Beiträge von Kris24

    Ja, wobei Kris auch erzählt, er würde auf der Veranstaltung den Preis des Faches verleihen (Einige Fachgesellschaften der Naturwissenschaften spenden Bücher und Mitgliedschaft an den jeweils besten Abiturienten des Jahrgangs).
    Diese Preise werden bei uns auf der offiziellen Zeugnisverleihung vergeben.

    Ich habe an allen drei Schulen, an denen ich unterrichtet habe, und auch an allen anderen benachbarten Schulen nie erlebt, dass die offizielle Zeugnisverleihung getrennt war. Das war schon bei meiner Abiturfeier vor fast 40 Jahren nicht der Fall. Nur erhielt man früher die Karte von seinem Kurs geschenkt. Da dies nicht mehr erlaubt ist, gibt es heute keine mehr, der Rest wurde nicht verändert.

    Gerade NRW ist ja im Versetzen streng: Klasse 9 in Latein die Note 5 bekommen (die in der Oberstufe abgewählt werden kann) in den restlichen Hauptfächern die 4+, dann geht es in die Pflichtnachprüfung für Latein, Lernen und psychischer Druck in den Sommerferien. Hier in einem anderen Thread stand, dass diese Nachprüfungen so gut wie nie bestanden werden. Andere Bundesländer sind da humaner.

    Interessehalber, welche Bundesländer sind humaner?

    Ich kenne persönlich nur NRW und Baden-Württemberg, aus Gesprächen noch ein paar weitere und für mich war bisher NRW das Bundesland, das am wenigsten verlangte.

    Nachprüfungen gibt es theoretisch in Baden-Württemberg auch, ich habe in über 20 Jahren (in 2 RPs) noch keine einzige erlebt. Bei uns heißt es mit lauter Vieren und einer 5 in Klasse 9, eine Versetzung macht keinen Sinn. Es wird auf keinen Fall versetzt, eher zum Schulartwechsel geraten (wobei Ende Klasse 9 es auch zu spät ist, geraten wird bis Mitte 9).

    Nach Klasse 9 gibt es noch Klasse 10. Wie soll da die Versetzung klappen (und bei G9 bei uns noch Klasse 11)? Nach 9 kann man doch noch nicht abwählen (oder hat sich das in NRW geändert)?

    Bei uns kostet es zwar keine 100 Euro, aber über 30 Euro (nur Caterer, kostenlose Schulräume).

    Aber ehrlich gesagt möchte ich das auch nicht. Spaß macht es nur begrenzt, das Essen ist den Preis nicht wert und dann soll ich dafür zahlen, den Preis in meinem Fach zu überreichen? (Wir hatten hier im Forum schon diese Diskussion und zu viele meinten, man müsse gehen. Ich habe vor vielen Jahren beschlossen, dann und nur dann privates Geld in die Hand zu nehmen, wenn es mir hilft. Das ist hier nicht der Fall. Aber bei uns an der Schule wird sich nichts ändern (nur "moralische Pflicht", ich darf wegbleiben, wird aber negativ bewertet).

    Und wenn besagter Kapitän des Flugzeuges das Auswahlverfahren sowie seine Ausbildung geschafft hat, dann sind mir seine früheren schulischen Leitungen völlig egal. Mir wäre da lieber, dass dieser Pilot psychisch gesund ist und sein Handwerk versteht und dort seinen Abschluss nicht veramscht bekommen hat.

    Letzteres hoffe ich auch, bin aber nicht so zuversichtlich.

    Wer in der Schule gelernt hat, dass Betrug gepaart mit schönen Augen sich lohnt, wird es auch später wiederholen. Ehrlichkeit zählt für zu viele leider nicht. Die Mitschüler beobachten es und lernen daraus.

    Die SL meiner 1. Schule (Gesamtschule in NRW) sagte zu uns, dass wir keine Noten verschenken dürfen, weil sonst nur unser 1. Jahrgang Ausbildungsstellen erhält. Ein Ausbilder, der einen unserer Schüler mit Mathe 4 anstellt und feststellen muss, dass es eher 5 oder 6 war, wird keinen unserer Schüler mehr nehmen. Wir behielten unseren guten Ruf, 2 andere Gesamtschulen nicht. Unsere mit Mathe 4 wurden Ehemalige dieser Schulen mit Mathe 2 vorgezogen. Das wurde mir auch in Praktikumsgesprächen regelmäßig mitgeteilt ("Ihre Noten sind korrekt, Ihre Schüler gut ausgebildet.")

    Es gibt schon noch echten Journalismus, aber auch Zeitungsbesitzer, die Politik machen. Leider ist viel zu wenig bekannt (und vielen auch egal), wer dahinter steht.

