Beiträge von Haubsi1975

    Bei diesem Beispiel finde ich eine Intervention der Sozialpädagogin allerdings grundsätzlich wenig angemessen. Wenn Schüler zu spät kommen, egal warum, kann man das als Lehrer ja wohl maßregelnd ansprechen und das muss derjenigen auch aushalten. Sozialpädagogen finde ich in anderen Bereichen sinnvoll (häusliche Probleme, Suchtproblematik, Konflikte unter Mitschülern, Probleme mit Dingen wie der Selbstorganisation etc.), aber bei Alltagsgeplänkel zwischen Schüler und Lehrkraft empfinde ich eine Beteiligung als unpassend.

    Genauso. Und daher hätte die Schulsozialarbeiterin auch bei dem beschriebenen Problem die Schülerin - wenn überhaupt - an die Abteilungsleitung verweisen sollen. Anstatt sich "irgendwie" einzumischen ohne von den Interna Ahnung zu haben. Eben dieses Verhalten führte auch in den anderen Klassen nur zu Problemen. Es wurden Gespräche über Gespräche geführt, die zu nichts führten.

    Also, unsere Schulsozialarbeiter*innen sind sehr wohl auch für die Lehrkräfte da. Sei es zu deren Unterstützung bei Problemen mit einzelnen SuS oder Klassen, sei es aber auch bei Problemen, die die Lehrkräfte selbst betreffen.

    Wir dachten auch, dass die Schulsozialarbeiterinnen eine Art Vermittlungsrolle haben sollten - die Diskrepanz zwischen Lehrern und Schülern noch größer zu machen, ist eigentlich nicht deren Job. Und eben das Verhalten, Informationen, die ich vertraulich weitergebe, an die SuS weiterzuleiten, ist in "meinem Fall" überhaupt nicht zielführend gewesen. Da es in anderen Fällen wohl ähnlich unprofessionell ablief, findet wie gesagt ja jetzt auch ein Gespräch mit der Schulsozialarbeiterin und der Schulleitung statt.

    Was mir persönlich immer noch nicht klar ist, ist, warum die Schülerin mit diesem "Leistungsproblem" zur Schulsozialarbeiterin ging. Die Fragestellung, inwiefern sie jetzt nachschreiben kann oder darf wäre besser bei der Abteilungleitung im Bildungsgang aufgehoben gewesen. Indes kann es gut sein, dass sie da war - die schickt die Lerner aber immer weg, mit dem Verweis darauf, dass alle ihre Lehrkräfte in der HBF einen verdammt guten Job machen und sie sich da auch gar nicht einmischen muss.

    Die Schulsozialarbeiterin ist auch deswegen die falsche Ansprechpartnerin gewesen, weil sie von den ganzen schulinternen Dingen des Bildungsganges schlichtweg keine Ahnung hat. Zu mir meinte sie ja z. B., dass diese Lernerin grundsätzlich viel mehr Unterstützung bräuchte, weil sie zu schwach sei. Ob man ihr nicht Nachhilfe, etc. geben könne. Ich meinte daraufhin zu ihr, dass ein viel persönlicherer Support im Bildungsgang möglich sei, wo es kleinere Gruppen und ein anderes Leistungsniveau geben würde. Sie meinte daraufhin, das sei ja super, dann solle die Schülerin doch da hin wechseln - woraufhin ich meinte, dass ich der Schülerin ihr eben dies schon geraten hätte - sie es aber nicht wahrhaben wollte.:angst:

    Haubsi1975 : Vielleicht habe ich es hier bei der Fülle der Beiträge überlesen. Aber könntest du mal ein Update posten, wie die Sache ausgegangen ist?

    Also hast du die Schülerin mittlerweile nachschreiben lassen?

    Viele Grüße

    Québec

    Die Lernerin, die eine riesen Welle machte, um nachschreiben zu dürfen und der ich dann knapp per Mail mitgeteilt hatte, dass sie in der nächsten Stunde nachschreiben darf, war in eben dieser nicht da. Sollte sie es jetzt bis einschließlich morgen nicht schaffen, ein Attest hierfür im System hochzuladen, kann ich das Ganze so werten, wie ich es ursprünglich werten wollte. Mit einer ungenügend. Aber warten wir es ab, vielleicht kommt ja ein Attest, dann ist nächste Stunde wieder die Gelegenheit, nachzuschreiben für sie.


