Eigentlich hast du schon Recht mit dem Einwand, ISD. Ärmeren Ländern die Fachkräfte abzuwerben, wenn das oft die Leute sind, die noch am ehesten etwas an den gesellschaftlichen Missständen ändern könnten, ist gelinde sagt eine Frechheit.
Beiträge von Gymshark
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Antimon : Wird bei euch auch Rätoromanisch als Kurs angeboten?
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Wer hat wem welche Suppe eingebrockt?
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Nicht jeder sieht die persönliche Befriedigung darin, regelmäßig auf möglichst hohem intellektuellen Niveau zu arbeiten. Manch einer wird auch einfach Bäcker oder Konditor, weil er eine Leidenschaft für's Backen hat - auch wenn es vielleicht für eine kognitiv anspruchsvollere Tätigkeit gereicht hätte. Manch einer ist auch ganz pragmatisch und denkt sich "Für's Geldverdienen reicht's. Meinen Interessen gehe ich in meiner Freizeit nach." bei der Berufswahl.
Erst gestern habe ich auf YouTube eine Reportage über einen jungen Mann gefunden, der ein 1,0er-Abi hatte, wegen seinen Eltern Zahnmedizin zu studieren begann, damit jedoch sehr unglücklich war, sein Studium abbrach und entschied, Förster werden zu wollen. Er ist jetzt mit seinem dualen Studium der Forstwirtschaft fertig und weiterhin sehr glücklich mit seiner Entscheidung. Sein Vater inzwischen auch.
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Politik definiert den Rahmen, in dem wir uns privat wie beruflich bewegen - und das vom Moment der Geburt an. Von daher lässt sich hier eine Politisierung nicht gänzlich vermeiden. Das Ausgangsthema ist einerseits ein pädagogisches, aber die (Bildungs-)politik spielt hier auf jeden Fall auch mit rein.
Ob es die deutsche Kultur gibt, das müsste man an anderer Stelle diskutieren. Verbringt man mal eine Zeit in einem anderen Land, stellt man einige Unterschiede fest im Bezug auf das gesellschaftliche Miteinander, Werte und Moralvorstellung, Freizeit und Berufsvorstellung, Kunst, Musik und Schauspiel, Essen, Umgang mit Mensch, Tier und Pflanze. All das lässt sich mit Kultur zusammenfassen. Die Unterschiede zwischen Deutschland und Japan sind jetzt größer als zwischen Deutschland und Österreich, weswegen man vielleicht eher von mitteleuropäischer Kultur sprechen könnte, die auf nationaler Ebene (aber natürlich noch einmal auf regionaler Ebene, z.B. Stadt vs. Land, Brennpunkt vs. Einfamilienhaussiedlung, Berlin vs. München) noch einmal hier und da eigene Akzente setzt.
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ISD: Die deutschen Communitys kenne ich natürlich und sehe ich durchaus auch kritisch. Momentan ist die Schweiz wieder als Auswandererland beliebt, während Corona waren es vor allem die Arabischen Emirate. Die Beweggründe sind da teilweise sehr unterschiedlich. Ich habe für mich die eigene Latte zum Migrieren sehr weit hoch gesetzt, weil ich für mich selbst dann auch die Assimilation, auch sprachlich, als Ziel hätte. Generell haben wir als Gesellschaft noch nicht abschließend geklärt, was wir genau im Kontext der Migration wollen, Assimilation, Integration oder Segregation? Momentan ist es eine bunte Mischung aus allem. Hinzu kommen dann noch Asyl, reguläre sowie illegale Migration, die jeweils eigene Rechtslagen haben, aber auch oft nicht sauber getrennt werden.
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Man kann allgemein sagen: Man erreicht das höchste Bildungsniveau, wenn man beim Individuum das Meiste aus dem vorhandenen Potential herausholt. Das heißt aber im Gegenzug nicht, dass das Bildungsniveau höher wäre als jetzt, wenn jeder Abitur machen würde. Im Gegenteil! Ist man konstant überfordert, schaltet man irgendwann auf Standby und dann kommt gar nix mehr an.
Die Herausforderung ist, beim individuellen Schüler herauszufinden, wo das Maximalpotential liegt und die Anforderungen an den Schüler so hoch anzusetzen, dass man möglichst nah an dieses Potential kommt.
