Rente + Pension ?

  • Ich finde sie angesichts einer solchen Entlohnung äußerst angebracht. Da verdient der Rest meiner Familie ohne Studium mehr im gut geheizten oder wahlweise klimatisierten Büro.


    Du musst die Frage andersrum stellen: Was rechtfertigt es manche Akademikerberufe so miserabel zu bezahlen?

  • Hallo,

    ich finde die Bemerkung zum "morgens aufstehen" äußerst unangebracht.

    Das ist aber leider der Maßstab für viele Berufe!

    Ich würde immer noch gerne wissen, was die aus meiner Sicht hohe Bezahlung zu anderen Akademiker Berufen rechtfertigt?!

    kleine Korrektur: "zu manchen Akademiker-Berufen"


    Angebot und Nachfrage: Ist beim Beamtentum weitgehend außer Kraft gesetzt, so dass die Ausreißer nach unten (prekäre Bezahlung von Akademikern) und nach oben (Spitzengehälter) nicht existieren.


    Zum Maßstab für viele Berufe: Meine Industriezeit sah finanziell lukrativer aus als es bei dir der Fall ist, aber auch der Urlaub (30 Tage) und die Überzeit (jede Minute(!) registriert). Mit Projektverantwortung klingt deine Bezahlung ein bisschen ausbeuterisch. Ich hatte ohne Projektverantwortung und mit besserer Bezahlung eine entspanntere Arbeit.

    (nur beschreibend, nicht bewertend)


    PS: Vor 20 Jahren mit deutlich weniger Berufserfahrung war ich schon auf deinem Brutto. Erschreckend, wie du dich bezahlen lassen musst.

    Einmal editiert, zuletzt von golum ()

  • Das ist die "normale" Welt, wenn man nicht im öffentlich Dienst arbeitet oder Beamtin ist...

    Korrigiert. Im ÖD gibt es für Angestellte keinerlei Familienzuschläge mehr.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Gymshark

    Ich glaube calmac will Dir damit sagen, daß diese Frauen eher mit viel größeren Familien planen als es bei uns üblich ist, weil es ihnen in ihrer eigenen Kindheit so nahegelegt bzw. vorgelebt wurde.

    Das verstehe ich. Nun ging es ja in der Studie darum, dass viele Frauen gerne mehr Kinder hätten als sie im Endeffekt tatsächlich bekommen, z.B. aus finanziellen, beziehungstechnischen oder arbeitsspezifischen Gründen. Inwieweit spielt da jetzt eine Rolle, ob in Berlin überdurchschnittlich viele Frauen mit ausländischer Herkunft Mütter werden? In der Studie wurde ja erwähnt, dass der Anteil an Frauen in Berlin mit genau einem Kind höher ist als im bundesdeutschen Durchschnitt.

  • Was ich damit sagen möchte: Es ist eine Frage der Priorität.


    Mich würde interessieren, inwiefern die Gründe je nach soziokulturelle Gruppierung anders ist.


    Es war so, dass ostdeutsche Frauen früher Kinder bekamen als Westdeutsche.

    Die türkische Kultur, zum Beispiel, legt einen beispielhaften großen Wert auf die Familie. Dass hier jene Frauen wegen arbeitsspezifischen Gründen weniger Kinder haben sehe ich weniger.

  • Es war so, dass ostdeutsche Frauen früher Kinder bekamen als Westdeutsche.

    Für die ehemalige DDR kann ich Dir als Erklärungsansatz anbieten: Damals hat man nur eine Wohnung zugeteilt bekommen und konnte so zuhause ausziehen, wenn man verheiratet war und ein Kind nachweisen konnte. Dies war für Viele das Argument früh zu heiraten und das besagte erste Kind in die Welt zu setzen, zumal der Staat sich weitaus intensiver um die Kinder „gekümmert“ hat, so daß die Mütter wieder sehr schnell voll berufstätig sein konnten. Schließlich wurde die Arbeitskraft der Frauen gebraucht.

