Beiträge von Antimon

    Naja, ich habe es schon öfter erwähnt - hier in BW bist du raus, wenn du in einer (1) Lehrprobe mit 5 bewertet wirst.

    Ich habe keine Vorstellung davon, was man in Deutschland tun muss um so eine Note einzukassieren. Bei uns käme es gar nicht dazu, dass man in einer Diplomlektion eine 2 setzt weil man die Person vorher schon abgesägt hätte. Wenn ich überlege, wofür ich als Praxislehrperson sowas ziehen würde ... da gehört mehr dazu als einfach nur eine schlecht vorbereitete Lektion. Das schreit nach absoluter Unfähigkeit und obendrein einem gröberem Problem im zwischenmenschlichen Bereich. Wir hatten letztes Schuljahr so jemanden bei uns in der Fachschaft, die Person kam gar nicht bis zur Diplomlektion.

    Habe ich schon öfter mal hier verlinkt:

    https://www.gbbasel.ch/schule/unsere-4-angebote/gbplus

    Staatliches Gymnasium mit sehr erfolgreichem Selbstlern-Konzept. Die SuS können bei Eintritt wählen, ob sie "klassisch" die Matura machen oder eben GB-Plus. Die ganz grosse Mehrheit wählt GB-Plus.

    Ich hoffe inständig, dass uns die Maturreform im Baselland grundsätzlich ein offeneres Konzept bringt. Die Umfrage unter den Lehrpersonen hat jedenfalls ergeben, dass eine erschlagende Mehrheit sich unbedingt wünscht, endlich weg von der elenden 45-min-Misere zu kommen.

    Regel Nr. 1: Ist der Schweiz ist alles besser und alles gut.

    Regel Nr. 1: Wenn man irgendwas im Brustton der Überzeugung behauptet, sollte man wissen, worum es geht. Regel Nr. 2: Es ist dabei vollkommen egal, um welches Land es gerade geht. Regel Nr. 3: "Du bist doof", weil du ein konkretes Beispiel aus einem anderen Land nennst, ist lächerlich. Regel Nr. 4: Ad hominem ist grundsätzlich gar kein Argument für irgendwas. Regel Nr. 5: Es gibt einen gut Grund, Personen, denen nichts besseres einfällt als Kindergarten weiterhin zu ignorieren.

    Ich kam zu der Aussage, dass sich die Aktivität nicht verändert und das ist letztlich das Kernproblem bei der Endlagerung.

    Das ist eigentlich nicht das Kernproblem der Endlagerung. Wenn man die Aktivität ausreichend abschirmt, ist sie nicht mehr gefährlich. Gefährlich wird es, wenn Radionuklide anfangen zu wandern, wenn sie also aus dem Müll herausgelöst werden (siehe Asse, ist keine neue Erkenntnis und auch nicht meine Erkenntnis). Das wird durch eine Verglasung sehr effektiv verhindert. Für den Moment ist das Konzept leider noch nicht für den hochradioaktiven Abfall möglich. Ich weiss nicht, ob daran gearbeitet wird, ich nehme es aber an. Radionuklide in Kontakt mit organischem Material sind schon sehr lange Forschungsthema, ich hatte wie bereits erwähnt einen direkten Kollegen während des Doktorats, der sowas modelliert hat.


    Der Ansatz, die Stoffe zu verdünnen und eine Lagerung dadurch überflüssig zu machen, ist die einzige Alternative und hat auch seine Berechtigung und seine Vorteile.

    Was soll der Vorteil davon sein, Radioaktivität direkt in die Umwelt zu entlassen? Da werden ja vor allem relativ kurzlebige Radionuklide mit entsprechend hoher Aktivität rausgelassen, die obendrein noch hervorragend inkorporieren können. Das sind die Spaltprodukte, die's logischerweise im Natururan noch gar nicht gab. Uran, das aus der Umwelt kam, wieder in die Umwelt zurückzugeben, ist nicht so das Problem. Schwermetallionen sind chemisch gesehen eben auch deutlich immobiler als das ganze Alkali- und Erdalkaligerümpel, das bei der Kernspaltung überhaupt erst entsteht.

    Das Zeug wird verglast und damit immobilisiert. Der Vorteil der Methode ist evident. Radionuklide können insbesondere bei Kontakt mit Wasser von organischen Verbindungen chelatisiert und damit löslich gemacht werden. In verglaster Form ist das praktisch nicht mehr möglich. Zudem spart die Verkleinerung des Volumens Lagerkosten, die den Einsatz des Plasmaofens deutlich amortisieren.

