Ich empfehle jedem, einmal zwanzig Minuten zu investieren und sich die Ländernotiz des eigenen Landes anzusehen.
Ländernotiz Deutschland
Ländernotiz Österreich
Ländernotiz Schweiz
Danke, ja das habe ich schon gemacht. Es ist eben viel interessanter, sich die Trends über einen längeren Zeitraum anzuschauen und auch die gesellschaftlichen Entwicklungen, die dahinterstecken als die blöde Vergleicherei mit den tollen Chinesen und den nicht mehr ganz so tollen Finnen.
Vieles liest sich in den Ländernotizen für Deutschland und die Schweiz ziemlich gleich. Die nach wie vor starke Korrelation zwischen sozialem Status und Schulleistungen haben wir hier eben auch nur tritt das weniger als Problem hervor, wenn eben alle Werte grundsätzlich besser sind. Das einzige, worin sich die Ländernotiz natürlich stark unterscheidet, sind die Angaben bezüglich der pandemiebedingten Schulschliessungen. Ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass unsere Kinder und Jugendlichen davon profitiert haben, dass sie die allermeiste Zeit irgendwie "normal" in der Schule waren und auch deswegen die Veränderungen zwischen PISA 2018 und PISA 2022 marginal sind. Der deutsche "Absturz" in dem Zeitraum ist schon beeindruckend.
Schon bei der 1. Pisa-Studie war eine zentrale aber kaum diskutierte Erkenntnis, dass die höchste Korrelation der Ergebnisse zum Faktor "pro Schüler in das Bildungssystem investiertes Geld" bestand.
Das stimmt so pauschal eben nicht und es hat auch noch nie gestimmt. Über einem gewissen Schwellenwert hängt es vor allem davon ab *wofür* das Geld investiert wird und nicht mehr *wie viel*. Die pro-Schüler-Ausgaben liegen in Estland z. B. sogar leicht unter dem OECD-Durchschnitt, auch Japan investiert deutlich weniger als Deutschland. In der Schweiz sind die Ausgaben pro Schüler etwas höher, der Abstand in den erzielten Leistungen ist unterdessen aber doch recht deutlich. Wir bezahlen hier halt vor allem mehr Lehrpersonen, Klassen mit über 30 Kindern bzw. Jugendlichen gibt's hier nicht mal an den weiterführenden Schulen.