Beiträge von Antimon

    Sagt sich das nicht ein bisschen einfach? Ich könnte mir vorstellen, dass auf den Kollegen schon ein erheblicher Druck lastet, den Schwimmunterricht durchzuführen, wenn die gesetzlichen Anforderungen formal erfüllt sind.

    Nein, absolut nicht. Ich bin seit diesem Schuljahr Sicherheitsbeauftragte*. "Das ist halt so" ist grundsätzlich kein Argument für irgendwas und ich kann dir aus der kurzen Zeit meiner Zuständigkeit bereits mehrere bauliche Veränderungen aufzählen, die den Kanton erheblich Geld gekostet haben und die zuvor jahrelang in unzureichendem bzw dem aktuellen Kenntnissstand nicht mehr entsprechendem Zustand akzeptiert wurden. Es gibt auch einzelne Kolleg*innen, die ungeniert zugeben mussten, dass sie von relevanten Dingen keine Ahnung haben bzw es verpasst haben, sich entsprechend weiterzubilden. Es gibt ein recht plakatives Sprichwort, das an der Stelle aber passt: "Dummheit schützt vor Strafe nicht." Ich zeige als studierte Chemikerin im Physikunterricht auch gewisse Experimente nicht, weil mir schlichtweg die Sachkenntnis fehlt.

    *Edit: Wir sind seither eben auch zu zweit. Der Biologe sieht andere Dinge als ich und wir haben sehr aufmerksame technische Assistentinnen und Assistenten.

    Nein, nicht unbedingt

    Das viele "Finden" im Kontext ist schlussendlich wissenschaftsfeindlich. Die Diskussion hat eine starke moralische Komponente, aber A von B nicht unterscheiden zu können, macht den Diskurs am Ende kaputt.

    Meine Quelle wird ihren Master in Biologie auch nicht geschenkt bekommen haben

    Grad eben war's noch deine humble opinion. Was ich darauf gebe, dürfte klar sein.

    Parasiten müssen artfremd sein

    Nein. Falls du dich jetzt auf Wikipedia berufen willst: Ich kann dir auch falsche Begriffsdefinitionen aus der Chemie zitieren. Meine Kollegen werden ihr Diplom bzw ihren Master in Biologie nicht geschenkt bekommen haben. Auf deren Expertise gebe ich an der Stelle mehr als auf das Laienwissen eines Grundschullehrers.

    Ich finde

    Das ist belanglos, wenn es um Begriffsdefinitionen geht.

    IMHO nicht, da Parasiten "artfremd" sind - und das ist bei einem Fötus ja nicht der Fall. Bei der Schwangerschaft handelt es sich um eine innerartliche Interaktion.

    Aber unabhängig davon, dass es per definitionem nicht passt, ist auch das "Framing" als Parasit unglücklich.

    Ich zitiere an der Stelle studierte Biologen und gebe nicht meine humble opinion zum Besten. Belassen wir es doch einfach mal bei den in der jeweiligen Fachdisziplin anerkannten Fakten.

    Mein Mitleid mit den verurteilten Lehrpersonen ist überschaubar und das ewige Gejammere, über die misslichen Umstände finde ich ermüdend. Wenn ich die Sicherheit meiner Schüler*innen im Laborpraktikum nicht gewährleisten kann, arbeite ich dort nicht oder nur sehr eingeschränkt. Wenn der Kanton möchte, dass die Jugendlichen in den Naturwissenschaften praktisch ausgebildet werden, muss er die Rahmenbedingungen entsprechend setzten. Es gibt Gesetze, nach denen ich im Zweifelsfall gerichtet werde und da steht ganz klar drin, dass *ich* die Verantwortung trage. *Ich* muss die Gefährdungsbeurteilung vornehmen und wenn *ich* fahrlässig handle, werde *ich* zur Rechenschaft gezogen. Wer sich dessen nicht bewusst ist, handelt mindestens naiv und das reicht per Gesetz für eine Verurteilung wegen fahrlässiger Körperverletzung oder im schlimmsten Fall eben Tötung. Die Rahmenbedingungen werden nicht von Fachpersonen festgelegt, ich als Fachpersonen bin deswegen noch lange nicht aus der Pflicht entlassen. Im Gegenteil bin ich in der Pflicht, entsprechende Rückmeldungen zu machen bzw. im Zweifelsfall mich zu weigern unter nicht geeigneten Umständen zu unterrichten.

    Ich halte die SPD für eine Partei für klugscheissende Akademiker*innen und dieses Forum diesbezüglich für repräsentativ. Ich bin selbst eine sehr progressive Person, die gerne Dinge proaktiv verändert. Was ich aber durch langjährige Mitarbeit in der Schulentwicklung und nicht zuletzt in meiner Funktion als Fachvorsteherin gelernt habe: Wer meint, von oben herab allen erklären zu müssen, wie's nur alles besser ginge und meint, man muss nicht zuhören, was die Leute beschäftigt weil man selber alle Bedenken für irrational und unbegründet hält, gewinnt niemanden und treibt nichts voran. Führungsarbeit ist ein vortwärender Kompromiss und kein Durchdrücken der eigenen Interessen mit der Brechstange.

