Beiträge von Quittengelee

    Wenn ich jetzt die Argumente pro konfessionell gebundenem Religionsunterricht zusammenfasse, lese ich:

    - er könnte möglicherweise Extremismus verhindern

    - er könnte möglicherweise allzu rigide Vorstellungen von zu Hause aufweichen- nicht näher bezeichnet

    - man kann dort mit Kindern, die wollen, beten, was und wie genau bleibt der Lehrperson überlassen zu vermitteln

    - das Christentum gehört zu Deutschland, weil hier so viele Kirchen aus dem Mittelalter stehen

    - Kinder müssen wissen, warum an Ostern und Weihnachten schulfrei ist

    - vergleichende Religionswissenschaften sind eine Wissenschaft, deswegen ist es katholischer Religionsunterricht auch

    - manches ist so kompliziert, dass andere da eben einfach nicht mitreden können, ebenfalls nicht genauer umschrieben

    - irgendwas mit Theodizee

    - wer sich Gott als Mann mit Bart vorstellt, der ist einfach noch nicht reif genug, für richtige Religion


    Soweit korrekt?

    Erstmal: DAS ist eine ganz eindeutige Diskriminierung von mit Klopapierrollen bastelnden (Grundschul)lehrkräften!!! Conni bitte diese Userin wegen Moderationsbeleidigung ins Gefängnis schicken!!

    Oh nein! Gibt es bitte mildernde Umstände, euer Ehren, weil ich in Werken einen Adventskalender aus Klopapierrollen gebastelt habe? :bete:

    Zum Unterricht bei schwachen SuS: ja, ich verstehe natürlich das Argument, dass sie erst mal Deutsch lernen sollten, bevor sie sich mit Englisch abquälen. Aber. An der Lernförderschule könnte man das auf alle Fächer übertragen, da bis Klasse 9 in keinem Fach wesentlich was hängen bleibt. Trotzdem haben sie Physik und Geschichte und eben auch Englisch. Ich hatte einen Schüler mit Förderbedarf Lernen, der hat in drei Ländern gelebt und durch die Religion noch Arabisch gelernt, er kann sich in 4 Sprachen verständigen. Den Hauptschulabschluss hat er aber nicht geschafft. Also frage ich mich, welche Aspekte Fremdsprachunterricht hat, außer auf Klasse 5 vorzubereiten.

    Erlebst du denn überhaupt gar keine Vorteile durch die Fremdsprache in Kl 1-4 oder 3/4?

    Ich halte Werkenunterricht fachfremd mit der Ausstattung, die eine gemeine deutsche Grundschule so hat, für gensuso für die Katz wie Englisch oder jedes andere Fach. Am Ende wird mit Klopapierrollen gebastelt.

    Die Frage ist doch immer: was soll transportiert werden? Geht es bei Frühenglisch darum, die Sprache schon mal 2 Jahre regelmäßig gehört zu haben und einen unkomplizierten Zugang zu finden? Sich eher zu trauen, etwas in der Fremdsprache zu sagen oder ganz anders? Oder erwarten Lehrpersonen in Klasse 5 gereifte Grammatik-Kenntnisse und einen Grundwortschatz von 1000 Begriffen? Ist Letzteres der Fall, ist die Ernüchterung wohl vorprogrammiert.

    Das ist richtig. Aber Religionsunterricht in der Schule klärt auf und zeigt auch einen anderen Blick auf die Religion. Gleichzeitig wird auch dafür gesorgt, dass die Jugendliche später nicht auf irgendwelche falschen Aussagen reinfallen....

    Erstens: das hast du schon weiter oben behauptet, den Nachweis bist du uns schuldig geblieben.

    Zweitens: welchen anderen Blick zeigt der Religionsunterricht genau und inwiefern werden Jugendliche aufgeklärt?

    Drittens: was sind "falsche Aussagen" und was "richtige" im Kontext von Religion?

    Spargel, Kochschinken, Béchamelsauce. So machte es einst meine Oma und was Oma kochte war immer fantastisch. Und mit Butter und Sahne angereichert. Meine Oma war unheimlich sparsam, hat abgeschnittene Nähfadenreste aufgewickelt und wiederverwendet, aber an köstlichen Kalorien wurde nicht gespart.

    DUum kann echte Sauce Hollandaise selbst zubereiten.

    Mit dem Gottesbegriff der katholischen Kirche beschäftigt man/frau sich selbstverständlich nicht.

