Beiträge von Herr Bernd

    Sorry, aber das ist genau so ein Beispiel für die oben kritisierte Unkenntnis vieler Lehrkräfte, was Rechtliches angeht.

    Bei der Anhebung der Kinderzuschläge ging es um vieles, aber bestimmt nicht um arbeitsmarktpolitische Fragen.

    Was waren die Hintergründe, und seit wann sind die Kinderzuschläge in NRW dermaßen hoch - ein Vielfaches der bayerischen Zuschläge?

    Und selbst wenn, die Landesregierung schreibt gezielt 70-jährige Kolleg*innen an und vergisst zu erwähnen, dass das eigentlich nur ehrenamtlich geht? Finde ich schäbig, da können noch so viele Gesetze existieren.

    Hund sans scho!

    Finde die Wortwahl jetzt auch nicht berauschend, trotzdem ist das natürlich viel im Argen und mir ist auch ein Rätsel, wieso hier Familien so massiv bevorzugt werden.

    Für Schulen und aktuell könnte ich es mir damit erklären, dass Lehrerinnen aus der Familienteilzeit herausgelockt werden sollen, wenn ihre Partner (wie doch recht oft) in der freien Wirtschaft deutlich besser verdienen. Aber wie viel Prozent machen Lehrer unter Beamten schon aus?

    Den Widerspruch werde ich dann trotzdem alleine schon aus Prinzip einlegen, um im System überflüssige Verwaltungsarbeit zu verursachen, auch wenn es dann darüber hinaus in der eigentlichen Sache nichts bewirkt. Aber vielleicht hilft’s ja in punkto Versetzung: Unangenehme Mitarbeiter lässt man vielleicht eher ziehen.


    Das sind dann genau die Kandidaten, die sich später darüber beschweren, dass ihre Bewerbung auf eine Funktionsstelle solange nicht bearbeitet wird oder dass es so lange dauert, bis Versetzungsverfügungen, Beförderungsurkunden rausgehen oder bis Anfragen beantwortet werden. Kannste dir nicht ausdenken, sowas.

    Ansonsten gilt sowieso das, was CDL geschrieben hat.

    Ich würde auch aus Prinzip Widerspruch einlegen, um auszudrücken, dass ich mit der Entscheidung nicht einverstanden bin. Fürs Protokoll.

    Tja, nur sind das ja offensichtlich keine Schulräte mehr, wie von dir behauptet ;) Man könnte natürlich einfach mal einräumen, dass man die Amtsbezeichnungen verwechselt hat und den Hinweis auf geltende Rechtsvorschriften akzeptieren, oder einfach so weitermachen mit persönlichen Herabwürdigungen, um auf der eigenen nicht haltbare Position zu verharren.

    Nein, sind alles Schulräte. Als Beispiele (nicht von meinem Landkreis):


    https://www.schulamt-bamberg.de/features/schulraete


    https://www.augsburg.de/bildun…stadt-augsburg/schulraete

    Normalerweise gibt es in Bayern in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt ein Schulamt, ich glaube in München auch mehrere Schulämter. Am häufigsten ist es wohl so, dass bei einer offenen Stelle dort eine Rektorin ans Schulamt wechselt, also von der Schulleitung in die Schulaufsicht geht, und dort Schulrätin wird, was gerade mal auf einer Stufe mit Oberstudienrat oder Akademischer Oberrat oder Oberregierungsrat ist. Meinem Erleben nach wird sie dann aber schneller Schulamtsdirektorin als man das Wort aussprechen kann. So gibt es dann im Schulamt nicht selten drei oder vier Schulamtsdirektorinnen, also A15 wie StD, aber nur eine leitet das Schulamt: Die leitende Schulamtsdirektorin mit A16. Scheidet die aus, wird meist eine der anderen unter ihr (regelmäßig die Dienstälteste?) ihre Nachfolgerin. Unter Lehrerinnen nennt man sie aber alle einfach Schulrätinnen, außer man will ihren Titel extra betonen, sei es voller Ehrfurcht, ironisch oder verächtlich.

    Ich kenne keines, in dem man das muss. Dass es trotzdem Leute machen, hat ja nichts mit dem Bundesland zu tun.