    Aber ja, hat sicher keinen Vorteil, das zu machen. Das stand in deinem Satz, den ich zitiert habe. Wie kommt man zu so einer Aussage ohne vorher gelesen zu haben, worum es überhaupt geht?

    Das deutsche Konzept sah nun mal die Endlagerung in ehemaligen Salzbergwerksstollen vor. Und selbstverständlich gibt es auch - und gerade in - Norddeutschland Salzstöcke.

    Ja, es ist ein Scheisskonzept, das weiss man eigentlich anhand der Erfahrungen mit der Asse. Ich hatte während des Doktorats einen Kollegen, der sich in Kooperation mit der Radiochemie in Karlsruhe mit solchen Dingen beschäftigt hat. Es hat einen Grund, dass niemand sonst auf diese bekloppte Idee kommt.

    Das Ding mit der Asse wäre auch nur halb so schlimm, wenn man nicht vor lauter Blödheit noch angefangen hätte, die Fässer einfach irgendwie zu verklappen. Meines Wissens ist noch nicht mal dokumentiert, wie viel da schlussendlich gelandet ist. Das ist eigentlich gar kein "Konzept".

    Es wird auf die Bevölkerung abgewälzt. Jeder soll eine PV-Anlage haben, auch soll jeder ein EMV fahren.

    Das ist auch absolut richtig so. Wenn du Strom haben willst, übernimm die Verantwortung dafür. Ich finde es eine Schande, dass wir keine PV auf dem Dach haben. Das Haus nennt sich "Minergie-zertifiziert", Baujahr 2016. Immerhin haben wir uns zu einem Gesetz durchgerungen, dass alle neu gebauten öffentlichen Gebäude PV haben müssen. Diesbezüglich pennen wir hier einfach. 60 % Wasserstrom ist schön und gut, aber da war die Sache mit dem Klimawandel.

    In Würenlingen steht ein Plasmaofen, mit dem schwach- und mittelaktiver Müll auf die Hälfte des Volumens reduziert werden kann. Das ist weltweit die einzige Anlage dieser Art. Mehr Gedanken um das "böse Zeug" kann man sich gar nicht machen. Aber es moppert sich halt viel lustiger durchs Leben, wenn man keine Ahnung hat.

    Soweit ich weiss, ist auch weltweit nirgendwo sonst der allgemeinen Bevölkerung überhaupt möglich, sich den Müllhaufen vor Ort ansehen zu können. Er wirkt recht friedlich, wenn man direkt davor steht. Und kuschlig warm. Es gibt im Moment einen einzigen Castor, der überhaupt schon bereit fürs Tiefenlager wäre, der Rest gibt noch zu viel Wärme ab. Die wissen in Würenlingen sicher besser, wie damit umgehen als der Lehrerstammtisch hier :P

    Birgit

    Ja, aus der ganz linken Ecke sieht alles braun aus ebenso wie aus der ganz rechten Ecke alles links-grün-versifft aussieht.

    Das hilft aber nicht bei einem inhaltlichen Diskurs, insofern der erwünscht ist.

    Bei dir scheint mir das nicht der fall zu sein.

    Dieses dunkle rot der ganz Linken ist schon verdammt nahe an braun, finde ich. Um an der Stelle mal George Orwell mal wieder sinngemäss zu bemühen: Linksrum wie Rechtsrum den Abgrund runter kommt genau aufs Gleiche raus.

    Ich ging zuletzt einer mutmasslichen Covid-Infektion mit einer Nasennebenhöhlenentzündung entgegen. Mutmasslich, weil ich einfach davon ausgehe, dass es das war ohne es getestet zu haben. Eine Kollegin wurde krank und hat sich aus schierer Neugierde ein Teststäbchen in die Nase gesteckt, das sie irgendwo daheim noch in der Schublade gefunden hat. Der Test war positiv und 3 Tage später die halbe Fachschaft Chemie ausser Gefecht, ich eben unter der erkrankten Hälfte. Infolge wurde ich den verschissenen Husten nicht mehr los und ging zur Hausärztin. Die meinte, nun, die Nasennebenhöhlen sind eben entzündet, dann läuft die ganze Zeit irgend ein Schmodder die Bronchien runter und man hustet sich zu Tode. Die Lunge sei ansonsten völlig in Ordnung. Aber wahrscheinlich zählt das dann als "LongCovid" oder so. Oder halt einfach "LongInfekt". Wie auch immer, Cortison wirkt wunder, es ist nach 4 Wochen wieder weg. Dass es in einem Lehrerkollegium wie unserem (gut 100 Personen) ein Dutzend LongCovid-Geschädigte gäbe halte ich unterdessen nur noch für frei erfunden.

