OK, dann habe ich dich an der Stelle missverstanden ![]()
Beiträge von Antimon
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Ist das schon zu (lokal)patriotisch, wenn ich mich darüber freue, dass gestern ein Basler in die Landesregierung gewählt wurde? Eine Kollegin in der Chemie ist parteipolitisch bei den Grünen aktiv, die ist fast ausgeflippt. Am Nachmittag haben eine Viertel Stunde lang die Rathausglocken in Basel geläutet und am Abend war gefühlt die halbe Stadt mit Vertreter*innen der SP in der Markthalle feiern. Schon noch krass, ne?
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Das zieht doch aber keine Denk- oder gar Äußerungsverbote nach sich
Nee, verboten ist dir gar nichts. Über einfach zu widerlegende Behauptungen zu diskutieren finde ich allerdings ermüdend.
PISA als Indikator für den allgemeinen gesellschaftlichen Verfall heranziehen zu wollen finde ich fast schon drollig. Ich halte die Ergebnisse für relativ belanglos. Hast du selber mal die veröffentlichten Mathe-Aufgaben gelöst? Da sind Fragen dabei, die aussagenlogisch falsch gestellt sind. Es wundert mich nicht, dass Schweizer Jugendliche sowas können, die denken ja, Mathe muss man auspendeln.
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Du weißt schon, dass es da eine nicht allzu schwer nachzuvollziehende Beziehung zwischen einer steigenden Lebenszeitprävalenz des Drogenkonsums einerseits und einer wachsenden Drogensuchtproblematik gibt, oder?
Nein, das weiss ich nicht und es ist ganz sicher auch eine unsinnige Behauptung. Was du rausgefunden hast ist, dass heutzutage 35 % der Befragten zugeben, mal gekifft zu haben. Es werden heute etwa 5 Liter reiner Alkohol pro Person und Jahr weniger getrunken als noch vor 30 Jahren. Vor 30 Jahren hat man die Frage, ob es OK ist, jeden Abend ein Bier zu trinken, überhaupt nicht diskutiert.
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Es bleibt aber immer noch fraglich, woran man denn dieses „natürliche“ Geschlecht erkennen kann
Ich verstehe ehrlich nicht, was diese Frage immer wieder soll. Spätestens mit der Pubertät ist 99 % aller Menschen klar, welches Geschlecht sie haben. Frauen menstruieren, bekommen Brüste und müssen acht geben, nicht ungewollt schwanger zu werden.* Ein paar Wenige hadern mit der Erkenntnis und noch ein paar Weniger sind nicht eindeutig zuzuordnen. Dass man keine Rollenklischees erfüllen möchte heisst nicht, dass man biologisch keine Frau bzw kein Mann ist.
Meine Mutter war übrigens die einzige Person, die nie gefunden hat, dass ich mich wie ein Mädchen benehmen müsste. Wenn du meine Brüder fragst, die sind der Meinung, ich hätte ALLES gedurft und sie NICHTS.
*Bevor hier jetzt irgendein Einwand kommt: Natürlich liegt das auch in der Verantwortung der Männer. Es ist aber die Frau, die schwanger wird, das muss ich dir ja alles nicht erklären.
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"Laut den Ergebnissen des jüngsten Epidemiologischen Suchtsurveys belief sich die Lebenszeitprävalenz des Konsums illegaler Drogen in der deutschen Erwachsenenbevölkerung 2021 auf 35,8 Prozent und lag damit um mehr als 10 Prozent höher als noch zehn Jahre zuvor.
... und aus Lebenszeitprävalenz machst du "Suchtproblem"? Wow...
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Und damit hat dich eben die Schweiz auch "gebraucht", denn die Stelle war frei und nicht von einer anderen Person bereits besetzt
Das ist ein sozialdemokratischer Mythos, lustig das ausgerechnet von dir zu lesen.
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Migration verfolgt doch als Ziel die Versorgung des Arbeitsmarktes mit Fachkräften und Begrenzung demographischer Folgen und nicht die Ausbremsung des Bildungssystems.
Migration ist das, was Leute eben tun, wenn sie migrieren. Ob mich die Schweiz "gebrauchen" kann, hat mich ehrlicherweise einen Scheiss interessiert. Es kam so, dass sie einen guten Job für mich hatte, den ich gerne mache. Und es kam so, dass die Leute überwiegend nett zu mir waren. Ausserdem sind die Berge schön, darum bin ich geblieben.
Im Kosovo können sie genau so viel verdienen (das war früher nicht so) das einzige, was noch für Deutschland spricht und was sie im Kosovo nicht haben ist Sicherheit, Verlässlichkeit und ein funktionierendes Gesundheitssystem
Erlebe ich anekdotisch genau so, dass Leute aus dem Kosovo oftmals sehr mit ihrem Land verwurzelt sind. Viele Eltern unserer SuS schicken Geld "nach Hause". Ich war selber mal im Kosovo im Urlaub. Es gab in den 2000ern eine recht grosse Rückwanderungswelle von Leuten, die mit den Fertigkeiten, die sie aus Deutschland und der Schweiz mitgebracht haben, recht viel aufgebaut haben. Der Kosovo ist formal das ärmste Land Europas, was ich dort gesehen habe, schien mir aber erheblich organisierter als z. B. Albanien.
