Beiträge von Antimon

    Klingt total lustig und voll effizient. Man läuft in potentiell infektiös verzweifelt in der Gegend rum auf der Suche nach einer offiziellen Bestätigung, dass man sich nur endlich in die Isolation begeben darf. Ja, Gott sei Dank gibt es die noch. Wo kämen wir da hin. :rotfl:

    Und das ist gut so. Ich gehöre zu den Menschen, die sich eher wenig Sorgen wegen Corona machen. Ich will aber nicht mit (hoch-)infektiösen Menschen im selben Raum sein, wenn es sich vermeiden lässt. Scharf auf eine Infektion bin ich sicher nicht.

    Ist es nicht so, dass man in Deutschland regulär gar keinen PCR-Test mehr bekommt? Ich lese hier doch alle Ritt lang irgendein skurriles Zeug, dass man die Infektion erst selbst per Antigen-Test feststellen muss, bevor sich mal jemand professionell drum kümmert. So höre ich das auch von deutschen Freunden und Bekannten. Ich gehe ganz schwer davon aus, dass in Deutschland jede Menge Leute mit einer akuten Infektion rumlaufen die gar nicht getestet werden. Als ich im Juni Covid hatte, bin ich zum Testzentrum, habe für umme einen richtigen Abstrich machen lassen, der war 8 h später ausgewertet und ich habe mir die Decke über den Kopf gezogen. Ab Tag 3 war ich in der Tat draussen spazieren - mit Maske, sogar im Freien. Isolation gibt es seit dem 1. April nicht mehr.

    Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was in welchen Ländern überhaupt noch gilt. Für den Urlaub im vergangenen Sommer habe ich aber tatsächlich auch danach geschaut. Im Baltikum ist es genau gleich wie in der Schweiz, da existiert keine Pandemie mehr. Keine Masken, keine Quarantäne, keine Isolation. Wirklich absolut gar nichts dergleichen. In Deutschland ist dieses "gar nichts" bei genauerer Nachfrage dann ja doch noch immer irgendetwas. Ich ziehe übrigens brav eine Maske auf, wenn ich mit dem ÖV "rüber" fahre. Etwas skurril kommt mir das dann aber schon immer vor.

    Alles andere wird sich so dazu gebastelt, wie man es gerne haben möchte

    Häh? Der Artikel äusserst sich doch durchaus kritisch:


    "Man kann im Prinzip nur sagen: Die Impfung schützt dich selber, weil du dann mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit schwer erkranken kannst", sagt Watzl. Generell habe man den Fremdschutz durch die Impfung zu sehr in den Vordergrund gestellt. Denn dieser sei immer nur temporär. "Impfungen sollen gar nicht so sehr vor der Ansteckung schützen, sondern vor der schweren Erkrankung." Das hätte deutlicher kommuniziert werden sollen.


    Der "Tathergang", wenn man so möchte, wird vollkommen korrekt geschildert. Der Schutz vor Infektion wurde in der Zulassungsstudie nicht überprüft, das kann jeder nachlesen und was anderes haben die Hersteller nie behauptet. Dass es zu Beginn eine gewissen Schutz vor Übertragung gab, ist ebenfalls gesichert. Leider wurde das von den Medien dann ziemlich aufgeblasen.


    Vielleicht war die Kommunikation ja in der Schweiz besser

    Das mag sein. Ich habe mal nach den BAG-Plakaten bezüglich Impfung gesucht, die sahen so aus:


    https://bag-coronavirus.ch/downloads/herz/


    Es stimmt tatsächlich, dass da nie draufstand, man würde andere durch die Impfung schützen.

    Wie hat mein Deutschlehrer über meinen Mitschüler gesagt: Zerstört die schönste Diskussion mit Fakten.

    Danke Antimon :)

    Immer wieder gerne. Bei meinen Jugendlichen hilft es sogar manchmal*. Hier im Forum bin ich mir da nicht so sicher.


