Beiträge von Antimon

    Als erstes rausfinden, welche Regeln du an der Schule überhaupt aufstellen darfst. Es gibt nichts Blöderes als irgendwas zu verkünden, was du gerne hättest und zwei Wochen später musst du es zurücknehmen, weil es gar nicht geht. Dann überleg dir, was du wirklich bereit bist durchzuziehen. Ich bin immer erst mal streng und konsequent sowieso. Netter werden kannst du immer noch, anders rum gelingt es kaum. "Streng" heisst übrigens nicht "hysterisch". Spar dir polemische Ansprachen, damit machst du dich lächerlich. Und dass du vor allem in einer grossen Klasse immer alles und alle im Griff hast, kannst du vergessen. Wird schon :super:

    und auch vorher durchaus mal das eine oder andere Arbeitsverhältnis gekündigt hat

    Weil du gemobbt wurdest? Und daher weisst, wie super handlungsfähig man dann noch ist? Ich habe auch schon mal gekündigt, ich fand meine erste Schule nicht so geil. Darum geht es überhaupt nicht.

    Als ob die Schweizer die grenznah wohnen nicht von Basel nach Weil oder Lörrach kommen, einkaufen und am Zoll die USt zurückholen

    Ich wohne in der Schweiz, ich verdiene in der Schweiz und gebe mein Geld in der Schweiz wieder aus. Du liest nicht mal, was ich schreibe, dafür hätte es das full quote nicht gebraucht. Ich schrieb, ich kenne genug deutsche Schmarotzer, die mich gleichermassen anwidern wie Leute, die stammtischpolternd alle Afghanen, die nicht wissen, wie alt sie sind, Sozialschmarotzer und/oder Pfeifen nennen.

    Wie Yummi schreibt, hat das Alter hier durchaus eine rechtliche Bedeutung.

    Wer bestreitet das denn? Darum geht es doch gar nicht. Euer rechtspopulistisch-kleingeistiges Problem ist, dass ihr nicht stehen lassen könnt, dass es in Afghanistan nun mal völlig wurscht ist wann man geboren wurde, weil es kein Sozialsystem und keine freien Wahlen gibt (unter anderem). Und weil ihr das nicht rafft, werden aus allen Afghanen, die halt irgendein Geburtsjahr für ihre Kinder erfinden, automatisch Sozialschmarotzer. DAS war der Stein des Anstosses. Natürlich gibt es unter Immigranten ein paar Gewiefte, die spitzbekommen, dass es vorteilhaft ist, wenn die Kinder angeblich noch minderjährig sind, aber das ändert nichts daran, dass ein Haufen dieser Leute tatsächlich nicht weiss, wann sie selbst und ihre Kinder geboren sind. Es widert mich unterdessen auch nur noch an, wenn mir deutsche Grenzgänger erzählen, wie geil das doch ist in Deutschland zu wohnen und in der Schweiz zu verdienen und mir im gleichen Atemzug noch erklären wollen, wie Basel jetzt genau "funktioniert" und was man alles tun muss um den maximalen Profit aus der Konstellation rauszuholen. Das nur so nebenbei bemerkt, ich kenne auch genügend deutsche Schmarotzer.

    Ob man nun in Frankreich, der Schweiz oder Tansania das Alter seiner Kinder kennt oder nicht spielt ja auch überhaupt keine Rolle für Deutschland.

    Nein, so ist es nicht. Das haben eigentlich chilipaprika und ich, die beide aus ihrem Heimatland ausgewandert sind, anekdotisch erklären wollen. Migration findet immer schon auch innerhalb Europas statt und die Dinge sind immer schon nicht ganz so einfach, wie du dir das vorstellen magst. Ich studiere Informatik an der Uni Basel, etwa 1/3 der Studierenden kommt aus dem grenznahen Deutschland ohne in die Schweiz zu immigrieren. Das ist immer schon so hier im Dreiländereck, das war auch vor Schengen schon so. Basel ist das städtische Zentrum der gesamten Region. Geboren bin ich in Bayern sehr nahe an der österreichischen Grenze, ich hatte auch zu Zeiten als es noch Ausweiskontrollen an der Grenze gab, Lehrpersonen aus Braunau an der Schule. So ist es immer schon und so hat es natürlich immer schon Bedeutung, welche Personendaten in welchen Ausweispapieren stehen. Eure AfD-Denke ist einfach völlig am realen Leben vorbei.

    Bayern hat einfach nur "Glück", dass es neben der CSU noch die Freien Wähler gibt. Mein Heimatwahlkreis wählte bei den Kreistagswahlen 2023 40 % CSU, 18 % Freie Wähler und 17 % AfD. Als ich 1998 zum ersten Mal wählen ging, waren es 20 % Republikaner. Der Franz Schönhuber war halt einer von uns, gell.

    Na, ich nehme an, du bist nicht zum ersten Mal in Heidelberg, oder? Ich war mit einer meiner Klassen vor gut einem Jahr in der Region und habe mich ehrlich gesagt etwas erschreckt, wie viel sich zum Schlechten verändert hat. Auf dem Unicampus sieht es an manchen Ecken aus als hätte eine Bombe eingeschlagen, die alten Betonblöcke aus den 70ern sind dringen sanierungsbedürftig. In der Hauptstrasse stand gefühlt jeder zweite Laden leer, selbst alte Traditionsbeizen wie das Perkeo existieren nicht mehr.