Dass unsere "Shipis" (das ist kein abwertender Begriff sondern deren Eigenbezeichnung) überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen sind, liegt einfach daran, dass Berufsabschlüsse oftmals nicht anerkannt werden. Und ob das immer so gerechtfertigt ist, halte ich je länger je mehr für fragwürdig.
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Du hast darauf aufmerksam gemacht, die Migration sei "die wesentliche Ursache". Überdenke einfach mal deine eigene Wortwahl, wenn du was anderes gemeint haben willst. "Die Medien" sind sich unterdessen übrigens ziemlich einig, dass Corona wohl doch einen erheblichen Einfluss gehabt haben muss. Ich denke, hier wird insgesamt ganz schön viel erfunden dafür, dass man ganz schön wenig weiss. Finnland ist z. B. gar kein Migrationsland und verzeichnet die grösste Verschlechterung überhaupt. Ich las gestern ein Interview mit einem finnischen Bildungspolitiker, der sich auch nur vage irgendwas zusammen phantasiert.
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Der Katalog, der dysfunktionale Familien beschreibt, ist recht umfangreich. Vom Alkoholabusus (und andere Süchten) mit all seinen Folgeerscheinungen, über die Abwesenheit von Liebe, schiefe Machtgefüge, Grenzenlosigkeit, falsche Vorbilder ist da alles dabei.
Was das mit Familien macht, das nenne ich Verfallsprozesse. Müsstest Du aus Deinem Berufsalltag kennen, zumindest wenn Du an bestimmten Schultypen in gewissen Gegenden arbeitest. Ist teilweise echt erschreckend und oft frustrierend.
Du hast eine blühende Phantasie und erfindest gerade irgendwas. Der Alkoholkonsum ist in Deutschland, wie überall in Europa, seit Jahren rückläufig. Dies der Punkt, der sich belegen lässt, der Rest ist halt irgendein blabla.
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Unsere hauptsächlichen Neuankömmlinge, zumindest in Hamburg, sind derzeit Ukrainer. Die haben mit dem PISA-Ergebnis aber 0,0 zu tun, denn sie waren von der Teilnahme ausgeschlossen
Eben, wieso erwähnst du's dann?
Ansonsten liest du dir bitte deinen eigenen Beitrag noch mal durch. Migration sei DIE wesentliche Ursache. Hast du wortwörtlich so geschrieben.
Migration betrifft ganz Europa und die nicht-EU-Länder mehr als Deutschland. Das ist nichts weiter als eine dumm Ausrede.
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Ja, die insgesamt deutlich gestiegene Zahl an Schülern mit Migrationshintergrund spielt eine bzw. DIE wesentliche Rolle bei der Verschlechterung der Ergebnisse. Es muss aber noch weitere Gründe geben, denn ansonsten wären nicht ausgerechnet Gymnasien die Schulform mit der relativ deutlichsten Verschlechterung. Die Zunahme an Schülern mit Migrationshintergrund betrifft die Gymnasien nur unterproportional.
Äh ... nein. Du widersprichst dir doch selbst. Eure Haupt-Migrantengruppe sind nach wie vor Polen. Wenn du nun behaupten willst, das sei alles deren Schuld, behauptest du implizit, dass eure Polen dümmer sind als unsere Portugiesen. Da wäre ich aber mal ganz vorsichtig. Dass der Absturz der deutschen Gymnasiasten erst jetzt kommt, wundert mich schon eher. Man kann kein dreigliedriges Schulsystem aufrecht erhalten wollen und dann die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen ans "höchste" Niveau schicken. Klar, dass das dann nix mehr wird mit dem "Niveau".
Die Verfallsprozesse sind da am unteren Ende des sozialen Spektrums ziemlich gleich verteilt
Erzähl doch mal von diesen "Verfallsprozessen". Ich bin gespannt.
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Dann hör auf von "der Gesellschaft" zu brabbeln. Und erwähne in deinen Ergüssen einfach nie wieder Chemiker. Weder weibliche, noch männliche. Ich schäme mich fremd.
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Am Ende müssen wir gesamtgesellschaftlich hier einen Konsens finden, was sehr schwierig sein dürfte
Es ist überhaupt nicht schwierig. Ich bin auch in der Schweiz Chemikerin, Lehrerin und Kollegin. Du schaffst das auch noch irgendwann. Die alten Säcke an der Ruperto Carola haben das vor bald 20 Jahren schon hinbekommen, es besteht also Hoffnung.
P. S.: Und lass BITTE uns Chemikerinnen und Chemiker einfach mal in Ruhe mit deinem Kleingeist.
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"Chemiker": Ist das Wort maskulin, weil es sprachlogisch so Sinn macht, oder weil im realen Leben dieser Begriff nur einem Mann zugeordnet werden kann?
