Beiträge von Gymshark

    Finnegans Wake : Ein schlechter Waren- oder Dienstleistungsanbieter verkauft etwas einmal, verliert aber schnell den Kunden, weil dieser sich über den Tisch gezogen oder nicht ernstgenommen fühlt. Ein guter Anbieter schafft es wiederum, den Kunden langfristig an sich zu binden, indem er bemüht ist, eine möglichst große Schnittstelle zwischen eigenen und Kundeninteressen zu bilden.

    Ich hatte selbst vor Kurzem die Situation, dass ich merkte, dass eine Versicherung für mich kein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, der Versicherungsvertreter mich aber davon abhalten wollte, diese zu kündigen. Ich habe mich bevormundet gefühlt, bin an die Versicherung direkt herangetreten und kündigte. Der Versicherungsvertreter hat sich bei mir an der Stelle leider verkalkuliert.

    Ja, weil man den Lebensstandard halten möchte. Wenn man ehrlich ist, musste man früher auch immer zurückstecken, wenn Kinder kamen. Heute will dann jeder direkt ein größeres Auto und ne größere Wohnung, aber weiterhin 2-3 Mal im Jahr Urlaub machen. Ist eine Sache der Priorität.

    Ehrlicherweise macht es gerade dann wenig Sinn, finanziell zurückzustecken, wenn Kinder kommen, da durch Kinder natürlich auch Bedarf steigt - mehr Wohnraum, mehr Lebensmittelverbrauch, je nach Anzahl der Kinder ein größeres Auto.

    Wenn zurückstecken, dann eher in den Jahren bevor man Kinder bekommt ("schon einmal vorsparen") oder nachdem die Kinder aus dem Haus sind als finanzielles Polster für die Enkel.

    Geschlechtergleichbehandlung in einer aufgeklärten Gesellschaft heißt, dass sich jeder bewusst für das Berufs- und Lebensmodell entscheidet, was für den Einzelnen am besten funktioniert und nicht aufgrund von Unwissenheit in Kombination mit Druck von außen.

    Bedeutet: Wenn jemand sich bewusst für Teilzeit oder "einer ist erwerbstätig, einer übernimmt die Care Arbeit" entscheidet, sollte das auch in Ordnung sein. Ansonsten wäre es einfach die alte Denkweise, nur in die andere Richtung.

    Grundsätzlich will JEDER Anbieter von Waren und Dienstleistungen (außer vielleicht mit Abstrichen der öffentliche Dienst und der soziale Bereich, wobei es hier ja auch Überschneidungen gibt) am Ende Profit machen. Das kann man jetzt nicht alleine Bank- und Versicherungsmitarbeitern zur Last legen. Keiner wird aktiv seine eigenen Waren und Dienstleistungen schlecht reden, die Herausforderung ist dennoch, eigene und Kundeninteressen zu berücksichtigen. Wer als Anbieter nur auf den maximalem Profit aus ist, ohne auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen, wird diesen auf Dauer verlieren. Jeder gute Anbieter sollte das wissen.

    Heißt aber wiederum: Der potentielle Kunde muss auch die für ihn relevanten Fragen stellen, um herauszufinden, ob ein angebotenes Produkt oder eine angebotene Dienstleistung zu den eigenen Bedürfnissen passt oder nicht - branchenunabhängig.

    Wie ich in Beitrag #2 schon schrieb, sind die Lehrpläne (in NRW) ja anders, die Stofffülle ist geringer. Und wir haben regelmäßig SuS, die mit Mühe und Not die Mittelstufe beenden, dann auf ein BK wechseln und dort die allgemeine Hochschulreife mit 1,x erhalten.

    Das kann verschiedene Gründe haben:

    1. Bei den Schülern hat es schlicht sehr lang gedauert bis es endlich Klick macht.

    2. Die formellen Voraussetzungen sind geringer.

    3. Die informellen Voraussetzungen sind geringer.


    Nr. 1 kommt in Einzelfällen vor, aber aus meiner Erfahrung heraus würde ich sagen, dass es eher die Ausnahme ist. Sonst würden wir in Sek II nur zweistellige Punktzahlen vergeben, was definitiv nicht der Fall ist (und in Fächern wie Mathematik schon dreimal nicht).

    Zu Nr. 2: Wir haben ja bereits die Vergleiche der Deutsch-Curricula gehabt: Die Grundkonzepte sind übergreifend die gleichen, nur die Anwendungsbeispiele/-felder teilweise andere.

