Ohne Abschluss ist es definitiv schwer, sich auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten, keine Frage. Daher bin ich im Kern auch dafür, dass der Anteil der Schüler (m/w/d), die den Schulbetrieb ohne Abschluss verlassen, möglichst gering ausfallen soll.
Die Konsequenz darf aber nicht sein, dass dann die Anforderungen gelockert werden, sondern vielmehr, dass erreicht wird, dass diese Schüler (m/w/d) zumindest die Basiskompetenzen erwerben. Sollten die Jugendlichen trotz großer Anstrengung dies nicht schaffen, ist darüber nachzudenken, ob wir vielleicht in der Bevölkerung einen höheren sonderpädagogischen Förderbedarf haben als bisher angenommen, und sollte das der Fall sein, wäre es umso wichtiger, Fakten als solche zu benennen und zur Erkenntnis zu gelangen, dass diese Jugendliche andere Bedürfnisse haben als bislang angenommen, nämlich überhaupt in unserer Gesellschaft zurecht zu kommen.
Palim : Es ist nicht die Lösung schlechthin, aber mein Vorschlag wäre, sonderpädagogische Förderzentren (wieder) auszuweiten und dort Kinder und Jugendliche zu beschulen, denen gefühlt alles egal zu sein scheint. Sie haben offensichtlich andere Bedürfnisse als das, was wir im Regelschulsystem bieten können und daher müssen hierfür qualifizierte Kollegen (m/w/d) die Kinder und Jugendlichen in Kleingruppen und ohne curricularen Druck wieder aufpäppeln und sie überhaupt erst wieder fit machen, um eine erfolgreiche Rückführung zum Regelschulsystem ermöglichen zu können. Was dabei nämlich nicht vergessen werden darf: Selbst das Regelschulsystem ist ein geschützter Raum für die Heranwachsenden im Vergleich zum Leben "danach". Wer nämlich schon in dieser Lebensphase an den Rahmenbedingungen scheitert, wird es danach richtig schwer haben.