Beiträge von Quittengelee

    CDL , wann hast du das letzte Mal Kitaessen gegessen? Für 4€ kann man kein vernünftiges Kantinenessen kochen. Dass Fleisch so billig ist, ist ein Problem. Dass den Kindern billiges Fertigzeug hingestellt wird ebenfalls, aber überkandidelte Eltern sind nicht das Problem, zumindest nicht in meinem Dunstkreis und bei der Arbeit schon gleich gar nicht.

    Edit: das Bundesministerium für Ernährung schreibt, dass ein ausgewogenes Essen 5,40 kosten müsste, Eltern aber nur 3,50 im Schnitt bezahlen. Die Schulträger haben zwar eine Menge Geld investiert, jedoch nur in Mobiliar und Kosten vor Ort. Die Großküche muss ihre Leute und die Lebensmittel von dem bezahlen, was die Eltern überweisen. Eigentlich müsste das Land oder der Bund das Essen bezuschussen, wenn man auch Kinder armer Familien vernünftiges Essen hinstellen wollte und da ist noch nicht mal von Bio und vegetarisch die Rede.

    • Ein Schulessen ist nach DGE-Standard nur unwesentlich teurer: In einer Grundschule ein Mittagessen nach DGE-Standard zuzubereiten, bedeutet einen Kostenunterschied von nur vier Cent (Annahme: Es wird vor Ort gekocht (Mischküche), durchschnittlich 200 ausgegebene Essen, 5,36 Euro versus 5,40 Euro für eine Mittagsmahlzeit nach DGE-Qualitätsstandard).
    • Über eine bessere Prozess-Effizienz können die vier Cent häufig eingespart werden. Eine Möglichkeit ist etwas, Prozesse im Schulverpflegungsmanagement durch Schulungen der Mitarbeiter zu verbessern. Auch über höhere Essenszahlen lässt sich die Kosteneffizienz steigern. Für höhere Teilnahmequoten sollten benachbarte Schulen und Kitas deshalb auch über Verbünde in der Verpflegung nachdenken.
    • Die Kommunen als Schulträger bezuschussen Schätzungen der Studie zufolge die Schulverpflegung mit über eine Milliarde Euro pro Jahr. Denn die Kosten für ein Schulessen liegen deutlich über dem Preis, den die Eltern bezahlen – im Durchschnitt 3,50 Euro.
    • Fast 27 Prozent der Schulträger haben angegeben, dass es einen direkten Zuschuss der Kommune pro Mittagessen der Schüler gibt. 29 Prozent stellen das Ausgabepersonal bereit. 56 Prozent übernehmen die Betriebskosten, also um Beispiel Strom und Wasser. 95 Prozent stellen das Mobiliar für den Speiseraum.

    Aber wir sind schon wieder OT :zahnluecke:

    Ich bin da schon bei dir. Klar gibt es "Lehrertypen". Das sieht man an der Grundschule ja schon an der unterschiedlichen Klassenzimmergestaltung.

    Und die korreliert automatisch mit anderen Kategorien?

    Ich meine, dass Menschen unterschiedlich sind, bezweifelt keiner. Aber vom Schal auf irgendwas anderes zu schließen ist zwar menschlich, darf aber gerne so oft als möglich hinterfragt werden.

    Apropos Mustererkennung, den Artikel hab ich gestern gesehen, kann den jemand lesen? fossi74 ?

    Man kann ja leider nicht alle Zeitungen abonnieren :crying:

    https://www.sueddeutsche.de/wissen/mustere…eorie-1.6327672

    Wie gesagt, für mich sind die Linke und die AfD auf einer Linie. Entweder ich grenze beide Parteien aus oder eben nicht. Aber in Richtung der Linksextremen öffnen und bei den Rechten zu versuchen eine Brandmauer zu ziehen, funktioniert nicht.

    "Ausgrenzen" ist irgendwie unpassend verharmlosend. In jedem Falle, wenn Die Linke in einem Land vom Verfassungsschutz beobachtet wird, wird mit ihr doch genauso umgegangen, wie mit anderen Parteien. Was genau willst du eigentlich aussagen?