    Klassenzimmerboden putzen nicht, Klassenzimmerregalfächer feucht auswischen sind wir von der Schulleitung schon gebeten worden, weil die von der Stadt bezahlten Reinigungskräfte dafür keine Zeit eingeräumt bekommen/ damit nicht beauftragt sind. Jetzt ist die Frage, wie verbindlich solch eine Bitte der Schulleitung ist, etwa im Vergleich zu der Bitte, eine Stunde zu vertreten. Das Auswischen lässt sich aber von Schülern erledigen, solange Eltern sich nicht beschweren.


    Wir haben auch einen von der Schulleitung erwünschten Lehrerzimmerküchendienst: Spülmaschine aus- und, wenn Geschirr in der Spüle steht, auch einräumen, Tische feucht wischen, Geschirrtücher daheim waschen. Dieser Dienst wird vom Gros der Kolleginnen unterstützt, damit es im Lehrerzimmerküchenbereich nicht eklig wird. Hier würden sich Eltern wohl beschweren.

    Die Teilzeitfalle aufgrund der Familie betrifft bei weitem nicht nur Lehrerinnen, sondern ist noch immer ein generelles Problem im Bereich der Geschlechtergerechtigkeit. Außerhalb des ÖD kommt da noch dazu, dass es keinen Anspruch auf Rückkehr in Vollzeit gibt. Im Übrigen widerspricht dein Vorschlag dem Alimentationsprinzip.

    Ich halte ihn selbst für kontraproduktiv, da die Familienfreundlichkeit, auch was die Zuschläge betrifft, eines der Hauptprivilegien des Lehrerdaseins ist. Ich kenne aus Innenerfahrung mindestens einen Lehrer, der ohne diese Familienfreundlichkeit nicht mehr im Schuldienst wäre.

    Der Ingenieur verdient das auch ohne Frau und Kinder. Die machen offenbar den Unterschied, dass du keinen gravierenden Unterschied siehst. Und gleichzeitig sind sie ein Grund, warum viele Lehrkräfte Teilzeit arbeiten.


    Mein Vorschlag wäre, den Familien- und Kinderzuschlag abzuschaffen, denn viele Lehrerinnen gehen eben wegen Familie und Kindern in Teilzeit, und das sollte man nicht auch noch attraktiv machen.

    In NDS gab's auch schon ein verpflichtendes Arbeitszeitkonto mit ein bis zwei Mehrstunden (ab dem Schuljahr 1998/99 bis zum Schuljahr 2012/13; spätestens ab Schuljahr 2013/14 konnte es wieder "abgebaut" werden): http://www.schure.de/comment/2041101/28/azk,ausgleich.htm

    Das bayerische Arbeitszeitkonto für Grundschullehrkräfte bedeutet für mich (Familienteilzeit), dass ich meine Teilzeit immer noch so gut wie frei wählen kann, aber eine Stunde nicht bezahlt werde. Faktisch also eine Kürzung meiner Bezüge. Das ist ein schönes Gefühl der Wertschätzung meiner Arbeit und ungemein motivierend.


    Oder aber: Das bayerische Arbeitszeitkonto für Grundschullehrkräfte bedeutet für mich, dass ich eine Stunde nicht sofort bezahlt bekomme, sondern acht Jahre später. Wegen dann höherer Erfahrungsstufe – oder gar A13? – sogar höher bezahlt bekomme. Sozusagen eine Geldanlage des Freistaats Bayern exklusiv für Grundschullehrkräfte. Das ist ein schönes Gefühl der Wertschätzung meiner Arbeit und ungemein motivierend.


    Ich kann mich noch nicht entscheiden.

    Also ich arbeite auch nur 50 %.


    Wenn man mich zwingen würde aufzustocken, würde ich mir einen anderen Job suchen.


    Früher hat der Beruf noch Spass gemacht. Aber heute ist fast kein einziges deutsches Kind mehr auf der Schule. So macht der Beruf keinen Spass mehr.

    Es kommt wohl darauf an, warum genau der Beruf mit so wenigen deutschen Kinder keinen Spaß mehr macht, und was mit "deutsch" gemeint ist. Mir selbst macht der Beruf tatsächlich weniger Spaß dadurch, dass das Vermögen der Grundschüler, die deutsche Sprache zu verstehen und sich in ihr auszudrücken, in den letzten 25 Jahren im Durchschnitt abgenommen hat (ja: Gefühlt und ohne Studie).


