Wieso sollte das jemand denken? Jede*r überlegt halt für sich, was er/sie machen möchte. Und wenn es heißt, in diesem Beruf muss man schwer heben oder Schweine schlachten, dann suchen die meisten eben weiter.
Ich traue den meisten Schulabsolventen zu, dass ihnen bewusst ist, dass diese Berufe gesellschaftlich relevant sind und dass sie jemand ausüben muss. Wenn sie es nicht machen, wälzen sie es natürlich irgendwo auf Andere ab. Das ist ja per se keine neue Entwicklung, da der Sohn oder die Tochter aus gutem Hause auch vor 100 Jahren ähnlich dachte. Von dem Standesdenken sind wir ja inzwischen weg, es wurde durch Selektion durch Noten und Schulformen abgelöst. Die Generation meiner Eltern wusste noch, dass man als Hauptschulabsolvent eben auch mal schwer hebt oder Schweine schlachtet. Ich bin mir sicher, dass auch davon keiner schwärmte, aber es wurde akzeptiert. Ich bin mir unsicher, ob die Hauptschulabsolventen (bzw. die entsprechenden Bezeichnungen in den jeweiligen Bundesländern) von heute noch eine ähnliche Einstellung zur Berufssuche haben.