    ...und schreien Zeter und Mordio, wenn z.B. im Bereich des Kita- oder Schulessens der Einfachheit halber im Hinblick auf diverse Ernährungswünsche einfach komplett umgestellt wird für alle auf ein vegetarisches Angebot.

    Naja, deutsches Großküchenessen ist eh schon furchtbar, wenn es regional und Bio wäre, könnte man vielleicht noch guten Gewissens vegetarisch kochen. Aber wenn du lediglich den Fleisch-Fischanteil weglässt, bekommen Kinder nur noch verkochte Erbsen aus der Dose und Kartoffelbrei aus der Packung.

    Kennst du diese Bilderserien aus Schulkantinen oder Krankenhäusern weltweit? In manchen US-Bundesstaaten gibt's nicht mal Teller, da wird der Mampf direkt ins Tablett mit Vertiefungen gefüllt. Dagegen in Japan... Süppchen und Schüsselchen und Salätchen und frischen Fisch... Was einem die Kinder halt so wert sind

    Das ist der übliche Stille-Post-Lehrerzimmertratsch der Unzufriedenen ohne irgendwas substantielles. Nichts davon ist relevant für irgendeine Aufsicht und du tätest gut daran, diese Sachen ad acta zu legen, sonst klingst du nämlich irgendwann wie ein Verschwörungstheoretiker.

    Kann es sein, dass deine Erfahrungen in strukturierteren Settings stattfinden? Es gibt doch weiß Gott auch genug staatliche Schulen, an denen gemobbt wird, geklüngelt sowieso überall. Dass es an kleinen privaten Schulen, in denen offenbar mehr fachfremde als ausgebildete Leute miteinander klarkommen müssen, Eltern mitreden sollen, Schulleitungen keine Lehrkräfte sind usw. noch wesentlich chaotischer zugeht, glaube ich sofort. Nur reinziehen lassen sollte man sich nicht, ich finde das Vorgehen der TE durchaus reflektiert. Dauert halt eine Weile, bis man die Prozesse versteht und weiß, wie man sich selbst verhalten will.

    Auf der einen Seite wird ganz viel geklüngelt und gelästert, weswegen ich dort generell nicht länger bleiben wollte... Auf der anderen Seite scheint es dich aber eigentlich nicht direkt zu betreffen, oder? Wen interessiert's, ob der Schulleiter und die Putzfrau mit dem Hausmeister einen flotten Dreier oder so, du kannst doch einfach deinen Unterricht machen?

    In jedem Falle müsstest du, um rechtlich irgendwas einschätzen zu können, herausfinden, wie diese Schule genau organisiert ist. Wie raindrop schon schrieb, sind die Begrifflichkeiten und Verantwortlichkeiten nicht klar. Es muss doch irgendwelche Unterlagen geben, was das für ein Verein ist, wer wen anstellt, Löhne festsetzt und welche Art von Vertretung gewählt wird usw.?

    Bei der AfD fehlt es aber schon am ersten Kriterium, dem aggressiv-kämpferischen Vorgehen. Bisher beschränkt sich das Vorgehen der AfD auf die üblichen Kanäle zur parteipolitischen Betätigung. Ein AfD-Verbotsverfahren würde die AfD wahrscheinlich auch nur weiter stärken und wäre ein weiterer Fehler im Umgang mit dieser Partei.

    Was hier auch schon x mal geschrieben wurde.

    Die DDR hatte bis zum Mauerfall übrigens mehr Parteien als nur die SED, es gab aber nur eine wählbare Liste (die Nationale Front bestehen aus den sozialistischen Blockparteien SED, CDU, Liberaldemokraten, etc.)

    Ich habe von zwei Parteien geschrieben, weil die, die die SED nicht wählen wollten, die Bauernpartei gewählt haben. So erzählte man es mir jedenfalls.

    Der Punkt ist aber ein anderer. Plattyplus verglich die generelle Möglichkeit der Überprüfung von Verfassungsfeindlichkeit einer Partei mit dem Wahlsystem der DDR.

