Umgang mit Unterrichtsstörungen bzw. abweichendem Schülerverhalten ist eine der größten Herausforderungen von jungen Lehrkräften - es geht nicht nur dir so.
Jetzt neigt sich das Schuljahr dem Ende zu, aber überlege dir in den Ferien wie du im nächsten Schuljahr von Anfang an Unterrichtsstörungen nachhaltig reduzieren kannst.
Das hängt einerseits von deiner Lehrerpersönlichkeit ab, andererseits von der individuellen Zusammensetzung deiner Lerngruppe(n).
Was ich aber empfehle: Überlege dir einen konkreten Eskalationsplan, wie du vorgehen möchtest, um auf Unterrichtsstörungen zu reagieren.
Beispiel:
1. Zeigt der Schüler (m/w/d) ein ungewünschtes Verhalten im Unterricht, folgt Konsequenz X.
2. Zeigt der Schüler (m/w/d) wiederholt unerwünschtes Verhalten im Unterricht oder verweigert Konsequenz X, folgt Konsequenz Y.
etc.
Setze dich dabei mit den rechtlichen Rahmenbedingungen von pädagogischen und Ordnungsmaßnahmen auseinander!
Es ist wichtig, dass eure Unterrichtsregeln den Schülern transparent mitgeteilt und je nach Alter oder Entwicklungsstand ihnen (visuell) präsent gemacht werden. Bei der Ahnung von Unterrichtsstörungen musst du konsequent vorgehen, da Schüler sonst das Gefühl haben, dass du dir entweder auf der Nase herumtanzen lässt oder Unterschiede zwischen den Schülern machst.
Du musst stets handlungsfähig sein. Das bedeutet: Was machst du, wenn ein Schüler deiner verkündeten Maßnahme nicht nachkommt? Es wird Schüler geben, die dich testen wollen, und sei es, um zu schauen, ob sie den längeren Atem haben und du am Ende doch nachgibst. Und zuletzt: Jede Maßnahme muss auch von dir umsetzbar sein, ohne dass du diese im Nachhinein doch wieder zurücknehmen musst -alleine um deine Autorität vor den Kindern und Jugendlichen zu wahren. Das Schlimmste wäre, du verkündest eine Maßnahme, die du am Ende aber nicht durchziehen kannst, weil eine andere Lehrkraft sich vor den jeweiligen Schüler oder die jeweilige Schülerin stellt und offen entweder das gezeigte Verhalten in Schutz nimmt oder die Maßnahme offen abiehnt.
Das geht nur, wenn du dir bei allen Maßnahmen sicher bist, dass sie im Zweifelsfall vom Schulkollegium getragen werden und rechtlich einwandfrei sind.
Die magischen Worte dabei sind: konsequent, transparent, rechtsicher.