    Zum drölften Mal, das ist für die Diskussion unrheblich, warum verstehen die Christen unter uns das bloß nicht? :wink2:

    Richtlinien zum RU oder Curricula werden auch nicht gewürdigt.

    Auch Lehrpläne dreier Bundesländer wurden bereits zitiert und besprochen.

    Aber wenn du es besser weißt, dann kläre uns gerne auf.

    Um es mal abzukürzen, da steht doch nur, dass die Schüler diese Dinge über die katholische Glaubenslehre lernen sollen und nicht, dass sie selbst diese Dinge in ihrem Alltag übernehmen sollen. Wo ist da jetzt genau das Problem? Da schreibt man halt in der Klassenarbeit, dass dieser Begriff das-und-das innerhalb dieser Glaubenslehre bedeutet und es gibt die volle Punktzahl.

    Wenn Ehe in der katholischen Kirche als Verbindung von Mann und Frau definiert ist, ist es dann nicht ein Widerspruch, dass demnächst katholische Religionspädagogen offen homosexuell sein dürfen und sogar fachlich orientierte Kritik an Lehre möglich sein soll?

    What?

    Das stimmt doch gar nicht. Um das zu verhindern, gibt es doch gerade offiziell geltende Curricula.

    Guck doch einfach mal rein. Da steht dann z.B. was davon, dass Gott unsere Sünden vergibt und was es mit dem "Sakrament" der Buße auf sich hat. Das ist und kann und soll aber keine religionswissenschaftliche Betrachtung sein, sondern es ist etwas, das nur und ausschließlich in der katholischen Religion zu finden ist und dass Kindern als "so ist das" vermittelt werden soll.

    So ist das aber nicht, sondern es gibt Menschen, die glauben, dass es einen Gott gibt, der irgendwas vergibt und was genau eigentlich als Fehlverhalten zu bezeichnen ist. Das kann und darf in der Familie oder Kirche so erzählt werden. Eine Schule sollte aber m. E. ein Ort sein, an dem Kinder etwas darüber lernen, was für alle gültig ist, das schließt ein, darüber zu reflektieren, dass es individuelle Sichtweisen gibt, oder wie man bestimmte Ansichten begründen kann. Das schließt nicht ein, etwas als gegeben hinzunehmen, von dem keiner definieren kann, was das sein soll. Dann wird es halt beliebig.

    Im Beispiel wäre das das Konzept "Vergebung"- was definieren wir als Fehlverhalten, wie geht es anderen Menschen damit und wie kann man anderen vergeben, sich entschuldigen oder was auch immer.

    Zauberwald, niemand zweifelt an der Arschigkeit deines Mathelehrers. Menschen können anderen Gewalt antun, mit und ohne Religion, das ist doch aber nicht der Punkt.

    Ich halte nicht dich oder irgend eine Religionslehrkraft für eine schlechte Lehrerperson und die Pfarrer, die bei uns Reli unterrichtet haben, waren allesamt nette Menschen.

    Es geht aber um die Inhalte. Dass das, was im Religionsunterricht vermittelt wird, beliebig ist. Es beruht unter anderem darauf, was du persönlich gerade gut findest. Und wenn dein Glauben der von einem bösen, strafenden Gott wäre und du Homosexualität für Teufelszeug hieltest und dass alle armen Sünder in die Hölle kommen, würdest du deinen SuS vielleicht das vermitteln. Das alles kann in Mathe nicht passieren.

    Als Kind stehst du dem hilflos gegenüber und bist in einer Abhängigkeitsposition, das ist mehr als irgendein Mensch.

    Eben! Du sagst es doch selbst.

    Edit: An der Förderschule darf ich übrigens alles fachfremd vertreten, bis auf Ethik. Ich ahne, warum das so ist.

    Dass es Gott nicht gibt und ihr Gebet völlig sinnlos ist.

    Wahrscheinlich meinst du es ironisch, aber so witzig ist es halt nicht. Wenn du ihnen beibringst, dass es Gott gibt, was vermittelst du ihnen denn dann? Dass er sie und die Oma in der Ukraine nicht lieb hat, wenn der Krieg weitergeht und die Oma stirbt? Wieso dürfen die Kinder nicht lieber über ihre Ängste und Trauer sprechen z.B. mit jemandem, der Ahnung davon hat, wie man über den Tod mit Kindern spricht und vor allem mit Kriegstraumatisierten?