    Hört sich irgendwie an wie das „betreute Wählen“ in der DDR,

    Der Unterschied zwischen der DDR, in der es nur zwei wählbare Parteien gab und der BRD, in der nur zwei Parteien überhaupt je verboten wurden, ist dir aber schon klar, oder? Die beiden Verbote waren übrigens in den 50er Jahren, die NPD wurde nie verboten.

    Interessant: "Das NPD-Verbotsverfahren, das 2001 gemeinschaftlich von Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung (Kabinett Schröder I) eingeleitet wurde, wurde vom Bundesverfassungsgericht am 18. März 2003 aus Verfahrensgründen eingestellt, weil V-Leute des Verfassungsschutzes auch in der Führungsebene der Partei tätig waren. Die Frage, ob die NPD damals eine verfassungswidrige Partei war, wurde nicht geprüft." Später wurde das Verfahren nochmal aufgerollt und aufgrund der Bedeutungslosigkeit der Partei wieder eingestellt, wenn ich es richtig zusammen fasse.

    Es ist also mitnichten so, dass die Mitte ständig missliebige Parteien rechts und links von ihr verbieten lassen will und dass der Verfassungsschutz übermäßig linksalternativ wäre, wird auch keiner behaupten wollen.

    Das führt dann teilweise dazu, dass einem Eltern in der Sprechstunde erzählen, dass der Neunjährige nur einschläft, wenn Mama neben ihm liegt und ihm den Rücken streichelt, was sich bis 22 Uhr hinzieht, und dass das sehr anstrengend und belastend sei.

    Wow. Sind das dann die Erwachsenen, die im Betrieb sagen, sie könnten Mittwochs erst ab 11 arbeiten, weil sie vorher einen Yogakurs haben? (Angeblich so einer Bekannten passiert).

    ...und wir Beide gehen natürlich davon aus, dass

    Wieso sprichst du eigentlich ständig im Namen anderer? Du weißt nicht, wovon andere ausgehen.

    Ansonsten hat es Rosa Laune erklärt,

    Klar, aber wir haben eben in Bund und Ländern parlamentarische Regierungssysteme, bei denen ausdrücklich nicht die Bürger den Regierungschef wählen.

    Demokratische Regierungssysteme sind etwas komplexer, als dass man eine Partei wählt und die, die 1% mehr hat, trifft alle künftigen Entscheidungen.

    Rein aus meinem demokratischen Verständnis heraus, ja. Ob ich das Ergebnis einer solchen Wahl persönlich gut finde, ist ein ganz anderes Thema, aber wenn wir Demokratie wirklich wortwörtlich nehmen, heißt das "Macht vom Volk aus".

    Die NSDAP ist doch gewählt worden. Das Problem war bekanntermaßen, dass sie mit den damaligen Gesetzen die Demokratie abgeschafft hat und "der Wählerwille" so dazu geführt hat, dass ein Diktator die Welt tyrannisieren konnte. Die Deutschen haben aber aus ihren dramatischen Fehlern gelernt und sich neue Gesetze geben. Wenn eine Gruppe von Menschen trotzig reagiert und eine Partei wählt, die Bestrebungen hat, die Demokratie zu zersetzen, muss man diese vor sich selbst schützen bzw. muss man den Rest der Gesellschaft vor diesen Bestrebungen beschützen.

    "Der Wählerwille" mag dann in dem Moment vielleicht "Merkel muss weg!" lauten oder "Ausländer raus", aber wenn er gleichzeitig völkischen Nationalismus, Rassismus und Grundzweifel am Rechtsstaat und Verschwörungsmythen mitwählt, (ob dumm, unbewusst oder ganz bewusst und schlau ist eigentlich zweitrangig), dann haben wir als Gesellschaft ein Problem, weil unsere Grundwerte, auf denen unsere Gesellschaft aufgebaut ist, ins Wanken gebracht werden sollen.

    Nehmen wir theoretisch an, die Bürger wollen, dass die Grünen an die Macht kommen.