    Der Schulsozialarbeiterin hatte ich die Tage einen kurzen Besuch abgestattet und ihr mitgeteilt, dass ich ihr Verhalten, vertrauliche Informationen weiterzugeben, für sehr unprofessionell halte. Sie hatte mir dann einen riesen Vortrag halten wollen, aber ich bin nach ca. 5 Minuten wieder weg, mit dem Hinweis, dass ich Unterricht habe. Da sie sich bei zwei weiteren Vorfällen und anderen KuK ähnlich unprofessionell verhalten hatte, hat sie nächste Woche wohl ein Gespräch mit der Schulleitung.


    Ich habe mir die vielen anderen Beiträge bewusst nicht durchgelesen hier, etliche Userinnen und User ignoriere ich einerseits sowieso (da es denen ohnehin nur um Provokation geht), andererseits habe ich - wie beschrieben - nur ein knappes Zeitfenster insgesamt. Und da hatte mich ja netterweise ein anderer User darauf hingewiesen, dass ich meine wenige Zeit durchaus sinnvoller verbringen könne, als mich "hier" rumzuärgern. Diese Empfehlung hatte ich in den letzten Tagen dankbar aufgegriffen und es ging mir sehr gut damit: Werde ich künftig immer tun, wenn ich merke, dass auf eine Nachfrage von mir sich diese Spirale in Gang setzt, wo vertraute User dann nur versuchen, mich runterzuziehen und zu provozieren.

    Das ist richtig. Die Schuld immer bei anderen zu suchen ist aber nirgends hilfreich.

    In meinem Fall liegen die Dinge etwas komplizierter und komplexer. Sagen wir es so: Wenn du in meiner Haut wärest (mit Umständen, die du nicht kennst und die ich hier nicht näher beschreiben will), hättest du auch die Schnauze voll vom System mittlerweile. Ein Großteil meines Frustes liegt in Dingen begründet, die mir versprochen, aber nicht gehalten worden sind. Dafür habe ich auf vieles verzichtet. Oder anders: Wenn wir jetzt noch mal Mitte 2019 hätten, ich hätte es nicht nochmal gemacht: Der Preis, den meine Familie und ich für diese Ausbildung bezahlt haben, ist zu groß. Vielleicht ist es in ein paar Jahren anders. Aber momentan ist das mein Statement dazu. Ich stehe kurz vor der Scheidung - mein Mann hat keine Lust mehr eine Frau zu "haben", die faktisch nur am Schreibtisch sitzt und jedes Jahr sagt, dass es besser wird. Es wird aber nicht besser. Welcher Job ist das wert? Der jetzige wohl kaum.

    Was hindert dich daran, deine tollen Kontakte in die Wirtschaft zu nutzen und dort Konditionen zu verhandeln, die dir für dein Leben mit Kind in den Kram passen?

    Die Leute aus der Wirtschaft, die ich näher kenne und die fachlich top sind, bestimmen inzwischen ihre Rahmenbedingungen fast im Alleingang, weil sie von ihren Firmen unter allen Umständen gehalten werden wollen... Und so wie du dich selbst beschreibst, müsstest du in einer ähnlich komfortablen Situation sein.

    Ich kenne viele erfolgreiche Frauen in der Wirtschaft, aber keine Frau hat die Rahmenbedingungen der Ferien, die man als Lehrer hat. Und die ich brauche, weil wir auf dem Land wohnen, wo die Betreuungsmöglichkeiten mau mau sind. Was stimmt ist, dass das Homeoffice vieles möglich macht, was zu meiner "alten Zeit" nicht möglich war. Wenn es diese Bedingungen vor Jahren gegeben hätte, vielleicht wäre ich noch da. Hauptsächlich ist es aber neben der Ferien so, dass ich sehr viel in den Lehrerjob investiert habe bereits. Ich will erst nach ein paar Jahre darin arbeiten (auch wegen des Kindes), um zu schauen, ob ich mehr Routine entwickle, die die Arbeit auch mehr reduziert. Aber wie ich auch bereits schrieb, wenn der Lehrerjob so bleibt, wie er bleibt, bezweifle ich, dass ich darin bleibe. Aus den genannten Gründen.