    (*OT: "Das hat einfach aufgehört zu messen, ich habe gar nichts gemacht!!"... "Sie haben nicht auf 'fortlaufende Datenerfassung' umgestellt."... "Doch, hab ich, ich habe das gemacht was in der Anleitung stand!!"... "Lassen Sie mich mal ins Menü in der App reinschauen. Das Häkchen bei 'fortlaufende Datenerfassung' ist nicht gesetzt.".... "Oh... OK, Sie haben recht...."... "Ja, ich bin hier der Kuchen und Sie der Krümel!")

    Ich meinte natürlich die Personen, die dort die Geschäftsentscheidungen treffen (und das sind auch nicht die Chemiker, genauso wenig wie irgendein Industriemeister - langsam wird's albern)

    Hast du jemals einen dieser Konzerne von Innen gesehen? Ich schon...


    Die Roche ist nota bene immer noch ein Familienbetrieb und Jörg Duschmalé ist ausgebildeter Chemiker.

    Die Pharmaindustrie ist nicht die Heilsarmee.


    damit meine ich natürlich keine Chemiker oder

    Wen meinst du denn sonst? Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist für diese Berufsgruppe der Hauptarbeitgeber.



    denn die meisten Menschen, die moralisch einigermaßen integer sind, dürften persönlich nicht klarkommen mit den Entscheidungen, die dort erwartet und getroffen werden

    Genau. Wir Chemikerinnen und Chemiker sind alle moralisch verkommene Arschlöcher.

    So eine bedingte Zulassung wir das in Abwägung des Nutzens und des Risikos getroffen

    Nein, das ist immer so wenn ein neues Medikament auf den Markt kommt.



    Kaum einer wusste doch überhaupt

    Kaum einer hat sich bis dahin überhaupt für das Arzneimittelzulassungsverfahren interessiert. Mir war der Ablauf bekannt.


    Was den von dir genannten Paragraphen angeht, so beantwortet dessen bloße Existenz doch in keinerlei Hinsicht, warum von diesem Gebrauch gemacht wurde

    Welchen Paragraphen meimst du denn? Das Schweizer Epidemiegesetz existiert genau für Fälle wie Covid. Natürlich wird es in einer Lage für die es gemacht wurde, dann auch exakt so angewandt.

    Das unübliche Gebaren des Staates bei der Haftung ist trotzdem merkwürdig bzw. gibt zu denken.

    Aha. Und worüber gibt es so zu denken? Klingt doch sehr nach Weltverschwörung. Im Schweizer Epidemiegesetz ist es exakt gleich geregelt und da gab es den entsprechenden Paragraphen schon vor Covid. Ich würde eher meinen der deutsche Staat hat situativ angemessen das Gesetz zu Gunsten seiner Bürger angepasst.

    Aber bei der Corona-Impfung sind die Hersteller von vornherein raus bei solchen Ansprüchen.

    Das ist Quatsch.


    https://www.gesetze-im-interne…g_1976/BJNR024480976.html


    Relevant sind § 84 und § 92. Weder muss der Hersteller für irgendwas haften was im Rahmen dessen liegt, was man an Nebenwirkungen erwarten kann bzw. was im Verhältnis zum insgesamten Nutzen steht noch ist es gesetzlich überhaupt möglich den Hersteller komplett von der Haftung zu befreien. Wenn dir nach der Impfung der Arm abfault und du beweisen kannst, dass er wegen der Impfung abgefault ist, dann haftet sehr wohl der Hersteller - "Abfaulen von Armen" steht nämlich nicht als erwartbare Nebenwirkung im Beipackzettel. Speziell im Falle der Covid-Impfung hat sich der deutsche Staat mit einer entsprechenden Anpassung des Infektionsschutzgesetzes dazu verpflichtet eine Entschädigung auch dann zu entrichten, wenn es sich um erwartbare, schwere Nebenwirkungen handelt. Dies weil die Covid-Impfung ausdrücklich behördlich empfohlen ist.


