Beiträge von German

    Wenn jemand nichts mehr zu einem Thema schreiben will, dann ist das völlig in Ordnung.

    Ich hätte mich über eine Begründung gefreut, denn der Zeitpunkt kam für mich überraschend, bzw. ich habe nicht den Zusammenhang zwischen dem Beitrag zuvor und der Verabschiedung verstanden.

    Aber auch das ist natürlich keine Pflicht.

    Solange es Kollegen wie German gibt, die mit vollen Tüten aus analogem Junk aus der Didacta gehen , Kollegen, die trotz Tablets, Apple TV und Beamer mit Lautsprecher in ausnahmslos jedem Raum noch CD-player mitbringen, etc. Gibt, kann das noch dauern.

    Ich war da ja nicht der einzige alte Kauz, der dies tat, sondern auch (tausende) viel jüngere Kollegen.

    Ich bin als Abteilungsleiter Mitglied der erweiterten Schulleitung.

    Mein Kollege (zehn Jahre jünger) sitzt mir gegenüber und es gibt da nicht viele Unterschiede in unserer Arbeitsweise.

    In meiner Abteilung werden die Noten noch auf Papierlisten eingetragen. er nutzt dazu ein Programm, der einzige Unterschied, der uns gerade spontan eingefallen ist.

    Und auch diese papiernen Zeugnisnotenlisten gibt es noch ganz normal zu kaufen, ich muss sie nicht auf Antiquariaten suchen (nur weil ich von dir schon immer wieder als etwas rückständig bezeichnet werde)

    Gestern war ich auf der Didacta in Stuttgart und war sehr gespannt, ob mich da Avatare begrüßen und ich mit einer VR Brille auf der Nase einen QR Code scanne und mich eine KI über die Messe führt. Das soll natürlich nur ein Bild sein. Ich war gespannt wie digital die Messe ist.

    Ich persönlich war erleichtert. Es war eine Messe wie immer. Mit prall gefüllten Tüten voller Bücher, Arbeitshefte, DVDs und Werbeprospekte ging ich nach Hause. Ich war eher überrascht wie wenig ich mit dem Thema Digitalisierung konfrontiert wurde.

    Das heißt natürlich nicht, dass das nicht noch verstärkt kommt. Aber derzeit können die nicht so digitale Kollegen erstmal beruhigt sein und die digitalen können gerne weiter ausprobieren. Hauptsache es gibt keine Zweiklassengesellschaft und jeder akzeptiert den anderen.

    Natürlich kann man Themen unterschiedlich bewerten bzw. gewichten.

    Das tun wir zwei doch gerade.

    Natürlich ist unser Lehrerzimmer nicht der Nabel der Welt, aber ich komme zusätzlich an vielen Schulen rum und da wird derzeit über Fußball, die Ukraine und den Klimawandel diskutiert.

    Nee sorry, das ist eine vollkommen angemessene Reaktion auf offensichtliche Ignoranz. Über ChatGPT im Speziellen und KI im Allgemeinen wird aktuell so viel in den Medien geschrieben, dass man fast davon erschlagen wird. Lies doch einfach. Das hat mit "Affinität" genau Null zu tun, es geht nur um ein absolutes Mindestmass an Interesse am aktuellen Tagesgeschehen.

    Gehört hat davon bestimmt jeder schon.

    Die Bedeutung dieses Themas kann man aber unterschiedlich bewerten.

    Im Lehrerzimmer spielt es derzeit bei uns keine Rolle.

    Alle Informationen gibt es nur noch digital, alle Diskussionen im Kollegium verlaufen in div. Lehrerchats (Fachschaften, Klassen usw.)

    Ich bin in keinem Lehrerchat, wüsste auch nicht, dass es bei uns Lehrerchats gibt.

    Fachschaftssitzungen finden seit Corona aber als Videokonferenz statt.

    Und es gibt viele Informationen digital, die Lehrerfächer sind aber auch noch gut gefüllt. Beides existiert parallel.

    Tust du. Meine Replik bezog sich auf das "müssen". Nein, muss man nicht, es geht auch anders. Genauso wenig muss man natürlich den Maturaufsatz auf dem Laptop schreiben. Tatsächlich bringt das aber einige Vorteile mit sich, so dass wir an meiner Schule beschlossen haben, dass das ab sofort immer so sein wird.

    Die Schule beschließt etwas?

    Da bin ich echt froh, dass es bei uns die pädagogische Freiheit gibt. Und jeder so unterrichtet und Leistungen überprüft wie er es am besten kann. Das hilft ja auch den Schülern.

    Woher weisst du das so genau? Hast du bei all denen schon im Unterricht gesessen?

    Tatsächlich sitze ich aufgrund mehrerer Funktionen sehr häufig im Unterricht sowohl an meiner Schule als auch an anderen. Daher habe ich auch sehr gute Eiblicke in diese wachsenden Unterschiede in Sachen Unterricht. Sowohl ein Unterricht mit nur analogen Medien als auch ein rein digitaler können sehr gute Bewertungen erhalten.

    Ich nehme aber in den Gesprächen mit den Kollegen nach dem besuchten Unterricht häufige gegenseitige Geringschätzung wahr, das gab es früher nicht.

    Bei uns ist es noch nicht ganz so heftig wie bei German, aber es gibt einzelne Kollegen, die mit Papierverschwendung argumentieren, wenn man für seine Klassen noch ganz oldscool Kopien anfertigt (die fahren aber u.a. mit dem fetten Auto nach Hause).

