Beiträge von Quittengelee

    Okay, dann ist "Drohung" vielleicht der passendere Begriff, mit dem wir zumindest dasselbe meinen.

    Nehmen wir mal das Beispiel aus dem Ausgangsthread. Du bist als Fachlehrerin in einer Klasse und ein Schüler zeigt herausforderndes Verhalten. Was das sein könnte, kann man sich vorstellen, etwas, das absichtlich getan wird, um den Ablauf zu stören. Das geht los mit "oaaah nein, voll langweilig! Egal was man mitgebracht hat, reinrufen, nicht mitarbeiten, andere ansprechen, "frechen Ton" anschlagen (chill mal!), bei jeder Ermahnung rufen, wie ungerecht das ist, weil Franz auch reingequatscht hat und er ja gar nichts gemacht habe etc.pp.

    Was könnte die/der TE an Maßnahmen ergreifen, die souverän und klar, gerecht und konsequent in genau diesem Moment umgesetzt werden können?

    ... habe aber auch direkt dazu gesagt, dass ich selbst derzeit stark auf mich und meine Ressourcen achten muss, um gesundheitlich nicht in Probleme zu geraten.

    ... Ich antworte, dass ich gerade froh bin, meine eigenen Aufgaben einigermaßen zu schaffen, worauf von ihr nur wieder die nächste Bitte kommt, ob ich nicht mal eben Dies und Das an Input für sie geben könnte.

    ...

    Ich weiß zwar nicht, warum sie nicht versteht, dass es dir nicht gut geht, davon unabhängig ist es aber sowieso nicht deine Aufgabe, jemanden (von einer anderen Schule zudem) mit durchzufüttern.

    Ich finde, man kann direkt sagen: "Nein, wie bereits geschrieben, werde ich deine Arbeit nicht erledigen. Die Arbeitsgruppe ist zudem abgeschlossen, daher wünsche ich dir alles Gute, ich melde mich nun nicht mehr."

    Blockieren kann man natürlich auch immer noch, würde man bei stalkenden Personen auch tun und ähnlich toxisch verhält sich die Person ja auch.

    Oder: "Mein Stundenlohn liegt bei 80€, bei der nächsten Anfrage deinerseits stelle ich eine Rechnung." Allerdings könnte sie das für einen Witz halten und wieder etwas erwidern, aber du willst ja in Ruhe gelassen werden. Denn offenbar fühlst du dich bereits durch die Anfragen und das Ignoriertwerden deiner deutlichen Signale bedrängt, zumindest hört es sich für mich so an.

    Ich habe auch nicht geschrieben, dass es wirklich Erpressung ist, sondern dass ich verstehen kann, wenn sich das für die Kleinen so anfühlt. "Wenn du jetzt nicht, dann rufe ich deine Klassenlehrerin an und dann...." Das ist so wie "dann hole ich meinen großen Bruder/meine große Schwester!" statt es persönlich mit den Kindern zu klären.

    Es ist schon etwas anderes als eine vorher geklärte Sanktion, die automatisch kommt, wenn ein bestimmtes Benimmlevel überschritten ist, so mein Eindruck. Aber natürlich können wir das anders sehen, ich wollte nur nochmals auf die Erpressung Bezug nehmen, wie ich das wahrnehme.

    Wenn du dich nicht freiwillig leise verhältst, bekommst du eine Sanktion xy. Wenn du nicht brav in den Sitzkreis kommst, gibt's einen Strich, 3 Striche sind Maßnahme xy. Wenn die Klasse leise war und ein Spiel einfordert, bekommt sie das Spiel nicht.

    Was daran ist nach deiner Definition keine Erpressung?

    Die TE sagt: wenn du nicht aufhörst zu stören, rufe ich Frau X an. Kind will nicht, dass Frau X Bescheid weiß und hört auf zu stören. Deine SuS wollen das Spiel spielen (oder dass nicht die ganze Klasse eine Stufe runterrutscht) und ändern ihr Verhalten deswegen.

    Irgendwie muss man halt als Lehrkraft erziehen und Gruppen im Griff haben und das setzt häufig irgend eine Form von Belohnung und Bestrafung voraus. Und manche Kinder brauchen auch nie eine Sanktion, weil sie sich ordentlich verhalten können, andere stören unabsichtlich, andere sind verhaltensgestört (oder irgendein politisch korrektes Synonym) und stören absichtlich, wenn auch nicht immer bewusst manipulativ, sondern weil sie zu Hause nur Mist erleben. Da ist dann ein "oh entschuldige, wenn du meine Sanktion als Erpressung erlebst, höre ich sofort auf damit" möglicherweise kontraproduktiv.

