Beiträge von Quittengelee

    Mir wäre es auch lieber ich müsste mir keine Gedanken machen und es wird einfach eine Woche nichts getrunken und fertig.

    Aber so sieht die Realität eines 16/17 Jähringen auf einer Klassenfahrt nun mal nicht aus…und etwas zu verbieten, was laut Gesetz legal ist, ist an der Realität eines Jugendlichen vorbei regiert; und das funktioniert nicht…

    Dieser Job hat für mich viel mit Vertrauen zu tun, und wenn ich ihnen was zutraue, dann schenken sie mir allermeistens auch Vertrauen zurück!

    Und ja: Wir stehen bei Klassenfahrten immer mit halbem Fuß im Grab, aber ich finde, das ist es wert, weil es für Schüler*innen meistens eine sehr coole Zeit ist, an die sie sich gerne zurückerinnern…und dafür bin ich bereit auch ein bisschen Risiko einzugehen

    Du redest dummes Zeug.

    Seph , warum hältst du ein Verbot von Alkohol nicht für durchsetzbar, das Verbot von "zu doll Betrunkensein" oder "Wodka" aber schon? Du kannst nicht kontrollieren, was heimlich passiert aber selbstverständlich das, was in deiner Anwesenheit passiert.

    Das gelingt dir in der Schule doch auch, oder muss in der Caféteria auch Wein ausgeschenkt werden, um Schlimmeres zu verhindern?

    Du legst die Regeln für deine Fahrt fest. Ob da Bier dazugehört oder nicht ist deine Entscheidung und nicht die der SuS.

    Das hat überhaupt nichts mit "cool" zu tun, sondern mit der Erkenntnis, dass die Durchsetzung eines strikten Alkoholverbots während einer Klassenfahrt mit Sek II Schülern ohnehin scheitern muss....schlicht schon deshalb, weil diese nicht mehr rund um die Uhr unter permanenter Beobachtung stehen müssen und sich selbst legal Alkohol kaufen können. Und andersherum ist es vollkommen weltfremd anzunehmen, ein Alkoholverbot halte die Schüler vom trinken ab.

    Wer hat behauptet, ein Alkoholverbot hielte irgendwen von irgendwas ab? Es geht um die Idee, Bier/Wein zu erlauben, um Schlimmeres zu verhindern. Weltfremd ist zu denken, dass Jugendliche a) Lust auf Bier hätten und sich dann b) so ernstgenommen fühlten, dass sie aus lauter Erwachsenenpflichtgefühl keinen harten Alk dabei hätten.

    Ich wollte nicht, dass der Lehrer meines Kindes gönnerhaft Alkohol erlaubt. Natürlich probieren Jugendliche alles Mögliche aus und fragen vorher nicht. Trotzdem ist die Haltung der Bezugspersonen relevant und die sollte nicht lauten "ich finde Alkohol so wichtig, dass er auf dem Abendbrottisch einer Gruppe 16-Jähriger stehen muss".

    ... und immer weniger getrunken, geschweige denn gesoffen wird. Schon gar nicht Bier und Wein.

    Zum Glück, mich freut diese Tendenz.

    Ich finde auch die Vorstellung niedlich, dass man der coole Lehrer sein will, der "ein Glas Wein" erlaubt, und zwar aus reinem Bauchgefühl heraus genau 0,2l, nur damit man etwas nicht verboten hat. Und dann erwartet, dass Jugendliche deswegen keinen harten Alkohol mitbringen.

    Ich kenne mich rechtlich nicht aus, dazu steht ja schon einiges.

    Aber ich weiß, wie wir als Jugendliche waren. Bei uns war Alkohol komplett verboten und der Physik-LK so besoffen, dass einer der Jungs morgens in meinem Bett aufgewacht ist, weil er total betrunken das Zimmer verwechselt und sich einfach ins Bett gelegt hat. Zu mir. Ich hab es nicht mitbekommen, obwohl lange nicht so voll mit Alkohol wie der Kumpel. Hätte uns mehrfach erwischen können. Trunkenheit UND zusammen im Bett. Kam nie raus (Der Lehrer lebt heute nicht mehr, somit bin ich wohl jetzt safe).

    Ich halte daher die Idee, die Eltern ins Boot zu holen und schriftlich abklären zu lassen, dass ein normaler Konsum von Bier und Wein am Abend ok ist und sich klar an die Regeln gehalten werden muss, nicht über den Durst zu trinken. Mancher kann dann zwei Bier trinken, mancher nur ein halbes, das muss dann jeder selbst wissen. Oder gibt es einen Klassenfahrt-Elternabend? Da könnte man es zum Thema machen.

    Das Verbot ist meines Erachtens nach völlig utopisch - alles, was verboten ist, ist immer reizvoll und es finden sich immer Türen, die man dann halt unerlaubt betritt und Grenzen überschreitet. Also lieber erlauben und vor allem von den Eltern das klare Go kriegen, dass du sowieso als Einzelperson niemals in der Lage wärst, deine ganze Klasse auf Alkohol-frei zu kontrollieren. Ich gehe davon aus, dass du nicht nur mit 10 Leuten fährst. Klare Ansagen, klare Absprachen, klare Strafen, wenn. Hätten wir damals eine Erlaubnis bekommen und zB abends mit dem Lehrer eine Runde zusammen getrunken, wäre es nicht so angespannt-verboten gewesen, sondern entspannter.