    Haubsi1975 : Mal ehrlich. In der ganzen Zeit, in der du hier ausführlich argumentierst, warum das alles so schlimm ist und warum du keine zusätzliche Zeit mehr investieren möchtest weil dich die Nachschreiberei nervt... in dieser Zeit hättest du locker zwei, wenn nicht sogar drei Klausuren korrigieren können.

    Oder wertvolle Zeit mit deinem Kind verbringen.

    Oder dich beim Sport abreagieren statt dich immer und immer wieder neu aufzuregen.

    Mal ehrlich - in der Zeit, die einige User hier immer darauf verschwenden, andere User gezielt zu demotivieren oder fertig zu machen, hätten sie auch 2 oder 3 oder wahrscheinlich sogar 10 Klausuren korrigieren können. Tun Sie es? Nein. Ihr alle könntet eure Zeit gewiss sinnvoller verbringen, als mit einer Quereinsteigerin, die ja sowieso keine Ahnung hat, eure Zeit zu vergeuden. Tut ihr es? Nein.

    Wie genau wirst du ausgebeutet?

    Was genau willst du in der freien Wirtschaft arbeiten, nachdem du 10+ Jahre aus dem Job raus bist?

    Wie genau meinst du, das System auszubeuten?

    Ich bin nicht 10 Jahre plus aus dem Job, sondern noch nicht mal 4 Jahre. Ich habe allerdings über 15 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet, weshalb ich den SuS eine ganze Menge Berufserfahrung zu bieten habe. Praktische. Nix an der Uni Gelerntes.

    Ich möchte bezüglich meiner Ausbeutung nicht ins Detail gehen, aber ich habe mich definitiv weit unter Wert verkauft.

    Ich beute auch das System aus, indem ich die Vorteile, die es mir gibt, "mitnehme" (gerade die vielen Ferien, die ich mein Kind sonst nicht betreut kriegen würde) - aber nur so lange, bis mir diese Vorteile etwas nützen. Eine "Liebe" ist es aber nicht - gerade nachdem ich immer mehr merke, wie wenig interessiert meine Schule daran ist, meine langjährige Berufserfahrung in den einschlägigen Klassen einzusetzen und für die SuS zu nutzen. Aber das haben wir an anderer Stelle zur Genüge diskutiert. Daraus werde ich früher oder später Konsequenzen ziehen. Denn wie ich schrieb: Die Joboffer in den alten Job besteht. Da komme ich schnell wieder rein. Keine Sorge. Mich beruhigt das. Eine Alternative zu haben. Schade ist das alles - und ich hatte bereits einige Presseanfragen, ob ich nicht mal darüber berichten wolle, wie es mir als "Quereinsteigerin" so gehe. Will ich nicht. Mir ist viel versprochen worden - und wenig gehalten worden. Und herzlich Willkommen geheißen worden bin ich von den wenigstens. Viele KuK blicken auch missgünstig auf meine Berufserfahrung. DAS sollte man Quereinsteigern vielleicht mal vorher sagen - dann wird es nämlich immer weniger geben. Und es wollen schon so wenige machen....

    Für das alles, was du hier schilderst, sind deine SuS - auch die, die dich nerven - aber überhaupt nicht verantwortlich. Und dadurch, dass du bei einzelnen toll engagiert warst, sind nicht automatisch alle deine Fehler getilgt.


    Es ist m. E. kindisch, deine Unbillen des Lebens dafür anzuführen, dass du mit anderen so und so umgehst, also hier: bei irgendeiner Schülerin nicht professionell korrekt, sondern „angeknatscht“ reagierst.

    Ach - und ihr seid alles super Lehrer, herzlichen Glückwunsch, klopft euch auf die Schultern. Ihr seid toll!!!!!

    Das ist natürlich alles unschön, aber als Lehrkraft ist man eben entweder ganz, also zu 100% da, oder gar nicht. Dass jemand Rücksicht nimmt, weil man morgens gebrochen hat oder Streit mit dem Partner, kann man von seinen Schüler*innen nicht erwarten. (Bei den Kleinen: Manchmal merken sie, wenn man nicht ganz fit ist, und sind dann besonders leise, manchmal merken sie es und sind dann besonders unruhig, meist merken sie ix und sind wie immer).

