Beiträge von Antimon

    Da hast du dann aber auf's falsche Pferd gesetzt. Der Glaube des von dir Befragten geht nicht mit der Lehre der Römisch-Katholischen Kirche überein.

    Das ist an Arroganz wahrhaftig nicht zu überbieten. Und es bestätigt einmal mehr meine lebenslangen Erfahrungen mit den Katholen, ihr ätzt ja sogar noch gegen Euresgleichen.


    Eine solche Begründung ist allerdings dumm, und das weißt du auch.

    Ne. Das meine ich toternst. Siehe oben.

    wie blöd doch die Gläubigen sind

    Ja, das Ei hast du dir mal wieder selber gelegt:

    und die Menschen können vom Affen abstammen

    Meine Güte ... :autsch:

    Ich lehne mich an keiner Stelle so weit aus dem Fenster zu interpretieren, was Religion nun meint oder nicht meint, im Grunde interessiert mich das auch überhaupt nicht. Ich stelle lediglich fest, dass in 3 Lehrplänen 5 unterschiedliche Auffassungen ein und derselben Sache vertreten werden. Und dass Leute, die hier schreiben und selbst Religion unterrichten oder unterrichtet haben, offensichtlich nicht wissen, was in diesen Lehrplänen drinsteht. Mein Beitrag, den du da zitierst, zielt darauf ab, dass im Lehrplan für katholische Religionslehre, BL Baden-Württemberg, suggeriert wird, die Evolutionstheorie "scheine" der Schöpfungstheorie zu widersprechen und die (Natur)Wissenschaften behaupten "vermeintlich" alles erklären zu können. Das ist gequirlte Hühnerkacke und zwar ganz unabhängig davon, was du nun glaubst oder nicht. Steht in irgendeinem Lehrplan der drei Naturwissenschaften drin, man gebe sich selbst den Auftrag die Schöpfungsgeschichte zu widerlegen? Oder sich überhaupt zum Thema Religionen äussern zu wollen? Was meint der Religionslehrer mit Null Ahnung über naturwissenschaftlichen Erkenntisgewinn dann rumstümpern zu müssen, was "wir" wohl meinen erklären zu können?

    Diesbezüglich:

    An dieser Stelle noch was zum Auferstehungsbegriff:

    Es geht um die Auferstehung des Geistes Jesu in der Gemeinschaft seiner Nachfolger. Das hat viel mit Leiblichkeit zu tun, weniger was mit Körperlichkeit.

    Ich habe einen der bekennend Gläubigen hier ganz direkt gefragt, ob er die Auferstehung Jesu denn für wortwörtlich nehme. Die Antwort war "ja". Du behauptest jetzt wieder irgendwas anderes. Das ist also wohl *deine* Interpretation ein und derselben Sache. Aber "wir" sind ja nur zu blöd zu verstehen. Nein, "ihr" könnt einfach nicht erklären, wer jetzt genau was meint und ihr wisst es sehr offensichtlich selber nicht so genau. Ich wiederhole mich an der Stelle gerne noch mal: Die Sache mit der elektromagnetischen Induktion geht immer gleich, egal ob in Deutschland, in der Schweiz oder in China.

    Und Dank an Quittengelee und Gleichgesinnte

    Ich bin nicht "gesinnt", ich beobachte einfach nur und versuche im Rahmen meiner intellektuellen Möglichkeiten zu interpretieren. Das Wesen der Naturwissenschaften ist gerade nicht dogmatisch und exklusiv.


    gerade auch KuK, die sich bislang nur periphär mit diesen Dingen beschäftigt haben, Grundbedingungen wie des Lateinischen nicht mächtig sind

    Genau. Alle dumm, nur du nicht. Vielleicht sind mir nur schon wegen der Sache mit dem ollen Latein die Reformierten zumindest sympathischer als die Katholen.