    Die Bürger*innen wählen die Vertretenden und Parteien, mit deren Wahlprogramm sie sich am meisten identifizieren können. Wer wie "an die Macht" kommt, ist nicht mit einem Gang zur Wahlurne beschieden. Edit: sieht man aktuell schön an der FDP, die kaum einer "an der Macht" haben wollte und die jetzt trotzdem die größte Klappe haben und jeden Fortschritt torpedieren.

    Ich kenne diverse Schulgründungsinitiativen. Am Ende scheitern sie oft an ihren eigenen Idealen, weil sich die Beteiligten nicht in ihrem Idealen einig sind, sondern nur darin, dass die Staatsschulen Scheiße sind. Aber. Gründungseltern investieren viel Zeit und Energie und Geld in ihr Projekt. Da sich private Schulen einige Jahre selbst tragen müssen, bürgen Eltern mit Tausenden für Kredite und beteiligen sich in ihrer Freizeit an der Sanierung von Schulgebäuden usw. Wenn sich also eine Schulleitung so verhält, dass das gesamte Projekt gefährdet ist, möchte der Trägerverein vielleicht schon mitreden. Dafür muss er nicht die Qualität der Schulleitungsarbeit beurteilen, sondern es reicht, die Auswirkungen derselben wahrzunehmen und anzusprechen.

    Da die Eltern eine Menge Geld und Herzblut investieren, würde ich mich an diese wenden. Vielleicht nicht in dem Sinne "der Chef ist ein Depp, sieht das denn niemand?" Sondern eher konkret in Bezug auf etwas, das gelitten hat. Derart "was ist eigentlich aus unserem hart erarbeiteten Konzept in puncto Struktur der jahrgangsübergreifenden Projektwochen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Betrieben geworden, hat das noch jemand im Blick?"

    Ich bin mir immer noch sicher, dass anfangs viele Menschen der AfD beigetreten sind, weil sie etwas verändern wollten und eine Alternative gesucht haben. Leider haben sich die falschen Personen nach oben gearbeitet und wurden nicht aufgehalten.

    Wann ist anfangs? Die gibt's seit 2013. Und für die AfD hat sich erst jemand interessiert, als sie sich 2015 bei "Pegida" eingeklinkt haben. Zur Erinnerung: das waren die "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes", die Rechtsextremen, mit ihrem "Lügenpresse"-Skandieren und diversen einschlägigen bekannten Kundgebungen begonnen haben, in größerem Stil antidemokratische und rassistische Hetze auf die Straße zu tragen und wieder salonfähig zu machen.

    Und zum armen Wähler, der nicht anders kann: es ist jeder frei, eine neue Partei zu gründen. Oder eine der demokratischen Parteien zu wählen, meinetwegen die Piraten. Wenn man sich aber für eine entscheidet, die immer wieder vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird, dann ist das eine bewusste Entscheidung für Rechtsextremismus und kein Protest, weil man mit bestimmten Entscheidungen unserer ehemaligen Kanzlerin nicht einverstanden ist.

    Das Problem ist, meiner Meinung nach, dass viele Leute ungeduldiger sind. Sie wollen, dass sofort das passiert, was sie sich wünschen und dazu will man sich möglichst pampig in Sozialen Medien mit Gleichgesinnten radikalisieren. Nur freilich, ohne sich wirklich für irgendwas zu engagieren, weil dann stellt man ja erst recht fest, wie langsam demokratische Mühlen mahlen.

    Nicht wirklich, aber kürzlich habe ich das wunderbare "The 1619 Project- Born on the water" für Kinder gekauft, weil es zu den Büchern gehört, die in einigen US-Bundesstaaten an Schulen verboten wurden. Die spinnen, die Republikaner.

    Liest du manchmal ausländische Tageszeitungen und wenn, welche?

    Das werden die Wähler der CDU in den östlichen Bundesländern vielleicht anders sehen. Die AfD verkauft sich dort sehr gut und ist präsent, was man von vielen alten Parteien nicht mehr sagen kann. Das ist bedauerlich, aber die Realität.

    Dafür hast du bestimmt handfeste Daten? Wo lässt die Präsenz der CDU in Sachsen zu wünschen übrig, wohingegen die AfD mit Inhalten aufwarten könnte?

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