Äh... Nein? Ich habe einen deutschen Pass und der einzige Nutzen davon ist das Stimmrecht bei der Bundestagswahl. Ich lebe in einer Region, deren wirtschaftlicher Erfolg übermässig von den diplomatischen Beziehungen zum Nachbarland abhängt. Ich nutze den deutschen ÖV, ich zahle Beiträge in einem deutschen Sportverein, wir nutzen als Schule kulturelle Angebote in Deutschland. Die Schweiz ist nicht in der EU, mit mir zusammen studieren aber etwa 30 % junge Menschen aus Deutschland an einer schweizer Universität. Eine AfD ist alledem mehr als feindlich gegenüber gestellt, natürlich habe ich keinerlei Interesse daran, dass die in Berlin irgendwas zu sagen haben.
Beiträge von Antimon
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Das schrieb ich weiter oben bereits?!
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und wo man die Konsequenzen seiner Stimme nicht selbst tragen muss
Das stimmt ja eben nicht. Ich bin auf kommunaler Ebene und Landesebene nicht stimmberechtigt aber berechtigtermassen auf Bundesebene. Wir leben in einer globalisierten Welt. Auch den Türken, die in Deutschland wählen, geht es schlussendlich darum, die türkische Politik international zu stärken.
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Ne, weiss ich nicht, ob das pauschal so gilt. Ich war wie geschrieben sehr positiv überrascht. Die haben offenbar geschaut, was gut funktioniert und dann das gleiche eingekauft. Auch der ÖV in Weil drüben hat sich in den letzten Jahren an Basel angepasst. Aber gell, Heidelberg ist immer schon irgendwas zwischen schwarz und grün, der Würzner als unterdessen fast 20jähriger OB Experte für Energie- und Umweltmanagement. Gleiches gilt für Weil und Lörrach. Eigentlich müsste man nur hinschauen, wo es läuft. Ich hoffe für morgen inständig auf schwarz/grün in Berlin.
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Es gibt Busse, die transportieren sogar mehr als 5 Personen. Heidelberg hatte sich vor einiger Zeit das neueste E-Modell der Basler Verkehrsbetriebe zum Testen geliehen. Tatsächlich bin ich letzte Woche im RNV mit den gleichen Bussen wie in Basel gefahren, nur anders angemalt. Auch der Takt hat sich seit meinem letzten Besuch erheblich verdichtet und reicht fast an Schweizer Stadtverhältnisse.
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die das Ergebnis der Wahl nachher auch wirklich betrifft, und eben keine Auslandsdeutschen, die sich eh ein Ei auf das Ergebnis pellen können
Das ist frech. Die diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU hängen wesentlich davon ab, wer in Berlin regiert.
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Wer's lesen kann:
https://www.zeit.de/politik/2025-0…erfassungsrecht
Besonders ärgerlich an der Stelle, dass die meisten Stimmen von Auslandsdeutschen Akademikerstimmen sein dürften, die nicht bei der AfD landen. Heidelberg und Dossenheim hat wie erwähnt vorbildlich funktioniert, aber halt ins benachbarte Ausland.
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Im privaten Sektor und Verkehrssektor geht die Transformation doch gerade erst los.
What?!
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Schau hin, welcher Balken seit Jahrzehnten immer gleich bleibt:
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Fahr doch paretomässig weniger Auto, die Industrie hat ihren Balken bereits um 40 % verkleinert.
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80% muss das Ziel sein
80 % von was? Du kannst ja gerne weiter Zahlen erfinden, ich bleibe lieber beim Rechnen. Die 2 Millionen Tonnen Wasserstoff, die ich vorhin mal ausgerechnet habe, sind schon 2 % der weltweiten (!) Jahresproduktion und wie ich schrieb, kommt das nicht mal hin um nur allein in Deutschland die aktuelle Jahresproduktion an Stahl abzudecken. Es geht grade um ein einziges Produkt der Schwerindustrie. Die 2 Millionen Tonnen sind ziemlich genau das, was Deutschland im Moment pro Jahr produziert. Als Prozesschemikalie für *alles*, was Wasserstoff benötigt und natürlich gibt es x Prozesse, für die gar keine Alternative möglich ist. Ammoniak. Deutsche Wertarbeit. So wie es Prozesse gibt, die zwangsläufig *immer* Kohlendioxid freisetzen. Zement. Das sind alles Produkte, bei denen die deutschen Standorte unter den weltweiten Top 10 mitspielen. Das ist *eure* Wirtschaftsleistung.
Es gibt Statistiken, die eindrücklich zeigen, wie weit die Industrie in den letzten 10 - 20 Jahren ihre Emissionen bereits gesenkt hat. Habe ich hier alles schon verlinkt. Ich kram es nicht mehr raus, es nützt ja offenbar nichts. Die tun, was sie können. Kreislaufwirtschaft wird schon seit Anfang der 2000er gross geschrieben, "Green Chemistry" war schon zu meiner Studizeit ein ganz heisses Buzzword. Die BASF hat seit einigen Jahren zusammen mit der Linde ein Verfahren zum Carbon Capture patentiert, hochreines Industrie-Kohlendioxid wird in die Getränkeindustrie abgegeben.
