Ist der Kollege neben dir Empfänger dieser Zuschläge? Wenn ja, hast du das Gefühl, dass sein Lebensstil sich seitdem merklich gesteigert hat? Bleibt für ihn (nicht für seine Kinder) jetzt deutlich mehr Geld übrig als für dich? Gibt es Dinge, die er sich jetzt erlaubt, auf die du verzichtest, weil du sie dir nicht leisten kannst?
Beiträge von Gymshark
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Weil andere dort teils fast das Doppelte für die gleiche Arbeit bekommen.
Es hat doch eh nie jeder das gleiche Netto aufgrund von unterschiedlicher Steuerklasse, Kinderanzahl, Konfessionszugehörigkeit, etc.
Nehmen wir mal Herrn Müller, verheiratet, mit drei Kindern und Frau Schmidt, nicht verheiratet, keine Kinder.
Hat Herr Müller nur für sich selbst jetzt mehr Geld als Frau Schmidt nur für sich selbst?
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Richtig interessant wird das bei geschiedenen Vätern, die ihre Kinder nicht mehr sehen wollen auf der einen Seite und Männern, die mit der Mutter und den (nicht eigenen) Kindern zusammenleben auf der anderen Seite. 😉
Dieser Lebensentwurf führt die exorbitanten Familienzuschläge dann komplett ad absurdum. 🙄
Schade, dass es überhaupt sowas gibt. Ich kenne aber auch solche Fälle. Da frage ich mich nicht nur, was in den Köpfen dieser Männer vorgeht, sondern ob ich als "neue Partnerin" wirklich einen Mann an meiner Seite haben wollte, der sich derart gegenüber seinen Kindern verhält.
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Lehrerin2007 : Ich gehe davon aus, dass hier keiner Kinderkriegen als reines Privatvergnügen abtut. Ich habe in die Richtung ja mehrfach gefragt und keiner hat diese Vermutung bestätigt. Einigkeit besteht vermutlich auch dahingehend, dass wir nur unseren Job ausüben können, wenn genug Familien Kinder bekommen. Wann auch immer jemand hier eine Schwangerschaft verkündet, kommen ja gleich mehrere User, die der Glücklichen gratulieren. Es geht vermutlich einzig um die Höhe der Kinderzuschläge. Da hier die magische Zahl die "3" zu sein scheint: Ist hier jemand mit drei Kindern, der der Meinung ist, dass die Zuschläge zu großzügig ausfallen?
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Will ich als Gesetzgeber Familien fördern, habe ich das über die soziale Wohlfahrt zu tun aber bestimmt nicht über die Beamtenbesoldung.
Es geht dir also weniger darum, dass kinderreiche Familien mehr Geld zur Verfügung haben, sondern eher aus welchem Topf dieses Geld kommt?
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Was würdest du als Alternative vorschlagen, um kinderreiche Familien besser zu unterstützen?
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Du hast Recht, dass die Familie mit 6 Kindern diverse Zusatzausgaben hat, nicht nur Lebensmittel und Kleidung, sondern zusätzlicher Wohnraum, ein größeres Auto, höhere Kosten bei Kultur- und Freizeitangeboten, etc.
Der kontroverseste Punkt ist aber vermutlich, dass du schon irgendwo sagst, dass der Kollege durch seine Entscheidung zu Kindern mit Einschränkungen leben muss. Verantwortung geht immer irgendwo mit Einschränkungen einher. Jemand mit kleinen Kindern kann nicht mehr spontan Party machen, sondern eher geplant nach Organisation eines Babysitters.
Vielleicht hängt aber auch diese Meinungsverschiedenheit zu dem Thema mit der Unklarheit zusammen, inwieweit den Staat die Entscheidung des Individuums für oder gegen Kinder überhaupt angeht. Argumentiert man Richtung Kinder = Privatvergnügen, kann ich verstehen, warum den kinderreichen Kollegen die zusätzlichen vierstelligen Beträge nicht "gegönnt" werden. Argumentiert man wiederum, dass das Gebären und Aufziehen von Kindern wiederum langfristig essentielle gesellschaftliche Aufgaben erfüllt (demographische Aspekte, Finanzierung von Rente/Pension, Sicherstellung von innerer wie äußerer Sicherheit, Bestandssicherung vorhandener Infrastruktur, Immobilien und kultureller Angebote, Sicherstellung systemrelevanter Bereiche wie Bildung, Gesundheits-, Nahrungs-, Energieversorgung), spricht viel dafür, den kinderreichen Kollegen nach angemessener Berücksichtigung der durch Kinder entstehenden Kosten finanziell zumindest nicht schlechter zu stellen als den kinderlosen Single.
