Beiträge von Finnegans Wake

    Dass man in mehr als 5 Berufsschulklassen Klassenlehrkraft ist. Kommt am BK tatsächlich vor. Wie gesagt bei uns mittlerweile seltener, aber als ich anfing, was das üblich.

    Ui, das ist wirklich schon einiges. 3 Klassenleitungen über die ersten drei Ausbildungsjahre in einem(!) Beruf mit einem recht festen Stamm an Betrieben kann man ja noch machen, aber 5 Klassen sind schon sehr viel.

    Die zwei Monate vor den Sommerferien sind mit die härtesten des Schuljahres, wenn dann die Fachhochschulreife-Prüfungen durchgeführt, in Blockklassen im Zweiwochentakt über alle drei Ausbildungsjahre Zeugnisnoten festgelegt und dann noch in den Vollzeitschulformen die Zeugnisse gemacht werden. Da ist bei kaum jemandem Ruhe. Das Gegenteil leider. Ruhiger sind (für mich) die Phasen Herbstferien-Weihnachten und Weihnachten-Ostern.

    Finnegans Wake , dass du eine Betschwester bist, hat mich jetzt in diesem Thread am meisten überrascht.

    Der Ritus unsers Ordens ist ein wenig speziell. Es speist sich aus den historischen Wurzeln der Region, indem Saturnalien und Bacchanalien integriert und das ganz mit dem rheinischen Katholizismus (und in meinem Fall noch mit dem irischen) vermischt wurden, so dass die Gebete und Festlichkeiten dann ganz besondere Ausprägungen erfahren. :D

    Ich antworte mal im Zitat drinnen:

    Meine Strategie, damit "klar zu kommen" war immer, es nicht persönlich zu nehmen. Ziel der aufmüpfigen und störenden Verhaltensweisen ist bei den "Kids" zunächst die Peer-Group, vor der man sich beweisen will, der Versuch von eigenem Schulversagen abzulenken oder schlicht "Spaß an der Freud'", wenn der Unterricht mal wieder zu dröge wird. Ich war selbst nie "Musterschüler" und wir haben uns in der 7.Klasse einen sportlichen Wettkampf geliefert, welche Klasse mehr Tagebucheinträge erreicht. ;)
    Nach dem Abi wurden die "Rotzaffen" trotzdem Ärzte, Lehrer, Ingenieure, Unternehmer, Professoren ...

    Dito. Damals waren wir die schlimmste Klasse, die es jemals gab. Aus uns wird nie was werden! Heute sind wir die erfolgreichen Spießer (und werden, wenn die Baby-Boomer*innen nicht mehr unter Beschuss stehen, als nächste aufs Korn genommen "Xler*innen..." genervt guggen)

    Dann studiert man eher Chemie oder sowas. Und wenn ich die "lieben" würde, wäre ich wohl kaum in den Schuldienst gegangen. Ich unterrichte junge Menschen, keine Fächer.

    Das erkenne ich schon auch als Problem frustrierter Lehrpersonen. Bei unseren Franzosen gibt's das öfter. Die meisten Jugendlichen scheissen auf Französisch. Das weiss man eigentlich, bevor man in den Schuldienst geht. Lass es bleiben, wenn du damit nicht klarkommst.

    Das ist etwas, was ich auch beobachtet habe. KuK, die mit Technik arbeiten wollen und sich vor allem für Technik interessieren, haben eher zu kämpfen als die, die das Unterrichten und den Umgang mit Menschen mögen. Letztere beherrschen auch ihr Fach und interessieren sich dafür, sie wollen aber Lehrkräfte sein. Die zuerst genannte Gruppe habe ich teils so erlebt, dass sie irgendwann als Alternative zu schlechten Jobperspektiven Lehrkraft wurde.

    Was ich immer noch nicht verstehe und zunehmend belastet ist der fehlende Zeithorizont (der auch für die Schule perspektivisch problematisch ist): keiner kann sagen (oder will es) was nach dem halben Jahr passiert: Verlängerung, andere Schule, zurück zur alten Schule.

    [...]

    Im Ergebnis kommt mir diese ganze Abordnungssache dogmatisch und im Kern nicht durchdacht vor.

    Du verweigerst dich einer möglichen Lösung, die in diesem Thread schon 20 Mal formuliert wurde:

    Nimm dein "Schicksal" selbst in die Hand, suche dir aktiv eine Schule, die von der Nähe, der Atmosphäre, dem möglichen Einsatz... einigermaßen besser passen könnte als die hingewürgten Abordnungslösungen. Dort gehst du dann hin: "Das mache ich jetzt!"

    Auf die Weise hast du selbst noch ein bisschen Einfluss auf dein "Glück", bekommst den Zeithorizont in den Blick und kommst zu einer durchdachten Lösung.

    Solange du auf den Boden aufstampfst "Ich will aber nicht!" und JEDE selbsttätige Lösungsfindung verweigerst, musst du dich nicht wundern, dass die Interimslösungen Sche*** sind. Pass auf, dass aus einer solchen extrem unbefriedigenden Interimslösung nicht was Dauerhaftes wird. Das kann dir auch blühen. Dann stehst du viel schlechter da, als wenn du endlich mal aktiv was suchst.

    oder flapsig formuliert:

    Weißt, hast halt ne bestimmte Quali. Such dir im Rahmen deiner Quali einen okayen Job. Wenn du net suchen willst, was du ja verweigerst, wunder dich net über nen bescheidenen Einsatz, der halt formal deiner Quali entspricht.

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