Beiträge von Quittengelee

    Wenn Begrifflichkeiten bewusst eingesetzt werden, um Dinge zu suggerieren, die ggf Menschen psychisch unter Druck setzen, sollte man sich durchaus an Begrifflichkeiten abarbeiten.

    Der Begriff der Kernarbeitszeit (der im übrigen nur sinnvoll ist, wenn ansonsten Gleitzeit herrscht) wird hier neben einer Vielzahl anderer Formulieren ganz bewusst eingesetzt, um dem Kollegium Abhängigkeiten deutlich zu machen, die es so nicht gibt und zu unterstellen, dass Arbeitsverpflichtungen nicht eingehalten würden.

    Unsere Empfindlichkeit ist vielleicht dadurch begründet, dass diese Art uns gegenüber aufzutreten durchgehend misstrauisch ist.

    Wenn du "wir" sagst, bist du schon mal nicht alleine, was gut ist. Wie seid ihr bislang damit umgegangen?

    Was würde zum Beispiel passieren, ehrlich zu sein?

    Liebe Frau/Herr X, die Begriffe bla und blub geben mir das Gefühl, dass Sie denken, ich würde nicht genug arbeiten. Liege ich da richtig?

    Oder: Was genau meinen Sie mit Kernarbeitszeit? Welche Uhrzeit sollte das betreffen und wo genau ist die nordrheinwestfälische Lehrkräftekernarbeitszeit festgeschrieben, ich habe das nirgends finden können.

    Wer fragt, der führt. Allerdings neige ich zu Konfrontation und karriereförderlich ist das nicht.

    Den Quatsch könnte man sich aber auch sparen.

    ...

    Krankschreibung? Aber wenn zum Beispiel der Bruder stirbt und man mehrere Wochen nicht arbeitsfähig ist, geht das doch nur so. Das ist eine abnormale Ausnahmesituation, die man erst mal ansatzweise verarbeiten muss. Wenn man aber 60 ist und die 88 jährige, seit 2 Jahren pflegebedürftige Mutter stirbt, braucht man keine drei Wochen regulär Urlaub, um das Ereignis zu verarbeiten.

    Das könnten die Grünen oder Roten verhindern, indem sie selber an einer mehrheitsfähigen Politik mit gestalten.

    Bei dem fünf Punkte Plan von Merz kann man über die Grenzkontrollen streiten, weil sie im Konflikt zu Dublin 3 stehen, an das sich in Europa aber sonst auch kaum noch jemand hält. Die übrigen vier Punkte sind überwiegend Dinge, bei denen ich mir an den Kopf packe, weil die nach den letzten 2 Jahren nicht längst so geregelt sind.

    Beispiel: die Bundespolizei soll Haftbefehle, die für die Abschiebung straffälliger Ausreisepflichtiger notwendig sind, zukünftig selber beantragen können (entscheiden muss weiter ein Richter). Bisher müssen das andere Behörden machen, obwohl die Bundespolizei dann für die Durchführung zuständig ist. Das ist ein reines künstliches Verfahrenshindernis, das eingebaut wurde, um Abschiebungen komplizierter zu machen, dem weit überwiegenden Teil den Menschen kann man das nicht vermitteln.

    Im Unionspapier steht ausdrücklich eine Verurteilung der AfD um deren Zustimmung möglichst zu verhindern, SPD und Grüne sollen den Gesetzentwurf vorher erhalten, damit man noch darüber reden kann , die AfD nicht. Wenn es nur um die Grenzkontrollen geht, könnte man mit der CDU sicher am Ende einen Kompromiss finden. Das ist aber gar nicht gewollt, sie Restregierung möchte gerne eine Situation, wo der Vorschlag mit den Stimmen der AfD verabschiedet wird, weil man sich einen Wahlvorteil davon erhofft, dann vor der Zusammenarbeit CDU \ AfD warnen zu können, was schon bei den letzten10 Wahlen nicht funktioniert hat. Im Gegenteil, das ist genau das, was die AfD stark gemacht hat.

    Ach, was die AfD immer alles stark gemacht haben soll.

    Linnemann hat's doch gesagt, Brandmauergerede und Nazibashing wären doch total blöd, damit müsse man langsam mal aufhören. Genauso wird es kommen, ruckzuck sind sie salonfähig.

    Und zum Thema Asylpolitik: was auch immer er davon umsetzen wird, es trifft nicht den Kern der Probleme. Erstens haben wir viele drängende Themen, die angegangen werden müssen, allein Asylpolitik zum Wahlkampfthema zu machen, ist billig. Vor allem jetzt, wo es einen Gewaltvorfall gab diesen dankbar zu nutzen, um mal wieder zu verkünden, dass die Ausländer alle kleine Paschas seien, die sich auf unsere Kosten einen schlauen Lenz machten.

    Und des Weiteren bedarf es vor allem anderer Strukturen im Umgang mit den Menschen, die hier angekommen sind. Mehr Therapieplätze, andere Formen von Zusammenarbeit und Kommunikation verschiedener beteiligter Institutionen, sowie eine Psychiatrie, die mit Fremdgefährdenden umzugehen weiß. Die beiden Fälle in Magdeburg und Aschaffenburg waren psychisch Kranke, die ewig auffällig gewesen sind, bevor sie diese schrecklichen Taten begangen haben.

