Beiträge von Theatralica

    Solche Beiträge kommen aber auch in regelmäßigen Abständen und haben was von "ich mache es besser und bin von euch enttäuscht". Vielleicht nervt ja andere die Naivität mancher Forumsteilnehmer*innen und sie reagieren deswegen gereizt? Menschen und zum Glück auch Lehrkräfte sind halt unterschiedlich.

    Dass die Beiträge in regelmäßigen Abständen kommen, macht's nicht besser, meinst du nicht? Enttäuscht bin ich von keinem, das würde voraussetzen, dass ich Erwartungen an bestimmte Individuen stellen würde. Aber wie bereits geschrieben, finde ich es schade, dass hier eher ein rauer Ton herrscht. Ich versuche, mich davon zu distanzieren, weil es nicht meinen Werten entspricht. Deswegen bin ich hier aber keinem überlegen...


    Ich denke, eine gewisse Gereiztheit kann jede/r bei einzelnen Beiträgen nachvollziehen bzw. nachempfinden. Aber muss man die dann in dem eigenen Post zur Schau stellen? Weiß ich nicht. Wie nimmst du denn die Diskussionskultur wahr?

    Damit wertest du, denn der Subtext ist "du könntest ja abnehmen, wenn nicht, ist es dir das offensichtlich nicht wert".

    Entschuldige, aber so war das überhaupt nicht gemeint. Das ist eine Interpretation, die zwar möglich und wohl oder übel der Formulierung geschuldet ist, aber definitiv nicht meiner Ansicht entspricht.


    Wie du schon selbst herausgestellt hast, kenne ich die individuelle Situation der TE nicht. Vielleicht ist sie super glücklich mit ihrem Gewicht. Dann müsste sie entscheiden, ob sie auf das eigene Wohlbefinden verzichten möchte, nur damit sie bessere Chancen bei der Verbeamtung hat. Vielleicht gibt es Gründe, die ein Abnehmen bei ihr erschweren. Dann müsste sie abwägen, ob sie den Aufwand betreiben möchte und die Verbeamtung die Mühe wird. Vielleicht ist das Abnehmen sogar aus irgendwelchen gesundheitlichen Gründen keine gute Idee. Dann wäre sicherlich die Frage, ob es die Verbeamtung wert ist.


    Das ist kein Abwerten. Denn du gehst scheinbar von einer Prämisse aus, die ich nicht teile: Dass eine Verbeamtung auf jeden Fall anzustreben ist. Wie ich bereits geschrieben habe, hat der Schritt nicht nur schöne Seiten und will daher gut überlegt sein. Wer also nicht alles Erdenkliche dafür tut, um verbeamtet zu werden, ist in meinen Augen kein Idiot, Versager oder sonst was. Sondern in der Regel eine Person, die für sich selbst Prioritäten und Ziele gesetzt hat und diese nun verfolgt. Das ist im Gegensatz sogar sehr bewundernswert und zeugt von einer gewissen Stärke. Denn aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Viele Lehrkräfte schauen einen ungläubig an, wenn man sagt, dass man nicht verbeamtet werden möchte. Für viele ist das einfach gar keine Option.

    Liebe Nutzerinnen und Nutzer,


    schon länger beobachte ich das Geschehen hier im Forum, das ich vor einigen Jahren während meines Referendariats entdeckt habe. Seit einigen Monaten bin ich aktiv dabei und trage selbst etwas zu Diskussionen bei. Vermehrt fallen mir dabei Dinge auf, die ich so von Lehrkräften nicht kemme und auch nicht erwartet hätte. Mich würde eure Sichtweise interessieren - denn ich halte es durchaus für möglich, dass mir einfach das nötige dicke Fell fehlt. Aber womöglich ist ja was an meinen Beobachtungen dran. Dazu zähle ich Folgendes:

    1. In vielen Diskussion herrscht ein rauer, kühler Ton. Der Lehrerberuf ist bereits für sein Einzelgängertum bekannt und diverse Beiträge bestätigen dieses Klischee (?). Verständnis, Zusammenhalt, Hilfe? Für einige hier scheinbar eher Fremdwörter.
    2. Manche Personen haben Schwierigkeiten, bei Diskussionen sachlich zu bleiben. Öfters sehe ich Provokationen und Kommentare, die offenbar das Gegenüber kränken sollen.
    3. Viele sind angriffslustig, scheinen aber nicht in der Lage zu sein, Fehler einzugestehen oder einen Schritt auf die andere Partei zuzugehen.
    4. In diversen Threads geht es gefühlt weniger um die Sache, sondern nur um ein gewisses Profilieren mittels eigener argumentativer Fähigkeiten.
    5. Die positiven Aspekte eines Sachverhalts werden gerne ausgeklammert oder heruntergespielt.
    6. Die eigene Meinung wird als die einzig wahre propagiert.

    Ursprünglich hatte ich die Hoffnung, mich in diesem Forum auf einem ordentlichen Niveau mit anderen Lehrkräften austauschen und von ihrer Erfahrung profitieren zu können. Zunehmend stelle ich fest, dass ich eher genervt von der Plattform bin. Ich überlege mir mittlerweile mehrfach, ob ich überhaupt irgendwas posten will, weil die Konsequenz in der Regel ein Ausschnitt der oberen Liste ist. Aber vielleicht bin ich ja zu viel Sensibelchen, wer weiß. Vielleicht zieht das Forum auch auf magische Weise frustrierte Lehrkräfte an, die es als Ventil nutzen. Ich frage mich nur, ob sich einige Nutzer/innen genauso in ihrem Kollegium benehmen - denn ich habe so ein Verhalten an meinen bisherigen Schulen noch nicht unter KuK erlebt.


    Mir ist bewusst, dass ich mich mit diesem Beitrag angreifbar mache. Aber ich bin wirklich gespannt, wie ihr den Umgang in diesem Forum wahrnehmt.

    Mmh. Aber wenn ich jetzt mal überlege, mit welchen Slogans in der Vergangenheit für gesundes Frühstück, Sportveranstaltung, für das Nichtrauchen, gegen Alkohol oder Drogen geworben wird, sehe ich da nicht so den großen Unterschied. Da hat sich aber niemand darüber aufgeregt.

    Niemand? Woher hast du diese pauschale Info? Ich habe schon oft genug mitbekommen, dass sich etwa Raucher/innen über die Darstellung von möglichen Folgen auf Zigarettenschachteln beschweren. Wenn du über konkrete Beispiele diskutieren möchtest, dann erstelle gerne einen eigenen Thread, dann können wir gerne darüber reden.

    Herr Rau ist immerhin an einem Gymnasium und nicht an einer Grundschule. Du meinst die Schüler sind dort noch nicht in der Lage die Aussage einzuordnen?

    Das Gymnasium besteht nicht nur aus der Oberstufe. Und eine Aufgabe der schulischen Bildung ist die Entwicklung eines kritischen Denkvermögens. Das Stichwort "Entwicklung" verweist darauf, dass man eben nicht von Anfang an davon ausgehen kann, dass die SuS fremde Aussagen ausreichend reflektieren können. Ich persönlich habe schon sehr brave und teils lehrkraftfixierte SuS in Klassen 5 und 6 erlebt. Wenn ich da beiläufig gesagt hätte, dass schlaue Menschen weiterhin Maske tragen, wären sie am nächsten Tag mit MNB in den Unterricht gekommen.

    Kaufen sie auch noch Kinderriegel damit sie genug Milch zu sich nehmen?

    Schade, dass du nicht sachlich bleiben kannst. Wenn deine SuS schon so fortgeschritten sind und derartige Beeinflussungen erkennen, ist es doch toll. Ich kenne es eben anders.

    Ich habe persönlich weder davon gesprochen, dass die TE "mal eben" abnehmen soll (das braucht Zeit, wenn man es auf gesunde Weise machen möchte), noch ihr Gewicht in irgendeiner Form gewertet. Ist die bloße neutrale Erwähnung des Gewichts schon Bodyshaming..?