    Bleibt noch Nr. 3 und diese Variante halte ich für die realistischste. Die zentral gestellten Abiturprüfungen machen am Ende nur einen (kleinen) Teil der Gesamtnote am Ende aus, während die restlichen Leistungsüberprüfungen durch die Lehrkräfte selbst erfolgen, die sich zwar an den offiziellen Vorgaben orientieren sollen, aber was ist, wenn sich an manchen Schulen (und sei es einzugsgebietsbedingt) zu stark am unteren Rand der formellen Voraussetzungen orientiert wird oder Leistungen besser bewertet werden als sie es aus objektiver Sicht eigentlich sollten?

    schlechts Beispiel, denn die spezifischen Preise sind mittlerweile überall im Einzelhandel ausgewiesen.

    Gutes Beispiel, denn auch zur Orientierung im Einzelhandel braucht man ein grundlegendes Zahlenverständnis (Zahlvorstellung, mit Zahlen operieren und Zahlen miteinander in Relation setzen). Es ist teilweise erschreckend, wie schwach ausgeprägt besagtes Zahlenverständnis bei einigen Jugendlichen ausgeprägt ist.

    Ich sage ihnen immer, dass Erwachsene, die über kein grundlegendes Zahlenverständnis verfügen, Gefahr laufen, regelmäßig über's Ohr gehauen zu werden, ohne dass sie es überhaupt selbst merken.

    Ganz losgelöst vom Schulkontext ist immer die Frage, ob man mit Mobbing besser damit umgeht, dass man es direkt adressiert oder indem man aus der Mobbingsituation flüchtet. Ich kann persönlich beides versteht, daher keine Wertung an der Stelle, sondern bloße Feststellung. Flüchtet man zu früh, könnten die Aggressoren das noch eher als Lob für sich interpretieren: "Ha, die sind wir losgeworden!". Du musst aber auch keinem etwas beweisen, daher würde ich zumindest einmal (!) das Mobbing konkret adressieren (an die übergeordnete Stelle), am besten nicht alleine, sondern mit einer Person, die dir den Rücken stärkt.

    Mit der Schulsozialarbeiterin würde ich nicht sprechen, da es so klingt als wäre keine Vertrauensbasis vorhanden und die Gefahr besteht, dass sie sich eher noch auf die Seite der Schüler stellt.

    Ich bin mir unsicher, ob du dich bereits jetzt krankmelden oder erst noch ein Gespräch abwarten solltest. Würdest du es im Zweifelsfall noch wenigstens 2 Wochen aushalten oder geht gar nicht mehr? Wenn letzteres, dann auf jeden Fall krankmelden, bevor du uns zusammenklappst.

    Ich bin schockiert. Es ist ein extremer, aber leider kein Einzelfall, der dich da betrifft. Bei einzelnen Erlebnissen könnte man noch argumentieren: "Eventuell falsch interpretiert oder zu persönlich genommen.", aber in der Summe klingt das nach heftigem Mobbing. Man sieht dich als Eindringling und das leider von Kollegium und Schülern. Obwohl du einfach nur deinen Job machen willst.

    Mit schwierigen Schülern kann man bis zu einem bestimmten Punkt noch irgendwie umgehen, wenn das Kollegium voll hinter dir steht. Ist das ebenfalls nicht der Fall, hat man verloren, weil, wie schon erkannt, du von beiden Seiten gegeneinander ausgespielt wirst.

    Hast du irgendeine/n Vertraute/n im Kollegium? Wenn ja, würde ich mit der anderen Person einen zeitnahen Termin bei der Schulleitung ausmachen, berichten, dass du dich sowohl von einigen Kollegen als auch Schülern gemobbt fühlst (Benenne konkrete Beispiele und auch Personen!), dass du gesundheitlich hierunter leidest und erbittest, dass sich die Schulleitung um Besserung kümmern solle, da du sonst deinen Dienst nicht angemessen durchführen kannst. Je nach Reaktion ziehst du dann deine weiteren Schlüsse. Kommen Beschwichtigungen, aber keine realen Taten, kommt das Ganze noch einmal schriftlich und wenn sich auch dann nichts tut, geht eine Beschwerde an euer zuständiges Schulamt raus. Ähnliches auch bereits, wenn die Schulleitung sich über deine Probleme lustig macht. Sollte das der Fall sein, meldest du dich wegen mentaler Belastung umgehend krank, setzt dich unmittelbar mit dem Schulamt in Kontakt und bittest um Versetzung aufgrund besonderer Härte.

