Ich denke, sollte es irgendwann mal so sein, dass keine Lehrer mehr benötigt werden, hätten wir generell keine arbeitende Bevölkerung mehr. Dann hätten wir einen konstanten Anarchiemodus im Land - und dann wäre das Fehlen von Lehrern wahrscheinlich sogar noch unser kleinstes Problem.
Beiträge von Gymshark
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Andersherum würde ich hier argumentieren. Erst müssen alle Inhalte des Lehrplans bzw. der Curricula vermittelt worden sein (bzw. sichergegangen werden, dass man auch mit Exkursen in nicht-lehrplanrelevante Themen bis Ende des Schuljahres alle Themen erledigt hat), dann können auch darüber hinausgehende Themen behandelt werden. Ich übertreibe hier mal bewusst: Es kann nicht sein, dass man zugunsten eines Fußballspiels auf die Einführung der rationalen Zahlen im Mathematikunterricht verzichtet. Kommt in dem Ausmaß natürlich nicht vor, aber die curricularen Vorgaben sind verpflichtend und darauf verlassen sich auch Eltern und SchülerInnen. Wenn du, German , mit deinem Curriculum in deinen Klassen immer schnell durch bist, sehe ich da jetzt kein Problem, wobei ich auch dann eher schauen würde, ob ich die Inhalte des kommenden Schuljahres bereits anbahne oder fachbezogene Projektarbeit o.ä. durchführe.
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Nö, das ist alles längst geregelt
Rechtlich ja, aber im Thread sind sich die Leute uneins, sonst würde es ja nicht die ganze Zeit hin und her gehen, ob Kinder sich alleine Essen machen können, etc.
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Im Kern steht auch die Frage, wer für (die Organisation der) Kinderbetreuung zuständig ist: Eltern oder staatliche Institutionen.
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Es geht nicht um das reine sich-irgendwie-verständigen. Das geht mit Englisch tatsächlich in den meisten Ländern einigermaßen gut. Durch die Bilingualität Kanadas sprechen dort natürlich auch viele Menschen als Erstsprache Englisch. Sprichst du eine andere Sprache außer Deutsch und Englisch? Wenn ja, probiere es doch mal aus, dass du mit einem Muttersprachler sprichst und schaue einfach, wie er reagiert, wenn du mit ihm in seiner Muttersprache sprichst! Ich bin mir ziemlich sicher, dass er viel zuvorkommender reagieren wird, selbst wenn die Grammatik oder Aussprache nicht ganz astrein ist, als wenn du es auf Englisch machen würdest.
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Selbst mit Nachmittagsbetreuung gibt es genug Eltern, die nachmittags ihre Kinder nicht in Empfang nehmen können, z.B. Eltern mit Zweitjob, Selbstständige, Schichtarbeiter, etc. Möchte man alle solche Fälle abdecken, müsste es rund-um-die-Uhr-Betreuung verpflichtend geben. Die Fälle, die ich kenne, laufen meist über "Nach der Schule gehst du zur Oma." bzw. es sind Schlüsselkinder.
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Den Mehrwert von Französisch hättest du in weiten Teilen Afrikas, Belgien, Frankreich und Kanada.
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Gerade in den Curricula wird betont, dass Sprache mehr als nur Kommunikationsmittel ist.
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Vor 50 Jahren kam man, wenn man nicht gerade beruflich bedingt eine hohe Reisetätigkeit hatte, häufig gar nicht erst in die Situation, mit fremden Kulturen in Kontakt zu kommen.
Sprache auf ein reines Kommunikationsmittel zu reduzieren, finde ich gelinde gesagt problematisch.
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Wie du selbst gesagt hast, sind das alles Themen, die bereits Teil des Biologie- und des Gesellschaftskundeunterrichts sind.
Davon mal abgesehen: Gerade durch die zugenommene Globalisierung kommen die Menschen heute leichter in Kontakt mit Menschen aus anderen Kulturen als früher. Warum sollen dann also Fremdsprachen vor 50 Jahren wichtiger gewesen sein als jetzt?
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Du beziehst dich auf die Qualifikationsfunktion nach Fendt, oder? Klar, kann man so annehmen, aber ich würde den Wert der Enkulturationsfunktion zumindest aus Sicht der allgemeinbildenden Schule (Die berufsbildenden Schulen muss man hier nachvollziehbarerweise noch einmal getrennt behandeln.) als höher werten.
