Beiträge von elCaputo

    Vor 2 Jahren wurden die Schulen bei weit niedriger Inzidenz geschlossen, im Januar 2021 nochmal, danach kam jeweils der Wechselunterricht ...

    Und sonst hat sich in den zwei Jahren nichts getan, weshalb die Maßnahmen von damals der Maßstab für heute sind?

    Ein paar Hinweise: zwei Jahre Forschung und Erfahrung, Anpassung medizinischer Maßnahmen, Impfstoffentwicklung, Massenimpfung, Immunisierung, Varianten

    Ich schließe mich Flipper an: solange das Infektionsgeschehen hoch und dynamisch ist. Auch wenn viele die Aussagekraft der Inzidenzzahlen in Frage stellen, ich finde sie nach wie vor aufschlussreich und meine, man könnte sie ruhig weiter heranziehen (auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sie bei Entfall der Testpflicht ohnehin höher liegt als offiziell bekannt und nur noch symptomatische Fälle einigermaßen abbildet). Wo genau die Grenze dann gezogen wird, müssen Mediziner festlegen. Ich würde Regelungen wie "2 Wochen Inzidenz unter Wert x = Rücknahme der Maßnahmen" aber durchaus tragbar finden.

    Nein, man kann nicht jede einzelne Infektion oder jeden einzelnen Todesfall verhindern und das kann auch nicht das Ziel sein. Aber man muss auch nicht alle Maßnahmen aufheben, wenn man gerade in einer Situation steckt, in der kaum eine Klasse und kaum eine Familie "infektionsfrei" ist. Das kann man machen, wenn Infektionen eher Ausnahme als Regelfall sind.

    So kommen wir nicht weiter. Wenn es ans Eingemachte geht, kommst Du mit unklar definierten Parametern.

    "Eher Ausnahme als Regelfall" Wann ist das? Kannst Du Dir vorstellen, dass unsere Vorstellungen dazu voneinander abweichen? "Hohes Infektionsgeschehen, Dynamik" wo sind da die greifbaren Größen und Grenzen?

    Und für die Stellungnahme, wie viele Kranke oder Tote Du zu tolerieren bereit bist, braucht es keine Mediziner. Das wäre ja auch zu bequem. Das ist keine medizinische, sondern eine gesellschaftliche/politische Frage. Jeder Einzelne von uns ist da gefragt. Wo setzen wir die Grenzen?

    Immerhin hast du eingestanden, dass eine ultimative Vermeidung von Infektion, Krankheit, Tod keine Option darstellt. Damit ergibt sich allerdings zwangsläufig die Frage nach tolerablen/zu vermeidenden Zahlen.

    Der Hinweis "die Inzidenzen sind gerade so hoch" oder "so lange die Inzidenzen so hoch sind..." ist da leider ein Ausweichmanöver. Man steht vor einem moralischen Dilemma, das in unserer Leid und den Tod tabuisierenden Gesellschaft nicht vorgesehen ist.

    Es gehört ja auch im emotional sehr aufgeladenen Diskurs etwas dazu einfach mal zu erklären, dass man mit 10.000 Corona-Toten pro Jahr zukünftig leben könne. Und natürlich wären Tür und Tor geöffnet für Anwürfe, die Zahl sei willkürlich und die Akzeptanz von Krankheit und Tod im besten Falle fatalistisch oder gar unmenschlich, mörderisch etc.

    Susannea

    Leider ist ein Hinweis auf österreichische Regeländerungen kein Ersatz für eine persönliche Einschätzung, welche Bedingungen DU erfüllt sehen willst, um z.B von der Maskenpflicht Abstand zu nehmen.

    Letztendlich geht es doch um die Frage, wo jeder von uns die Grenzen zieht. Grenzen bei den Inzidenzen (wobei die als Messgröße ja nur nebensächlich sind), Grenzen bei der Zahl der Erkrankten, Grenzen bei der Zahl der Hospitalisierungen, Grenzen bei der Zahl der Toten. Was ist jeder einzelne von uns bereit zu tolerieren?

