Beiträge von Referendarin

    Zum Thema "Übernachten in der Schule erlaubt oder nicht": Uns wurde an meiner alten Schule auf auf einer Konferenz vor einigen Jahren gesagt, dass man in der Schule nicht mehr übernachten dürfte. Ich hatte auch dunkel in Erinnerung, dass ich das mal hier im Forum geschrieben habe und habe es vorhin über die Suchfunktion gefunden: Das war jedenfalls Stand der Dinge im Jahr 2005. Ob das jetzt noch so ist, weiß ich nicht, habe bisher aber noch in keiner Konferenz gehört, dass sich die Situation geändert hätte.


    Hihi, wir haben zeitgleich geschrieben, aber inhaltlich fast das Gleiche. Ich kann Annasun nur absolut zustimmen.

    Ich kenne solche Klassen aus Realschulen in Brennpunkten. In welchem Fach unterrichtest du die Klasse denn?
    Spontan fällt mir v.a. ein, dass solche Klassen auf keinen Fall überfordert werden dürfen, weil sie dann total blockieren (das passiert z.B. in Englisch ganz leicht). Deshalb würde ich versuchen, erst mal mit relativ einfachen und geschlossenen oder halboffenen Aufgaben zu arbeiten, damit du weiß, was die Schüler schon können und sie Erfolgserlebnisse haben. Die Regeln im Unterricht sollten sehr klar sein und du solltest sehr kleinschrittig vorgehen. Seltsamerweise mögen sehr schwache und schwierige Klassen oftmals recht stupide Aufgaben wie Texte vorlesen, Einsetzaufgaben, kleine Abschreibtexte... Und wenn du die Schüler dann ein bisschen kennst und ihr euch aneinander gewöhnt habt und das Arbeiten halbwegs funktioniert, dann kann man sich vielleicht langsam an offenere Aufgaben und freiere Arbeitsformen wagen.

    In Englisch (ich weiß, das ist nicht dein Fach, außer du unterrichtest es dort fachfremd, aber mir fällt so spontan Englisch ein, weil ich solche Klassen meist in Englisch hatte) würde mir für eine Stunde zum Beispiel ein Blatt mit einem einfachen Lückentext vornehmen, dann einen Text lesen lassen, dann vorlesen lassen, dann ganz einfache Fragen dazu beantworten lassen o.ä. - also wirklich einfache Aufgabenstellungen und schnelle Methodenwechsel.

    In solchen Klassen ist die persönliche Beziehung auch sehr wichtig: Versuche, wenn du rumgehst und einzelnen Schülern hilfst, auch mal ein paar Worte mit ihnen zu wechseln.

    Normalerweise sind solche Klassen dann etwas einfacher, wenn sie ein paar Erfolgserlebnisse hatten und wenn sie akzeptieren, dass du der Chef im Raum bist und wenn sie eine persönliche Beziehung zu dir haben.

    Was dein Auftreten betrifft: Versuche, einerseits möglichst freundlich und gut gelaunt, aber andererseits sehr konsequent und klar in deinen Anweisungen zu sein.

    Wir hatten dazu vor ein paar Jahren mal einen langen Thread (schau mal in der Suchfunktion). Nach diesem Thread habe ich mich damals für die GEW entschieden, einfach deshalb, weil sie eine große und somit eine etwas einflussreichere Gewerkschaft ist und ich auch dachte, dass die Rechtsberatung einer großen Gewerkschaft besser wäre als die einer eher kleineren. Inzwischen bekomme ich aber die GEW-Hefte seit mehreren Jahren und ich überlege jedes Mal, die Gewerkschaft zu wechseln (den Realschullehrerverband gibt es aber leider inzwischen nicht mehr, so dass mir momentan die Alternative für diese Schulform fehlt), weil mir die Positionen der GEW zu extrem sind: Bei jedem Heft habe ich den Eindruck, dass die Leute, die dort schreiben, entweder vom Schulalltag keine Ahnung haben oder mit einer rosaroten Brille in die Schule gehen ("wundervolle" kommunikative Methoden werden propagiert, wie man die aber im Alltag umsetzen soll, wird nicht erwähnt), alle nur Verfechter der Gesamtschulen sind und irgendwo sehr stark in den 68ern stehen geblieben sind. Ich würde mich jetzt nicht als extrem konservativ bezeichnen, aber die Position der GEW in den Heften empfinde ich doch als sehr extrem.
    Das einzige, was ich in den Heften gut finde, sind die Rechtstipps, die aber nur einen geringen Teil der Zeitung ausmachen.
    Und nach der Lektüre jedes Heftes habe ich das Gefühl "im falschen Film" zu sein.

