Beiträge von xxheliaxx

    K10D09: Was wurde denn, z.B. in einer Klassenkonferenz, dazu besprochen? Wie handhaben es deine KuK? Steht etwas dazu in der Schülerakte? Es betrifft ja letztlich nicht nur deine Fächer, sondern auch alle anderen. Dementsprechend bräuchte es wahrscheinlich eine generelle Festlegung, was die Schulbegleiterin darf. Normalerweise müsste auch etwas im Förderplan dazu stehen, wenn die Schülerin Verweigerungstendenzen hat bzw. es ihr schwer fällt, mit der Arbeiten, i.e.S. Tests, anzufangen. Wenn es wirklich nur darum geht, die Schülerin dazu zu bringen, mit der Arbeit anzufangen, mag das Eingreifen der Schulbegleiterin hilfreich sein, vor allem, wenn beide eine gute Beziehung zueinander haben. Allerdings ist auch schnell die Grenze zwischen Hilfe zum Anfangen geben und ggf. Helfen mit den Aufgaben aufgehoben.

    Wir haben das gleiche Problem: Förderschulabschlussklasse mit 9 Schülern und zwei Begleitern. Ich organisiere aktuell alles übers örtliche Reisebüro. Die wiederum gehen über Alpetour. Die Zusammenarbeit mit dem Reisebüro läuft super. Ziele bei uns sind aktuell Chiemsee, Garmisch oder Oberammergau. Meine Schüler und ich freuen uns schon. Ich hoffe, es klappt. Wir fahren übrigens mit der Bahn. Bus kann man sich nicht leisten.

    Irgendwie schleicht sich das in meinen Klassen immer von selbst aus, wenn es nämlich läuft und zum Beispiel das Aufräumen klappt, dann denken die Kinder und ich nicht mehr dran, dass da am Anfang noch Symbole hoch oder runter geschoben wurden :) Und so soll es ja auch sein.

    Absolut und wenn es so funktioniert, ist das super. Wir haben an unserer Förderschule leider die Erfahrung gemacht, dass es nicht so einfach ist. Oftmals hängt bei uns unerwünschtes Verhalten auch am familiären Hintergrund. Wenn ich nur durch negatives Verhalten zu Hause Aufmerksamkeit bekomme, Lob/Anerkennung/Wertschätzung daheim Fremdwörter sind und ich immer das Gefühl habe, nie genug zu sein, dann muss ich positives Verhalten erstmal lernen, genauso wie Selbstvertrauen aufzubauen und daran zu glauben, dass man trotzdem gemocht wird, auch wenn man mal negativ auffällt. ;)

    Es muss ja nicht das Spielzeug, die Schoki oder der Hausaufgabengutschein sein. Lob, Anerkennung und Wertschätzung sind in meinen Augen auch eine Art der Belohnung. Nicht ohne Grund wird sogar in Unternehmen darauf hingewiesen, dass diese Dinge unglaublich wichtig sind, um seine Mitarbeiter zu motivieren, zu bestärken und zu halten. Natürlich funktioniert, vor allem am Anfang, bei Kindern das Spielzeug, der Sticker oder der Gutschein super, ähnlich wie ein Preis. Manchmal tut es aber auch schon der tolle Hausaufgabenhefteintrag, den man dann zu Hause vorzeigen kann. Wie schon gesagt wurde, man muss Verhalten erstmal lernen und da hilft Belohnung sehr. Token-Systeme dürfen zwar nicht permanent eingesetzt werden, da sonst eine Konditionierung auf die Belohnung entsteht, aber wenn man dann das Ganze ausschleicht, passt das schon. Es hängt auch sehr von den Kindern ab. Bei manchen reicht einfach Lob, Anerkennung und Wertschätzung. Bei anderen muss es zusätzlich vielleicht doch zu Beginn der Griff in die Überraschungskiste am Ende der Schulwoche sein. Einige brauchen das Gefühl, etwas Physisches in den Händen zu halten. Uns wurde letztes Jahr in einer Schulung für die schwierige L-/EmSoz-Klasse angeraten, ein Token-System einzuführen, und diejenigen hervorzuheben, die sich an die Regeln halten, also viel loben. Zusätzlich viel Reflexion zu unerwünschtem Verhalten (z.B. durch die Trainingsraum-Methode) durchführen und Regeln in der Klasse immer wieder präsent machen.