    Was ich viel schlimmer finde, sind die Äußerungen und das Verhalten vieler Schüler zu diesem Thema. Lektüre wird nicht mehr in Buchform gekauft, sondern auf dem Handy gelesen (oder besser entziffert). Oft finde ich Fehler, die in einer Klausur gemacht wurden, durch das Lesen/Anschauen des ersten Hints bei Google. Egal, ob ich einen Tafelanschrieb mache oder eine Präsentation auf den Boards mache, es wird sofort das Handy/Ipad/Was auch immer gezückt und fotografiert. Mitschreiben wird als unnötig betrachtet, ständig muss ich argumentieren, weshalb ich meine Dateien/Tafelanschriebe nicht in die Schulcloud hochlade.

    Das klingt tatsächlich nervig.

    In einer Lektüre Textstellen zu finden ist aber noch Standard. In Klassenarbeiten und Prüfungen dürfen die Schüler ihr Handy auch nicht benutzen.

    Und auch das Verfassen eines handschriftlichen Abituraufsatzes von 8 bis 12 Seiten muss man lernen.

    Also darf man das nicht verlernen. Und wer nie längere Texte schreibt wird sich da immer schwerer tun.

    Meine Schüler der 12. haben kürzlich selbst gesagt, dass ihnen auch das Lesen längerer Texte auf dem Tablet schwer fällt, aber sie würden ja keine längeren Texte mehr lesen.

    Da bin ich echt auf die Zukunft gespannt.

    Und genau diese Vereinfachung dürfte nicht zu halten sein. An unserer Schule arbeiten inzwischen sehr viele Lehrkräfte gezielt (!) mit den Möglichkeiten digitaler Werkzeuge im Unterricht. Das bedeutet aber gerade nicht, dass nicht auch das klassische Lehrbuch (oder dessen digitale Variante) und gemeinsam erarbeitete Tafelbilder genutzt werden. Kritisch ist doch viel eher die verweigernde Haltung einiger Lehrkräfte, die sich strikt gegen die Verwendung der "neuen" Werkzeuge sperren.

    Da gibt es niemanden, aber einige Kollegen sind schlichtweg überfordert. Und ich selbst mühe mich redlich.

    Ich habe meine Examensarbeiten auch schon auf dem PC geschrieben, in den Nachbarzimmern des Studentenwohnheims klapperten noch die Schreibmaschinen.

    Da schreibt jetzt sicher kein Kollege mehr drauf, ich betone nur, dass die älteren Kollegen eben noch nicht so digital aufgewachsen sind und sich logischerweise mit den Neuerungen schwerer tun.

    Und jetzt kommen Digital Native Referendare, für die das alles selbstverständlich ist. Diese sollten aber trotzdem die Methoden der alten zumindest kennen lernen.

    Darf ich da mal nachfragen, ob es bei euch so etwas wie ein offizielles Medienkonzept gibt?

    Bei uns (Gesamtschule NRW mit schon recht ordentlicher digitaler Ausstattung) hat es über die letzten Jahre immer wieder "Test-Phasen" für verschiedene Aspekte des Medieneinsatzes im eigenen Unterricht gegeben, die aber auch durch regelmäßige Evaluation begleitet bzw. abgeschlossen wurden. Außerdem haben wir eine sehr engagierte Lehrkräfte-Gruppe "Medienteam", die in Absprache mit der Schulleitung Support und Fortbildung organisiert und anbietet.

    Auch wenn ich es nicht von sehr vielen meiner Kolleginnen und Kollegen genau weiß, wie intensiv sie digital arbeiten: Es gibt auch bei uns sicherlich das eher "traditionelle" Lager und andere (wie mich selbst), die am liebsten alles inzwischen digital umsetzen oder umsetzen wollen. Eine Art "Diskriminierung", wie du sie in deinem Beitrag andeutest, bemerke ich bei uns allerdings nicht (obwohl ich es nicht sicher wissen kann).

    Es gab einen Pädagogischen Tag, an dem es verschiedene Einführungen gab. webuntis, moodle, etc.

    Für die einen war das aber alles schon bekannt, für die anderen viel zu viel Neues auf einmal

    Bei uns an der Schule ist eine Zweiklassengesellschaft entstanden.

    Die einen machen ihren Unterricht mit Tafelbild und Buch.

    Die anderen mit Powerpoint und QR Code

    (vereinfacht dargestellt)

    Beides hat meiner Meinung nach eine Daseinsberechtigung und ergänzt sich bestimmt, da die Schüler beide Wege der Wissensvermittlung kennenlernen.

    Nun ist es aber so, dass schon mehrere ältere Lehrer den Eindruck geäussert haben, dass die jungen auf sie herabschauen.

    Tatsächlich hat eine Referendarin die Hilfe ihres Mentors abgelehnt, weil sie kein Interesse an altmodischen Tafelbildern habe.

    Ich selbst arbeite immer noch am liebsten mit gemeinsam erarbeiteten Tafelbildern.

    Ich akzeptiere aber auch, wenn das Kollegen anders machen.

    Es kann auf beide Arten gute und schlechte Stunden geben.

    Habe das Thema gerade erst gesehen.

    Exkursionen sind Unterrichtsstunden.

    Im Bildungsplan sind beispielsweise für die 11. Klasse in GGK 10 Stunden für Exkursionen, Projekte etc. vorgesehen, also Unterricht, der nicht im Klassenzimmer stattfindet.

    Aus manchen Beiträgen könnte man schließen, dass Exkursionen kein Unterricht ist. Aber Unterricht ist nicht nur das, was im Klassenzimmer passiert.

    Gleiches gilt für Theaterbesuche in Deutsch. Da wird der Unterricht vom Vormittag in den Abend verlegt. Und wenn die Ausführung 3 Unterrichtsstunden lang ist, werden 3 Stunden verlegt. Warum sollte die Unterrichtszeit bei Ausflügen eine andere sein?

    Der Bildungsplan sieht aber eine Obergrenze vor, siehe die 10 Stunden in der 11. Klasse GGK.

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