    Ich spreche mal von der weiterführenden Schule, denke aber, dass der Unterschied zwischen der 5. und z.B. der 4. Klasse nicht so groß ist. Ich achte darauf, den LRS-Erlass umzusetzen und beziehe bei diesen Schülern die Rechtschreibung nicht in die Note mit ein. Im Unterricht kann ich mit ihnen keine speziellen Übungen machen, dafür haben wir aber spezielle Förderkurse an der Schule. Ich versuche, besonders bei Klassenarbeiten, die Schriftgröße recht groß zu gestalten, die Aufgabenblätter möglichst übersichtlich zu machen und auf jeden Fall allen (und somit auch den LRS-Kindern, die oft besonders lange brauchen) so lange Zeit zu geben, wie sie brauchen. Hier sind noch ein paar gute Tipps: http://www.legasthenie-therapie-muenchen.de/e-unter.pdf

    Mikael, gibt es denn bei Euch Diensthandys ?
    Referendarin, weißt Du, wer diese Diensthandys finanziert bzw. wo man sie beantragt? Ich bin in NRW.
    Gruß,

    putzi


    Leider nicht. :( Das war vor meiner Elternzeit und ich bin nicht mehr sicher, wie das gelaufen ist. Ich habe nur dunkel in Erinnerung, dass wir das damals lange diskutiert haben (Erreichbarkeit bei Amokläufen und eingeschaltete Handys) und dass es dann für diese Leute Diensthandys gab.

    Voll bezahlte Arbeitsgemeinschaften in Realschulen:

    Referendarin; kommt drauf an worüber wir reden. Wahlpflicht AG´s werden bei uns auch vollumfänglich vergütet.
    Ich rede von reinen freiwilligen Arbeitsgemeinschaft auf Interessensbasis der SuS ohne Teilnahmeverpflichtung.
    Bei einer Chemie-Ag würde ich an unserer Schule z.B. mit 3 bis 4 Teilnehmern rechnen.

    Ich rede von freiwilligen AGs im Nachmittagsbereich bzw. in der 6. Stunde, die voll angerechnet werden. Das ist kein Wahlpflichbereich (du meinst das WP2, oder?), sondern die Schüler beschließen am Anfang des Schuljahres, zu einer AG zu gehen und müssen dann mindestens ein Halbjahr bleiben und es kommt ein Teilnahmevermerk aufs Zeugnis.

    chemikus08: Du schreibst: "Wenn ich an meine Schulzeit denke, so kann ich mir beispielsweise nicht vorstellen, dass mein Chemielehrer für die nachmittags stattfindende freiwillige Chemie AG tatsächlich Stunden aus seinem Deputat verwendet hat." Bei uns werden AGs ab einer bestimmten Schülerzahl durchaus über das Deputat abgerechnet oder alternativ bezahlt.


    Ich kenne es auch nur so, dass AGs voll bezahlt und voll auf das Deputat angerechnet werden.


    - womit sie echte "Fossilien" (Oton SL) sind/waren, da die neue Generation, die da so aus den Assessment Centern leicht gehirngewaschen nachkommt, der Meinung ist, Schule sei ein Betrieb und Wirtschaftlichkeit käme an erster Stelle. Oder, wie die Trainerin des Assessment Centers, das ich aus personalrätlichem Interesse mal (mit mildem Entsetzen) besuchte, zu den SL-Willigen sprach: "Lehrer sind nicht Ihre Kollegen, also brauchen Sie sie bei einer Konferenz auch nicht mit "Liebe Kollegen" zu begrüßen. Jeder von denen ist ersetzbar. " Schüler seien Verwaltungsmasse, Hebststatistiken wichtiger als Empathie, Fürsorgepfllicht überbewertet, Durchschnittsnoten und Profilschärfung alles.