    Nein, natürlich kenne ich die Vorgeschichte nicht. Daher auch mein Hinweis, dass die TE selbst wissen wird, ob das Abnehmen für sie in Frage kommt oder nicht. Dass ein niedrigerer BMI die Verbeamtung wahrscheinlich erleichtern würde, lässt sich in meinen Augen nicht abstreiten. Letztendlich kann man sich wohl diesem Sachverhalt fügen oder - wenn man das als ungerecht erachtet - eine Änderung des Verfahrens anstreben.


    Das Vorgehen bei der Verbeamtung mag nicht immer fair sein, weil Übergewicht nicht immer zu Erkrankungen führen muss und manche sich genauso wohlfühlen. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass wir hier über den Faktor der Gerechtigkeit diskutieren. Ich habe mir die Freiheit rausgenommen, unangenehme Wahrheiten auszusprechen, trotz der Bitte der TE, weil sie manchmal nötig sind, um die richtige Entscheidung zu treffen. Mir ging's weder darum, die TE zum Abnehmen zu bewegen, noch darum, Übergewichtige in irgendeiner Form bloßzustellen oder zu kritisieren. Sollte mein Beitrag anders angekommen sein, tut es mir leid.

    Als Angestellte wirst du genauso bezahlt wie derzeit als Vertretungslehrerin (ich gehe bei Adonna einfach mal davon aus, dass du weiblich bist - falls nicht, tut mir leid), d.h. über TV-L je nach Erfahrung E13 Stufe 1/2/... Als Beamtin wirst du in die Besoldungsgruppe A12 (Ges ohne Sek II) bzw. A13 (mit Sek II) einsortiert, erhältst deutlich mehr Geld, musst aber u.a. auch deine Krankenversicherung selbst zahlen. Das Procedere solltest du eigentlich aus deinem Referendariat kennen, wenn du das in NRW gemacht hast.


    Zur Verbeamtung wird dir vermutlich keiner was Genaues sagen können. Es hängt viel vom Arzt bzw. Ärztin ab. Und es gab vor nicht allzu langer Zeit die Änderung, dass nicht man selbst, sondern der Dienstherr in der "Beweispflicht" ist. Es muss stichhaltige Hinweise geben, dass du vor Renteneintrittsalter aussteigen wirst, damit du abgelehnt wirst. Allerdings ist Übergewicht da eben schon... ein enormer Risikofaktor. Wenn du deine Chancen also steigern möchtest, weißt du, was du tun könntest. Ob dir das Vorhaben es wert ist, kannst nur du wissen. Eine Verbeamtung hat viele Vorteile, aber auch Nachteile.

    Deine erste Reaktion auf das Plakat war meiner Meinung nach manipulativ und machte nicht klar, dass du das Plakat tolerierst, sondern zeigte mMn auf, dass du glaubst, dass jemand (z.B. Schüler) in ihrer Freiheit eingeschränkt seien. Dabei kennst du die Schüler dort nicht einmal.

    Echt? Wo habe ich denn wen manipuliert? Ernsthaftes Interesse an der Auflösung.


    Ich würde auch für das Abhängen des besagten Plakats plädieren - wenn mich aber die Schulleitung, die SV oder wer auch immer dafür verantwortlich ist, überzeugen kann, dass es eine gute Sache ist, dann würde ich das selbstverständlich tolerieren.


    In keinster Weise gehst du davon aus, dass die Schüler der betreffenden Schule selber in der Lage sein könnten, zu entscheiden, ob sie manipuliert weden, oder dass sie das Plakat gutheißen könnten.

    "In keinster Weise"? Woran hast du das jetzt festgemacht? Ich gehe von einer bunt gemischten Schülerschaft aus. Darunter werden Menschen sein, die solche Überschriften kritisch hinterfragen können. Es werden darunter aber genauso Menschen sein, die das Ganze nur überfliegen, nicht weiter darüber nachdenken und am nächsten ein komisches Bauchgefühl haben, wenn sie ohne Maske im Unterricht sitzen. Ist dein Anspruch, dass ich mit der Schülerschaft spreche, bevor ich mir ein Urteil darüber erlauben kann, ob ich das Plakat unangemessen finde oder nicht..?

    Klar! Deswegen finde ich das Beispiel von Susannea so schön. Man kommuniziert, dass es eine Empfehlung, aber keine Pflicht gibt. Und dann kann die angesprochene Person selbst entscheiden, was sie tun möchte.