    Ich wähle die Grünen erst wieder seit Habeck und Baerbock und habe auch die Petition unterschrieben, der gute Robert soll bitte bleiben. Die CDU halte ich immer schon für einen misogynen Altherrenverein und an diesem Eindruck wird sich mindestens in den nächsten 4 Jahren ganz sicher nichts ändern. Mal sehen, wie sich die Linken weiterentwickeln. Irgendwas muss man ja früher oder später wieder wählen.

    Ich sehe eher, dass die SPD immer nur mit einer lähmenden und bremsenden CDU/CSU zusammenarbeiten muss und eigene Projekte gar nicht durchsetzen kann.

    Schön und sehr ergebnisreich wäre mal eine Regierung aus SPD und nur einer mitregierenden Partei, die deutlich kleiner als sie ist (verteten im Bundestag).

    Gerne erinnere ich mich an Rot-Grün unter Schröder, da ging was.

    Und jetzt bitte nicht zu hart schlagen, wenn ihr anderer Meinung seid.

    Gerne erinnere ich dich daran, dass Schröder die zweite Amtszeit nicht überlebt hat und die Vertrauensfrage stellen musste. Wie anno dazumals auch Helmut Schmidt.

    Welcher Arzt hat sich denn da genau inwiefern "geirrt"? Stephen Hawking hatte ALS, die statistische Lebenserwartung bei dieser Diagnose ist deutlich verkürzt. Statistik halt. Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass jemand damit auch sehr alt wird. Again: Du "argumentierst" komplett unwissenschaftlich. Mich dürfte es rein statistisch gesehen eigentlich auch gar nicht geben. Statistik halt. Die Wahrscheinlichkeit für meine Existenz und meinen Lebenslauf liegt ja nicht bei 0 %, sie liegt einfach bei deutlich unter 1 %.

    Danke, dass du mich daran erinnerst.

    Also ein Fötus kann bereits 14 Tage nach der Empfängnis ein Vermögen von 1.000.000.000 erben, aber ein Mensch ist er euer Meinung nach nicht? Das passt nicht zusammen.

    Du kannst dein gesamtes Vermögen auch den Ärzten ohne Grenzen vererben, das wäre sinnvoller als diese Diskussion. Das ist übrigens eine Institution und kein Mensch. Du gibst wirklich grausam unwissenschaftlichen und pathetischen Blödsinn von dir.

    Und aus Zellen bestehen wir alle

    Aus Zellen besteht auch der Käfer, auf den du achtlos drauftrittst und der bis dahin mehr konnte als der Zellhaufen in der Gebärmutter irgendeiner Frau.

    @all Ich merk schon, man kann das alles noch sehr viel rationaler sehen als es tatsächlich in meinem Kopf ist. Ihr habt wahrscheinlich recht, bis zur 12. Woche ist es einfach ein medizinischer Eingriff, der nicht weiter zu rechtfertigen ist.

    Rechtfertigen finde ich nicht. [...] Beraten lassen eher.

    Ja,wahrscheinlich hast du recht. Ich schreibe ganz ehrlich, dass ich zwei Mal in einer Situation war, in der ich am Ende nur "Glück" hatte. Aber es war zwei Mal einfach nur dumm. Drum finde ich schon, ohne Beratungsgespräch sollte es nicht gehen. Du hast schon recht, es gehören zwei dazu. Aber dass die Konsequenzen für die Frau völlig andere sind als für den Mann liegt in der Natur der Sache und als Frau weiss ich das grundsätzlich auch.

    Ich finde es ehrlich gesagt schon eine recht schwierige Überlegung und ich weiss nicht, welchem Gesetz ich eher zustimmen würde. In der Schweiz ist es im Prinzip gleich geregelt wie in Deutschland, nur dass das Gesetz nicht so bösartig formuliert ist. Das allein macht schon was aus. Was meint ihr, sollte es bis zur 12. Woche wirklich ohne Angabe von Gründen möglich sein? Wenn ich mein eigenes Leben überdenke, kann ich mir schon vorstellen, dass man auch als halbwegs intelligenter und vernünftiger Mensch ganz schnell in einer sehr misslichen Lage ist. Aber sollte man dann nicht die Verantwortung übernehmen und sich wenigstens rechtfertigen müssen? Ich weiss es nicht.

    Hast du dir mal die Konsequenzen dieser Aussage durchdacht? Das würde ja bedeuten, dass wir auf eine kritische Debatte über den Schutze ungeborenen Lebens verzichten und alle kritischen Stimmen zu diesem Thema ignorieren sollen. Zusammenfassend sagst du damit auch, dass ein demokratischer Meinungsaustausch überflüssig ist. Letztendlich verhältst du dich damit nicht anders als undemokratische Populisten, mit dem Unterschied, dass du aus dem anderen Lager kommst.

    Über eine Abschaffung des fraglichen Paragraphen wird im Bundestag demokratisch abgestimmt. Wenn die Mehrheit dafür stimmt, wird er abgeschafft. Alle anderen haben die Abstimmung dann entsprechend zur Kenntnis zu nehmen. Aber so, wie der neue Bundestag jetzt zusammengesetzt ist, musst du dir um *deine* Moral gar keine Sorgen machen.

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