    Meike, das fürchte ich allerdings auch. Solche Schulleitungen habe ich an einer Schule mitbekommen und es war einfach nur schrecklich. Und ich höre es immer wieder im Freundeskreis: Dort gibt es erst sehr nette Schulleitungen, die schon älter sind und anscheinend einer anderen Schulleitergeneration entstammen und dann wechselt die Schulleitung, es kommen jüngere Leute nach und das Klima verschlechtert sich denkbar, da es nur um Statistiken und Außenwirkung geht.

    Naja, ob es die Lösung ist einen "Verwaltungsfachmann" an die Spitze einer Schule zu setzen? Das würde doch rein praktisch ein Jurist, ein Diplom-Betriebswert o.ä. sein, oder glaub ihr, dass jemand mit einer reinen Verwaltungs-Ausbildung/-Lehre schon zum Schulleiter qualifiziert ist? Ein Jurist würde Schule erst einmal hauptsächlich aus "juristischer Sicht" sehen, ein Betriebswirt unter ökonomischen Effizienz-Gesichtspunkten. Ein grundständige Uni-Ausbildung zum "Schulleiter" (also als Alternative zum Lehramt) gibt's ja (noch) nicht, und würde wohl auch die falschen Leute anziehen (also alle, die sich zum "Chef" geboren fühlen). Meiner Meinung nach sollte ein Schulleiter im Laufe seiner Karriere vor der Klasse "gedient" haben, sonst ist er für die pädagogische Leitung einer Schule (und darum sollte es hauptsächlich gehen) völlig fehlqualifiziert. Peronen, die keine Ahnung von der schulischen Praxis haben, uns aber erzählen wollen, wir es "richtig" zu funktionieren hat, gibt es "außerhalb" der Schule, d.h. in Politik, Wissenschaft und Medien, schon genug.

    Höchstens denkbar wäre ein Modell wie z.B. in Krankenhäusern: Dort gibt es bekanntermaßen den "Ärztlichen Direktor" und den "Verwaltungsdirektor". Ersterer bestimmt den medizinischen, fachlchen "Kurs", letzterer sorgt für eine effiziente verwaltungsmäßige Umsetzung. Aber so eine "Doppelspitze" würde wohl für die Schulen keiner bezahlen (höchstens im Rahmen der berüchtigten "kostenneutralen Umsetzung", also de facto zu Lasten der Lehrkräfte). Und solange ein Großteil der Verwaltungsarbeit sowieso an den Lehrkräften hängen bleibt (im Gegensatz zu z.B. Krankenhäusern mit ihren Verwaltungsfachangestellten), bleibt auch dieses Modell problematisch: Zwei weisungsbefugte Chefs mit unterschiedlichen Zielen und Vorstellungen würden schnell zu unauflösbaren Widersprüchen führen, wenn die beiden nicht konstruktiv zusammenarbeiten (Lehrer als "Diener zweier Herren"). Und diese Konstruktivität kann man nicht "erzwingen". Nicht umsonst haben in fast allen Unternehmen alle Arbeitnehmer nur genau einen direkten Vorgesetzten.

    Für mich ganz klar: Eine Schule muss unter pädagogischen Führung bleiben. Alles andere macht die Sache nur schlechter.

    Gruß !


    Ich dachte an eine Doppelspitze. NUR einen Verwaltungsfachmann möchte ich definitiv nicht an der Spitze einer Schule haben. Aber vielleicht einen Verwaltungsfachmann in einem Team von 3 oder dann auch 4 Schulleitern (die weibliche Form meine ich natürlich immer mit), wäre mit Sicherheit nicht schlecht.

    Hm, ich finde es schwierig, das pauschal zu sagen. Ich habe bisher an 3 Realschulen gearbeitet und immer waren dort Schulleitungsteams von 3 Leuten (Schulleiter/in plus 2 Konrektoren/Konrektorinnen), es war immer eine Mischung aus männlichen und weiblichen Schulleitern (immer 2:1, mal 2 Männer und eine Frau, mal umgekehrt) und die Schulleitungen hätten unterschiedlicher nicht sein können. Im Prinzip war an Charakteren, Führungsstilen und "Noten" fast alles dabei.