Es gibt ebenso eindrückliche Statistiken, die zeigen, wo sich die Emissionen hartnäckig *nicht* verringern: Im Strassenverkehr und im Bereich des privaten Verbrauchs. Der Finger zeigt auf die Falschen.
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Sie erzeugen keinen Rohstahl aus Erz, sondern verarbeiten ausschließlich recycelten Schrott.
Dann sprechen wir auch über Recycling und nicht über Produktion im eigentlichen Sinne. Natürlich sollte das wo immer möglich so gemacht werden. Wir haben an der Schule eine wirklich eindrückliche Baustelle vor der Tür, auf der man tagtäglich beobachten kann, wie heutzutage eine Kernsanierung gemacht wird. Ich war einmal mit auf einer Baustellenführung, auf der das auch alles erklärt wurde, sehr interessant. Neben der eigentlichen Baustelle gibt es eine grosse Fläche, auf der der komplette Stahlbeton auseinander genommen und ins Recycling gegeben wird. Ein guter Teil des Betonabbruchs wird zum Auffüllen des Fundaments der Neubauten verwendet. Dass die Kernsanierung erst mit 3 Jahren Verzögerung begonnen werden konnte, lag daran, dass man sich die Mühe gemacht hat, den Spritzasbest hinter den Stahlträgern rauszupulen, um die möglichst zu erhalten. Vor 20 Jahren hätte man die Abrissbirne dagegen geknallt. So ist es einfach schon längst nicht mehr, die polemischen Forderungen nach mehr Innovation sind überhaupt nicht gerechtfertigt. Der Ball liegt beim Konsumenten und das sind halt wir. Weniger wollen wäre angesagt.
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Es gibt keinen "grünen" Stahl. Das wäre er, wenn der für die Reduktion benötigte Wasserstoff ausschliesslich durch Elektrolyse mit erneuerbaren Energien gewonnen wäre. Allein in Deutschland werden jedes Jahr 37 Millionen Tonnen Stahl produziert, das sind etwa 661 Milliarden mol Eisen für die es mindestens 991 Milliarden mol Wasserstoff zur Reduktion braucht, das sind etwa 2 Millionen Tonnen Wasserstoff. In echt ist es erheblich mehr Wasserstoff, der gebraucht wird, die Reduktion von Eisenoxid ist eine typische Gleichgewichtsreaktion, es ist sogar DIE Gleichgewichtsreaktion, an der Henry Le Châtelier 1888 das "Prinzip des kleinsten Zwangs" abgeleitet hat. Aber klar, im Jahre 2025 weiss das Lehrerforum alles besser als jemand, der 31 mal für einen Chemie-Nobelpreis vorgeschlagen worden ist, ihn aber leider nie bekommen hat. Zudem zur Zeit Wasserstoff zu gerade mal etwa 4 % elektrolytisch produziert wird, die restlichen 96 % werden durch Dampfreformation aus Kohlenwasserstoffen gewonnen. Es darf mir bei Gelegenheit ja immer noch jemand erklären, wie genau sich das ändern soll, bei den Mengen, um die es hier geht.
Eisen wird aus Eisenerzen gewonnen, das chemisch gebundene Eisen liegt dabei immer in der Oxidationsstufe +3 vor, sprich für jedes mol Eisen sind 3 mol Elektronen zur Entladung nötig, wo auch immer die herkommen mögen. Man kann mit Hilfe der Faradayschen Gesetze ausrechnen, wie viel Energie mindestens für die Entladung nötig ist, ich komme bei einem hypothetischen Wirkungsgrad von 100 % schon auf 1 % der in Deutschland insgesamt installierten erneuerbaren Energie. In echt haben wir es mit einem thermischen Prozess zu tun, zu rechnen ist also mit einem Wirkungsgrad von bestenfalls 30 % und das ist nur die Energie, die für die Reduktion nötig ist. Die Prozesswärme muss auch noch irgendwo herkommen plus natürlich die Energie für die gesamte Logistik.
Auch rein elektrolytische Verfahren wie die Produktion von Aluminium nach dem Hall-Héroult-Prozess sind niemals "grün", selbst wenn der benötigte Strom allein durch erneuerbare Energieträger bereitgestellt würde. Einen erheblichen Teil der Reduktionsleistung übernehmen nämlich auch dabei die verwendeten Graphit-Elektroden, wobei selbstverständlich Kohlendioxid freigesetzt wird. Ich kann bei Gelegenheit gerne weiter rechnen, so schwierig ist es nicht.