    Entschuldige bitte, aber ich käme in 100 Jahren nicht auf die Idee zu behaupten, ich hätte Physik studiert. Studiert habe ich Chemie, auf Diplom. Ich hatte Lehrveranstaltungen in Mathematik und Physik in einem fachwissenschaftlichen Umfang von umgerechnet 90 CP, daraus leitet sich meine Lehrberechtigung für das Schulfach Physik ab. Ich käme auch in 100 Jahren nicht auf die Idee, einem Physiker zu erklären, wie die spezielle Relativitätstheorie funktioniert. Ich könnte ihm allenfalls erklären, wie man die Fachinhalte didaktisch reduziert und in der gymnasialen Oberstufe unterrichtet.

    Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welchem Selbstbewusstsein hier vorgetragen wird, man habe dies, das und jenes "studiert". Studiert hast du dann offensichtlich Lehramt für Grund- und Hauptschulen mit entsprechender fachwissenschaftlicher Vertiefung.

    MÜSSEN Eure Kids Französisch belegen und wenn ja wie lange?

    Ja, müssen sie. In der Stadt und im Baselland sind es bis zur Matura 10 Jahre. Was die Jugendlichen am Ende können bzw. vielmehr, was sie eben nicht können, ist erschreckend. Es ist nicht selten so, dass aus den 1 - 2 Jahren Italienischunterricht, den sie in der Sek I freiwillig (!!) wählen können, mehr hängen bleibt. Wir haben ja die landesweiten Daten, die zeigen, dass es einen enormen Unterschied macht 1. WANN der Französischunterricht beginnt und 2. WIE die zweite Landessprache gelernt wird. Es ist beeindruckend, wie viel besser die Sprachkompetenzen in den zweisprachigen Kantonen sind.

    Ist dir nur rätselhaft, weil du überlesen hast, dass ich GEGEN Fremdsprachenunterricht in der Grundschule bin.

    Nein, das habe ich gelesen. Umso rätselhafter erschien mir das, was du infolge geschrieben hast. Ich glaube, hier liegt dann einfach nur ein gegenseitiges Missverständnis vor.


    Wenn ich mit Englisch langsam vorgehe und ein geringeres Schwierigkeitslevel habe, dann ist es super für Englisch, gar keine Frage, aber solange (!) diese Kids 2 Jahre später eine komplexere Sprache (als Englisch) lernen sollen, führt es automatisch zu Frust, und das mitten in der Pubertät, obwohl es bei Englisch ab Klasse 7 (nach irgendeiner Sprache in Klasse 5) eben nicht so wäre, weil das "schnellere" Tempo der 2. FS nicht ins Gewicht fiele, weil die Sprache viele Hürden nicht hat UND die Kids eh die Alltagsbezüge haben (wichtig in der Pubertät).

    Die Erfahrung machen wir eben absolut nicht, das Gegenteil ist der Fall. Diejenigen, die Französisch NACH Englisch lernen, sind am Ende besser im Französisch als andersrum. Diejenigen, die früh mit dem Französisch anfangen, sind, bis sie zu uns ans Gymnasium kommen, dermassen abgelöscht von dieser Sprache, dass sie sich nicht selten einfach komplett verweigern. Und da schreibe ich jetzt nicht allein für unsere Schule, das Phänomen lässt sich in der ganzen Region nachweisen.

    Alltagsbezug ist immer wichtig, nicht nur in der Pubertät. Ohne Alltagsbezug hört mir in meinen Fächern die Mehrheit der 15 - 19jährigen überhaupt nicht zu. Es gibt ebenso Literatur dazu, dass die Pubertät eigentlich die beste Zeit zum Lernen ist, man muss nur wissen, wie man die Plagen anpackt, dass sie auch das tun, was sie sollen. Es stimmt einfach nicht, dass das so eine Art null-Bock-Phase ist, im Gegenteil entwickeln die Kinder/Jugendlichen gerade in dieser Zeit spezifische Interessen.