    Ich stimme dir bei Konsequenz und allem zu. Aber grundsätzlich kann man Dinge verschieden machen und sich zu reflektieren schadet niemandem.

    ...

    ich denke oft, dass sich vollzeitkräfte ausbeuten lassen, weil sie meinen, so viel geld zu brauchen...

    Ehrlich gesagt beklagen sich Vollzeitlehrkräfte viel häufiger über ihre Überlastung. Manche machen dann halt weniger, also Schmalspurarbeit bei voller Bezahlung oder sind permanent k.o. Und leben von Ferien zu Ferien.

    Hier im Forum wird ja extrem gegen Teilzeit gewettert aber ich sehe es wie du, ein freier Tag oder weniger Unterrichtsstunden SIND eine Entlastung. Natürlich muss man schauen, ob man sich das leisten will, es geht ja auch was von der Rente ab. Aber Vollzeit bezahlt werden wollen und trotzdem 14 Uhr Schluss haben wollen geht eigentlich nicht. Da sind nicht die Teilzeitkolleg*innen die Arschlöcher.

    Ja, wenn ich da nicht wohnen muss? Im Ernst, es gibt auch okaye Viertel mit z.B. aktiver Senioren- und Jugendarbeit. Aber die Armutsdichte ist halt tendenziell höher, richtig romantisch ist das nicht.


    Was fehlt in deinem Wohnviertel?

    ... und mit der Drohung "Ich rufe die Klassenlehrerin an!" entautorisierst du dich selbst. Das zeigt den Kindern nämlich, dass du selbst keine Idee hast, wie du mit ihnen umgehst und dir dann Verstärkung holst. Dass die Kinder das als Erpressung verstehen, verstehe ich sogar - und dass ein Kind das ausspricht, bedeutet, dass es sein Gefühl dazu zum Ausdruck bringt. Nimm das als eine Kritik, auf die du hören solltest....

    Sehe ich etwas anders. Die Lehrerin im Unterricht anzurufen halte ich auch nicht für ideal, aber ganz grundsätzlich hat das nichts mit Erpressung zu tun und ist genauso sinnvoll oder sinnlos wie jedes andere Belohnungsystem mit angeblich freiwilligen Stufen, Sanktionen oder Belohnungen jeder Art, die du ja auch hast. Das sage ich deswegen, weil die TE sowieso schon unsicher ist und das nicht gerade dabei hilft, sich durchzusetzen.

    Ich rufe übrigens manchmal Eltern an, wenn mir das Verhalten zu bunt wird und das wirkt super. Ich kündige das oft nicht mal an vorher, weil die Droherei sinnlos ist.

    Aber bei den Kleinen aus allem ein Spiel zu machen und Kindersprache zu entwickeln halte ich auch für eine gute Idee. Wenn die TE 3 Kinder hat, weiß sie theoretisch auch, wie das gehen kann. Sowas vergisst man im gestressten Alltag und als Berufsanfänger halt leichter.

    Edit: ...und es liegt auch nicht jedem. Ich hab neulich die Museumspädagogin wirklich bewundert für ihre Art, wie mit Kindergartenkindern zu sprechen. Das war authentisch und hat total gut gepasst. Ich versuche mir durchaus auch nach gefühlt 100 Berufsjahren bei anderen Verhaltensweisen abzugucken.

    Nein, das halte ich nicht für angebracht. Wenn ein Kollege das falsche Lernfeld unterrichtet und die SuS von dir dasselbe nochmal hören, dann müssen sie sich bei der Schulleitung beschweren. Du musst gucken, dass du alles richtig machst, du kannst die anderen aber nicht zwingen. Ob Herr Müller um 13 Uhr geht, kannst du nirgends anbringen oder gar nachweisen, ohne dich selbst ins schlechte Licht zu rücken. Denke ich jedenfalls, vielleicht ist eure Schulart aber anders gestrickt.

    Was soll denn die Dienstzeit sein? Während des Unterrichts sitzt man logischerweise nicht an Arbeitsblättern und über den Rest des Tages verfügt man selbst. Also klar ist die Erstellerin auch die Urheberin und kann ihr Zeug auch auf eduki verkaufen.