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!










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Um mal irgendwas Erheiterndes zu diesem Thread beizutragen, ich muss eine wirklich sehr herzige Anekdote loswerden: Ich habe dieses Semester eine Ringvorlesung zum Thema "Applications in Computer Sciences". Da waren der Reihe nach Dozentinnen und Dozenten aus den Naturwissenschaften, Mathe, Medizin ... und dann kam Florina Ciorba hereingeschwebt, ihres Zeichens Inhaberin des Lehrstuhls "High Performance Computing" am DMI der Uni Basel. Die meisten Studis in der Vorlesung kommen aus der Informatik, ergo sind die meisten auch Männer. Wir müssen zu einem der Vorträge einen Bericht schreiben. Die Jungs so: "Ooooh ... Frau mit Ahnung und Glitzer Bling Bling, High Performance Computing ... höhöhö!!!" Und dann brach der Krieg aus, wer vor Frau Ciorba jetzt zuerst den Kniefall machen darf

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Die weiblichen Personen... Die weiblichen Kollegen... Die weiblichen Chemiker... Hier hackt's doch echt bei ein paar, dass es schlimmer nicht mehr geht. Ein Glück, dass sämtliche männliche Personen in meinem Umfeld einfach von Frauen, Kolleginnen und Chemikerinnen sprechen. Dafür nenne ich sie auch gerne Männer, Kollegen und Physiker. Nett von mir, ne? Ich kenne in echt wirklich nicht einen einzigen Mann, der ein derartiges Geschiss veranstaltet. Fast könnte man das hier alles für Satire halten. Hurz!!
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Wenn in der letzten Reihe ausschliesslich Männer sitzen und ausschliesslich die letzte Reihe Krach macht, rufe ich mal ein beherztes "Männer.... RUHE JETZT!!!" in die Runde. Das war jetzt eigentlich nicht misszuverstehen, oder?
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Und warum schreibst du weibliche Kollegen? Ich dachte, je länger das Konstrukt, desto weniger durchsetzungsfähig.
Touché würde ich sagen.

Jetzt kommt aber gleich wieder irgendeine bizarre Begründung, warum "weibliche Kollegen" doch irgendwie besser lesbar ist als "Kolleginnen".
In unserem Kollegium gibt es übrigens keine Konstellation, wenn man ein eMail an eine bestimmte Fachschaft adressiert, in der man exklusiv Männer oder exklusiv Frauen anspricht. Am nächsten dran sind wir in der Physik. Wenn ich da als eine von 2 Frauen schreibe, schreibe ich "Liebe I., liebe Kollegen". Natürlich schreibe ich nicht "Liebe Kolleginnen und Kollegen", ich meine nur *eine* Frau, also Singular und ansonsten meine ich ausschliesslich Männer, die sich auch ganz sicher sind, dass sie Männer sind. Ich kann's ja mal probieren und berichten, was zurück kommt. Wahrscheinlich die Frage, ob I. neuerdings denkt, sie sei 2 Personen oder ob T. mal ausprobieren möchte, wie es sich so als Frau fühlt. Es gab Zeiten, da hätte ich ein eMail an die Fachschaften Spanisch oder Italienisch mit "Liebe Kollegen" adressiert, da gab es nur Männer. Hingegen haben wir keine einzige Fachschaft, in der es nur Frauen gibt.
"Bizarr" ist echt das beste Adjektiv, das mir für diesen Thread überhaupt noch einfällt. Da steht vor bald 20 Jahren also auf meinem Abschlusszeugnis schon "Frau Diplom-Chemikerin" und nicht "Frau weiblicher Diplom-Chemiker" aber der Mann von heute hat angeblich irgendeinen Stress mit der Genderei. Das bekommt seiner Psyche nicht ... weil. Und ehrlich, das muss es doch sein, weil rational sind die vorgebrachten "Argumente" schon lange nicht mehr. Man müsste ja meinen, vor bald 20 Jahren sei die Welt noch etwas konservativer gewesen, aber da schien es offensichtlich kein Problem mich als das anszusprechen, was ich bin: Frau Diplom-Chemikerin.
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Die Diskussionen werden immer bizarrer. Natürlich spreche ich meine Schülerinnen und Schüler direkt an. "Wenn Sie mit der Aufgabe 4 fertig sind, können Sie die Lösung selbst überprüfen und dann schon mal die Aufgabe 5 anschauen." Die haben auch alle einen Namen, bei dem man sie nennen kann. "Team Ryan & Co. da hinten rechts in der Ecke kann sich mal um Aufgabe 3 a) kümmern, Team Tanja & Co. vorne links schaut sich Aufgabe 3 b) an.". Konstrukte wie "die Schülerinnen und Schüler, die fertig sind ..." klingen nach Jame Gumb aus Schweigen der Lämmer. "Es reibt sich die Haut mit der Lotion ein!".
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