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Bleiben wir mal beim Vergleich innerhalb einer Besoldungsgruppe (z.B. A6 ohne Kinder vs. A6 mit Kindern).
Nehmen wir mal an, du hättest Entscheidungsgewalt: Was würdest du dem A6-Bezieher (z.B. Sekretär im mittleren Dienst) mit 6 Kindern gehaltstechnisch zustehen? Dürfte er (m/w/d) sich selbst nach Begleichung aller kindestypischen Ausgaben denselben Lebensstil wie seine kinderlosen Kollegen leisten?
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Ein Single hat womöglich auch jemanden, mit dem er seinen Sold teilt (Haustiere, pflegebedürftige Angehörige, Patenschaften). Aber natürlich, wenn wir einfach mal unterstellen, dass das bei einem Kollegen mit drei kleinen Kindern auch der Fall ist, ist es nur legitim, zu überlegen, ob der Kollege mit Kindern sich denselben Lebenstil leisten können darf wie der Kollege ohne Kinder, oder ob die Enrscheidung für Kinder (die ja auch aus demographischen Gründen wichtig sind) automatisch bedeutet, dass man in Kauf zu nehmen hat, am Ende weniger Geld für sich zur Verfügung zu haben - und das auch noch abgenickt vom Land als Dienstherrn.
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Vor Kurzem gab es eine Reportage zum Thema "Altersarmut". Da wurden diverse Tipps genannt, wie man der Altersarmut vorbeugen könne. Eine konkrete Forderung wurde auch Richtung Politik ausgesprochen, nämlich dass Rentner (in einem bestimmten Rahmen sicher auch auf Pensionäre übertragbar), wenn sie körperlich noch fit genug sind, zu arbeiten, dies ohne Abzüge und Betragsgrenzen tun sollen dürfen. Das finde ich hinsichtlich der vielen von Armut betroffenen Rentner (und vor allem Rentnerinnen) nur fair.
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Zifferbeurteilungen haben wie alle anderen Beurteilungsformen ihre Vor- und Nachteile. Vorteile sind, dass sie mit geringem Aufwand erstellt werden können, gesellschaftlich etabliert sind und gute Vergleichbarkeit ermöglichen. Wenn ein Schüler im 1. Halbjahr eine 3 im Fach Deutsch hat und im 2. Halbjahr eine 2, weiß er, dass sich seine fachlichen Leistungen verbesserten. Natürlich kann das daran liegen, dass im 1. Halbjahr Grammatik und Rechtschreibung das dominante Thema war und im 2. Halbjahr eine Lektüre behandelt wurde, was womöglich dem Schüler eher liegt. Wenn es um einen ersten Überblick der Leistungen eines Schülers geht, ist in vielen (aber selbstverständlich nicht in allen) Fällen gar nicht so wichtig aus welchen Bestandteilen sich die Note zusammensetzt, eine zusammengefasste Grundtendenz reicht oftmals aus.
Bei einem Punkt muss ich dir aber Recht geben: Freilich machen wir sehr viel gesamtgesellschaftlich, aber auch innerhalb des Bildungssystems aus einer Gewohnheit heraus und nicht einmal unbedingt, weil wir von deren Vorteilen so überzeugt sind. Hätte es nie Ziffernoten in Deutschland gegeben, ich weiß nicht, ob es genug Gründe gäbe, sie im Jahr 2023 doch einzuführen.
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Die Art von Schülern, die einfach keinen Zugang zum Fach zu finden scheinen, gibt es nicht nur in Sport, sondern auch in den Sprachen und vielen MINT-Fächern. Ein kleiner Trost ist da vielleicht, dass eine neue Sportart im Unterricht auch immer eine neue Chance darstellt und wer nicht gut im Schwimmen ist, ist es womöglich in Leichtathletik oder Fußball.
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RosaLaune : Es tut mir echt leid, welche traumatischen Erfahrungen du machen musstest. In deinem Profil steht, dass du als Fach Deutsch hast, ein Hauptfach, mit dem durchaus auch einige Schüler auf Kriegsfuß stehen. Was würdest du da einem Schüler raten, der eine ähnliche Einstellung gegenüber diesem Fach wie du damals gegenüber dem Fach Sport hat? Sollte er es wenigstens versuchen, einen Zugang zu finden, oder tatsächlich so weit gehen, zu kapitulieren?
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Ich sehe in dem Punkt jetzt keine großen Unterschiede zu Sprachen oder den Gesellschaftswissenschaften.