    Ich verstehe deine Position nicht so recht.

    Offensichtlich, ja. Du schmeisst hier einiges ziemlich durcheinander. Es geht drum, welche Ansprüche man in welcher Schulstufe stellt und da muss man sich überlegen, wozu Kinder bzw. Jugendlichen im jeweiligen Alter bereits in der Lage sind. Das muss nicht jeder für sich "erfinden", dazu gibt es Literatur und Erfahrungswerte. Es kann auch mal passieren, dass beim Überarbeiten von Bildungsplänen Fehler gemacht werden, aber das sollte man offen eingestehen und versuchen zu korrigieren, was nicht funktioniert. Damit tun sich aber sowohl Politikerinnen als auch Lehrpersonen traditionell sehr schwer.

    Klar wünsche ich es mir anders, ich arbeite aber in einem System.

    Das Thema ist ziemlich systemunabhängig. Es gibt Literatur dazu, was sinnvoll ist und was nicht. Es spricht sehr viel dagegen, schon in der Primarstufe mit dem Fremdsprachenunterricht zu beginnen. Es spricht sehr viel dagegen mit einer besonders komplexen Disziplin zu beginnen, wenn man auch auf eine einfacher verständliche zurückgreifen kann. Das ewige "Argument", man könne so viel aus dem Lateinischen ableiten, wird obsolet, wenn man sich einfach nur anschaut, wie viele Menschen ohne Latein sehr erfolgreich moderne Fremdsprachen lernen. Du schreibst selbst, die Grundlage für das Erlernen einer Fremdsprache ist das Verständnis der eigenen Muttersprache. Primarschulkinder "verstehen" aber die eigene Muttersprache (noch) nicht, sie lernen intuitiv. Wie man da überhaupt auf die Idee kommen kann, zugleich in einer Fremdsprache bereits systematisches Lernen zu erwarten, ist mir rätselhaft. Zum Erfolg führt das sehr offensichtlich nur dann, wenn Kinder an einer wirklich bilingualen Schule lernen, die Fremdsprache also genauso beiläufig gelernt wird, wie die Erstsprache. Das trifft aber nur auf sehr wenige Schulen zu.

    In den Naturwissenschaften beobachten wir seit Jahren den gleichen blödsinnigen Trend. Da wird versucht, immer mehr Komplexität in die Primarschulen zu verlagern anstatt sich dort einfach mal aufs Rechnen, also die elementare Mathematik zu konzentrieren. Das Ergebnis ist exakt das gleiche wie in den Fremdsprachen: Primarschulkinder verstehen keine abstrakten Konzepte wie die Energieerhaltung und man hat an den weiterführenden Schulen nur Ärger damit, eingepflanzte Fehlvorstellungen wieder auszutreiben. Bleib doch einfach mal beim Phänomenologischen mit den Kindern, wir brauchen da keine "Wissenschaftlichkeit".

    Oh, das klingt aber schwer nach Sinnkrise. Ich habe eine grobe Vorstellung davon, wie schlecht unsere Jugendlichen im Französisch sind. Da sind einzelne dabei, die mit der bestandenen Matura noch nicht mal das Gipfeli auf Französisch erlegen könnten. Das deprimiert meine Kolleginnen und Kollegen auch ziemlich. Ich bin überzeugt davon, das Problem wäre das gelöst, wenn man Französisch als zweite (!!) Fremdsprache in den Wahlpflichtbereich verschieben würde. Und zweitens darf man sich als Lehrperson mit seinem Fach selber nicht so ernst nehmen. Dann wäre die Uni vielleicht der bessere Ort.

    Nein, das hast du falsch verstanden. Es ist anders rum. Wenn wir es "richtig" machen wollten, würden wir zuerst 3 Jahre Physik, dann 3 Jahre Chemie und erst dann Biologie lernen. Wir sind aber an der Schule, es geht um Allgemeinbildung und nicht das präzise Erlernen abstrakter wissenschaftlicher Konzepte. Wenn sich einer für Sprachwissenschaften interessiert, soll er das am Ende doch studieren gehen, für den Rest kommt Sprache von Sprechen.