    Und natürlich kratzt das an unserem Verständnis von einer allumfassenden Humanität. Die wäre idealerweise total. Das ist der Rückzugsraum z.B. vom kleinen grünen Frosch. Dort ist es bequem, aber eben auch realitätsfern.

    Ich glaube, ein Perspektivwechsel zum Thema "ist ja nur eine Bitte" täte ganz gut. Man stelle sich vor, die Lehrkraft bäte SuS, die gern weiterhin Maske tragen, dies doch zu unterlassen. Man wolle schließlich das Angesicht des anderen sehen und außerdem sei alles immer so vernuschelt.

    Nö nö, ich halte es da mit der Neutralitätspflicht. Man kann im Unterricht ggf. Für und Wider diskutieren. Eine Empfehlung, Bitte o.ä. werde ich zumindest diesbezüglich tunlichst unterlassen.

    Lass gut sein. Mit dem Anspruch, dass niemand mehr sterben darf, in diesem Falle an Covid, ist doch alles gesagt. Wer eine solche Maximalforderung aufstellt, der muss ja auch maximale Maßnahmen fordern. An Lockerungen kann so jemand natürlich gar nicht denken.

    Aber freilich hat diese Extremposition gleich mehrere Vorteile. Es ist wie so oft bei Extrempositionen. Da ist alles ganz einfach. Da gibt es Schwarz und Weiß, kein Abwägen, keine komplexen Argumentationen und man darf sich immer im Recht und in der moralisch überlegenen Position fühlen (hier der Hinweis auf die Menschlichkeit).

    Wie sähe denn die Alternative aus? Man müsste ja Stellung beziehen, Zum Beispiel zur Frage, welche Bedingungen erfüllt sein müssten, um von den Maßnahmen abzukehren. Man müsste erklären, wie viele Opfer man bereit wäre zu akzeptieren. Die eigenen Argumentationsmuster, nach denen man anderen unterstellt, sie würden leichtfertig den Tod oder Krankheit anderer in Kauf nehmen, sie sogar töten, fiele einem ja auf die Füße.

    Die schöne moralische Überlegenheit wäre fort, wenn man erklärte, dass man bereit wäre z.B. 6148 Tote per anno zu tolerieren. Der kleine grüne Frosch tut das übrigens, er weiß es nur nicht.

    ninale Wie kommst auf eine Prognose von 10 Prozent Long-Covid Betroffener, wenn es noch nicht einmal eine eindeutige medizinische Definition des Phänomens gibt? Bisher existiert eine vorläufige klinische Falldefinition der WHO. Mich würde es wundern, wenn unter diesen Umständen belastbare Prognosen zu zukünftigen Fallzahlen existierten.

    Mara

    Äußert sich die Infektion Deiner Kollegen in Form einer Erkrankung?

    Bei vielen meiner Kollegen, die zuletzt Corona bedingt zu Hause bleiben mussten, waren es keine Symptome, sondern Quarantäne-Regeln, die dafür sorgten. Ich selbst war jedoch erkrankt, vergleichbar mit einer Erkältung. Soll ja nicht unerwähnt bleiben.

    Die Inzidenzen! Aber die Inzidenzen! Kommt doch mal aus der Schleife raus!

    Kennt hier jemand die aktuellen Inzidenzen eines anderen Erregers? Eines anderen Virus'? Masern, Rota, HI, Adeno, Influenza, HP, Rhino? Nein?

    Liegt das daran, dass es aktuell keine Fälle zu den jeweiligen Erregern gibt? Nein, das liegt daran, dass Inzidenzen in der Gesamtbetrachtung nur ein Instrument sind. Für sich genommen sind sie erst einmal nur Zahlen. Erst die Kombination aus Inzidenz und anderen Faktoren (ICU- Auslastung, Sterberate, Zahl der schweren Verläufe, Klinikauslastung, Belastung des Gesamtsystems durch krankheitsbed. Ausfälle, Ressourcenknappheit etc.) lässt Inzidenzen überhaupt sinnvoll werden. Die Inzidenz für Corona könnte 8000 oder 90.000 sein, wenn die anderen Faktoren keinen oder nur geringe Ausschläge zeigen.