    Bei uns im Kollegium gibt es übrigens auch keine Diskussionen und niemand wird an den Pranger gestellt, weil er/sie (k)eine Maske trägt. Bei manchen Auseinandersetzungen frage ich mich, ob die eher ein Internet-Phänomen darstellen. :stumm:

    Es ist ja erstmal nur eine Idee. Vielleicht ist das ja auch seine Persönlichkeit, wer weiß. Ich kenne einfach einige Leute, bei denen die Symptomatik im Kindesalter nicht erkannt worden ist und die sich locker bis Mitte 30 damit und den Folgeerkrankungen wie Depressionen gequält haben. Daher vertrete ich die Position: Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig ärztlich überprüft.


    Wie da die Statistiken grundsätzlich aussehen, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Aber die Betroffenen, mit denen ich bislang zu tun hatte, waren - nach meiner subjektiven Einschätzung - durchschnittlich bis überdurchschnittlich intelligent. Und sie stammten alle aus der Mittelschicht.

    Ich gehe mal anhand deiner Profilangaben davon aus, dass es sich um einen Grundschüler handelt.


    Ohne jetzt konkrete Channel auf Youtube empfehlen zu wollen: Fantasiereisen können eine nette Auszeit für Kinder sein, die dennoch eine gewisse Konzentration und Achtsamkeit erfordern. Hörbücher generell könnten hilfreich sein. Ich denke, dass dies kindgerechte Alternativen zu Meditation sind.


    Was mir persönlich mehr Achtsamkeit verschafft hat, ist "Training" im Alltag. Einfach sich Zeit nehmen und die Dinge um sich herum bewusst sehen, riechen, spüren. Ich meine, es gibt auch eine gezielte Übung, bei der man zunächst die Augen schließt. Dann nennt man eine Sache, die man schmeckt, zwei Sachen, die man hört, drei, die man spürt, und schließlich vier, die man sieht - so oder so ähnlich. Allgemein finde ich, dass interessante Tätigkeiten und insbesondere Sport die Konzentration und Achtsamkeit fördern.


    Zum Schluss noch ein kleiner Gedanke... Ich bin kein Arzt und kann erst recht keine Diagnosen stellen, vielleicht war es ja bereits schon Thema in Elterngesprächen, aber wenn du Folgendes schreibst

    Er stellt mir eine Frage und schon während ich antworte, schweift sein Blick ab. Wenn der Lösungsweg einer Aufgabe nicht unmittelbar klar ist, ist er empfänglich für jedes irgendwo im Raum gesprochene Wort und jeden Gegenstand auf dem Lehrerpult, von dem er sich dann ablenken lässt

    ...kommt bei mir der Verdacht "AD(H)S" auf. Ein langjähriger Partner von mir war davon betroffen und hat sich genauso verhalten, auch im Erwachsenenalter. Wobei ich auch anmerken muss, dass ein umherschweifender Blick nicht zwangläufig auf fehlende Konzentration schließen lässt. Aber ich gehe davon aus, dass du gute Indizieren dafür hast, dass der Junge dann tatsächlich nicht mehr zuhört. Ähnliche Verhaltensmuster kenne ich auch von einem Kind, bei dem die Diagnostik zum Ergebnis Asperger-Syndrom geführt hat, wo aber ebenfalls ADHS als Möglichkeit gegeben war. Beide Optionen sind insofern auch nicht abwegig, weil Betroffene oft in der Lage sind, sich auf Interessantes außerordentlich gut zu konzentrieren und ungewöhnliche Denkwege zu bestreiten.

    Deine Ansicht, den Schülern die freie Entscheidung vorzulegen, wird doch durch das Plakat unterstützt. Die Entscheidung das Plakat aufzuhängen ist frei gefällt wurden und diese Ansicht tolerierst du doch bestimmt auch, oder nicht?

    Wer hat denn entschieden, dass dieses Plakat dort hängen soll? Das geht für mich nicht aus dem ursprünglichen Beitrag hervor. Und wie heißt es so schön: Die Freiheit eines jeden einzelnen hört da auf, wo die Freiheit eines anderen beginnt. Wenn ich den Eindruck habe, dass Kinder und Jugendliche durch ein Plakat nicht argumentativ davon überzeugt, sondern durch Manipulation dazu bewegt werden, Maske zu tragen, dann kann ich das vielleicht tolerieren - muss es aber nicht gutheißen.