    Das betrifft natürlich am meisten den Deutschunterricht. Schüleraufsätze zu lesen und zu korrigieren bereitet mir nur noch bei wenigen Kindern Freude. Früher war mehr Lametta. Es geht aber durch alle Fächer. Wenn ein großer Teil der Kinder einer zweiten Klasse das Wort "Wellensittich" nicht kennt (oder sich bisher nicht gemerkt hat), und dann kommen nach dem Zeigen eines Bildes Ausrufe wie: "Das hat meine Oma!", dann macht das nachdenklich, aber keinen Spaß.


    Außerhalb der Schule, was dann in der Schule fehlt: Eine Mutter, die ihrem Kleinkind mit deutlichem Akzent und in etwas überlauter Sprache "Da ist ein Vogel!" offenbar das deutsche Wort "Vogel" beigebracht oder es gefestigt hat. Von mir reingehörter Subtext: "Ich bringe meinem Kind die deutsche Sprache bei." Mir wäre wichtig: "Da ist eine Amsel!" oder "Da ist ein Buchfink!", je nachdem. Eine soziale Komponente kommt sicher hinzu, wenn Kinder Märzenbecher, Veilchen oder Flieder nicht namentlich kennen.


    Religiös: Im Ethikunterricht sitzen, wenn überhaupt, nur ein oder zwei nicht religiöse Kinder. Die allermeisten Kinder meiner Ethikgruppen haben einen festeren religiösen Glauben und tiefer verankerte Wertvorstellungen als die katholischen Kinder nebenan. Nach der für sie wichtigsten Lebensregel gefragt, antworteten kürzlich knapp zwei Drittel, Jahrgangsstufe 4: "Nicht rauchen!", "Kein Alkohol!", "Keine Tattoos!" oder an "An Allah glauben!" Nach der Sequenz. Alles wichtiger als "Nicht töten!", "Die Wahrheit sagen!" oder "Toleranz zeigen!" Das macht vielleicht betroffen, aber sicher keinen Spaß.

    Zum 1. Oktober 2021 lag die Quote für A13 bei 8,25%! A12+Z hatten 10,27% (Quelle: BLLV)

    Danke, das ist interessant. Dann müsste an jeder bayerischen Grund- oder Mittelschule im Schnitt jede fünfte Lehrkraft auf A12+Z oder A13 stehen, und vier von fünf KollegInnen auf A12 (und bisher Beurteilungen ohne finanzielle Auswirkung bekommen haben).


    Wer die drei oder vier Lehrkräfte mit A12+Z oder A13 an meiner Schule sind? Ich weiß es nicht. Vielleicht: Wie geht die Schulleitung mit welchen Kolleginnen im Schulalltag um? Welche Kollegin begleitet die Lieder im Schulgottesdienst mit Klavierakkorden und hatte die Theater-AG, als es noch AGs gab? Oder: Wer lobt sich selbst am lautesten? Eigentlich wäre so eine Gehaltszulage ein Grund, sich zu freuen, und tatsächlich bringen die Kolleginnen zu jedem Anlass und Nichtanlass einen selbstgemachten Obazden, Zwetschgendatschi oder Wurstsalat mit. Vielleicht gab es mal Butterbrezn und Hugo „einfach so“, und nur die befreundeten Kolleginnen und die Schulleitung wussten Bescheid.


    Ist auch bekannt, wieviel Prozent der GS- und MS-Lehrkräfte in Bayern in den letzten Jahren mit A12+Z in Pension gegangen sind, und wieviel Prozent mit A13? Ich habe dazu nichts gefunden.

    Wenn es "nur" ums Ego ginge, wäre es ja nicht so wild, aber es hat am Ende dann doch finanzielle Auswirkungen, von daher ist es nicht unwichtig.

    Die finanziellen Auswirkungen sind meiner Ansicht nach nur indirekt, und kommen in einem Dasein als einfache Lehrkraft, wenn überhaupt, nur einmal in 40 Jahren vor: Dann, wenn man durch sie in eine Kohorte gerät, die bis zur nächsten Beurteilung von A12 auf A13 hochgestuft wird. Natürlich könnte man argumentieren, dass die Beurteilung auch eine finanzielle Auswirkung hat, wenn man durch sie nicht in diese Kohorte kommt. Das sehe ich aber nicht so.