    Da es keine Vorlage gibt, wie Glauben auszusehen hat, kannst du nur deine persönliche Sicht vermitteln und da fängt das Gefährliche an. Du hältst deinen eigenen Glauben natürlich für richtig und irgendwie was Nettes, Beruhigendes. Dafür gibt es aber keine objektive, vergleichende Instanz, die psychologisch fundierte Kriterien hätte, es gibt nur dein persönliches "Gefühl". Und die Gefühle aller anderen Relikollegen natürlich.

    Dann nenn mir doch Beweise.

    Für was denn? Dass katholische Kinder für den Betreuungsplatz ggf. bevorzugt werden? Das steht z. B. hier:

    https://www.kita.de/wissen/katholischer-kindergarten/

    "Dennoch kann es vorkommen, dass bei knappen Plätzen Kinder katholischer Eltern bevorzugt werden. Dies gilt jedoch nicht flächendeckend in Deutschland."

    Was in NRW und Niedersachsen für Grundschulen gilt, haben der kl. gr. frosch und Chili oben geschrieben.

    Zauberwald , es geht doch darum, dass Deutschland Kirche und Staat nicht komplett zu trennen bereit ist und es den übrig gebliebenen Gläubigen nicht mal auffällt. Wenn jemand es normal findet, dass Getaufte Vorrang bei der Einschulung haben, dann läuft was schief. Es geht nicht darum, dass jemand zum Beten gezwungen wird, sondern dass wie selbstverständlich vor dem Essen ein christlicher Gott angebetet wird. Das ist aber nicht selbstverständlich. Manche glauben an einen Gott, andere an viele oder keinen. Das muss doch gleichberechtigt nebeneinanderstehen dürfen. Es darf keine nennenswerte Besonderheit sein, dass muslimische Familien ihre Kinder auch in den katholischen Kindergarten schicken dürfen.

    Weil man seinen Kindern ein angenehmes Schulumfeld unter lauter christlich sozialisierten Kindern ermöglichen möchte und sich von anderen abgrenzen will,

    weil die Schule die einzige Privatschule weit und breit ist und etwas, das Geld kostet natürlich besser sein muss oder man selbst besser ist, weil man seinen Kindern dies finanziert,

    weil die Schule durch evangelikale Spender herausragend ausgestattet werden kann und man dies gerne in Anspruch nimmt,

    weil man nicht sehen kann oder will, was Evangelikale auch in Deutschland mit ihrem Einfluss bewirken und dass man sie damit stützt.

    Na wenn das jemand möchte, dann ist er doch zufrieden in dieser Schule, ich verstehe das Problem nicht. Es ging hier doch darum, dass es Regionen gibt, wo nicht ausreichend Wahlmöglichkeiten sind, weil sich die Kommunen aus Gewohnheit einen schlanken Fuß machen.

    Und das unvernünftig zu nennen, z.B. 20 Minuten statt 2h (in der selben Stadt) zu fahren, nunja, kann man finden, wie man will!

    In Berlin mag das besonders sein, aber im Rest der Republik können sich Angestellte auch nicht die Schule frei aussuchen oder sind vor Versetzung gefeit.

    Es mag individuelle Entscheidungen gegen die Verbeamtung geben und das kann man natürlich auch erwähnen. Es bleiben aber vereinzelte Gründe. Du erweckst hier den Eindruck, als ob es um zwei gleichberechtigte Waagschalen geht und das ist halt nicht der Fall. Vor allem für eine Person aus Hessen, die neu in den Dienst einsteigt, hängen die Waagschalen etwas schiefer...

    Dir ist aber klar, dass der GEW vor allem daran gelegen ist, nicht ihre Anhängerschaft zu vergraulen? Die GEW hat auch in Sachsen sehr vorsichtig auf die Verbeamtung reagiert, weil die Altersgrenze bei 42 oder sowas liegt und alle ab 43 natürlich abgekotzt haben. Sowohl diejenigen, die kurz darüber lagen als auch die, die seit 30 Jahren im Dienst sind und einfach durch Nichtverbeamtung degradiert wurden. Ich weiß auch von Leuten, die mit der Verbeamtung aus der GEW ausgestiegen sind, ich vermute, es waren recht viele, so dass die Berliner GEW da vorsichtig gewesen ist in ihrer 'Beratung'.

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