    Unabhängig sind die allermeisten auf jeden Fall nicht.

    Wie schon oft geschrieben, ich habe seit über 30 Jahren keinen Hausarzt und ich habe zeitweise sehr viel unternommen. Die Versorgung liegt laut lokaler Presse deutlich unter 90 %, Nachbarorte winken gleich ab, sind selbst überlastet. Im Notfall muss mich irgendjemand nehmen und das hat vor 2 Jahren geklappt (und gleich noch die Überweisung zum HNO mit Termin innerhalb von 14 Stunden, der auch seit Jahren niemand mehr aufnimmt). Aber irgendwelche Kontrolluntersuchungen? Keine Chance.

    Ich habe einen Hautarzt, bei dem ich seit seiner Eröffnung bin (nimmt seit Jahren neu auch nur noch Notfälle) und einen Zahnarzt ca. 20 km entfernt dank Beziehungen.

    Mein persönliches Erleben, kleiner Vorteil beim Hautarzt, großer Nachteil beim Hausarzt.

    Beim Hautarzt muss ich nicht im Wartezimmer warten, sondern komme sofort ins Behandlungszimmer und warte dort (und wurde einmal vergessen, plötzlich war es still, ich alleine in der Praxis und alle in der Mittagspause. Als Entschuldigung gab es anschließend die entsprechende Packung von Milka.) Termine dauern, selbst wenn ich Verdacht auf Hautkrebs äußere (ich hatte bereits dreimal).

    Als AOK-Versicherte hätte ich seit langem eine Hausärztin (Zusammenarbeit mit der AOK), so nicht. Privatärzte gibt es hier nicht.

    hui, die Preise bei medimops sind höher als ich vor Jahrzehnten gezahlt habe (neue Wege 5/6 von 2004 für 22,49 € angeboten besitze ich), ich verwende es noch, hätte aber höchstens bei Weiterverkauf 5 € verlangt.

    Ich habe jetzt mit einer Kollegin gesprochen, die heute bei der "Dienstbesprechung" war. Offenbar lief es plötzlich als Bildungsgangkonferenz und es wurden auch Beschlüsse gefasst. Allerdings waren auch nur weniger als die Hälfte der eingeladenen Kollegen anwesend. Krankheitsquote ist wohl hoch, aber es waren auch nicht alle krankgemeldet. So versaut man sich sein Kollegium. Großartig.

    Beschlüsse bei weniger als der Hälfte der Kollegen? Sind die überhaupt gültig?

    (Aber ich würde es vermutlich darauf beruhen lassen, wenn ich einigermaßen mit diesen Beschlüssen leben kann, sonst gibt es noch eine Konferenz.)

    Ergänzung, ich habe gerade nachgeschaut, es ist anscheinend mal wieder bundeslandabhängig.

    Wir kriegen auch Korrekturtage, aber erst ab einer bestimmten Anzahl von Abiturklausuren (wir müssen also nicht verhandeln). Ich hatte damals eine zu wenig, also keinen Korrekturtag, und keine 6 Tage inkl. Wochenende, Zeit zu korrigieren (Erstkorrektur, bei uns gibt es ja 3 unabhängige Korrekturen an 3 verschiedenen Schulen, man kann daher keine Minute überziehen, sonst klappt der anonyme Umschlag nicht). Dazu kamen in dieser Woche die 6 Vertretungsstunden (2 sogar an meinem sonst unterichtsfreien Nachmittag).

    Heute würde ich deutlicher Grenzen ziehen, damals war ich zu unsicher, hatte auch Sorge, nicht belastbar zu erscheinen.

    OT Drittkorrekturzeitraum ist dieses Jahr in Baden-Württemberg wieder Pfingstferien (Erhalt der Klausuren 2 Tage vor den Ferien, Abgabe 1. Tag nach den Ferien, ich habe 2 Kurse zu korrigieren). Ferien frei gibt es bei uns also auch offiziell nicht. (Reise buchen in den Pfingstferien tue ich daher seit langem nicht mehr. ) Ich erhalte einen Korrekturtag (also den letzten Schultag vor den Ferien, geht ja nicht anders und Eltern werfen uns dann wieder vor, die Ferien verlängern zu wollen, weil über 20 KollegINNen fehlen werden).

    Liebe KreideSpuren, ich habe bei deinem Beitrag heute ein Daumen hoch gesetzt, weil ich es absolut nachvollziehen kann, was du schreibst, nicht, weil mir deine Situation gefällt. Ich glaube dir, dass du nicht vor einem Burnout stehst, sondern, weil du wirklich extrem viel zu tun hast, ich hatte deine Situation vor einigen Jahren auch erlebt. Lasse dir nicht das Gegenteil einreden.