    Insgesamt kann man aber schon sagen, dass wahrscheinlich "von oben" teilweise ein ziemlicher Druck auf Schulleitungen ausgeübt wird und teilweise unpopuläre oder z.T. auch ziemlich "seltsame" Sachen ans Kollegium "verkauft" werden müssen.

    Und es ist auffällig, dass alle Schulleitungen unter sehr großem Druck zu stehen scheinen, möglichst hohe Schülerzahlen zu erreichen und das zu Dingen führt, die wir Kollegen nicht gerne sehen (z.B. oft Aufnahme möglichst vieler Schüler, auch wenn diese nicht an die Schulform passen; werbewirksame Außendarstellung, die oft doch etwas anders wirkt, als die Schule wirklich ist) - aber das variiert in seiner Ausprägung auch noch mal stark von Schule zu Schule, wobei ich es an allen Schulen erschreckend häufig erlebt habe.

    Und eine Sache ist mir auch an allen Schulen negativ aufgefallen, auch wenn sie wahrscheinlich einfach in der Natur der Sache liegt, dass Schulleitungen ausgebildete Lehrer sind und keine Verwaltungsfachleute:
    Viele organisatorische Dinge laufen an Schulen teilweise wahnsinnig ineffizient (z.B. Computernutzung könnte in vielen Feldern stärker ausgebaut werden und Arbeit erleichtern - in manchen Schulen muss man z.B. Schülerkarteien noch von Hand führen etc.). Vieles in diesen Bereichen wird einfach "aus dem Bauch heraus" organisiert und ich könnte mir vorstellen, dass diese Dinge von Menschen, die aus anderen Bereichen (Verwaltung, Organisation, freie Wirtschaft) kommen, effizenter geregelt werden könnten.

    Mir ist noch was eingefallen. Ida ist ja an sich ein schöner Name, aber wenn ich ihn höre, habe ich immer die Assozation "Iiiih, da... ist ein Fleck/ ... ist die Ida..../ ist eine Spinne!" oder was auch immer. Bin ich die einzige, für die der Name so klingt? Ich könnte mir gut vorstellen, dass Kinder da sehr schnell drauf kommen. Grundsätzlich kann man ja jeden Namen verballhornen, aber ich finde, bei diesem Namen bietet sich das direkt an.

    Ich hätte auf jeden Fall Zeit, das Kind morgens hinzubringen, würde dann zur Schule gehen und es nachmittags abholen...und zuhause dann das Kind versorgen

    Du hast doch im Ref auch nachmittags Veranstaltungen. Die Seminare liegen doch entweder nachmittags oder man hat einen langen Seminartag. Bei uns ging der damals bis ca. 18 Uhr. Dann kommen auch noch die üblichen Schulveranstaltungen wie Konferenzen am Nachmittag hinzu. Wenn du Pech hast, hast du vielleicht auch Nachmittagsunterricht. Das muss nicht so sein, kann es aber.

    Ich weiß, dass es bei jedem anders ist. Bei mir war das Ref damals aber wirklich extrem stressig und zeitaufwändig; ich hatte damals teilweise 60-oder-mehr-Stunden-Wochen: unter der Woche die Schule, die Seminare, die Zusatzveranstaltungen, die Unterrichtsvorbereitung, daneben die Vorbereitung der Seminare und am Wochenende dann die Vorbereitungen der Unterrichtsbesuche, die Staatsarbeit und die Korrekturen der Klassenarbeiten.

    Die Kinder meiner damaligen Mitreffis waren auch älter als 1 Jahr. Ich habe momentan u.a. ein einjähriges Kind und unterrichte nur wenige Stunden. Und darüber bin ich wahnsinnig froh, weil mich der Schlafmangel (kleine Kinder sind oft krank und schlafen nicht, Kinder im 2. Lebensjahr zahnen gefühlt ständig und schlafen nicht...) sonst wahnsinnig machen würde. Dann, wenn mein Kind neben mir "herumwuselt", kann ich nicht arbeiten. Ich kann nur dann wirklich arbeiten, wenn meine Kinder bei der Tagesmutter und im Kindergarten sind bzw. schlafen.