    Merz ist frauenfeindlich und populistisch, er vergreift sich oft genug im Ton und offenbart dann seine wahre Einstellung. Die Konservativen wird's freuen, klar, trotzdem glaube ich nicht daran, dass sein Gebaren die AfD Stimmen kosten wird. Ich meine, wer die zu wählen auch nur in Erwägung zieht, hat doch jede Scham schon verloren.

    Nebenbei gesagt: so unsympathisch Merz ist, ich sehe bei ihm zumindest die Chance, dass er der AfD einen Teil ihrer Basis entziehen kann. Die Frage ist nur, wie handlungsfähig die nächste Bundesregierung sein wird.

    Das bezweifle ich und zwar deswegen, weil Merz schon vor seiner Wahl durchsickern lässt, dass er regieren wird, mit und ohne Stimmen der Blauen, also wird es nicht lange dauern, bis er mit ihnen regiert.

    In Sachsen hat die Brandmauer keine 5 min. gehalten und Parteien regieren fröhlich mit denen Seit' an Seit', darunter welche aus der rechtsextremen Szene. Da muss man also gar nicht CDU wählen.

    https://taz.de/Brandmauer-in-saechsischen-Kommunen/!6064675/

    Nein, warum denn? Ich weiß letztlich ja nicht mal, ob es nicht auch mal irgendwo Müll hinwirft oder an die Klowände gemalt hat. Ich hoffe es natürlich nicht, aber naja. Und selbst wenn es stets brav war, wenn sich alle an der Schulhausgestaltung beteiligen, passt das doch.

    Ich hab kürzlich in dem Klothread einen Beitrag verlinkt, indem SuS ihre Schultoiletten gestaltet haben mit Fliesenmosaiken und Grünpflanzen. Ich denke, wenn etwas selbstgemacht ist, wird mehr darauf geachtet, aber ob das eine realistische Lösung für viele Schulen sein kann?

    Bei meinem Kind an der Schule geht's auch übel zu diesbezüglich und das ist kein schlechtes Einzugsgebiet. Lösung der Schule: Klos sperren und Sportfeld nicht mehr zur Verfügung stellen in der Pause. Das ist sicher die Bequemste und m.E. denkbar schlechteste Variante. Dann lieber Müllsammeldienst mit dem Hausmeister am Nachmittag und jeder muss mal ran, wenn man die Assis nicht ermitteln kann.

    ...

    Man muss dafür sorgen, dass die Gewinne verteilt werden. Die Arbeitnehmer*innen müssen dafür gestärkt werden. Das Streikrecht ist extrem wichtig, um die Inflation bei den Löhnen auszugleichen. Die Macht der Arbeitnehmer*innen muss auch durch ein stabiles Sozialversicherungssystem gestärkt werden. Die Gewinne dürfen nicht nur in private Taschen der Arbeitgeber*innen fließen, sondern auch in die der Arbeitnehmer*innen. Trickle-down gibt es nur mit staatlichen Eingriffen, sonst gibt keiner der Reichen freiwillig Geld ab. Eine Übergewinnsteuer ist da ein effektives Mittel...

    Ich denke ja, sowas müsste eine SPD vorschlagen.

    Man könnte ihn aber auch in den antisemitischen Kontext setzen, aus dem er anscheinend stammt.

    Also ich meine, man findet überall nette Zitate, sie stammen aber immer aus einem Kontext. Es macht für mich einen Unterschied, ob ich vom frisch gebackenen Kultusminister mit Zitaten von Goethe, dem Koran oder der BILD begrüßt werde, erst mal unabhängig vom Inhalt.

    Sächs. Staatsministerium für Kultus schrieb:

    In der Bezeichnung Staatsministerium für Kultus ist die historisch gewachsene Verbindung von Bildung und Kirche enthalten: So werden hier auch die allgemeinen Angelegenheiten der Kirchen und Religionsgemeinschaften, die das Verhältnis von Staat und Kirche betreffen, bearbeitet.

    Was auch immer das genau bedeutet, das klingt ja echt wild.

    Danke für den Hinweis s3g4 , das scheint tatsächlich eine Bedeutung zu haben:

    "Offiziell wird der Begriff Kultusministerium aber nur noch in etwa einem Drittel aller Bundesländer verwendet (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Sachsen); in diesen Ländern gehören die Beziehungen des Landes zu den Kirchen und Religionsgemeinschaften auch weiterhin zum Ressort des Kultusministeriums und werden dort in entsprechenden Organisationseinheiten betreut. In den übrigen Ländern wird das für Bildung zuständige Ressort meist als Bildungsministerium bezeichnet."

    Trotzdem finde ich es befremdlich, gezielt als Lehrerin angesprochen, mit Zitaten von Paulus begrüßt zu werden. Vielleicht schreib ich ihn mal an und frage, was er damit bezwecken wollte und schicke Allahs Segen mit.

    Bei meiner Entscheidung schaue ich mir eher das Programm, die Aussagen an, als die Nasen.

    Das kann man so machen. Du schriebst aber etwas zu lapidar für meinen Geschmack:

    Man mag auch den einen oder andren Kanzlerkandidaten oder Bundestagsabgeordneten blöd finden, aber wer ist schon perfekt...

    Mit Merz haben viele ein ernsthaftes Problem und das aus guten Gründen.

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