Die Prozesse sind uralt und sie sind zu Tode optimiert, die Gesetze der Thermodynamik gelten unverrückbar, auch wenn noch 376 Klugscheisser daherkommen, die irgendwas anderes finden. Ich finde es wirklich unglaublich frustrierend, wie wenig an der Stelle naturwissenschaftliche Fakten einfach mal zur Kenntnis genommen werden. Ja, man kann von einem rein kohlenstoffbasierten Verfahren umstellen auf emissionsärmere Alternativen, aber die rohstoffproduzierende Industrie wird niemals "grün". Wenn ihr weniger Emissionen haben wollt, müsst ihr weniger verbrauchen, dann wird auch weniger produziert - so einfach ist das.
In den letzten Jahrzehnten gab es durchaus erhebliche Verbesserungen bei den Materialeigenschaften, sprich es kann heute mit weniger Stahl und Beton gebaut werden, einfach weil die verwendeten Materialien beständiger sind. Aber auch das hat alles Grenzen, Eisen bleibt halt Eisen, gell. Und wenn jeder meint, er müsste sich ne eigene Hütte irgendwo auf die Wiese stellen, dann ist wiederum auch nicht die Industrie an den damit verbundenen Emissionen schuld, man hat vor 50 Jahren halt auch noch auf erheblich weniger Fläche gewohnt als heute.
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kannst du dich ja mit denen in Verbindung setzen, dann scheinen ja einige Medien nur Quatsch zu schreiben
Ja, tun sie auch und zwar nicht zu knapp. Das ist bedauerlich und vor allem wissenschaftsfeindlich. Es ist auf der anderen Seite auch ein Nobrainer, festzustellen, dass Politik mit Lügen gemacht wird. Wenn ich jetzt anfange zu erklären, was das Limit der Stahlindustrie ist, sind wir auf dem Niveau Grundlagenfach Chemie und zwar nicht mal am Gymnasium, das gleiche erzähle ich auch an der FMS. Es gibt Menschen, deren Abstraktionsvermögen reicht nicht aus, die Dinge zu verstehen, aber die sollten nicht in diesem Forum angemeldet sein. Alle anderen sind einfach nur ignorant und bekommen nicht mut, wann sie die Klappe halten sollten. Ich äussere mich niemals zu irgendwelchen Vorgängen an der Börse z. B. weil ich einfach null komma gar keine Ahnung von sowas habe. Ich kann gerne Service leisten, es einmal zu erklären, ich fürchte nur, dass spätestens in 30 Seiten wieder irgendjemand den gleichen Unsinn von sich gibt. Tatsächlich habe ich mich in exakt *diesem* Thread nämlich auf gleiche Weise schon zur Produktion von Silicium geäussert als jemand hat behaupten wollen, das Kohlendioxid, das beim Prozess ausgestossen wird, sei zu vernachlässigen. Das ist auf dem Niveau zu behaupten 2 + 2 = 5 und eigentlich keiner Diskussion wert.
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Falls die Schweiz auch eine Option wäre … Wirtschaft und Recht ist das meistgewählte Schwerpunktfach an Gymnasien
Für meine Schule gesprochen: Mit dem Alter und dem Lebenslauf Null Chancen. Die Bewerbung würde nicht mal zur Durchsicht an den Fachvorstand weitergereicht werden.
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Es wird ungemütlich für Frau Weidel:
https://www.bluewin.ch/de/news/schwei…rt-2569493.html
Ich überlege grade, ob ich wohl hinfahre, das Wetter soll gut sein am Wochenende. -
Du bist nur nicht innovativ genug im Rechnen!

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Ne, wenn man den kompletten Beitrag liest, steht da schon sehr deutlich "ich verstehe es nicht". Der/die TE hat in ein Buch geschaut und festgestellt, das macht es nicht besser.
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Gegen Wirtschaft habe ich wirklich eine ganz irrationale Abneigung. Recht finde ich spannend, habe aber ausser dem ChemG und ein bisschen Personalrecht keine Ahnung. Mir kommt das ein bisschen vor, wie diese elende Diskussion um die Versetzung an andere Schulformen. Es hat ja wohl einen Grund, dass ich mal Chemie studiert und das Lehrdiplom für die Sek II gemacht habe.
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Na, wenn ich das M-Wort nicht benutzt darf (es entspricht einfach der Wahrheit): Moebius Zitiere bitte die Person, an die sich deine Erläuterungen richten. Sonst kommt es in der Tat so an, als wolltest du mir die Welt erklären, wenn du im Kontext einer laufenden Diskussion schreibst. Wahrscheinlich hättest du dann statt einer genervten Antwort einen Like von mir bekommen, denn im Grunde sind wir uns einig, dass uns beiden eine gewisse Art von... (ich spar's mir jetzt) auf den Keks geht.
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Der „Trick“ ist es schriftlich darzulegen, dass man keine Verantwortung für das Bestehen der SuS übernehmen kann, weil man nicht qualifiziert ist
Genau das meinte ich. Ihr habt ja sogar noch offizielle Mittel dazu. Ich würde ein Briefchen an die SL verfassen mit dem Verweis auf die LCH Standesregeln, da steht, man kann mich rausschmeissen, wenn ich meinen SuS nichts beibringe. Also kann mich die SL schlecht dazu nötigen, genau das zu tun.
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