    Was soll denn daran daneben sein? Die meisten Landesregierungen empfehlen doch weiterhin auf Abstand und Masken zu achten. Würdest du dich auch beschweren, wenn da stehen würde: Bitte nach dem Stuhlgang die Hände waschen? Wir haben schon seit Jahren Aufkleber an den Toilettentüren, dass man sich die Hände waschen sollen. Müssen wir die jetzt auch abmachen?

    Wo beschwere ich mich? Ich äußere lediglich meine Meinung. Eine (sachliche) Empfehlung ist das eine, aber ein Aushang, der suggeriert, dass maskentragende Menschen die Klügeren seien, etwas anderes. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass an euren Toilettentüren so was steht wie "Wenn du dir nicht die Hände wäschst, bist du ein Volldepp!" - aber du kannst mich gern korrigieren. Insofern finde ich den gewählten Vergleich unpassend.


    Als die Maskenpflicht gefallen ist, hat uns die Schulleitung angewiesen, die SuS in unseren Klassen nicht in ihrer Entscheidung durch irgendwelche Ansagen zu beeinflussen. Und ich meine mich an Diskussionen in diesem Forum erinnern zu können, wo z. B. Szenarien folgender Art Thema waren: Lehrkraft lobt Kinder, die Maske tragen, und bezeichnet diese als klug -> andere Kinder beginnen, Maske zu tragen. Scheint also zumindest bei einigen zu wirken.


    Ich denke, nur wenige (insbesondere Querdenker) werden ein Problem damit haben, wenn eine Maskenempfehlung ausgesprochen wird. Aber emotionale Manipulation ("Du möchtest doch klug sein, nicht wahr?"), wie sie auf dem Plakat zu sehen ist, empfinde ich als unangemessen. Aber wer weiß, vielleicht haben sich die Ersteller/innen auch gar nicht so viel dabei gedacht.


    Was ist denn daran "daneben"? Und warum sollte solch ein Plakat mit der Bitte weiterhin eine Maske zu tragen und Abstand zu halten nicht aufgehängt werden? Das steht hier auch noch an den Eingangstüren von Restaurants, Geschäften, Banken etc.


    An Geschäften usw. sehe ich meist die Empfehlung in neutraler Darstellung: Piktogramm von einer Person mit Mund-Nase-Bedeckung und ein Spruch à la "Maske weiterhin empfohlen" dabei. Der Aushang geht in meinen Augen weiter (s. o.).

    Zunächst steht da bei dir der Konjunktiv - aber was wäre das denn nun konkret? Ich kann mir darunter wenig vorstellen. Mehr Bezahlung? Weniger Pflichtstunden? Mehr Sozialpädagogen? Mehr Schulpsychologen? Security auf Schulhof? Einlasskontrolle? Inobhutnahmen?Videoüberwachung? Bewaffnete LuL?

    Den Konjunktiv habe ich bewusst verwendet, weil das Bestehen solcher Schulen mit katastrophalen Arbeits- und Lernbedingungen für mich ein Anzeichen dafür ist, dass die Politik nicht gewillt ist, etwas daran zu ändern. Die Gesamtschule, an der ich damals Ähnliches erlebt habe, durfte auch über Jahre hinweg "betteln", damit das teilweise marode Gebäude saniert bzw. ersetzt wird.


    Ich bin ausgebildete Lehrkraft, im Bereich der Schulentwicklung habe ich mich noch nicht versucht. Daher sind meine Vorstellungen sicherlich nicht so fundiert wie die von Experten, sondern beruhen eher auf Wunschdenken. Einige Vorschläge sind ja bereits von anderen Nutzern und Nutzerinnen gekommen. Was ich mir damals gewünscht hätte, wäre: Kleinere Klassen, Teamteaching, mehr Sozialpädagogen, Konsequenzen bei Fehlverhalten - auch schon im kleinen Rahmen. Vielleicht auch zusätzliche Angebote für die SuS, die ihnen helfen, Perspektiven für ihr eigenes Leben und Wege zum Umgang mit "negativen" Gefühlen zu entdecken.

