Ich würde mal sagen, es gibt Verfahren, die helfen und solche, die es nicht tun. Und dann gibt's noch gefährliche Anwendungen, dazu gehört, Sauerstoff ins Blut zu pumpen, was ja zum Glück inzwischen verboten ist.
Soweit ich weiß, muss man, um eine Gesundheitsleistung anbieten zu dürfen, die Heilpraktiker-Ausbildung machen, damit man ein Grundverständnis des Körpers und seiner Funktionen hat und lebensgefährliche Erkrankungen erkennt und Patient*innen dann in die Arztpraxis weiterschickt.
Das Problematische ist halt, dass Heilpraktiker*innen nicht immer eine Zusatzausbildung für Vernünftiges wie Akupunktur haben, sondern einen bunten Strauß an ausgedachten Verfahren anbieten, die sie rein aus dem Bauch heraus für eine gute Idee halten und vehement gegen "Schulmedizin" verteidigen, weil die ja bloß nicht sehen, wollen, wie toll das ist.
Mir hat neulich eine mir unbekannte Heilpraktikerin im Gespräch ungefragt "Vitamin B17" empfohlen, was ja bloß angeblich so schädlich sei, aber die dummen Mediziner wüssten ja nicht, dass das in Bittermandel enthalten und daher ungefährlich sei. Dass das erwiesenermaßen nicht nur nutzlos sondern auch noch giftig ist, kann man z.B. hier nachlesen:
https://www.krebsgesellschaft.de/media/position…n-b17-amygdalin
Abgesehen davon, dass sie nicht mal verstanden hatte, von welcher Krankheit ich sprach und ins Blaue hinein ein Medikament anpries... hier wird's gefährlich. Wenn ich als Anwenderin erst mal recherchieren muss, ob mich eine gutmeinende Heilpraktikerin umzubringen gedenkt, sollte man die Person und ihre Methoden lieber genauestens überprüfen oder gleich ganz verbieten.
M.a.W.: Wer Akupunktur anbieten will, dafür ein Zertifikat hat und die Heilpraktikerausbildung absolviert hat, der soll das gerne tun. Leuten aber ausgedachte Bauchgefühlmethoden anbieten zu lassen sollte jedoch untersagt werden.