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Ich bedanke mich für Dienstleistungen oder wenn jemand mir einen Gefallen tut. Für das reine Dasein bekommt jemand von mir relativ selten ein "Danke". Ich grüße jedoch relativ großzügig, würde ich sagen. Es gibt sehr wenige Fälle, in denen ich überhaupt nichts sage. Das Mindeste ist ein höfliches Nicken oder ein kurzes Guten Tag/Auf Wiedersehen. Je nachdem, um welche Person es geht, fällt das dann auch etwas Großzügiger aus, z.B. "Ich wünsche dir/Ihnen einen guten Start in die Woche." oder auch ein "Freut mich, dich/Sie wieder zu sehen!". Manche Leute sind es leider gar nicht gewohnt, dass man sie überhaupt wahrnimmt und wenn da ein Gruß ausdrückt "Du bist hier nicht auf dich alleine gestellt. Es gibt Leute, denen du etwas bedeutest und die ein Interesse haben, dass du dich hier gut fühlst.", ist das doch eine tolle Sache.
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Bei aller berechtiger Kritik: Aktuell geht es etwas in Richtung "Alle hauen auf Haubsi1975 drauf.". Ich war schon einmal in einer solchen Situation, manch Anderer vielleicht auch, und es ist echt nicht schön, von allen Seiten zu hören, was man doch alles falsch mache.
Haubsi, atme mal ganz tief ein, mache dir einen schönen Restabend mit deinem Kind und versuche mal etwas zur Ruhe zu kommen! Morgen ist ein neuer Tag und der bietet viele neue Möhlichkeiten. Haken dran machen und nach vorne schauen
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Haubsi1975 : Bei konkretem (!) Wissen um Schwierigkeiten bei einzelnen Bahnstrecken stimme ich dir zu, dass man dann eher die Zugverbindung eins früher nimmt. Kommt auch diese deutlich zu spät, fällt das für mich unter höhere Gewalt - Ausnahme: Die konkrete voraussichtliche Verspätung war ausreichend bekannt. Solche "Was wäre wenn..."-Überlegungen sind aber immer schwerer zu beweisen und dann im Zweifelsfall zugunsten des Schülers/Arbeitbehmers auszulegen.
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Dieselbe Kritik à la Glitzerrahmen u.ä. gilt sicher gleichermaßen für das physische Plakat wie für die Powerpoint-Präsentation.
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In der Berufswelt hat ein Arbeitnehmer sicher zu gehen, dass er pünktlich zur Arbeit erscheinen kann. Weiß er im Vorfeld (!), dass er voraussichtlich zu spät kommen wird, muss er einen Alternativweg wählen, der ihn voraussichtlich (!) pünktlich zum Ziel bringt. Höhere Gewalt ist da bewusst außen vor gelassen. Wenn draußen ein Tornado weht oder man Zeuge einer Straftat wird, Erstehilfe leisten muss, o.ä., wird nicht erwartet, dass man pünktlich kommt. Man muss lediglich sicher stellen, dass dieser Umstand zeitnah dem Arbeitgeber mitgeteilt wird.
Auch muss man nicht für alle Eventualitäten den Zug 2 Stunden früher nehmen, weil "könnte ja sein"... Ausnahme: Es wurde schon einen Tag vorher angekündigt, dass diese eine Zuglinie eine Verspätung von 3 Stunden haben wird. In dem Fall nimmt man natürlich den früheren Zug.
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Ich halte Individualisierung für etwas Gutes. Jeder hat gerne eine Wahl. Und was soll es schon bringen, alle dasselbe zu lehren, nur damit sie danach ganz verschiedene Dinge tun.
Hintergrund ist die Schaffung einer gemeinsamen Grundlage auf der aufbauend in einem nächsten Schritt die Individualisierung erfolgt. Es gibt bestimmte fachliche Inhalte, die jeder Jugendliche beherrschen sollte, unabhängig ob er später Bäcker, Banker oder Chemiker wird, quasi als Allgemeinwissen.
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Es ist sicher bundeslandabhängig, aber hier gibt es für mittlere Bildungsgänge durchaus auch einiges an Wahlpflichtkursmöglichkeiten.