    Menschen wollen sich abgrenzen und vermeintlich besser sein als Andere. Selbst in Ländern mit Gesamtschulprinzip gibt es Privatschulen oder Schulen mit besonders gutem Ruf oder besonderem Profil.

    Wir müssen da als Gesellschaft aufpassen, dass nicht zu viele Schüler (m/w/d) auf das Gymnasium zu wechseln, denn sonst entsteht der erneute Wunsch, sich "vom Rest" abzugrenzen. Und spätestens dann erfolgt die Selektion nicht mehr über geistige Fähigkeiten, sondern knallhart über das Portemonnaie.

    Es sollte dringend wieder die verbindliche Schulempfehlung geben und wer meint, in späteren Jahrgängen in den gymnasialen Bildungslehrgang wechseln zu wollen (dazu zähle ich auch Wechsel ins berufliche Gymnasium u.ä.), sollte einen mindestens guten Notenschnitt mitbringen und eine Aufnahmeprüfung absolvieren, um zu prüfen, ob hier der Bewerber (m/w/d) wirklich die Eignung mitbringt, die in der Schulform geforderten Leistungen erbringen zu können.

    ich sinniere gerade, ob unsere Gesellschaft auch deswegen so ätzend und psychisch krank geworden ist, weil hier ständig nur noch alles durchreglementiert und unnötig Stress um Nichtigkeiten gemacht wird.

    Wir haben in Deutschland ein bürokratisches Monstrum und das Problem ist, dass die allermeisten Regularien nicht geschaffen wurden, um den Bürgern das Leben unnötig schwer zu machen, sondern weil man hier (am Beispiel eines real vorgekommenen Problems) eine rechtliche Grauzone sah und diese rechtlich eindeutig absichern wollte.

    Es lässt sich alles irgendwo sinnvoll begründen und du wirst keine Regularie finden, bei der wirklich alle Menschen sagen "Jo, die kann weg.".

    Daher, wenn wir wirklich Bürokratieabbau machen wollen (und ich gebe dir Recht, mentale Gesundheit spielt da auch eine Rolle), müssen wir uns als Gesellschaft trauen, wieder deutlich mehr in Selbstverantwortung zu geben und auch zu sagen: "Wenn dann was passiert, dann passiert es halt.".

    Rein aus Vernunftsgründen macht es natürlich sinn, dass, wenn in der Partnerschaft entschieden wird, dass ein Partner aus familienpolitischen Gründen beruflich kürzer tritt, dies der Partner ist, der vorher schon weniger verdiente, sodass die finanziellen Einbußen geringer ausfallen.

    Jetzt habe ich aus Neugier geschaut, ob die Vermögensausgangslage eine Rolle bei der (gegengeschlechtlichen) Partnersuche spielt und das Interessante ist, dass sich hier die in den letzten Jahren (auch international) durchgeführten Studien widersprechen. Während die Einen sagen, dass es für Männer in gegengeschlechtlichen Partnerschaften ein Problem darstelle, wenn diese wüssten, dass ihre Partnerin mehr verdiene (Stress und Selbstzweifel), sagen Andere, dass für Männer mehrheitlich keine Rolle spiele, ob die Partnerin mehr oder weniger verdiene.

    Meine Vermutung ist dennoch, dass die zuvor beschriebene Problematik nicht einmal mehr zwingend mit gesellschaftlichen Rollenbildern (Was erwartet die Gesellschaft von mir als Mann/Frau?) zusammenhängt, sondern mit dem eigenen Selbstbild (Welche Position erwarte ich selbst, in einer Partnerschaft einzunehmen?) und den Erwartungen an einen Partner (Welche Position erwarte ich von meinem Partner, in einer Partnerschaft einzunehmen?).

    Wir müssen uns davon freimachen, davon auszugehen, dass mehr als eine kleine Minderheit ernsthaftes Interesse an Lernen und schulischen Aufgaben im Rahmen intrinsischer Motivation hat. Die meisten Schülern erhoffen sich entweder positive Konsequenzen oder wollen negative Konsequenzen abwehren.

    Im Grunde ist es auch in anderen Ländern ähnlich. Die Angst vor Lernverweigerung ist nur dort größer, weil ein solches Verhalten heftiger bestraft wird.

    Ich wage zu behaupten, für A15 würden auch nicht mehr Leute den Job machen. Gerade in der Mittelschule wäre wichtig, dass Lehrkräfte schnell und nachhaltig eingreifen können dürfen, wenn die Unterrichtssituation zu eskalieren droht. Da sind aktuell die bürokratischen Hürden viel zu hoch.

