Beiträge von German

    Auch bei Minusgraden und der Schneesturm peitscht von der Seite durch die offenen Fenster auf die Arbeitsblätter, Klassenarbeiten und Haare der Schüler am Fenster?

    Das ist im Schwarzwald Realität. Und gelüftet werden muss ja auch dann.


    Ist jemand von euch Personalrat oder kennt sich aus, ob es nicht doch eine "Schmerzgrenze" gibt.


    In der Bildzeitung war heute auf der Titelseite ein Foto von vermummten Schülern mit Schal und Mütze. Hab ich am Kiosk gesehen.

    Das ist aber nichts gegen die Situation an unserer Schule. Da hätten sie mal das Foto machen sollen!

    Die Arbeitsstättenverordnung gibt mindestens 19 Grad bei sitzender Tätigkeit vor(mittlere Arbeit- 20 Grad bei leichter Arbeit)


    Klar - für Schulen gilt das natürlich wieder nicht, aber irgendwo muss doch eine Schmerzgrenze sein. Heute morgen 11 Grad um 8 Uhr bei leichter sitzender Tätigkeit (Schüler schrieben eine Klassenarbeit, ich saß - diesmal mit Mütze und Schal - unbeweglich am Pult, drei Schüler waren im Skianzug!!!)


    Wie gesagt, da muss es doch auch Grenzen geben. Sollen wir im Dezember/Januar bei 5 Grad unterrichten???? Das haben unsere Physiklehrer vorausgesagt, wenn draußen minus 5 Grad sind, bei uns nicht ungewöhnlich.


    Eigentlich müsste man sagen: So geht es nicht! PUNKT.

    Im Nachhinein hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil es eben "anders" müde und schlapp war als sonst. Das ist aber ja genau unser Thema hier.


    Bei uns ist klar geregelt, wer sich irgendwie krank fühlt, soll zuhause bleiben. Und gesund und fit fühlte sie sich eben nicht.

    Regel 1: Im Zweifel auf jeden Fall zuhause bleiben und nicht pflichtbewusst in die Schule, um womöglich andere anzustecken.


    Dazu passend gerade jetzt gelesen (Quelle ntv-Corona-Liveticker): Zum Vermeiden weiterer Corona-Fälle sollten Menschen mit milden Erkältungssymptomen aus Expertensicht auch dann zu Hause bleiben, wenn der Hausarzt keinen Anlass für einen Test sieht. Dazu hat der Virologe Christian Drosten in der neuen Folge des "Coronavirus-Update" bei NDR-Info aufgerufen. "Man soll nicht krank und auch nicht kränklich zur Arbeit gehen, selbst wenn der Hausarzt gesagt hat, das testen wir jetzt mal nicht." Prinzipiell sollten Betroffene sich demnach in der aktuellen Phase der Pandemie auch schon mit einem Kratzen im Hals oder einer laufenden Nase nicht mehr in soziale Situationen begeben.

    Ich finde es vor allem problematisch, dass immer unterschwellig erwartet wird, Material bereitzustellen. Das ist für mich mehr Aufwand, insbesondere wenn man den Output betrachtet, als wenn ich es selbst machen würde. Deshalb gehe ich dann lieber doch (ohne Corona).

    Ich müsste einfach konsequenter sein. Gelber Schein = Nix Arbeit, Nix Aufgaben.

    Äh, krank bedeutet: Nix Arbeit, damit werden gesund.


    Wenn ich krank bin, stelle ich kein Material bereit, ich kenne auch keinen Kollegen, der das tut.


    Ausnahmen sind derzeit aber häufig: z.B.: Ich habe leichtes Halskratzen, würde normalerweise in die Schule gehen. Dann arbeite ich natürlich von zuhause aus, da nix krank, sondern VORSICHTSHALBER ZUHAUSE. Diese Kategorie ist tatsächlich neu. Früher gab es nur gesund oder krank.

    Eine Kollegin hat sich müde in den Unterricht geschleppt, da sie die Kollegen nicht im Stich lassen wollte, zwei Tage später fehlte sie coronapositiv.

    Sie hat kein Lob erhalten, dass sie sich in die Schule geschleppt hat - im Gegenteil. Es war unverantwortlich! Und sie hat es gut gemeint.


    Sie hatte weder Husten noch Fieber, noch hatte sie Geschmacksaussetzer, sie war einfach nur schlapp.

    Baden-Württemberg, das spielt aber dabei keine große Rolle, die Schulorganisation obliegt den Schulen vor Ort.

    Und ich weiß, dass die Schulleiter das sehr unterschiedlich handhaben.


    Bei uns ist klar vorgegeben: Kein kranker Lehrer und kein kranker Schüler darf in die Schule (Erkältungsbeschwerden).

    Lieber auf Nummer sicher gehen. Bei uns liegt der Inzidenzwert allerdings seit Wochen schon zwischen 200 und 250.

    Deshalb sollen ja auch die Kommunen und Schulen vor Ort mitentscheiden.

    Bei Erkältungssymptomen MÜSSEN wir zuhause bleiben, auch bei solchen, bei denen wir früher noch locker in die Schule gegangen wären.