    Ich bin auch Seiteneinsteigerin in Sachsen und habe Deutsch anerkannt bekommen und studiere momentan den Förderschwerpunkt Lernen nach. An der Schule unterrichte ich neben Deutsch Englisch als zweites Fach. Ans Gym hätte ich als Seiteneinsteigerin nicht gedurft, zumindest war es 2021 noch so. Ich wollte aber eh gerne an die Förderschule. Zudem würde ich ebenfalls empfehlen, noch ein Fach nachzustudieren.

    Warum hast du denn dann doch von November 21 bis Oktober 23 eine Befristung erhalten? Das sind ja sogar 2 Jahre. Und 9 Monate vorher hast du die Entfristung beantragt? Bei mir liegt eine unbefristete Stelle als Grundlage vor, Einstellung 1 Jahr auf Probe, Probezeit 6 Monate. Ich frage mich für was die Probezeit dann überhaupt dient.

    Genau. Die Entfristung habe ich vorher über die SL beantragt und auch dringend vorher gebraucht, da ich sonst keine Zulassung zum Studium ab Okt. 23 erhalten hätte. In Sachsen lief die Befristung eben so lange. In Sachsen-Anhalt kann es ja anders aussehen.

    Ich denke auch nicht, dass hier irgendjemand versucht, dich persönlich anzugreifen. Davon hätte hier auch keiner etwas. Ich bin selbst erst seit knapp drei Jahren dabei und dazu noch Seiteneinsteigerin. Ich lerne ebenso jeden Tag hinzu und hab manchmal so meine Schwierigkeiten mit Classroom-Management. Allerdings erscheint es auch mir so, dass irgendwas in deinem Unterricht nicht rund läuft und das liegt nicht nur an den Schüler*innen. Ich selbst hab zwar auch was gegen Essen und Quasseln im Unterricht, aber das kann man schnell und mit ein wenig Augenzwinkern lösen. Wer im Unterricht sitzt und fast am Verhungern ist, darf auch bei mir essen. Ich räume für die ganze Klasse dann Zeit ein, z.B. die letzten 10 Minuten, und gut. Man muss einfach Kompromisse finden und in der 12. Klasse sollte das kein Problem sein.


    Wenn man natürlich wiederholt mit einem Schüler/einer Schülerin aneinander gerät, dann sollte man, möglichst nicht vor der ganzen Klasse, das Gespräch suchen. Kann man auch gut mal in der Pause oder einer Freistunde machen oder halt zu vereinbartem Termin. Sollte sie als Back-up gerne Mitschüler*innen dabei haben wollen, kann man entweder sachlich erklären, warum ein Vier-Augen-Gespräch sinnvoller ist, oder man nimmt es so hin. Die werden wohl kaum mit Mistgabeln und Fackeln auf dich warten. Und wenn dann die Mutter zum Termin dazukommen möchte, umso besser, also aus meiner Sicht. Dann hast du jemanden dabei und sie auch, es wird Protokoll geführt und nach einer Lösung für alle gesucht. Allerdings wirken Aussagen von dir, wie:

    Dann rückt sie sicher mit der Mutter an. Hab schon überlegt sie in einer anderen Unterrichtsstunde beim Kollegen rauszunehmen?

    oder

    Zitat

    Spontan geht nicht weil dann die Gefahr besteht, dass sich die anderen auf ihre Seite schlagen.

    so, als hättest du kein reines Gewissen oder Angst vor der Konfrontation oder bist sehr verunsichert oder nimmst das Verhalten der Schüler*innen persönlich. Das wirkt nicht so gestanden und erwachsen, wie erwartet. Letztlich sind das nur Mutmaßungen meinerseits, aber das meinen die anderen eventuell mit nicht professionell. Du bist am Ende der Lehrer. Mach klare Ansagen und vor allem zeig klar auf, welche Konsequenzen bei Verstoß zu erwarten sind, aber bleib auch realistisch. Ich kann in meinem Unterricht natürlich alles verbieten und mir dadurch den Unmut zuziehen, oder versuchen, vor allem bei 12. Klässlern, den Dialog zu finden. Wichtig wäre in meinen Augen auch, ggf. den Reset-Button zu drücken, wenn das mit der Klasse so verfahren ist. Dann lieber auf fachlichen Unterricht mal verzichten und klären, was gerade schief läuft, und zwar auf Augenhöhe. Das sind junge Erwachsene, die wollen auch so wahrgenommen und behandelt werden. Die wollen keine übergestülpten Regeln, sondern mitbestimmen und Transparenz. Ich selbst hab 10. Klässler und bezieh die viel mit ein, weil es mir wichtig ist. Andererseits wissen die aber auch ganz genau, was ich von ihnen erwarte und welche Regeln gelten. Die Balance ist wichtig.

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