Beiträge von puduhepa

    sehrratlos

    Zum "noch": Wir schreiben die Schulberichte für die Eltern und nicht für die Kinder. Deshalb besprechen wir auch die Berichte einzeln mit jedem Kind.

    Da könnte man dann schon sagen: "Du verstehst NOCH nicht, was du liest, aber wenn du daran übst, schneller zu lesen, wird es dir sicher leichter fallen."


    Den Eltern gegenüber beschreiben wir nur den derzeitigen Leistungsstand. Unsere SL meinte, man würde den Eltern vorgaukeln, es würde schon irgendwann alles klappen. Natürlich würde ich es nicht so brutal ("Fritzle kann nicht lesen") formulieren, sondern z. Bsp. "Das sinnentnehmende Lesen fiel ihm sehr schwer / Den Sinn eines Textes zu verstehen gelang ihm nur mit intensiver Unterstützung " usw.


    Ich hoffe, ich konnte mich etwas klarer verständlich machen.


    LG

    puduhepa

    Hallo,


    SL und ich (KR) geben auch manchmal Schulberichte zurück.

    Was wir für kritisch halten:

    - die Formulierung "noch". Z. Bsp. "Es gelang Fritzle noch nicht, einfache Texte zu verstehen". Zum Zeitpunkt der Zeugniserstellung gelang es ihm nicht. Aussagen über die Zukunft können wir im Zeugnis nicht machen.

    - "Fritzle war bei Mitschülern und Lehrkräften sehr beliebt." Ach so, ein Lehrerschätzle.... Wir haben im Zeugnis nicht mitzuteilen, ob wir Kinder mochten.


    Ich finde, manche Formulierungen gehen einfach nicht. Das hat nichts mit der Kompetenz der Klassenlehrerin zu tun. Und da würde dann Chefin die Zeugnisse nicht unterschreiben können. Und ich in Vertretung auch nicht. Das wissen alle Kolleg*innen, trotzdem müssen wir es immer wieder lesen.


    Vielleicht handelte es sich bei der TE um ähnliche Formulierungen?


    LG

    puduhepa

    DFU bzw wen's interessiert:


    Ich habe mal im GEW-Jahrbuch nachgelesen. Dort steht, dass BW keine dezidierten Vorschriften oder amtliche Bekanntmachungen erlassen hat im Gegensatz zu anderen Bundesländern. Die Lehrkraft muss "mit kontrollierender Nachdrücklichkeit" so handeln, dass sich die Schüler*innen stets beaufsichtigt fühlen. Und da steht auch ganz ausdrücklich: "Dies gilt auch bei der sogenannten 'Mitversehung' einer zweiten Klasse in einem anderen Klassenraum."


    In der Handreichung "Materialien zur verlässlichen Grundschule" (vom KM BW) ist auf S. 28 (Mögliche Reaktionsmodelle beim Ausfall von Lehrkräften) von "Parallelunterricht" die Rede, aber nirgends von Unterrichtsausfall.


    Also die Sache mit rechtens oder nicht rechtens ist zumindest in BW nicht geklärt.


    Grüße

    puduhepa

    Jetzt mal ohne Tucholsky, sondern ganz konkret:


    Was tut ihr, wenn um 11 Uhr Kollegin X ihren spuckenden Sohn aus der Kita abholen muss und für den Rest des Schultages, d.h. bis 16 Uhr ausfällt? Und zudem zwei andere Kolleg*innen Y und Z gerade Corona haben und somit auch gerade abwesend sind? Und Kollegin X war eigentlich schon eingeplant, um die Klasse von Kollegin Y mit zu beaufsichtigen?


    Ich nehme gerne konkrete und hilfreiche Vorschläge entgegen, und das meine ich nicht ironisch, sondern ganz ernst.


    @ MarPhy: Wie soll ich das mit dem Charakter verstehen?


    LG

    puduhepa

    Jetzt bin ich an einer kleinen Grundschule, 10km in der anderen Richtung. Wir sind hier nur 5 Kollegen inkl. der SL und was soll ich sagen: Das Klassen zuhause bleiben ist hier das Standardverfahren, wenn einer von uns krank ist. Und es juckt keine Sau.

    Beneidenswert. Bei uns würde es ca. 80% der Eltern sehr jucken.


    Wäre ich Mutter eines Grundschulkindes, hätte ich auch ein Problem damit, jederzeit ggf. mein Kind zu Hause betreuen zu müssen.

    Und andersrum müsste ich ja dann wieder in meiner eigenen Schule vertreten werden.


    In BW dürfen wir die Kinder nicht heimschicken und auch nicht sagen, dass sie nicht in die Schule kommen können. Langfristig muss man sicher der Schulaufsicht rückmelden, dass wir zu wenig Personal haben. Aber wenn kurzfristig eine Kollegin ausfällt, dann müssen wir was organisieren. Die Kinder sind da und das Schulamt wird kein Einsatzkommando schicken. Sehr schade.:(

    Es ist zum Beispiel eben nicht unkollegial, Mehrarbeit wo immer möglich konsequent abzulehnen.