    In Untis gibt es dafür die Rubrik "Freiwillige Quarantäne".


    Im Gegensatz zum Krankmelden versorgen wir die Schüler dann mit Fernunterricht.

    Und in Baden-Württemberg (Bad Wildbad) muss jetzt ein kompletter Gemeinderat in Quarantäne.

    Diese tagten laut Pressebericht (Pressevertreter müssen auch in Quarantäne) mit Abstand und Maske in einer großen Halle.


    Nur bei Schülern und Lehrern ist das nicht notwendig?!

    ..., in dem ja sinnigerweise nicht gelüftet wird.

    Da muss bei uns ebenso gelüftet werden (das passiert auch). Außerdem ist derzeit fast keiner im Lehrerzimmer.

    Wir sind im Unterricht oder zuhause. Wer weiter weg wohnt, macht einen Spaziergang. Es wird schon darauf geachtet, dass es keine Kontakte gibt.

    Nicht umsonst sind derzeit ja auch Konferenzen aller Art verboten (nur zwingend notwendige, aber das ist, ehrlich gesagt keine)

    Ich hoffe, das Thema läuft nicht schon unter einer anderen Überschrift.


    Aber heute wurde es bei uns ernst. 0 Grad Außentemperatur um 8 Uhr (wir sind im Schwarzwald).


    Klar, waren wir vorbereitet und saßen im Wintermantel, Rollkragenpullover und Schal auf unseren Plätzen. Manche hatten auch schon Wollmützen auf (dies mache ich dann bei minus 5)


    Im Klassenzimmer hatte es bei vorgeschriebenen regelmäßigen Stoßlüften und Lüften in den Pausen um 9 Uhr 10 Grad, um 12 Uhr 13 Grad. Und das bei einer sitzenden Tätigkeit.

    Ich erlaubte den Schüler, auch während des Unterrichts heiße Getränke zu kaufen.

    Habt ihr noch andere Ideen, über kurz oder lang betrifft das ja auch jetzt noch wärmere Gegenden.

    Gibt es Möglichkeiten der Bewegung (Bewegte Schule), die bei Corona aber auch erlaubt sein müssen. Habt ihr andere Tipps.

    Ich glaube, dass es im Winter kalt wird, damit hat kein Politiker gerechnet.


    Unter diesen Bedingungen hat heute eine Klasse eine Mathearbeit geschrieben (mit Maske bei 10 Grad). Das ist meiner Ansicht nach keine wirklich reguläre Arbeit.

    Aber Maske und Lüften MÜSSEN sein, bestätigte nochmal das Gesundheitsamt. Nur unter diesen Bedingungen dürfe die Schule geöffnet sein.


    Ich verstehe das ja auch, gestern verstarb ein Bekannter mit 57 Jahren an Corona. Aber was man in der Praxis bei dieser Kälte noch machen kann, da bin ich ratlos.

    Die Zahlen können ja nicht nur mit den Schulen zusammenhängen, oder? Momentan hängen sich alle am Thema Kitas/Schulen auf. Vlt. könnte man ja auch mal Richtung öffentlicher Nahverkehr überlegen (Und zwar NICHT "Alles zumachen!", das ist immer schnell gesagt!).

    Aber genau der ÖPNV ist zu Schulbeginnzeiten komplett überfüllt. Einer meiner Schüler sprach von einem "Schweinetransporter".


    Und wenn nur noch die Hälfte Unterricht hätte, wären die Busse auch nur noch halb so voll.

    Du hast Recht, "Veranstaltung" gehört in Anführungszeichen.


    Und Bildung ist wichtig.


    Aber Bildung funktioniert bei vielen Schülern auch im Fernunterricht, ich habe viele gute Erfahrungen gemacht. Und das Zuhause der Schüler und Lehrer ist ein sicherer Ort als die Schule.


    Grundsätzlich: Die Gesundheit der Schüler und Lehrer und deren Angehöriger ist für mich tatsächlich ein höherer Wert als die Bildung.

    Und im Fernunterricht hat man beides, Gesundheitsschutz und Bildung.

    50 Infizierte von 100000 ist derzeit die Grenze, ab der es kritisch wird.


    1000 von 410000 in Rheinland-Pfalz ergibt einen Inzidenzwert von ca. 250 und das ist per Definition Hochrisikogebiet. Prozente sind bei Corona nicht der Maßstab.


    1000von 330000 in Berlin ergeben sogar einen Inzidenzwert von über 300, wenn ich richtig rechne.


    Jede andeere Veranstaltung, die solche Werte hervorriefe, würde sofort beendet werden.

    Zumal wir in inzwischen jeder(!) Klasse Schüler haben, die von ihren Eltern zuhause gelassen werden und Fernunterricht erhalten.

    Und ein solcher Fall würde diesen Prozess weiter beschleunigen. Zumindest würden einige Eltern ihr Kind erstmal für zwei Wochen zuhause lassen.


    Wie schon erwähnt ist dies in Baden-Württemberg in diesem Schuljahr erlaubt.

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