    Mir fällt gerade noch etwas auf: fast alle, die sich zu Wort gemeldet haben, unterrichten in der Primarstufe.
    Kann man das Ref in der Primarstufe vom Stressfaktor her mit dem Ref für Gymnasiallehrer vergleichen? Ich würde annehmen, dass mein Ref sicher stressiger wird als das von Grundschullehrern. Schließlich muss ich auch viel korrigieren und zensieren, was in der Grundschule nicht so ins Gewicht fällt, oder? Vllt. können ja noch mehr Leute was dazu sagen, die sich auch am Gymnasium befinden...

    Ich glaube, vom Arbeitsaufwand her kann man das Ref durchaus vergleichen. Bei dir kämen in Zukunft (sowohl im Ref als auch später) auch noch die beiden Korrekturfächer hinzu - das bedeutet noch mal ziemlichen Mehraufwand gegenüber den Leuten, die andere Fächer haben.

    Ich sehe es allerdings auch wie Friesin: Es ist letzten Endes eure persönliche Entscheidung. Ich hatte damals einige Mitrefs mit Kindern und es war für alle eine sehr heftige Zeit. Ein paar (nicht alle) haben wegen der Kinder auch ein eher schlechtes Ref gemacht.
    Niemals hätte ich mir freiwillig diesen Doppelstress angetan.

    Ich glaube, 90 Prozent der Lehrer, die ich kenne, bekommen ihr erstes Kind zwischen 30 und 35, wenn sie mal ein paar Jahre gearbeitet haben und die Probezeit hinter sich haben. Auch dann kann man noch ein zweites Kind bekommen, teilweise auch noch ein 3. Kind. Das ist wahrscheinlich der einfachere Weg. Der andere Weg ist mit Sicherheit auch möglich, aber ich glaube, dass es der stressigere Weg ist.

    Um mal wiedre zur Ausgangsfrage zurück zu kommen... ;)
    Wir haben uns für die finanziell sichere Variante entschieden und für uns war es so der richtige Weg. Ich habe unmittelbar nach dem Studium mit dem Ref begonnen und dann ein Jahr als fertige Lehrerin gearbeitet. Während meines ersten Berufsjahres bin ich schwanger geworden und habe erstmal Elternzeit genommen.
    Allerdings kann ich rückblickend sagen, dass ICH das Ref mit Kind sicher nicht so gut gepackt hätte, denn es war schon eine enorme (vor allem emotionale) Belastung. So konnte ich das erste (und meiner Ansicht auch ganz besondere) Jahr mit unserem Kind völlig entspannt genießen ohne Existenzängste haben zu müssen.

    Bei uns war es ähnlich und ich würde es immer wieder so machen: Erst Ref, dann ein paar Jahre arbeiten und dann Kinder. Ich habe das erste Kind mit 33 bekommen und empfand das als perfektes Alter - und insgesamt liege ich damit in meinem Umfeld im Durchschnitt bzw. gehöre in unserem Wohngebiet eher noch zu den jüngeren Müttern.


    Ich hätte den Ref-Stress auch nie mit Kind durchgestanden und ich fand schon die normale Arbeitssituation mit einem Kind sehr anstrengend, obwohl ich damals keine Berufsanfängerin war und das Arbeiten an sich schon deutlich entspannter war als in der Berufsanfangszeit.

    Das ist jetzt meine persönliche Meinung (aber vielleicht kann ich auch gut reden, weil ich in den Jahren vorher noch keinen starken Kinderwunsch hatte, sondern der erst später kam): Ich finde es besser, erst in Ruhe seinen Beruf zu starten, all die Dinge zu machen, zu denen man später nicht oder nur bedingt kommen wird (Zeit mit dem Partner allein haben, viel unternehmen, viel Zeit für Freunde haben, in Urlaub fahren...) und dann Kinder zu bekommen und dann auch in dieser Lebensphase genug Ruhe zu haben, um sie genießen zu können und nicht ständig zwischen den Stühlen zu stehen.

    Mit Hartz 4 bewusst zu planen, wäre für mich keine Option.

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