen mir so Sätze: "So habe ich das bisher noch nie gesehen!"
    oder "Ja, da könnte was dran sein!" oder "Wie sehen andere das denn?"


    monika :)

    Vielleicht möchtest Du Dich


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    Diese Adresse bzw. die Firma kann ich sehr empfehlen, da sie ein auf Dich
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    monika :)



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