Was ist an Rechnen verkehrt? Mehr macht man in der Schule doch auch heute nicht. Achso, falls du diese maximal konstruierten und albernen Textaufgaben meinst: Na gut, nenn es ruhig "Mathematik". Im Ernst: Echte Mathematik betreibt man an der Universität, aber definitiv nicht in der Sek I. Nur, weil ich mit Buchstaben rechne, ist es nicht automatisch Mathematik.
Rechnen unterrichtet man in Mathe bis Klasse 7, danach beginnt zunehmend Mathe, Wahrscheinlichkeit, Lineare Algebra und Analysis hatten wir auch im Diplomstudium Mathe. (Und viele mit damaligen Grundkurs Mathe kamen in Linearer Algebra nicht mit, weil damals in baden-württembergischen Gymnasien in Grundkursen zwischen Wahrscheinlichkeit und Linearer Algebra gewählt werden musste und sie Wahrscheinlichkeit hatten.) "Rechnen mit Buchstaben" ist übrigens Stoff in Klasse 7 bei uns, im Gymnasium also im 3. von 8 bzw. 9 Jahren.
Vor gut 30 Jahren gab es mal einen vieldiskutierten Zeitungsartikel, der Mathe genau aus diesem Grund auf die ersten 7 Schuljahre begrenzen wollte. Der Journalist behauptete Rechnen reicht.
Rechnen wird zunehmend von Geräten übernommen werden und es wird bei uns zurecht immer weniger Wert darauf gelegt. Selbst der vor 10 Jahren geäußerte Grund, du musst Rechnen können, wenn du mal keinen Taschenrechner zu Hand hast, zählt heute nicht mehr.