Jeder kann doch selber entscheiden, wie viel Arbeit er hineinstecken möchte, beziehungsweise wie viel die Person braucht um zufriedenstellend arbeiten zu können
Was man natürlich nicht vernachlässigen darf, ist der "Druck", der auf Referendare & Junglehrkräfte liegt
Du erkennst das Problem hoffentlich selbst. Ich habe eine junge Kollegin, Anfang 30, mit einem kleinen Kind daheim. Vor dem Kind war sie völlig ungesund überengagiert. Jetzt ist sie einfach "nur" noch engagiert, wahnsinnig effizient und eine sehr gute Lehrerin. Sie ist da, wenn sie da sein muss, dann erledigt sie ihr Zeug, wie es sich gehört, dann geht sie heim zur Familie und stellt auf offline. Mir gefällt sie so 100 x besser als vorher. Alle Ritt lang darf sie sich aber Sprüche drücken lassen, es gäbe halt schon auch Lehrpersonen, die mit ihrem ganzen Herzblut dabei sind und mei, weisst... *bedeutungsschwangerer Blick* Von wem kommen die dummen Sprüche? Männer. Ausnahmslos Männer. Schon auch mit eigenen Kindern, aber mei, da gibt es ja noch die Frau daheim, die ihrem Mann den heldenhaften Rücken freihält. Die junge Kollegin ist übrigens verheiratet, sie ist zufrieden mit dem, was der Mann daheim macht. Sie hat einfach keine Lust mehr auf heldenhafte Zusatzverrenkungen, das eigene Kind findet sie spannender.
Ich als kinderlose nicht-hetero Gewerkschaftstante finde, die heldenhaften Zusatzverrenkungen jenseits des Berufsauftrags gehören einfach mal eingestampft oder mindestens von Seiten der Schulleitung nicht mehr explizit gewürdigt. Ich bin da mit meiner neuen Schulleitung auch sehr zuversichtlich. Die ersten heldenhaft-hobbylosen Männer sind schon erbost.