Ja...in NRW z.B an der Gesamtschule..allerdings nur bis Klasse 8..Ab dann ist es möglich und dann ist der Aufschrei groß.
Wenn ein Schüler, aus welchen Gründen auch immer, in den Hauptfächern vom Niveau her einfach auf Klasse 6 stehen bleibt, finde ich persönlich es vor allem dem Schüler gegenüber unfair, ihn weitere Jahre mitzunehmen, somit ihm auch in irgendeiner Weise die Botschaft zu vermitteln "Geht schon irgendwie. Hat ja keine weitreichende Folgen.", nur um ihn dann in Klasse 9 ins kalte Wasser zu schmeißen - zu einem Zeitpunkt, an dem es nach mehreren Jahren aufgebauter Defizite quasi unmöglich ist, diese noch aufzuholen.
Eine Bekannte arbeitet gerade für einen Betrieb, der Arbeitskräfte vermittelt. Sie meinte, dass Bewerbungen manchmal über TikTok laufen. Der Fachkräftemangel ist so eklatant, dass es kein Ausschlusskriterium sein sollte, selbst wenn da statt 'Deutsch, 3' 'kann altersentsprechend lesen, schreiben und erörtern' steht. Abgesehen davon kann man in Abschlusszeugnissen ja Noten ausweisen.
Da würde es mich insbesondere interessieren, in welchen Bereichen deine Bekannte insbesondere Bewerbungen über Tik Tok erhält. Der Fachkräftemangel ist ja nicht flächendeckend vorhanden, sondern auf bestimmte Branchen (oder Jobarten innerhalb dieser Branchen) beschränkt. Kommunalverwaltungen sind beispielsweise ganz beliebte Arbeitgeber. Die Fälle, die ich bisher so mitbekam (In anderen Teilen Deutschlands könnte es anders aussehen.), sahen immer so aus, dass die Ausbildungsplätze ein Jahr vorher veröffentlicht wurden und relativ schnell auch besetzt werden konnten.
Betreffend der Branchen, die wirklich Probleme haben, ihre Plätze zu besetzen: Ist die Möglichkeit der Bewerbung über Tik Tok wirklich der Game Changer? Würde man die Jugendlichen auf keinem anderen Weg erreichen? Erfüllen diese Jugendlichen die klassischen sozialen Kompetenzen, die sich ein Arbeitgeber wünscht (Die fachlichen Kompetenzen sind ja, entsprechendes Engagement der Auszubildenden vorausgesetzt, durchaus erlernbar.)?