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Absolute Chancengleichheit kann es meiner Meinung nach nicht geben, weil Eltern immer auch einen Erziehungsauftrag haben, den sie unterschiedlich interpretieren, geprägt durch vorhandene monetäre und temporale Ressourcen, eigene Erziehungserfahrungen und -ideale. Dieser Auftrag prägt die Kinder und Jugendlichen ziemlich intensiv und das wirkt natürlich auch noch in die Schulen hinein. Ich wüsste jetzt kein Setting, in dem man gänzlich den Einfluss von Eltern und Umfeld auf Bildungserfolg ausblenden könnte. Ich denke, Chancengleichheit meint da eher, dass jedes Kind überhaupt erst einmal die Chance hat, eine 1 in einem Fach zu bekommen, solange die Leistung stimmt, und dies nicht erst davon abhängt, ob mir als Lehrer die Nase des Kindes passt.
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Die halbschriftliche Multiplikation ist eine Heranführung an die schriftliche Multiplikation. Bei letzterer passiert viel im Kopf, man muss sich Überträge merken bzw. auf stellengerechte Notation achten, was bei der halbschriftlichen Multiplikation in Form des Malkreuzes dadurch abgedämpft wird, dass man die einzelnen Zwischenergebnisse des stellenweisen Multiplizierens (also Einer * Einer, Einer * Zehner, Zehner * Einer, Zehner * Zehner) notiert und die Ergebnisse dann addiert. Ein fitter Rechner braucht das vielleicht nicht, aber ein etwas schwächerer Rechner versteht dadurch eher, warum bei der schriftlichen Multiplikation stellenweise multipliziert wird.
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Ich war wirklich versucht, den Lachsmiley zu nehmen. Alles, was du schreibst, aber das besonders. So arbeiten die meisten meiner Schüler:innen, auch die leistungsstarken.
Sich kurz zu fassen, ist ja durchaus eine Kompetenz - wenn in der Kürze dennoch alle wichtigen Inhalte drin sind. Das fand ich als Schüler immer schwierig, weil ich in den niedrigeren Jahrgängen einfach 1.000 Ideen im Kopf hatte, die ich ALLE mitteilen wollte, und in den höheren Jahrgängen mit analytischeren Aufgaben nicht immer DIE Idee schlechthin hatte und somit versuchte, mich der Idee argumentativ auf verschiedenen Wegen zu nähern.
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Man sollte grundsätzlich verstehen, wie einige mathematische Konzepte funktionieren. Es ist die Vereinfachung des Kopfrechnens und es ist auch die erste Begegnung mit einem einfachen Algorithmus. Wir Mathematiker sind halt faul und wollen vereinfachen

Aber die Frage könnte man natürlich auch auf viele Themen in der weiterführenden Schule anwenden. Warum Prozentrechnung, Bruchrechnen, Differentialrechnung... Kann man alles mit Computer machen oder demnächst mit chatGPT
Bei state's Frage war ich mir nicht sicher, ob es um die innerfachliche oder die Alltagsrelevanz ging.
Im Alltag werden die allermeisten Erwachsenen bei schwierigen/umfangreichen Aufgaben entweder überschlagen oder den Taschenrechner benutzen. Ein paar Wenige, die wirklich Spaß am schriftlichen Rechnen haben, werden die Aufgaben hierüber lösen, aber das dürfte realistisch die Ausnahme sein. Wenn es rein nach Alltagsrelevanz geht, könnte man die allermeisten Schulinhalte streichen, das hast du schon angedeutet. Wirklich relevant für den Alltag sind vermutlich: Kopfrechnen im Bereich bis 100, Überschlagsrechnen, grobe Zahlvorstellungen, Prozentrechnen, einfache Bruchzahlvorstellung, Größenvorstellung + leichte Umrechnen sowie elementares Stochastik-, Statistik- und Geometrievorstellungen. Ich finde es schon gut, wenn die Schüler eine gewisse fachliche Kompetenz mitbringen, die nicht nur auf die Alltagsrelevanz beschränkt ist.
Innerfachlich sind es Algorithmen, um auch mit größere Zahlen ohne Hilfsmittel operieren zu können. Dieser Algorithmus vereinfacht, bei nichtvorhandenem Taschenrechner, wiederum die spätere Arbeit in der Algebra, Geometrie (z.B. Berechnung von Flächen oder Volumina) oder Analysis.
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Was ist das denn für ein seltsamer Diss? Damit sprichst du allen Kollegen dieser Fächer die Kompetenz ab kriteriengeleitet Noten zu vergeben.
Das war so nicht gemeint, sollte es so herüberkommen, entschuldige ich mich an der Stelle.
Es ging um einen Teil der Kollegen, den es so in jedem Fach gibt, mir subjektiv höher in den im Threadtitel genannten Fächern vorkommt.
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