    Dass deine Schülerin meinte, es sei nicht ihr Problem, dass du noch andere Baustellen hast, ist vielleicht direkt, aber sie hat im Prinzip recht. Und deine Schüler*innen sind in einer anderen Position als du. Sie sind vielleicht unhöflich zu dir, was nicht bedeutet, dass du es ihnen mit gleicher Münze heimzahlen kannst. Ich lese deine Beiträge so, dass du dich fast auf gleiche Ebene mit deinen Schüler*innen stellst und deshalb emotional auch so involviert bist, und das ist, denke ich, Teil des Problems.


    Übrigens das

    war ja auch inkonsequent. Montags entschuldigst du alles noch achselzuckend, und am Prüfungstag dann nicht mehr (bzw. bei den drei anderen Zuspätkommenden war es möglich, dass sie noch mitschreiben, nur diese eine Schülerin durfte dann nicht mehr).

    Die Schulleitung hatte uns gebeten, montags das Ganze zu tolerieren, da es sich erst einspielen müsse. Und dass es ein Unterschied ist, ob ich 3 oder 5 oder 30 Minuten zu spät komme, wissen die SuS.

    Aber bezüglich der Effizienz: Ich bin jetzt mal raus hier, mein Kind weint. Und das ist mir gerade tatsächlich wichtiger. Der Lernerin habe ich geschrieben, dass sie nachzuschreiben hat, sobald sie in der Schule auftaucht.

    und du schreibst offensichtlich die Antwort an die Schülerin auch im Klassenchat bzw. an ALLE Abiturient*innen, oder?
    Es liest sich bisher so an (Wort: Mail), als sei es ein Zwiegespräch.

    Ich habe es ihr und im Nachgang allen nochmal geschrieben, weil mir auch aufgefallen war, dass ich es etwas ungenau formuliert hatte. Ich hätte ihr nie einen KKV eingeräumt, daher an alle im Nachgang.

    Untereichtest du nicht Wirtschaft? Dann sollte dir der Begriff sunk costs etwas sagen.

    Es ist nicht verkehrt, sich einzugestehen, dass man im Lehrerberuf, oder in einem anderen Beruf, falsch ist.


    Du reibst dich maximal unprofessionell an Nonsensproblemen auf und dir fehlt die nötige Distanz. Vielleicht ist die Job Alternative das Richtige für dich.

    Ich schließe eine Rückkehr in die Wirtschaft ja absolut nicht aus.. Allerdings erst, wenn mein Kind groß ist.

    und du darfst in RLP Fragen von einzelnen Schüler*innen vor der Prüfung noch beantworten?
    Das wäre in NRW absolut verboten (zurecht!!)


    und stellst du nicht sogar die Klausur?

    Ja klar, darf ich das. Ich hatte eingegrenzt, worauf sich die Lerner fokussieren sollen und hatte mich da etwas unklar ausgedrückt offensichtlich. Erklärt habe ich also nichts mehr. Ja, ich stelle auch die Klausur. Wie ich schrieb, ja alleine (der Kollege ist ja ein Dauerausfall, immer noch).

    Wunderbar! Gleich 2 Mal ne 6.

    Mehrere Dinge, die Du hier auflistest, sind nicht Dein Job! Fokussiere Dich auf Deinen Kernjob: Unterrichten und alles, was dazu gehört. Es ist nicht Dein Job, Unterkünfte oder Ausbildungsbetriebe zu finden. Insbesondere nicht zu Beginn Deines Lehrerdaseins, da hat man andere Baustellen.

    Eben - weil die Lernerin schon zweimal eine 6 hatte, ist sie ja "durchgedreht": Wenn ich aber so ein Gedöns hätte, hätte ich es bestimmt nicht auf eine halbe Stunde ankommen lassen morgens, sondern hätte sicher eine frühere Bahn genommen..

    Wobei sie wegen des Portfolios auch zur Schulsozialarbeiterin gegangen ist: Das konnte sie nicht einstellen, weil sie keinen Internetzugang hat. Darüber habe ich kurz gelacht, dürfte mir dann aber einen Vortrag von der Schulsozialarbeiterin anhören, wie schwer es diese Lernerin doch habe...Könne ich ja mal eine Ausnahme machen..., etc. pepe. Auch das ein Gespräch nach dem Unterricht, nach 15 Uhr.

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