    Wir haben im Rahmen einer interdisziplinären Projektarbeit (Chemie/Physik/Geschichte) die BASF besichtigt und weil Ludwigshafen nun mal echt zum Fortlaufen hässlich ist, sind wir in Heidelberg in der Jugendherberge abgestiegen. Natürlich auch, weil das meine alte Wahlheimat ist. Wir sind dann in Schlierbach ins Carl-Bosch-Museum, da habe ich es in 12 Jahren Heidelberg nicht ein einziges Mal hingeschafft und ich war ehrlich beeindruckt, eine sehr, sehr gute Führung. Aber das ist halt auch wieder den Hügel hoch, es führe aber zur Not ein Bus. Ansonsten halt die Hauptstrasse hoch, die Plöck respektive den Neckarstaden wieder runter und schauen, was dir gefällt. Ein damals guter Freund von mir hat zur Erstsemestereinführung ja mal die Legende erfunden, man müsse der Bunsen-Statue vor der Psychologie in der Hauptstrasse die Füssen küssen, wenn man Chemie studieren will. Du glaubst ja nicht, wie viele das tatsächlich gemacht haben ... Unterdessen ist das Ding aber so von den Tauben verschissen, dass man wohl keinen mehr überzeugen könnte :D

    Wenn über Mittag was zum Essen suchst, fahr mal Richtung Handschuhsheim über die Felder hinten raus nach Dossenheim, da hat es im Ortszentrum den "Neuen Schwanen". Und linker Hand (Blick Richtung Schriesheim) vom OEG-Bahnhof, Schillerstrasse 3, da steht ein sehr markant blau gestrichenes Haus mit orange umrandeten Fenstern ... Wenn du dran vorbeikommst, gib Bescheid ob die Hütte noch steht ^^

    Ich bin mir eh nicht sicher, ob hier unter Mobbing alle das Gleiche verstehen. Zickereien à la "die hat gesagt mein Arsch ist fett" (ja, das sind dann mehrheitlich die Frauen) verbuche ich jedenfalls nicht darunter und pflege ich auch im gegenseitigen Gespräch zu lösen. Respektive, wenn es gar zu Kindergarten wird auch schon mal mit einem beherztem "deren Arsch geht dich nichts an, kümmere dich um deinen eigenen".

    Daran hapert es nämlich oft.

    Dass das kein Selbstläufer ist, ist mir klar, wir arbeiten zumindest zeitweise mit solchen Konzepten. Es verstehen auch nicht alle meiner Kolleginnen und Kollegen, dass es mit "hinwerfen von Aufgaben" nicht getan ist. Ich habe selbst einiges ausprobiert bis ich einen Plan hatte, wie ich die jungen Leute dazu bekommen zu tun, was sie sollen. Es geht nicht ohne den Daumen drauf zu halten und hin und wieder schwarze Wolken aufziehen zu lassen. Natürlich klappt das alles mit mindestens 15jährigen Sek-II-Schüler*innen auch besser als mit Pubertieren.

    Bei uns ist es Teil des pädagogischen Konzepts, dass sich Mobber und Gemobbte miteinander unterhalten und am Ende die Hand geben müssen.

    Es steht dir als Lehrperson frei gegen dieses Verfahren die Initiative zu ergreifen. An meiner Schule gibt es kein solches "Konzept", allenfalls werden die Täter (ja, in der Regel sind es Männer; grundsätzlich tritt das Phänomen aber ohnehin sehr selten auf, Sek II sei dank) z. B. dazu verpflichtet an einem Kurs zur Gewaltprävention teilzunehmen.

    Na der Steiner war doch ein Österreicher. Aber ja, das ganze Homöopathie-Zeug verbinde ich auch sehr stark mit der Region Stuttgart und natürlich Dornach, also grad bei uns um die Ecke. Mich nervt das auch absolut, dass bei uns in jeder Apotheke dieser Mist verkauft wird. In den ländlichen Regionen glaube ich aber spielt das gar keine so grosse Rolle, da halten die Leute lieber ohne alles aus, bevor sie Medikamente einwerfen.

    Wenn es am Arbeitsplatz zu arg knallt, scheibe ich eine Kündigung und bin raus

    ... schrieb die auf Lebenszeit verbeamtete Lehrerin. Nein, man kündigt nicht einfach mal so, wenn man gemobbt wird. Das Problem ist da in der Regel nicht der Arbeitgeber bzw. die Tätigkeit, sondern eine Kollegin oder ein Kollege. Gelegentlich auch eine vorgesetzte Person.


    Das soll jetzt nichts verharmlosen

    Das tust du aber.


    Klar braucht es im Berufsleben Sozialkompetenzen, aber dass man die auf Teufel komm raus in der Schule erwerben muss, halte ich für Quatsch.

    Wo denn sonst? Das narzisstische Klugscheissertum nimmt dank TikTok & Co. unter unseren Jugendlichen stetig zu. Dem muss man entgegenwirken wenn man nicht möchte, dass sie hinterher reihenweise auf die Nase fliegen mit ihrem überheblichen Schneeflöckchen-Gehabe. Es kommt nicht selten vor, dass Jugendliche nur glauben, sie könnten alleine alles besser. Tatsächlich sind sie einfach nicht in der Lage, sich auf fremde Gedanken und Herangehensweisen einzulassen. Sollten sie aber, daraus kann man viel lernen.

    Ich sehe das Konzept Homeschooling ehrlich gesagt ziemlich skeptisch. Was ich gerne hätte, schrieb ich bereits: Eine Hybrid-Lösung aus Präsenszeit und freier Zeiteinteilung.

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