gestern war Sonntag (Arztpraxen waren zu, Betriebsärzte arbeiten auch nicht und Impfzentren erhalten immer noch nicht mehr als vor Wochen und sind aktuell zu ca. 60% ausgelastet (da reichen 4 Tage, die Impfzentren bezahlen ihre Mitarbeiter nach Stunden und nicht nach Anzahl der Impfungen, es ist daher nicht sinnvoll, wenn die Mitarbeiter nur herum sitzen).
Und warum wird nicht mehr produziert? Die Antwort findet man z.B. hier https://www.tagesschau.de/wirtschaft/tec…uktion-103.html
Zitate daraus
Dennoch sei das Tempo bei der Impfstoff-Produktion enorm, findet Rolf Hömke vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa). Normalerweise dauere es mehrere Jahre, einen neuen Impfstoff im großen Stil zu produzieren: "Gemessen an allen Erfahrungen früherer Impfstoff-Projekte ist es absolut sensationell, wie schnell die zusätzliche Produktion aufgebaut wurde", sagt Hömke.
Zur Verdeutlichung führt er zwei Zahlen an: Vor Corona wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation weltweit pro Jahr gut fünf Milliarden Impfdosen hergestellt - gegen Tetanus, Masern und viele weitere Krankheiten. Auf der anderen Seite wurden im Kampf gegen Corona bis Anfang Juni bereits mehr als zwei Milliarden Impfdosen verabreicht.
Allein von dem in Deutschland am häufigsten genutzten Vakzin von BioNTech/Pfizer wurden nach aktuellen Unternehmensangaben bereits mehr als 700 Millionen Impfdosen produziert und weltweit ausgeliefert - bis Jahresende sollen es bis zu drei Milliarden sein.
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Die Herstellung sei komplex, sagt Udo Reichl, Experte für die Produktion von Vektorimpfstoffen an der Universität Magdeburg. "Vektorimpfstoffe werden in Bioreaktoren produziert", erläutert er. "Der Aufbau einer neuen Produktionsanlage mit Bioreaktoren kann ein bis zwei Jahre benötigen." Daher lasse sich die Produktion nicht beliebig hochfahren.
Die Hersteller haben außerdem Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden. Darüber hinaus mangelt es an Materialien, die für die Produktion gebraucht werden, so vfa-Sprecher Hömke. "Es fehlen beispielsweise Ersatzteile für die Produktionsanlagen, sterile Plastikhüllen und spezielle Chemikalien."
Besonders begehrt seien Lipide, also Fette, die für die mRNA-Impfstoffe gebraucht werden, sagt Hömke. "Ein großer Hersteller von Lipiden für Impfstoffe hat uns berichtet, dass er Anfang 2020 mit einer Nachfrage für einige Kilo dieser Lipide gerechnet habe. Jetzt kann er einige Tonnen davon verkaufen.
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Um schneller produzieren zu können, gehen die Pharmaunternehmen ungewöhnlich viele Kooperationen ein. Prominentes Beispiel ist die Zusammenarbeit des kleinen Mainzer Forschungsunternehmens BioNTech mit dem US-Pharmariesen Pfizer. Der französische Hersteller Sanofi wiederum, dessen eigenes Impfstoff-Projekt ins Stocken geraten ist, will in seinem Frankfurter Werk bald den Impfstoff von BioNTech/Pfizer produzieren.
Ein weiteres Beispiel: BioNTech hat sein Werk in Marburg vom Schweizer Pharmahersteller Novartis übernommen - inklusive der Mitarbeiter. Neue Anlagen aufzubauen, dauere lange, erklärt Impfstoff-Experte Reichl. Bereits bestehende Produktionsanlagen umzubauen, sei hingegen wesentlich einfacher.