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Nein, das Abendland wird sicher nicht untergehen, weil Schüler eine 2. Fremdsprache erlernen. Dass Deutschland (und eigentlich Europa insgesamt) nicht mehr wettbewerbsfähig ist und in entscheidenden Schlüsselbereichen den Anschluss verliert, ist hingegen kein Geheimnis. Und zum Gegensteuern wären andere Bildungsinhalte als eine 2. Fremdsprache auf Basisniveau vermutlich sinnvoller.
Ging es denn beim Gymnasium jemals um die Wettbewerbsfähigmachung von jungen Leuten? Ich bezweifle, dass vor 50 Jahren die Welt neidisch auf die Deutschen mit ihren tollen Latein- und Gedichtinterpretationskenntnissen schaute. Da ging es doch um ganz andere Funktionen, ganz andere Werte, die hinter der Vermittlung der Bildungsinhalte standen.
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chilipaprika : Dann hat das bei euch in der Tat viel mit dem naturwissenschaftlichen Schwerpunkt zu tun. Wir haben natürlich auch ein paar passionierte Naturwissenschaftler, aber gleichzeitig sind in jedem Abijahrgang immer ein paar SchülerInnen, die ganz dankbar sind, das Abitur mit Schwerpunkt im sprachlichen Bereich absolvieren zu können.
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chilipaprika : Ist es bei euch üblich, eine 2. Fremdsprache in der Sek II durch eine andere 2. Fremdsprache zu "tauschen"? Bei uns wählen die allerallermeisten Schüler eine neueinsetzende 2. Fremdsprache, wenn sie in der Sek I keine hatten. Ich kann jetzt aus der Ferne schlecht einschätzen, ob das ein NRW-Phänomen ist oder eher eines deines erweiterte Einzugsgebiets.
Bei uns hat Französisch kein derart schlechtes Image. Im Vergleich kommt da manch eine Naturwissenschaft deutlich schlechter weg.
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Ich bin der Meinung, dass der Anteil der Schüler, die, unabhängig von Fremdsprachen, versuchen, ihre gesamte Schullaufbahn damit verbringen, den geringsten Aufwand zu betreiben, zumindest im Gymnasialzweig stark sinken würde, wenn die Anforderungen, um überhaupt am Gymnasium beschult werden können, stark (!) ansteigen würden. Da kämpft man aber zumindest in NRW gegen Windmühlen. Aktuell habe ich nicht wirklich das Gefühl, dass dieses Thema unter Bildungspolitikern als akutes Problem wahrgenommen wird.
Ich würde aber mal behaupten, dass du, Chili, derzeit einfach an der falschen Schule bist, an der ein starkes Ressentiment gegenüber dem Unterrichtsfach Französisch zu herrschen scheint, das wiederum dazu führt, dass kaum einer das Fach noch freiwillig in der Sek II belegen möchte. Wie sieht es denn an anderen Schulen in der Umgebung aus? Wäre eine Abordnung/Versetzung an eine Schule mit mehr Französischbedarf eine Möglichkeit?
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Aber warum muss das Kind in Brandburg es? Oder in Sachsen-Anhalt? Thüringen, Hessen, Bremen alle ohne Außengrenzen. Und in Ostfriesland ist es sicherlich sinnvoll niederländisch zu lernen, aber in Göttingen?
Muss es nicht. In welchem dieser Bundesländer muss ein Kind Französisch lernen?
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Fairerweise müsstest du doch hier zwei Lehramtsfächer (z.B. Deutsch und Geschichte) mit einem Zweifachbachelor (z.B. Germanistik mit Neben-/Zweitfach Geschichte) vergleichen, oder?
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Mein Daumen hoch bezog sich auf den zweiten Absatz. Bei deinem Einwand zum ersten Absatz gebe ich dir völlig Recht, Rosa.
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Ungeeignete Kandidaten sollten möglichst früh ausscheiden, sodass sie sich früh neu orientieren können und auch das Land früh Plätze für neue Kandidaten bereitstellen kann. Hier befürworte ich den Vorschlag von plattyplus , die praktischen Ausbildungsanteile vorzuziehen in einer Form ähnlich wie ein duales Studium.
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Die 10% sind Menschen, die teilweise 5 Jahre oder länger studiert haben, aber noch einmal komplett neu mit etwas anfangen müssen, weil die beruflichen Chancen alleine mit einem Lehramtsmaster und/oder einem 1. Staatsexamen begrenzt sind. So ein Zusammenhang ist mir in dem Ausmaß bei keinem anderen Beruf bekannt.
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