    Das ist z.B. bei HPV der Fall. Die Inzidenz ist mit 170 seit Jahrzehnten verhältnismäßig hoch, die Auswirkungen kaum spürbar. Ergo ist die Impfung empfohlen, von Zwangsmaßnahmen keine Spur, keine Rede.

    Oder die RS-Viren, deren Inzidenz weltweit auf 4800 (!) geschätzt wird, die primär kleine Kinder betreffen und bei denen es häufig zu Reinfektionen kommt. Kein Aufschrei, keine Maskenpflicht, keine Impfpflicht für dieses respiratorische Virus.

    Nun ist es offenbar so, dass die genannten Faktoren bei Corona sich nicht in besorgniserregenden Regionen bewegen. Daran ändert ein reines Starren auf die Inzidenzen nichts. Es gibt eine Vielzahl von Erregern, die den menschlichen Körper besiedeln, keine Symptome hervorrufen und Inzidenzen aufweisen, die weit jenseits derer von Corona liegen. Warum ignorieren wir die? Weil wir's können.

    Ok, also ich habe einen Freund - eigentlich der Schwager vom Nachbarn meines Freundes. Der hat gesagt, dass er sofort kündigt und auswandert, wenn die am 20. März beschließen, dass alles, was keiner Pflicht unterliegt (Masken, Unterhosen, Campingurlaub, Sombreros, Tests, Saufabende etc.) auch gleich verboten wird. Bei solchen Inzidenzen! (also sagt er)

    Nach meiner Ansicht ist das respektlos, nein unverschämt - hier bei den Schulbeteiligten. Und die eine Partei da, deren Name mir nicht einfällt oder die man nicht nennen darf, gaaaanz fies, böse und gemein. Die fahren gegen Wände, mit der Bildung!

    So, jetzt will ich noch ganz unvoreingenommen wisssen, was Ihr vom Freedom Day haltet, den ich nur aus Versehen oder Unvermögen zunächst verballhornt habe. Echt, mich interessiert Eure Meinung total.

    PS: Ich find den ja echt ne Unverschämtheit!

    PPS: Der Schwager vom Freund, äh vom Opa..ach, der jedenfalls auch.

    Weil sich der äußerst dynamische Verlauf dieser Epidemie nicht an den Terminplan von politischen Entscheidungen hält. Insofern kann man so etwas nicht mit langem Vorlauf exakt planen.

    Kannst Du mir die dramatischen Veränderungen in Bezug auf Corona nennen, die es - sagen wir im letzten Monat - gegeben hat? Etwas, das diesen "äußerst dynamischen Verlauf" belegt und nicht bereits prognostiziert war.

    Ich sehe da keine Dynamik, der kurzfristig gegengesteuert wurde oder wird. Vielmehr ist es ein Mangel an Dynamik bei den politischen Entscheidungsträgern, den ich erkenne.

    Es ist der 14. März. Klar ist, ab dem 20. März gelten die bisherigen Corona-Regelungen nicht mehr. Was dann gilt, steht - eine Woche vorher - in den Sternen. Alles, von dem man liest, das es gelten soll, ist allenfalls Gegenstand von Diskussionen oder Entwürfen.

    Wieso gewöhnen wir uns an dieses Dilettieren, diese Kurzfristigkeit? Noch dazu, wo es nicht um Pillepalle geht und der Ablauf der Frist lange bekannt war?

    Schnöde Klassenarbeiten muss ich mindestens eine Woche vorher ankündigen, aber für die Folgeregelungen eines bundesweiten Gesundheitsnotstandes gelten softere Standards.

    Oho, da gehen noch ganz andere Dinge. Da kann man Steuern zurückbekommen, die man nie gezahlt hat (Cum-Ex), überkommene Geschäftsmodelle werden durch Steuern am Leben erhalten (Kaufhof/Karstadt), Misswirtschaft belohnt ("abgewendete" Bankenpleiten), groß angelegter Betrug gedeckt (Dieselskandal), Deutschland gilt als DAS Geldwäscheland usw.

    Da sollte die Verschleierung von Besitzverhältnissen über Firmengeflechte, Beteiligungen etc. die leichteste Übung sein.

Werbung