  • Also: ich bin absolute Gegnerin dieser Zuschläge, aber den Job, den man für A6 macht, den mache ich auch nicht für A13.
    Habt ihr nicht einen "akademischen Job" ergriffen, weil ihr auch gerne geistig herausfordernd bzw. bestimmte "herausfordernde" Tätigkeiten durchführt?

    Sehe ich genauso, sonst hätte das in der Jobbeschreibung mit A13 schon stehen müssen ... ,, Erstellen Sie 3 Kinder und Sie bekommen 50 Prozent Lohnerhöhung!"


    Im Moment sind Singles und Kinderlose ja teils in ner anderen gesellschaftlichen Schicht im Vergleich zu Papa mit 3 Kids - rein auf Einnahmen bezogen.


    In meinem Fall sind es jetzt zB 64600 StK1 statt 76000 mit 3 Kids, aber eben in Bayern. Das ist wesentlich weniger als in NRW angeblich, aber trotzdem schon enorm.

  • ....und zum wiederholten Mal: dafür ist die Kostenstruktur einer Familie mit 3 Kids eine wesentlich andere als die eines Singles. Mit den Familienzuschlägen geht es dem Dienstherrn gerade darum, das hier zu verhindern:

    Im Moment sind Singles und Kinderlose ja teils in ner anderen gesellschaftlichen Schicht im Vergleich zu Papa mit 3 Kids

  • ....und zum wiederholten Mal: dafür ist die Kostenstruktur einer Familie mit 3 Kids eine wesentlich andere als die eines Singles. Mit den Familienzuschlägen geht es dem Dienstherrn gerade darum, das hier zu verhindern:

    Yap, das stimmt natürlich. Trotzdem finde ich aktuell den Unterschied subjektiv zu groß. Vermutlich weil ich StK 1 ohne Kids bin. Haha

  • Was empfindest du denn hier konkret als "falsche Anreize"?

    Na, rechne doch mal die Kimderzulagen gegen etwaige Beförderung, was den finanziellen Anreiz angeht.

    Also: Bekommt man mehr Geld, wenn man die Beförderung von a13 nach a14 und ggf. a15 anstrebt? Oder sollte man im Job nur noch Dienst nach Vorschrift abliefern, ewig bei a13 verharren und dafür 1, 2 oder 3 Kinder in die Welt setzen?


    Ich befürchte, daß sich bei der aktuellen Besoldungsstruktur in NRW Leistung nicht mehr lohnt, weil der Familienzuschlag DEN weitaus überwiegenden Unterschied ausmacht.

  • Ich habe eben mal etwas gegoogelt, kann aber nicht verifizieren ob die Angaben so stimmen. Die Kosten je Kind bis zum 18 Lebensjahr betragen im Durchschnitt:

    • Für das erste Kind: 660€ monatlich
    • Für das zweite Kind: 582€ monatlich
    • Für das dritte Kind: 564€ monatlich
    • Für das vierte Kind: 564€ monatlich (ist nicht mehr aufgeführt, die Grenzkosten sinken aber eher, da man gewisse Dinge weiter verwenden kann)

    Quelle: https://www.commerzbank.de/blog/familie/luxus-kind/


    Die Familienzulage in NRW beträgt:

    • Für das erste Kind: 278€ monatlich + 250€ Kindergeld = 528€ monatlich
    • Für das zweite Kind: 130€ monatlich + 250€ Kindergeld = 380 € monatlich
    • Für das dritte Kind: 807€ monatlich + 250€ Kindergeld = 1057 € monatlich
    • Für das vierte Kind: 763€ monatlich + 250€ Kindergeld = 1013 € monatlich

    Kummuliert sieht das so aus:

    • Bei einem Kind macht man monatlich 132€ Miese
    • Bei zwei Kindern sind es monatlich 334€ Minus
    • Bei drei Kindern macht man monatlich 159 € Plus
    • Bei vier Kindern ist man jeden Monat mit 608 € im Plus

    Im Ergebnis muß man festhalten, daß die extremen Kinderzulagen die Kosten der Kinder ab dem dritten Kind extrem überkompensieren.

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