    Das ist nur meine Meinung als "Schülerin" quasi. Als Lehrkraft komme ich nicht in solch eine problematische Situation, weil sich Viertklässer glücklicherweise noch ohne Alkohol amüsieren.

    Und als Schülerin hättest du im Restaurant ein Bier oder gar Wein getrunken und später auf dem Zimmer kein Cola-Rum?


    Die Schüler waren danach total von den Erlebnis beseelt und fanden dolce Vita auf einmal so viel entspannter als die deutsche Esskultur 😅

    Drogenkonsum als "Dolce Vita", ist das nicht endlich mal veraltet? 16-Jährigen regelrecht beizubringen, dass ein Leben ohne Alkohol genusslos ist? Cooler fände ich es, man würde es schaffen, sein eigenes Defizit in diesem Bereich wenigstens für 5 Tage Klassenfahrt in den Griff zu kriegen.

    Dass Alkohol auf Schulfahrten in BW laut Schulgesetz rechtlich verboten ist, stimmt nicht!

    Es gibt Schulen, die ein solches Verbot in ihrer Schulordnung haben, unsere hat das nicht. Auf Schulfesten wird bei uns auch Alkohol verkauft und von Lehrern, Eltern und Schülern konsumiert (natürlich im Rahmen des Jugendschutzgesetzes)

    Mein Kollege hat es letztes Jahr auch so gemacht und es war 100 Mal besser als das Jahr davor, wo es verboten war und dann erst recht eskalierte.

    Na denn, offenbar bist du dir deiner Sache ja sicher.

    Hier gibt es übrigens schon massig Threads zum Thema, wenn du die Suchfunktion bemühen möchtest.

    ...

    Die von dir genannte kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten findet im Religionsunterricht statt, aber nur eingeschränkt, zumindest wenn man sich an die Bildungspläne hält.

    Es scheint mir auch ein Unterschied zu sein, ob man als Christ auch mal eher folkloristisch die Feiertage und Grundregeln anderer Religionen anschaut oder ob man Religionen aus wissenschaftlicher Sicht grundsätzlich betrachtet und vergleicht. Nicht dass eine Ethik-Lehrkraft keiner Religion angehören dürfte, aber das Grundverständnis ist doch ein anderes als bei einer Religionslehrkraft oder nicht?

    Ich bin jedenfalls schon überfordert, wenn ich versuche, mich ernsthaft mit dem Buddhismus auseinanderzusetzen. Die Weltsicht ist eine ganz andere. Ich bin definitiv krass christlich geprägt, wenn ich auch noch tiefgläubig wäre, ich wüsste nicht, ob ich einen neutralen Ethikunterricht halten könnte, auch bei bestem Willen.

    Wie soll eine Schulung d.E. aussehen, wenn für dich mit viel Erfahrung diese Erkenntnis geblieben ist?

    ...bin bis heute der Meinung: wenn Messer im Spiel ist dann all in ODER run. ...


    Edit: Salman Rushdies Ärzte haben ihm mal gesagt, er könne von Glück reden, dass der Attentäter keine Ahnung von Messern gehabt habe, sonst wäre er nicht mehr am Leben.

    Das bedeutet, selbst wenn man keine Ahnung von Messern hat und zusticht, bringt man der Person in Sekundenschnelle die schlimmsten Verletzungen bei (quer durch den Darm, Auge weg etc.). Ich frage mich, wie man sich da noch groß verteidigen soll.

    Warum?

    Weil man nur Religionslehrer werden kann, wenn man sich zu Glauben und Kirche bekennt.

    "Die Lehrkraft selbst verpflichtet sich in der persönlichen Erklärung dazu, dass sie bereit ist, den Religionsunterricht im Rahmen des schulischen Bildungsauftrags in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche glaubwürdig zu erteilen sowie ein Zeugnis christlichen Lebens in Schule und Unterricht zu geben."

    Kann man das nur für den Religionsunterricht an und ausschalten?

    Das hat überhaupt nichts mit meinem Beitrag zu tun. Wenn du es aber nicht aushältst, über Ethikunterricht zu sprechen, lassen wir es.

    Wo nimmst du "mehr Neutralität" her? Wonach bemisst die sich? Du lässt halt dann den lieben Gott irgendwie weg, wenn du über das Lebensende sprichst?

    Ethik ist ein Teilgebiet der Philosophie. Nach meinem Verständnis ist die Herangehensweise eine komplett andere als die eines Pfarrers, der -zumindest zu meiner Zeit- Religion unterrichten durfte. Und mir ist klar, dass Pfarrer sehr viel wissen, Theologie ist ein komplexes Studium. Trotzdem wird die Herangehensweise immer von christlichem Weltbild geprägt sein.

    In Sachsen war es bislang verboten, Ethik fachfremd zu unterrichten. Das würde aufgeweicht wegen Lehrkräftemangel. Ich überlege gerade, ob es nicht explizit für Religionslehrkräfte untersagt sein sollte, fachfremd Ethik zu unterrichten.

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