Beiträge von Gymshark

    Wieso sollte das jemand denken? Jede*r überlegt halt für sich, was er/sie machen möchte. Und wenn es heißt, in diesem Beruf muss man schwer heben oder Schweine schlachten, dann suchen die meisten eben weiter.

    Ich traue den meisten Schulabsolventen zu, dass ihnen bewusst ist, dass diese Berufe gesellschaftlich relevant sind und dass sie jemand ausüben muss. Wenn sie es nicht machen, wälzen sie es natürlich irgendwo auf Andere ab. Das ist ja per se keine neue Entwicklung, da der Sohn oder die Tochter aus gutem Hause auch vor 100 Jahren ähnlich dachte. Von dem Standesdenken sind wir ja inzwischen weg, es wurde durch Selektion durch Noten und Schulformen abgelöst. Die Generation meiner Eltern wusste noch, dass man als Hauptschulabsolvent eben auch mal schwer hebt oder Schweine schlachtet. Ich bin mir sicher, dass auch davon keiner schwärmte, aber es wurde akzeptiert. Ich bin mir unsicher, ob die Hauptschulabsolventen (bzw. die entsprechenden Bezeichnungen in den jeweiligen Bundesländern) von heute noch eine ähnliche Einstellung zur Berufssuche haben.

    Na weil sich "alle" für zu grossartig dafür halten ;)

    Oder eher großartiger als die Anderen? Sicher ist da die Denkweise: "Kann sich ja jemand Anderes die Hände schmutzig machen!". Im Grunde gab es immer einen kleinen Teil der Bevölkerung, der so dachte. Nur scheint der in den letzten Jahren erheblich zugenommen zu haben.

    Ich habe auch ein paar Bekannte, die die Einstellungstests bei der Polizei nicht bestanden haben. Dadurch, dass die Aufnahme eines Studienganges insbesondere an größeren Hochschulen eind reine Formalität ist, ist es teilweise leichter, zu einem Studiengang zugelassen zu werden als zu einer Ausbildung - wobei es natürlich auch da noch einmal darauf ankommt, welche Art von Ausbildung es ist. Bei der Bank oder in der öffentlichen Verwaltung können selbst gute Abiturienten leer ausgehen, während man als Pfleger oder Fachlagerist eigentlich immer etwas in der Nähe findet.

    Intuitiv würde ich sgen, dass das ein Beruf ist, bei dem Einsatzstelle und Wohnort meist nah beieinander liegen und daher keine langen Fahrtwege nötig sind, was ja nicht jeder von sich behaupten kann. Vielleicht weißt du da mehr dazu.

    Mein Problem waren tatsächlich Eltern, die ihren fast erwachsenen Kindern "halfen". Es geht evtl. um Verbleib am Gymnasium, da "investieren" einige Eltern viel, ähnliche Situation wie beim Schüler von CatelynStark.

    Ich stelle in letzter Zeit fest, dass in den Medien (vermutlich bedingt durch Fachkräftemangel u.ä.) die Einstellung "Gymnasium um jeden Preis" deutlich mehr kritisiert wird als noch vor einigen Jahren. Vielleicht führt das wiederum langfristig dazu, dass Eltern weniger diffuse Angst um den sozialen Abstieg ihrer Kinder haben werden.

    Mich wundert etwas deine Erwartungshaltung an die Schulleitung, du trittst eine Vertretungsstelle an, das bedeutet, du wirst dafür bezahlt. Warum sollte sich automatisch jemand dafür verantwortlich fühlen, dir Material zu beschaffen?

    Ich finde es jetzt nicht verwerflich, als Berufsanfänger ein wenig Orientierung zu bekommen. Die Rede ist von einem Studenten, der noch wenig praktische Lehrerfahrung hat und vermutlich keine Fehler machen will. In anderen beruflichen Bereichen, und selbst wenn es nur um Aushilfe oder einen Ferienjob geht, heißt es ja auch nicht "Mach mal!", sondern es wird einem wenigstens gezeigt, welche Aufgaben man wann und wie zu erledigen hat.

    In Deutschland herrscht inzwischen weitestgehend Konsens, dass es durch Fernunterricht und häuslicher Betreuung zu erheblichen Entwicklungsverzögerungen bei Kindern und Jugendlichen kam, weswegen sogar der Hardliner Lauterbach inzwischen die Kindergartenschließungen als Fehler charakterisiert. In Einzelfällen mag es natürlich besser gelaufen sein.

