Als LK kenne ich doch meine Schüler sehr genau und weiß, wer ein gutes Referat beispielsweise alleine vorbereitet hat oder bei wem massiv geholfen wurde.
Und? Berücksichtigst du das dann bei der Benotung? Natürlich nicht. Damit käme zumindest ich auch schon rechtlich gar nicht durch. Formal gleiche Leistung muss zur gleichen Benotung führen. Wenn ich ein Plagiat bzw. Fremdleistung nicht eindeutig nachweisen kann, ist nichts zu machen. Also bleibt mir nur darauf zu achten, dass die Aufgabe so gestellt ist, dass sie nicht von elterlicher Unterstützung abhängt.
Zum Abitur führe ich aber keinen.
Ja ... Es geht aber hier im Thread erst mal um eine "normale" Grundschule. Dort sitzen Kinder, die grundsätzlich mal ans Gymnasium gehen könnten, wenn sie die entsprechenden kognitiven Voraussetzungen mitbringen. Viel zu häufig scheitert es aber daran, dass darüber hinaus irgendwelche Erwartungen nicht erfüllt werden können, weil das Elternhaus nicht stimmt. Ich hab mir jetzt mal die Statistiken rausgesucht, wir haben im landesweiten Durchschnitt etwa 25 % Migrantenkinder am Gymnasium. Menschen mit Migrationshintergrund haben wir in der Gesamtbevölkerung aber 39 %. Das Verhältnis kommt in Deutschland ziemlich genauso raus, die absoluten Zahlen sind halt andere. Deutlich besser sieht es in der Schweiz nur bei der Drop-out-Quote aus, wir haben deutlich weniger Schulabbrecher als Deutschland. Auch die "Umwege" an die Uni über die Berufsmatura und Passerelle z. B. funktionieren ganz klar besser. Immerhin. Ein Grund für PATSCH! SIND WIR NICHT TOLL! ist das aber noch lange nicht.
Sind Migranten also einfach nur zu dumm fürs Gymnasium? Das ist natürlich Quatsch. Wir haben an meiner Schule wahrhaftig etwa 40 % Migrantenkinder, also genau den Anteil, der statistisch auch zu erwarten wäre. Diesbezüglich sind wir wohl tatsächlich "Bullerbü". Die Wahrnehmung ist aber "oh ... schwierig". Schon oft genug von Bekannten gehört. Schwierig mit so vielen Migranten, gell? Äh ... nein? Ein grösserer Teil davon hat in der Tag eine lausige Orthographie, das geht mir als Naturwissenschaftlerin grad am Allerwertesten vorbei. Eine meiner besten Schülerinnen bekommt keinen einzigen fehlerfreien deutschen Satz hin. Davon geht die Welt nicht unter.
Das bedeutet, darauf zu achten, dass die Hausaufgaben ordentlich gemacht werden usw.
Nein, das bedeutet es nicht. Eltern haben dafür zu sorgen, dass die Kinder das nötige Arbeitsmaterial dabei haben und dass sie pünktlich und regelmässig zum Unterricht erscheinen. Dass Hausaufgaben "ordentlich" gemacht werden kann auch ein Teil "unserer" Eltern in Ermangelung der dafür nötigen Sprachkenntnisse nicht kontrollieren. In einigen Fächern scheitert es an der Bildung der Eltern. Ich schrieb bereits exemplarisch von Frau W. die "nur" eine kaufmännische Ausbildung und keinen Blassen von Chemie hat.
Ich persönlich bin absolut kein Hausaufgabenfreund.
Genau. Aber wenn sie dann doch "versehentlich" aufgegeben werden, wäre es natürlich schon wünschenswert, die Eltern würden drübergucken. Das hast du nun so oft geschrieben, dass ich dir alle weiteren Beteuerungen schlichtweg nicht abkaufe. Die Realität, so wie sie ist, ist hausgemacht und es gibt genügend Beteiligte, die mindestens nichts dran ändern.