    Ich weiß auch nicht, was ich dir zur Überlastungsanzeige raten soll. Ich kannte damals das "Zauberwort" noch nicht, bin so zur SL, um die Menge an Arbeit darzustellen (auch Abiturprüfung (in Baden-Württemberg sind die Fristen teilweise extrem kurz), 6 Vertretungsstunden in derselben Woche bei vollem Deputat), wurde abgewimmelt, bin dann zu einem Mitglied unseres Personalrates, um mich zu informieren, ob so viele Vertretungsstunden in Ordnung sind (andere hatten in dieser Woche eine), und dort weinend zusammen gebrochen. Zum Glück habe ich ein phantastisches Kollegium, das einsprang (so wie ich gerade für einen Kollegen, der ebenfalls an Migräne leidet, einspringe). Das hilft dir aber nicht.


    Ich denke, dass du richtig gehandelt hast. Suche dir bewusst Dinge, die dir gut tun, die dir eine Auszeit schaffen. Bei mir hat sich diese Situation von damals nicht wiederholt, wenn es zu viel wird, bleibt bei mir heute eine Klassenarbeit liegen (zum Glück gibt es in Baden-Württemberg keine Fristen). Ich muss daher in den Osterferien korrigieren (und mache dazwischen bewusst Tagesausflüge, die mir gut tun).

    Ich wünsche dir viel Kraft. (Und überlege dir nach der Belastung, wie du sie in Zukunft vermeiden kannst. )

    Nein, das ist auch im Lehramt so. Es dürfte nur äußerst selten vorkommen, dass Lehrkräfte tatsächlich in der unterrichtsfreien Zeit so viele Kranktage haben, dass keine 30 Tage Jahresurlaub mehr übrig bleiben würden.

    Man kann aber keine Überstunden abbauen, wenn man länger in der unterrichtsfreien Zeit erkrankt ist. Und ich muss zudem z. B. 3 Klassenarbeiten in den Osterferien korrigieren. An meiner Schule reden wir daher von Jahresarbeitszeit.

    Warum darf man bei der Notenvergabe nicht wissen, woran es lag? Das würde ich einklagen. Reine Willkür möglich? Das glaube ich nicht.

    War bei mir auch so. Der Zweitprüfer (in Baden-Württemberg gibt es nur 2, bei mir war es ein SL von einem Gymnasium ca. 100 km entfernt) war begeistert, mein Seminarlehrer sagte nur, "Sie wissen, dass wir nichts erklären müssen". Ich weiß bis heute nicht, warum ich eine 2 statt einer 1 bekam. (Zu meiner Zeit reichte in Chemie eine 1,0 nicht und in Mathe war bei 1,3 Schluss.)

    Welche Konsequenzen soll denn eine gute oder schlechte Stunde haben?

    Disziplinarverfahren? Degradierung? Oder bessere/ schlechtere Chancen beim Beförderungsverfahren.

    Ist doch lächerlich.

    Ich hätte besser das zitieren sollen.

    Unterschied ist Anerkennung bzw. totale Ablehnung (zumindest bei mehrfach schlechten Stunden). Und ja, es gibt Zwangsfortbildung, Versetzung, Zwangspensionierung. (Rest im vorherigen Beitrag)

    Deswegen haben wir ja die Wanderpokale, die Schulen zwangsweise beglücken.

    Und das ist das Ziel?

    Ich kenne keinen zufriedenen oder gar glücklichen "Wanderpokal". Schüler, Kollegen und SL können sehr gemein sein. Ich kenne daher ehemalige Kollegen, die lieber gekündigt haben (bzw. sich aus dem Beamtentum verabschiedet haben) als von allen Seiten angegriffen zu werden. Gerade als Lehrer steht man immer unter Beobachtung. Schüler und Eltern urteilen weit strenger als die SL.

    (Ich habe an meiner vorherigen Schule einen wegen zu geringer Leistung zwangspensionierten Kollegen beerbt. Erstens ist seine Pension sehr gering, zweitens zog er schließlich um, um Ruhe zu haben. Auf dem Land wird geredet. Ich selbst habe ihn nie direkt erlebt, aber ich möchte nicht, dass nach Jahren noch so über mich gesprochen wird.)

    Eine Kollegin hatte Angst vor jedem Elternabend, rannte weinend aus der Klasse. Ein Kollege wurde jährlich versetzt bis es keine Schule mehr in der Umgebung gab. Dann verschwand er, ich habe gehört, er habe Suizid begangen. Ich denke, Kündigung ist da humaner.

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