    Das geht aber auch nur in der Sek II - oder an der Uni. Dort schlafen dir zwar die Schüler ein, aber in anderen Schulformen würden sie dir vermutlich nach dem zweiten "anyone, anyone" bereits über Tische und Bänke gehen.

    Für die Zukunft ist es sicher von Vorteil, wenn die Politik den Schulen ein Angebot unterbreitet, das bei Bedarf genutzt werden kann, ohne dass automatisch etwas angeschafft wird, was zumindest ein Teil der Lehrer- und Schülerschaft offensichtlich nicht benötigt. Es soll zu keinem Wunschkonzert ausarten, aber eine reine "ja oder nein"-Möglichkeit sollte gegeben sein.

    Richtig. Da muss man ein wenig differenzieren können. Die Schüler freuen sich meistens nicht, weil der Lehrer krank ist, sondern wegen den Konsequenzen daraus. (Ich überlege gerade, ob ich diese angedeutete Unterstellung hier im Thread befremdlich finden soll.)

    Auch das mag es in Einzelfällen geben, aber dann ist die Schüler-Lehrer-Beziehung schon sehr zerrüttet, über das normale "Man kann eben nicht jeden gleichermaßen leiden." ein gutes Stück hinausgehend.

    Ich weiß, was Seph meint. Es gibt einmal die menschliche und einmal die professionelle Ebene. Manche Schüler mögen einen Kollegen und das unterrichtete Fach nicht. Da hält sich die Trauer bei Unterrichtsentfall zweifelsfrei in Grenzen. Andererseits gibt es Schüler, die mit einem Fach einfach auf Kriegsfuß stehen, aber den Lehrer aufgrund seiner Persönlichkeit mögen. Dann sind sie zunächst froh, wenn Unterricht ausfällt, machen sich aber gleichzeitig Sorgen um ihn.

    Ich hatte auch mal ein sehr schwieriges Arbeitsverhältnis, habe aber tatsächlich nie an eine Krankschreibung gedacht, da ich schlichtweg nicht wusste, dass das überhaupt eine Option ist. Der Schritt der Kündigung selbst war eine ziemliche Erleichterung und die letzten Tage habe ich dann auch irgendwie herumgebracht - mit dem Wissen, dass es bald vorbei ist.

    chemikus08 : Eigentlich eine gute Frage, da damit in den seltensten Fällen jemand hausieren geht. Vielleicht tue ich auch den jeweiligen Leuten Unrecht. Die Fälle, die ich gerade im Kopf habe, haben oft ihre Arbeit gekündigt, hätten eigentlich noch Kündigungsfrist, sind aber in den verbleibenden Wochen krankgeschrieben. Dahinter kann natürlich auch eine psychische Grundlage, die man von außen nicht sieht, stecken.

    Siehst Du, das hatte ich mir gedacht und ich würde es mir hier wünschen. In Deutschland musst Du als Arzt darauf achten, dass du genügend Patienten die Stunde durchschleust. Im Regelfall hast Du in der Hausarztoraxis 5 Minuten.

    Das erklärt natürlich, warum ich schon so oft von Leuten hörte, die sich eine Krankschreibung erschlichen haben, obwohl sie gar nicht richtig krank waren. Kann man machen, wäre ich aber denke ich zu ehrlich für.

    Kathie: Das stimmt. Nicht jedes Paar kann aus allen Erziehungsmodellen frei wählen, sondern muss diese Entscheidung auch vom Geldbeutel abhängig machen. Wenn bei einem Paar finanziell alle Modelle möglich wären, könnte es sich für die Variante "beide Vollzeit + Einspannung von Kindermädchen/Großeltern in die Erziehung" entscheiden. Oder einem Partner (m/w) ist es wichtiger, Zeit mit den Kindern zu verbringen, und er verzichtet bewusst auf Karriere. Soll es ja auch geben. Wichtig ist, und da sind wir uns hier im Forum sicher einig, dass beide Partner mit der gewählten Priorisierung zufrieden sind.

    Mir ging es beim obigen Beitrag nicht um das Leistenkönnen, sondern um das -wollen, sprich wo man seine Prioritäten beim Beruf-Familie-Verhältnis setzt.

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