    Ich bin stellvertretende Schulleiterin an einer Ganztagesgrundschule. Die Kinder sind bis um 16 Uhr an der Schule, egal, wie viele Lehrkräfte krank sind. Wir haben auch zwei Kolleg*innen, die Mehrarbeit ablehnen. Das bedeutet aber zusätzliche Mehrarbeit für alle anderen. Und ich habe noch nicht erlebt, dass plötzlich eine Vertretungslehrkraft vor der Tür stand, um den Nachmittagsunterricht zu übernehmen. Was sollen wir machen? Die Kinder sind nun mal da. Dann machen wir (Chefin und ich) die Vertretung halt selber. Ratet mal, wer an unserer Schule am meisten Überstunden hat? Natürlich ohne Ausgleich....

    Hallo,


    ich war mal an einer Schule, da wurde geprüft und zwar zwei Jahre, bevor ich kam. Man erzählte mir, sie hätten die ganze Nacht Klassenbücher nachträglich ausgefüllt. Ob es wirklich so war, weiß ich nicht. Jedenfalls wurde danach weiterhin von bestimmten Kollegen nichts ins Klassenbuch eingetragen. Hat also nichts genützt. War Arbeitsbeschaffung für alle Beteiligten.


    LG

    puduhepa

    Zwar haben wir voraussichtlich erst nach den Pfingstferien wieder Wechselunterricht, aber dann wird sich einer unserer Zweitklässler auch nicht in der Schule testen lassen. Er hat lt. ärztlichem Attest eine Irgendwas-Phobie. (Weiß nicht mehr, wie es hieß). Deshalb testen die Eltern zu Hause und bekommen sogar die Testkits von der Schule. Sie müssen es bescheinigen, dass das Kind vor Betreten der Schule getestet wurde. Das ist aber bei uns in BW nur für Grundschulen und SBBZ möglich, soweit ich weiß.


    Vielleicht hat im oben geschilderten Fall das Kind ebenfalls ein ärztliches Attest?


    LG

    puduhepa

    Hallo,

    ich arbeite an einer Grundschule. Wir haben seit heute Schulschließung wegen Inzidenz >200. Außerdem besteht bei uns Corona-Testpflicht, wer also sein Kind zur Notbetreuung anmeldet, muss gleichzeitig die Einverständniserklärung der Eltern zum Selbsttest vorlegen.


    Wir hatten Ende letzter Woche einen Elternbrief rausgegeben, dass die Eltern ihr Kind bis Montag 12 Uhr zur Notbetreuung anmelden können mit den dazugehörigen Unterlagen.


    Heute (Dienstag): Den ganzen Vormittag trudelten noch Anmeldungen zur Notbetreuung ein, ohne die Selbsttesterklärung. Manche Kinder standen einfach ohne Anmeldung vor dem Schultor, ohne Arbeitsmaterialien, ungetestet und ohne Einwilligungserklärung.


    Wie streng seid ihr da? Nehmt ihr Anmeldungen nach der gesetzten Frist noch an? Telefoniert ihr Eltern hinterher, wenn Kinder die Einwilligung zum Test nicht dabeihaben? Was macht ihr mit Kindern, die einfach da sind? Was, wenn angemeldete Kinder nicht da sind? Was ist zu schaffen, wo muss man den Eltern auch mal Grenzen setzen?


    Für Erfahrungen bin ich dankbar.


    LG

    puduhepa

    Hallo, wer mag sich outen?


    Mein schlimmstes Erlebnis:

    Grundschule Klasse 4, Aufräumen nach einer aufwändigen Bastelarbeit (etwas Gips war auch dabei).


    Die meisten Schüler*innen räumen ihren Platz auf. Es staubt. Einige kehren den Gipsstaub zusammen.

    Einer hat einen gebrochenen Arm im Gips (nicht der Gips vom Basteln), der ihm wehtut. Da er ohnehin etwas wehleidig ist, heult er laut und will abgeholt werden.

    Sohn des Oberbürgermeisters hat Kopfweh und will auch abgeholt werden.

    Zwei andere beschließen, dass es ihnen auch sehr, sehr schlecht geht und hängen ermattet auf dem Sofa rum. Sie möchten auch gerne abgeholt werden.

    Der mit dem Gipsarm schreit lauter.

    Der Gips staubt stärker (nicht der Gips vom Arm).

    Gattin des Oberbürgermeisters schreitet hoheitsvoll herein, zieht die Augenbrauen hoch und meint: "Na, hier wird wohl auch nichts gearbeitet!"


    LG

    puduhepa

    Ich war mal bei einem Zahnarzt, der hinter meinem Rücken die Medizinische Fachangestellte begrapschte. Hab ich gesehen, weil es sich im Fenster gespiegelt hat.

    Seither bin ich überzeugt, dass ALLE Zahnärzte Lustmolche sind. Das weiß doch jeder.


    Und in meinem nächsten Leben werde ich Müllfrau. Bei uns arbeitet die Müllabfuhr nur alle zwei Wochen donnerstags.

    (Vorsicht, Ironie)

    Ich wollte schon immer mit den Kleinen arbeiten. Deshalb habe ich ganz gezielt Grundschullehramt (Musik und Mathe) studiert. Leider hieß das damals noch "Lehramt für Grund- und Hauptschule". Irgendwann musste ich auch mal in der Hauptschule unterrichten. Ich fand es schrecklich. Ich kann einfach nicht mit Pubertierenden. Deshalb wollte ich nur noch weg. Bin jetzt seit Jahren Konrektorin an einer reinen Grundschule und möchte dort nicht mehr weg.

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