Ich bin selbst an einer BBS in einer Unistadt tätig und kann nicht bestätigen, dass die jungen Kollegen aufs Land gesetzt werden. Ja, die Unistadt ist wesentlich beliebter aber es kommt bei der Vergabe der Planstellen vor allem auf das folgende Punkte an (Reihenfolge ist wichtig):
1. VItamin-B
2. Fächer
3. Note
Das kann ich von den BBSn hier im Umkreis nicht bestätigen. "Vitamin B" spielt meiner Meinung nach - wenn überhaupt - nur eine untergeordnete Rolle.
Anekdotisches Beispiel: Ein Bekannter hat mehrere Jahre lang Versetzungsanträge an zwei BBSn in die "Großstadt"/Unistadt gestellt, weil er dort auch wohnte und keine Lust auf den Fahrweg zu seiner Schule (ca. eine Stunde Entfernung. Trotzdem er "Vitamin B" in Form vieler bekannter Lehrkräfte und der SL an seiner Ausbildungsschule in eben dieser Stadt hatte, wurde es mit der Versetzung nichts, da seine Wunschschulen a) genügend Lehrkräfte mit seiner Fächerkombi hatten und b) seine BBS in der Kleinstadt ihn aufgrund dringenden Bedarfs nicht gehen lassen wollte. Im Endeffekt ist dieser Bekannte mit seiner Familie aus der Stadt weggezogen an seinen Schulort.
Auch an meiner BBS (Kleinstadt, nicht Großstadt) fallen mir nur zwei Beispiele von Lehrkräften ein, die m. E. ihre Stellen bei uns in den letzten 15 Jahren nur bekommen haben, weil sie Mitglieder der SL näher kannten.
Dorf vs Stadt - Klientel: Das ist in einer Großstadt richtig schön asozial
Das kommt sicherlich auch mit auf die Größe der Großstadt an. Ich habe mein Ref an einer BBS in einer der größten Städte Niedersachsens gemacht und wir hatten dort keine "asoziale" Klientel, auch im BVJ nicht (die gibt es weiterhin dort nicht, wie mir Bekannte, die an dieser Schule tätig sind, bestätigen).
Auch an dich nochmal die Frage: Wieviele BBSn auf dem "tiefsten Dorf" gibt es denn? Ich kenne keine, abgesehen von kleinen Außenstellen größerer Bündelschulen.