    Falls man eine Funktionsstelle anstrebt, ist es doch eher umgekehrt: dass man dann eine passende Dienstliche Beurteilung bekommt, nachdem man es geäußert hat. Und wenn man die für die Bewerbung passende Beurteilung schon hat, bekommt man die Funktionsstelle mit A13 nicht wegen der Beurteilung, sondern erst durch die Bewerbung.


    Auch sollte man nicht vergessen, dass Realschullehrkräfte dieses A13 schon direkt nach ihrem Referendariat bekommen, auch mit einem schlechten Notenschnitt und mit einem Studium, das in Bayern weder länger dauert noch per se schwieriger ist als ein GS- oder MS-Studium. So fürs Ego.

    Lehrer aus anderen Bundesländern bekommen es wohl gar nicht mit, aber: In Bayern werden gerade wieder Dienstliche Beurteilungen ausgeteilt, nämlich für das Beurteilungsjahr 2022. Zuletzt war das vor vier Jahren, also im Januar 2019 für das Beurteilungsjahr 2018. Ich kann wie oft nur über den Grundschulbereich sprechen, aus Erfahrung und aus dem, was ich so mitbekommen habe. Die Dienstlichen Beurteilungen sind ein gutes Instrument, um bei der LehrerInnenschaft eine stete Grundanspannung aufrecht zu erhalten, und um innerhalb der LehrerInnenschaft Kohorten zu bilden. Es gibt sieben Notenstufen von IU bis HQ, zwei Bereiche, sieben bis zehn Unterbereiche und eine Gesamtnote. Für die allermeisten Lehrkräfte hat die Dienstliche Beurteilung keine direkte berufliche oder finanzielle Auswirkung, doch lässt sie das Ego in aller Regel nicht kalt.


    Wie alles kann man auch die Dienstliche Beurteilung mit Fußball vergleichen. Da ist sie wie eine Art Kreisliga - die CSU würde Champions League sagen. Eine Saison dauert vier Jahre, jede Lehrkraft ist eine eigene Mannschaft, und die Mannschaften spielen auch nicht gegeneinander, sondern jede alleine vor sich hin, den allergrößten Teil der Zeit ohne Zuschauer. Es gibt (das liegt in der Sache) nur Eigentore und keine vergleichbaren Spielstände oder Ergebnisse einzelner Spiele. Nach vier Jahren wird eine Tabelle erstellt, die aber nicht einsehbar ist, und da es keine Spielergebnisse gibt, werden zur Beurteilung und Einordnung in der Tabelle Kategorien wie Technik, Einsatz und Schönheit des Spiels herangenommen, oder zumindest als Kategorien angeführt. Faktisch beurteilt die Schulleitung, offiziell das Schulamt, manchmal auch faktisch das Schulamt, mit viel eigenem Spielraum in sieben Notenstufen. Wie oft jede Gesamtnote ungefähr vergeben werden soll oder darf, ist wohl vorgegeben, und man kann statistisch sehen, wo man in der Tabelle ungefähr steht, je weiter im Mittelfeld, desto ungenauer. Es gibt auch noch eine kurze Beurteilung in Worten, die aber nicht mit der Bewertung korrelieren muss.


    Wenn die Dienstliche Beurteilung VE oder UB (also eine 4 oder 3) ist, hat man so gut wie keine Möglichkeiten, daran etwas zu ändern. Im Laufe der Jahre wird man meist etwas besser beurteilt, bekommt also in einzelnen Unterbereichen statt einem VE auch mal ein UB, oder statt einem HM (5) ein VE, auch wenn man nichts anders macht. Bei einer 6 oder 7 sollte man sich einen Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin nehmen.


    Die Dienstlichen Beurteilungen in Bayern für das Beurteilungsjahr 2022 sind, wie ich finde, einen eigenen Thread wert.

    Bitte um Erläuterung. Konkret.