    Den Aushang finde ich persönlich echt daneben. Warum darf so was bei euch hängen?


    Meiner Ansicht nach sollten wir in der aktuellen Lage den SuS genau das vorleben, was uns zusteht: Die freie Entscheidung. Aber eben eine gut überlegte Entscheidung, die man auch bereit ist zu vertreten. Und natürlich auch die Bereitschaft, die Entscheidung anderer (im gesetzlichen Rahmen) zu tolerieren.

    Das kann doch keine Lösung sein.

    Doch, eine individuelle Lösung. Der/die TE trägt nicht die Verantwortung dafür, die Missstände als Einzelperson anzugehen. Sie kann sie aufzeigen, ja - aber die relevanten Entscheidungen werden (wenn überhaupt) an anderer Stelle getroffen.


    man stelle sich mal vor, jemand würde dem deutschen Arzt, der in einem maroden Krankenhaus stets am Limit arbeitet, empfehlen, dass er doch bei diesen unbeschreiblichen Zuständen in die Schweiz auswandern solle oder dem Polizisten aus Berlin, der seine Überstunde x2 absolviert, er solle doch wegen der ganzen Kriminalität kündigen und als Facharbeiter tätig werden. Dem ukrainischen Kämpfer könnte man auch gleich hinterher rufen, dass er doch die Waffen liegen lassen und sich schnell ergeben sollte.

    Interessante Vergleiche.

    Eigenverantwortung darf m.E. nicht über der Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit liegen und Gemeinsinn niemals schädlich sein.

    Sofern ich das Gesetz nicht verletze, stelle ich mein eigenes Wohl über das Wohl der Gemeinschaft. Ich halte das für eine gesunde Einstellung und möchte nicht, dass sich irgendwer für das Allgemeinwohl aufopfert.

    Die Botschaft, sich versetzen zu lassen, klingt nahezu so, dass es für alle Beteiligten am besten wäre, wenn jeder sich ausschließlich um sich selbst und seinen Vorteil kümmert.

    Echt? Wo liest du das? Denn die Frage der/des TE war ja nicht, wie man für alle Beteiligten die Bedingungen verbessern könnte. Sie/er fragte nach ähnlichen Erfahrungen, offensichtlich angesichts der enormen Belastung, die sie/er als Lehrkraft erlebt. Daher versuchen die meisten hier, der/dem TE individuell zu helfen und nicht Möglichkeiten zur Verbesserung des Bildungssystems aufzuzeigen.

    Manche Menschen sind einfach dafür nicht prädestiniert, um an solchen Standorten zu arbeiten.

    Niemand sollte unter solchen Bedingungen arbeiten müssen. "Die Gesellschaft" ist keine Einbahnstraße. Das Problem liegt hier offensichtlich nicht in der Bereitschaft einzelner Lehrkräfte, sich mit tobenden und z. T. aggressiven und respektlosen SuS auseinanderzusetzen. Es wäre Aufgabe der Politik, die Arbeitsverhältnisse an derart kritischen Standorten so zu verändern, dass die Lehrkräfte sich wieder ihren Aufgaben widmen können, ohne Angst um die eigene Gesundheit haben zu müssen.

    Warum nicht motivierend? Würdest du auch sagen, dass es nicht motivierend ist, zur Bushaltestelle zu laufen? (Ich frage wirklich neugierig nach, eine Kollegin fand es letzens auch komisch, dass ich 20 Minuten zur Bushaltestelle laufe (und je nach Verbindung am Ziel auch)

    Öhm, motivierend finde ich es nicht - aber 15-20 min Fußweg ist in meinen Augen vertretbar. Ich suche mir aber bewusst Wohnungen aus, sodass in max. 15 min ein Bahnhof zu Fuß zu erreichen ist. Bei 15 min auf dem Fahrrad reden wir schon von einer ganz anderen Strecke...Ich fände es nicht so schön, wenn ich zusätzlich auf ein Fahrrad angewiesen wäre, damit ich mit dem ÖPNV fahren kann.

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