    Edit: Die "Muttersprache" der Naturwissenschaften ist Mathe. Wir machen an der Stelle alles richtig.

    Danke, ich finde das auch eine bizarre Argumentation. Sicher gibt es einzelne Primarschüler, die Chemie verstehen würden, wir fangen in den Naturwissenschaften trotzdem und völlig zurecht mit der Bienchen-und-Blümchen-Biologie an. Ältere Kinder und Jugendliche bringen nachweislich eine bessere Kognition mit und sind überhaupt erst in der Lage, abstrakte Konzepte zu verstehen. Wieso soll das jetzt in den Fremdsprachen nicht so sein.

    Ob das damit zusammenhängt?

    Nein. Wir sind bikantonal. Die Baselbieter fangen in der 3. Primar mit Französisch an, in der 5. Primar kommt Englisch dazu. Die Aargauer fangen nach dem alten Lehrplan in der 5. Primar mit Englisch an, in der 7. Klasse kommt Französisch dazu. Bis zur Matura sind zuverlässig die Aargauer besser im Französisch als die Baselbieter, Englisch können sie alle ungefähr gleich gut. Wir bekommen Förderstunden bezahlt, damit die Aargauer die 4 "fehlenden" Jahre Französisch aufholen können. Rate, wer wirklich im Förderkurs sitzt.

    Leider erleben wir keine Aargauer mehr nach dem neuen Lehrplan*, die fangen jetzt in der 3. Primar mit Englisch an. Während Baselland zurückrudert und das Französisch ab der 3. Primar sterben lassen wird. Aber darf ja jeder Kanton gerne für sich einmal scheitern.

    Und GENAU DESWEGEN bin ich für eine "schwere" Sprache zu Beginn

    Dagegen. Siehe oben.


    der ständigen Verfügbarkeit von englischsprachigen Inhalten

    Das. Englisch ist einfach trillionenmal relevanter, zumindest gefühlt. Da können die Franzosen und Jurassen noch so nahe sein, Französisch ist einfach keine Sprache für den Anfangsunterricht. Also doch, wenn man Kinder gleich so richtig ablöschen will mit den Fremdsprachen.

    *Ab SJ 25/26 sind wir nicht mehr bikantonal.

    Bezüglich Schöpfung steht da nur, die Kinder sollen erkennen, dass Schöpfung einerseits ein Geschenk (es steht nicht einmal Gottes da),

    Nein, im Lehrplan für katholische Religionslehre, NRW steht explizit, die Kindern sollen die Welt als Gottes Schöpfung erkennen. Habe ich vor ein paar Seiten mal zitiert. Wenn im Lehrplan BW was anderes steht, ist das nur ein weiterer Beleg für die kritisierte Beliebigkeit.

    Aus dem Lehrplan BW zitiere ich übrigens folgende Sätze:

    "Warum glauben Menschen noch an die Bibel, wenn die Evolutionstheorie einer Weltschöpfung in sieben Tagen zu widersprechen scheint?"

    Sie "scheint" nicht, sie widerspricht und zwar ganze eindeutig. Wer auch immer diesen Lehrplan geschrieben hat, ist offensichtlich voreingenommen und hat keinen Blassen von Biologie.

    "Wozu brauchen Menschen Religion, wenn die Wissenschaft vermeintlich alles erklären kann?"

    Die Wissenschaft (welche eigentlich?) kann nicht alles erklären, auch nicht vermeintlich und "sie" (wer eigentlich?) hat das auch noch nie behauptet. Wer auch immer diesen Lehrplan geschrieben hat, ist offensichtlich voreingenommen und hat keinen Blassen von Wissenschaftlichkeit.

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