Lindbergh, ich denke, du machst es dir zu einfach, weil du vernachlässigst, dass Sprache das Denken formt. Wenn du einfach mal nach „generisches maskulinum wirkung“ suchst, findest du eine Menge dazu.
Aber wahrscheinlich kennst du diese Argumente bereits. Sprache formt nicht nur das Denken, sondern ist tief in uns verankert. Ich muss da immer an Geschichten von Eltern und Großeltern denken, wenn man befreundete Vegetarier* mitbringt und es trotzdem Fleisch zum Essen gibt, weil es zu einem richtigen Essen, zu dem man auch noch eingeladen hat, vermeintlich dazugehört. Ich denke, dass es kein Zufall ist, dass der eine Sprachwissenschaftler (den ich kenne), der sich gegen die Kritik am generischen Maskulinum ausspricht, nun auch schon ü80 ist.**
* Ich behaupte nicht, dass die Welt ohne generisches Maskulinum einfacher sei ![]()
** Damit meine ich nicht, dass er senil sei oder so etwas, sondern ich beziehe mich darauf, dass man sich mit ü80 schwerer tut, Angewohnheiten wider besseres Wissen abzulegen, als mit 19, 31 oder 54.