Es wird ja echt heiß diskutiert hier. Ich bin ganz froh, dass ich mit meiner Ansicht nicht allein auf weiter Flur stehe.
Ja, man kann das auch mit dem kompletten Verbot versuchen durchzuziehen, aber das ist mir einfach zu dumm. Alkohol ist gesundheitsschädlich, das bestreitet niemand; aber das macht die Praktikabilität eines Verbots auf einer Klassenfahrt nicht einfacher. Ich trinke selber vielleicht mal ein Glas Wein im Monat zum Essen, sonst bin ich nüchtern auf Klassenfahrten sowieso.
Ich habe heute mit meiner Chefin (Schulrechtsdozentin am Seminar für Refis) nochmal geredet, wie wir das jetzt am besten handhaben. Und sie meinte, dass es schon einen Fall in der Vergangenheit gab, bei denen Kollegen von uns Schüler*innen auf Grund von Alkoholkonsum auf eigene Kosten von einer Fahrt nach Hamburg heimgeschickt haben. Auf dieser Fahr herrschte Alkoholverbot. Das war alles von den Eltern und Schülern als Regel unterschrieben! Die Eltern haben dagegen geklagt, dass sie die Kosten für die Heimfahrt übernehmen mussten, mit der Begründung, dass ihre Kinder nichts Illegales getan haben und auch nicht so betrunken gewesen waren, dass sie sich und andere gefährdet haben. Das Gericht hat den Eltern tatsächlich recht gegeben und gesagt, dass die Entscheidung der Lehrkräfte nicht im Verhältnis zum Alter, des Alkoholzustands und der gesetzlichen Lage (Jugendschutz) steht. Die Lehrkraft ist wohl am Ende auf den Kosten sitzen geblieben.
Aus dieser Geschichte hat sie mir sogar dazu geraten, den Alkohol nicht völlig zu verbieten; weil wir es nicht durchsetzen können!