    Leistungsbereit im Sinne von anstrengungsbereit. Wer als Lehrer viel Zeit und Arbeit zum Beispiel in Projekte investiert, ohne dass die Ergebnisse der investierten Zeit und Arbeit entsprechen, Zusatzaufgaben übernimmt, die er mittelmäßig erledigt, und zahlreiche Fortbildungen besucht, wird bei einer Bewerbung mit den Projekten, Zusatzaufgaben und Fortbildungen formal trotzdem punkten können und befördert werden. In der freien Wirtschaft würde er wahrscheinlich nicht mit einem Lehrergehalt anfangen und dieses auch nicht erreichen, wenn seine Arbeitsergebnisse nicht der investierten Zeit und Arbet entsprechen. Ich könnte es mit einem Beispiel noch konkreter ausführen, es würde aber wohl nur länger und nicht verständlicher werden.


    Es gibt auch leistungsstarke Lehrer, die vorankommen, über die habe ich aber an der Stelle nichts ausgesagt. Diese würden in der freien Wirtschaft mit Ende 30 wahrscheinlich mehr als A14, A15 oder A16 verdienen, netto, und stehen an der Schule finanziell schlechter da als es in der freien Wirtschaft in der richtigen Branche für sie wahrscheinlich wäre.

    Meiner Ansicht nach lohnt sich Anstrengung als verbeamteter Lehrer finanziell vergleichsweise wenig. Vom Titel her gäbe es mir ab Studiendirektor, vielleicht schon ab Oberstudienrat, ein gutes Gefühl, da bin ich aber in der falschen Schiene. Finanziell lohnt es sich, auf die Stunde gerechnet, als verbeamteter Volksschullehrer wahrscheinlich am meisten, wenn man es schafft, mit Familie eine Klassenführung und alle anderen Zusatzaufgaben zu vermeiden.

    Ich habe gerade mal etwas im Rechner rumgespielt und ich müsste in der Wirtschaft schon deutlich über 7.000€ im Monat haben, um mit dem gleichen Geld wie jetzt nach Hause zu gehen. Das ist mit den von dir ausgeschlossenen Fachbereichen vermutlich auch außerhalb des Lehramts möglich, in den Gesellschaftswissenschaften wohl eher nicht.

    Als flexibler und leistungsstarker Single mit Studium verdient man, was ich so mitbekomme, in der freien Wirtschaft und der richtigen Branche schnell mehr, als man als Lehrer überhaupt erreichen kann, gerade heute, und fast unabhängig vom Studienfach (wobei Orchideenfächer wie Sinologie, Philosophie oder Arabistik noch deutlich bessere Chancen bieten als Grundschullehramt). Nicht in einem Schulbuchverlag, aber in einer Unternehmensberatung, einer Marketingagentur, bei großen Konzernen oder wo immer hohe Umsätze und Gewinne generiert werden. Es herrscht nicht nur an Schulen Mangel an guten Leuten.


    Wer leistungsbereit, aber nicht sonderlich leistungsstark ist, mag aber wirklich an der Schule gut aufgehoben sein und auch finanziell weiter kommen als in der freien Wirtschaft.

    BTT Was du schreibst, hört sich für mich danach an, dass du in einer ganz normalen Umbruchsphase deines Lebens bist, die dir besonders schwerfällt, da du dich, wie du schreibst, generell mit Veränderungen schwer tust. Ich empfehle eine psychologische Beratung, wie sie möglicherweise deine Uni anbietet. Es könnte sein, dass es dir überdurchschnittlich schwer fällt, dich von deiner Kindheit zu verabschieden, und du dich deswegen zurück an die Grundschule sehnst, wo alles noch einfach, sicher und geborgen war, und auch aus der WG wieder zurück nach Hause, zu deinen Eltern.


    Könnte sein bedeutet nicht, dass es so sein muss, aber es könnte eben sein, oder auch anders, und dem könntest du in einer Beratung auf den Grund gehen. Eine Entscheidung, wie du sie offenbar vor kurzem getroffen hast, die beruflich auf einen eingleisigen, nahezu weichenlosen Weg führt, solltest du in einer Phase der emotionalen Belastung nicht treffen, sondern erst, wenn du wieder emotional möglichst unbelastet bist. „Bei klarem Verstand“, wie es so schön heißt. Aus der Beratung könnte sich dann auch ergeben, wie du mit deiner Wohnsituation umgehen kannst.

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