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Dass einen ein regelmäßig problematisches Schülerverhalten nervt, ist völlig klar und würde jedem so gehen. In dem Fall ist es wichtig, im Vorfeld zu überlegen, wann du wie reagierst und das konsequent und transparent umsetzt, idealerweise noch protokollierst. Wenn möglich, sollte auf emotionale Reaktionen deinerseits verzichtet werden, da das schnell nach hinten los geht, wenn der Schüler Eltern hat, die dann doch etwas genauer hinschauen. Im vorliegenden Fall würde ich der Mehrheit Recht geben: Mit Bescheinigung normales Nachschreiben, ohne Bescheinigung Schreiben in der Restzeit. Jetzt muss ihr ein regulärer Nachschreibtermin angeboten werden.
Deine Schüler sind nicht mehr schulpflichtig, oder? Wenn nein, dann werden sie nach wiederholter Unterrichtsstörung rausgeschmissen. Du machst dir eine kleine Bemerkung und weiter geht's. Mehrere Striche oder was auch immer ziehen dann die Mitarbeitsnote nach unten und wenn da eh schon wenig kommt, wird aus der 4 schnell eine 5 oder 6."Ich will aber Fachhochschulreife." ??? "Hausaufgaben machen, im Unterricht mitmachen, nicht stören, Klausuren gut schreiben = Fachhochschulreife."
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Häh? Genauso funktioniert es hier. Es geht nur ums Bestehen der Matura und des Medizinertests. Dass du offensichtlich daran zweifelst, dass das funktionieren könnte, sagt mehr über dich als übers System aus. Noch mal: Es gibt zu wenig Medizinstudenten, nicht zu viele. Der Staat stellt die nötigen Studienplätze nicht zur Verfügung weil sie zu teuer sind. Das ist der einzige Grund für den Noten-NC.
Klingt als ob eure Jugendlichen intrinsisch motiviert sind und nicht auf Minimalmodus schalten, sobald etwas mal nicht benotet wird. Am Ende geht es um etwas Größeres als nur den Abischnitt und den NC, die Sinnhaftigkeit von Noten generell im deutschen Bildungssystem.
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Integrierte Gesamtschule für alle bis Klasse 10, danach Ausbildung, danach Studium. Das dauert nicht länger als G9+ Studium. Im Gegenteil, man hat schon viele Inhalte in der Ausbildung gelernt auf die man dann aufbaut. Neben dem Studium kann man doch perfekt arbeiten, wenn man bereits eine abgeschlossenen Berufsausbildung hat und man lernt direkt etwas für die Praxis.
Aber darauf zielt unser System nicht ab. Das lebt quasi davon, dass aussortiert wird.
Das kann man durchaus kritisch sehen, da integrierte Gesamtschulen in der Praxis der Spannbreite der Leistungsniveaus nicht immer gerecht werden. Je nach Standort wird sich da teilweise (Es gibt auch gute integrierte Gesamtschulen, die hiervon nicht betroffens sind!) am Leistungsmittel oder sogar am Leistungsende orientiert. Da hängt es allgemein davon ab, ob man eher den sozialen Aspekt des gemeinsamen Lernens oder doch eher die Förderung der besonders Leistungsstarken in den Vordergrund stellen möchte.
Nicht jedes Studium erlaubt "nebenher perfekt Arbeiten". Es gibt teilweise sehr arbeitsintensive Studiengänge, vor allem im MINT- und Gesundheitsbereich.
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Versuche dann mal einem Jugendlichen mitzuteilen, warum er sich dann überhaupt noch 12-13 Jahre in der Schule anzustrengen braucht, wenn es am Ende nur ums Bestehen geht und ein einziger Test wiederum entscheidet, ob man Arzt werden darf oder nicht!
ISD: Pflegeausbildung + Studium + Facharztausbildung? Dauert nicht nur sehr lange bis du fertig ausgebildete Ärzte hast, es würden erst recht nur diejenigen studieren, die es sich leisten können, 10 Jahre lang kaum Einnahmen von außen zu haben (erst in der Facharztausbildung fängt man ja an, Geld zu verdienen). Es würde zudem den Ärztemangel befeuern, denn wer lebt 10 Jahre auf Existenzminimum und muss die Familienplanung nach hinten schieben, wenn ehemalige Mitschüler schon jahrelang in Lohn und Brot sind?
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Wie würdest du stattdessen auswählen, wer Arzt werden darf und wer nicht?
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Anglistik meint hier den fachwissenschaftlichen B.A., nicht Lehramt Englisch B.A./B.Ed.
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