    Ansonsten: Ja, unser Krankenstand war in den letzten 4 Wochen wirklich beeindruckend. Wir sind dann auch mal in den Dimensionen angekommen, die an einer durchschnittlichen deutschen Schule um diese Jahreszeit üblich zu sein scheinen. Ich meine in einer Woche sowas wie 10 Lehrpersonen auf der Absenzentafel gezählt zu haben, ich kann mich nicht erinnern, dass die Zahl in den letzten 10 Jahren schon mal so gross war. Da fällt mir ein, ich habe nächstes Schuljahr mein erstes Dienstjubiläum :)

    Mein Vertrauen reicht nicht so weit, dass ich wirklich glaube, dass "Eignung" das alleinige Kriterium für so eine Standortentscheidung ist

    Das mag für Deutschland so sein. Was man aber in Deutschland null auf dem Schirm hat, du an dieser Stelle offenbar auch nicht: Die Hysterie bezüglich Kernenergie ist im Ausland nicht halb so gross, wie bei euch. Beznau I ist knapp ein halbes Jahr nach der Kernschmelze in Lucens ans Netz gegangen und zwar ohne irgendeinen Protest aus der Bevölkerung. Vielleicht hätte es den in der Romandie gegeben, hätte man ein KKW an die Rhône gesetzt. Es ist müssig, darüber heute noch zu spekulieren. Ansonsten steht nur Leibstadt am Rhein direkt an der Grenze, die anderen 3 stehen bzw standen an der Aare. Gösgen und Mühleberg haben bzw hatten mit "Grenze" überhaupt nichts zu tun. Um Beznau herum ist ein renommierter Forschungsstandort gewachsen, das Kraftwerk selbst liegt aus Sicherheitsgründen ab vom Schuss im Wald.

    Ich bin wie erwähnt absolut sicher, dass das Tiefenlager per Volksentscheid bewilligt wird. Ich selbst würde auch ein "ja" in die Urne legen, würde es bei uns in der Nordwestschweiz gebaut.

    Was die Franzosen treiben, interessiert mich nicht Fessenheim ist übrigens näher an Basel als Gösgen, davon mache ich mir auch nicht in die Hosen. Ich habe auf einen Beitrag reagiert, der sich über das geplante Tiefenlager in der Schweiz echauffiert.

    . Weiß ich, halte es aber trotzdem für dumm

    Ich gehe davon aus, dass bei der Nagra Experten arbeiten, die wissen, warum sie wie entschieden haben. Zumindest hatte ich bislang immer den Eindruck, wenn ich es mit jemandem von denen zu tun hatte. Wäre es ein rein politischer Entscheid gewesen, wie du hier fast schon verschwörerisch unterstellst, wäre es natürlich der Standort Jura Ost geworden. Der Aargau alleine hat ein viel kleineres Gewicht als Zürich.

    Eben. Es gibt keine sicheren Endlager (hier), also nimmt man eines, wo der Protest nicht ganz so groß erwartet wird. (Ist recht ländlich hier, Zürich etwas weg.) Mal sehen, was daraus wird. Endgültige Abstimmungen fehlen, glaube ich, noch.

    Allein schon, dass dir jetzt erst auffällt, dass das Tiefenlager bei euch um die Ecke geplant ist, zeigt, wie wahnsinnig informiert du bist. Der Standort "Nördlich Lägern" wurde bereits letztes Jahr bekanntgegeben, im Gespräch ist das schon seit 2008. Ihr könnt protestieren was immer ihr wollt, das interessiert hier niemanden. Das Rahmenbewilligungsgesuch wird nächstes Jahr eingereicht, dann kommt der Volksentscheid und natürlich wird der positiv ausfallen. Die absolute Mehrheit ist hier schlau genug zu begreifen, dass das Zeug halt irgendwo hinmuss.

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