    Was wäre eigentlich, wenn die Frau Dr. unter ihrem Namen das Material des TE verkaufen würde? Oder sich auf einen Posten im Ministerium bewirbt, weil zur Vorbereitung keine Zeit mehr aufwenden muss?

    Aber klar, das könnte einem auch alles egal sein, ist ja viel gesünder, sich nicht aufzuregen.

    Es gibt noch ein ähnliches Tool für die Erststimme, bei dem man allerdings keine Gewichtung vornehmen kann.

    Bemerkenswert finde ich dabei, dass die Übereinstimmung mit einem Kandidaten oder einer Kandidatin höher ist, wenn man in weniger Punkten auseinanderliegt, diese jedoch in der Zustimmung weiter auseinanderliegen können. Also dass man mit Person A höhere Übereinstimmungswerte haben kann als mit Person B, obwohl A etwas ablehnt, was mir wichtig ist, während B häufiger leicht abweicht durch zum Beispiel "neutral", was man selbst gut findet.

    Dafür werden alle Statements kurz erklärt.

    https://www.kandidierendencheck.de/bundestag

    Ich verstehe das gut, selbst nach vielen Jahren Beruferfahrung. Ich könnte mir vorstellen, dass es dir helfen würde, dir und euch mehr Zeit zu geben. Beispiel "In den Sitzkreis kommen": Wenn das nicht klappt, übt doch mal intensiv "In den Sitzkreis kommen" bis es klappt, auch wenn es 20 min dauert. Oder 45 min. Das, was du dir inhaltlich vorgenommen hast, muss und darf der Arbeitsatmosphäre zuliebe mal warten oder eben auch mal nachgeholt werden.

    Ich glaube nicht, dass man beeindruckende Maßnahmen braucht. Es reicht, die, die man hat, auch umzusetzen, lass dich nicht beeindrucken von "ungerecht! Der andere hat aber auch! Immer erpressen Sie mich!" usw. Umgekehrt könntest du dich fragen, welche Lehrerin du -als solcherlei reinrufendes Kind- als souverän erleben würdest. Eine, die ein schlechtes Gewissen hat, weil sie selbst ihre Maßnahmen doof findet und zurückrudert?

    Übrigens: Hast du ADHS? Dann hilft tatsächlich auf vordersten Rängen Ritalin. Und das Aufschreiben von Abläufen oder ggf. Tages-/Stundenablaufplan an die Tafel direkt für die Kinder mit, wenn es einen "Abhakdienst" gibt, denken sie besser dran als du...

    Mann will nicht alles wissen. Höchstens: Sterilisieren die Friseusen und Friseure in den Salons eigentlich nach jedem Kunden ihr Werkzeug?
    Und weshalb nicht?

    Klar gibt's Hygienevorschriften, die Desinfektion betrifft vor allem Werkzeug, das mit Blut in Kontakt kommt, was bei Rasierklingen naturgemäß häufiger passiert als bei Kämmen und Scheren.

    Außerdem ist Friseur*in ein Ausbildungsberuf und Barbier nicht, sprich, die Zulassung zum Haupthaarschneiden setzt eine Ausbildung voraus. Das Bartschneiden kann also "einfach so" gemacht werden. Wenn in Barbershop zusätzlich illegal frisiert wird, ist es mit den Hygienevorschriften möglicherweise auch nicht allzuweit her. Jedenfalls sind diese Infektionen nicht aus Friseursalons bekannt.

    Natürlich sprechen wir anfangs überhaupt über das Vokabellernen und -schreiben (wie, warum überhaupt etc.), ich schaue mir auch die Vokabelhefte anfangs öfters an, ob es läuft. Wenn's nur das wäre! Bei uns können manche keinen Ranzen packen, keine Hefteinträge verfassen (sieht aus wie Kraut und Rüben) geschweige denn ein Hausaufgabenheft führen, in das sie dann zu Hause auch mal reinschauen... Aber es ist oft sehr unterschiedlich, je nachdem von welcher Grundschule sie kommen.

    Oder aus welchem Einzugsgebiet? Dass Kinder zu Hause nicht ins Hausaufgabenheft reinschauen kannst du der Kollegin an der Grundschule genauso vorwerfen wie dir selbst.

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