    Es gibt Statistiken, nach denen an 59% der Haupt-, Real- und Gesamtschulen Lehrkräfte beschimpft, beleidigt und bedroht werden. Verständlich, dass junge Leute keinen Bock haben, unter solchen Voraussetzungen zu arbeiten.

    Deswegen: Auch in der Mittelschule muss der Schwerpunkt wieder stärker zum Unterrichten zurück, was nur dadurch möglich ist, wenn Lehrkräfte schneller einen den Unterricht sabotierenden Schüler (m/w/d) aus der Unterrichtssituation herausnehmen dürfen. Ja, auch wenn dann am Ende der Stunde nur noch die Hälfte der Mannschaft im Raum sitzt. Ja, auch wenn die Polizei anrücken muss, und ja, auch wenn die Eltern das Ganze am Ende bezahlen dürfen.

    Also ich hätte mich definitiv dagegen entschieden, wenn die Rechnung nicht gepasst hätte. Da bin ich sicherlich auch nicht alleine. Die beruflichen Schulen wären ziemlich leer

    Ich habe nicht geschrieben, dass Lehrkräften ihre Besoldung egal ist, aber dass sie damit im Vergleich zu anderen Berufsgruppen schon sehr gut verdienen. Es gibt nur wenige Arbeitsbereiche, in denen man ohne Führungsposition oder Tätigkeit in der öffentlichkeitswirksamen Unterhaltung (Model/Musiker/Fußballer/Schauspieler o.ä.) auf Anhieb ähnlich gut verdient.

    Trotz aller Argumente wie "Mehrzeitaufwand in den Schulferien abbauen", die Arbeitszeit sollte in einer normalen Schulwoche alleine aus gesundheitlichen Gründen die 40 Stunden nicht deutlich überschreiten. Da ist die Frage "Kann eine durchschnittliche Lehrkraft mit den Fächern X und Y in der Schulform Z das schaffen?" durchaus berechtigt. Ich schätze hier einen vorgegebenen Rahmen als (grobe) Orientierung durchaus als sinnvoll ein.

    Das kann ja meinetwegen statt als zwingende Vorgabe als Empfehlung benannt werden:

    Sek I Deutsch Korrektur: X Minuten pro Klassenarbeit, Sek II Deutsch Korrektur: Y Minuten pro Klausur.

    Ich verstehe das Argument von u.a. State of Trance. Wer schneller im Korrigieren ist, sollte dafür nicht bestraft werden. Wer bei der Korrektur des Klassenarbeitsstapels Sek I Deutsch weniger als X Minuten pro Schüler braucht: sehr gut.

    Wer hingegen länger braucht, ist sich dem wenigstens überhaupt mal bewusst, weil es eine zeitliche Orientierung gibt. Derjenige kann dann selbst überlegen, wie er seine Korrekturen optimieren kann, um schneller durchzukommen, sich in der Fachschaft nach Ratschlägen erkundigen oder zu der Erkenntnis kommen "OK, dann brauche ich halt länger bei der Korrektur, das hole ich aber im Rahmen meiner anderen Aufgabenbereiche wieder rein.".


    Transparenz und dahingehend eine Überlegung, ob die aktuellen Deputsvorgaben im Rahmen einer Vollzeitbeschäftigung noch angemessen sind, sind aber sicherlich nicht verkehrt.

    Auch NRW hat vor knapp 30 Jahren für ein paar Jahre nicht verbeamtet und es wieder geändert. Ich denke, zukünftig werden sich die Bundesländer absprechen und es gleichzeitig umsetzen (aber da der Lehrerberuf aktuell nicht so überlaufen ist wie vor 30 Jahren, wird der Mangel noch größer außer es gibt deutlich mehr Geld).

    Keiner entscheidet sich aus Geldgründen gegen den Lehrberuf. Das mit Abstand häufigste Argument, das gegen den Lehrberuf genannt wird, ist eher "mit den Kindern heutzutage arbeiten? Lieber nicht!" - eine Mischung aus "zu wenig Handhabe gegenüber verhaltensauffälligen Kindern" und "zu wenig Handhabe gegenüber unverschämten oder uneinsichtigen Eltern".

    Wer den Lehrberuf attraktiv machen will, muss dafür sorgen, dass Lehrkräfte sich stärker auf das Unterrichten konzentrieren können und weniger Nebenschauplätze aufgemacht werden, um die sich Lehrkräfte (mal eben nebenbei) auch zu kümmern haben.

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