    Es ist mir auch bis heute völlig unbegreiflich, warum man scheinbar kein großes Interesse daran hatte, herauszufinden, ob die Impfung einen Fremdschutz bietet

    Das hat mit Interesse nichts zu tun sondern mit dem Zeitraum in dem die Phase-III-Studien stattgefunden haben. Wir befinden und jetzt - ich erwähnte es bereits - in Phase IV des Zulassungsverfahrens und nun wissen wir, dass es keinen bzw. nur einen sehr eingeschränkten Fremdschutz gibt. Das ist bis hierhin ein völlig regulärer Prozess mit dem Unterschied des beschleunigten Zulassungsverfahrens während der Phase III.


    der warum sich ein Gesundheitsminister öffentlich hinstellt und versichert, die Impfung sei "praktisch nebenwirkungsfrei"

    In dem Punkt stimme ich dir allerdings zu, der Lauterbach ist ein Trottel.

    Ich habe die Woche echt überlegt wogegen ich bisher wohl am häufigsten geimpft wurde. Ich weiss es nicht genau weil ich beim Umzug in die Schweiz mein gelbes Impfbuch verloren habe. Ich glaube Covid müsste schon gleich auf sein mit Tetanus/Diphtherie/Polio. FSME könnte ich noch einmal häufiger geimpft sein.

    Zum Glück war der Maikäfer Thema, weiß ich noch nach 44 Jahren,

    Ich weiss noch dass in Wirtschaft- und Rechtslehre in der 8. Klasse die erste war, die mündlich abgefragt wurde. Ich habe ne 4 eingefahren und danach nie wieder irgendetwas für Wirtschaft gelernt. Leider hatte ich es 3 Jahre lang als Hauptfach mit sowas wie 5 Wochenlektionen. Ich habe sicher an allen schriftlichen Prüfungen gespickt und bin teilweise physisch im Unterricht eingeschlafen. Ich kann mich inhaltlich an buchstäblich nichts erinnern, was wir im Unterricht gemacht haben.


    Ich habe einer Klasse mal mit unangekündigten Tests gedroht und das dann auch ein Semester lang durchgezogen. Gebracht hat es genau... nichts. Die schlechten SuS hatten dann halt ein paar ungenügende Noten mehr aus denen sich exakt die gleiche ungenügende Zeugnisnote berechnete wie zuvor. Ich fahre mit anderen Methoden (von denen hier einige schon genannt wurden) deutlich besser.

    Ich bilde mir schon ein, dass mehr oder weniger vorhandener Leistungsdruck und das Sozialverhalten korrelieren. Ich habe ja nun auch schon an verschiedenen Orten unterrichtet und auch bei uns sind die Übertrittsbedingungen ans Gymnasium überall ein bisschen anders. Im Aargau gab es anno dazumal noch die berühmt-berüchtigte Bezirkschulabschlussprüfung und es musste die 4.7 im Schnitt im letzten Jahreszeugnis sein. Im Baselland gibt es keine Übertrittsprüfung und es tut eine 4.0 im letzten Zeugnisschnitt am Progymnasium. Die Aargauer bilden sich schon einiges ein auf ihre 4.7. Wenn sie dann mal am Gymnasium sind, merkt man schnell, von welchem Baum die Noten gefallen kamen. Die gut betuchten Eltern zahlen halt Nachhilfe und Vorbereitungskurse für die Übertrittsprüfung. Sobald das entfällt können die auch nicht mehr wenn nicht weniger als unsere "Doofis" im Baselland. Die Schule an der ich jetzt arbeite ist sowieso bikantonal (Baselland/Aargau). Ich sehe da keinen Unterschied im Leistungsvermögen.

    Ich habe oft beim Lesen hier im Forum das Gefühl, dass Verhaltensauffälligkeiten und Leistungsschwäche Hand in Hand gehen.

    Das kann ich aus meiner bisherigen Karriere nur bestätigen. Mir fallen fast ausschliesslich leistungsschwache SuS ein, die in meinen Klassen disziplinarisch auffällig wurden. Wobei für mich "leistungsstark" nicht per se mit einer gewissen Ellbogenmentalität einhergeht, die ich mit dem bayrischen Schulsystem eher verbinde.

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