Beiträge von Pyro

    Genau so erreicht auch ein Teil unserer Maturand*innen das Abstraktionsniveau für ein Mathematikstudium definitiv nicht. Es ist aber allemal ausreichend für BWL oder Chemie.

    Sag das mal den SuS meiner Klasse bitte. Die verzweifeln gerade an Chemie (dein Fach, oder?) und erzählen mir immer, wie unlogisch und schwer Chemie doch sei im Vergleich zu ihrem Leistungskurs Mathematik. :D Vielleicht brauchen sie einfach nur eine coole Chemielehrerin. :)

    Hast du Mathe denn studiert? Entschuldige bitte, aber es hat einen Mathe kann gar nicht jeder, der die Matura bestanden hat, auch studieren.

    Ich habe in Mathe nie einen akademischen Abschluss angestrebt, aber bin und war schon immer sehr interessiert an Mathematik. Ich weiß, wie anspruchsvoll das Studium ist. Und nicht jeder, der die Matura bestanden hat, kann Mathematik studieren. Das stimmt, was du sagst. Aber ich halte es für einen Fehlschluss zu behaupten, dass jeder, der die Königsdisziplin Mathematik erfolgreich studiert hat, automatisch auch alle anderen Fächer erfolgreich hätte studieren können. Manche erreichen in der einen Disziplin sehr viel und in einer anderen kommen sie sehr schnell an ihre Grenzen.

    An der Uni habe ich oft über den Tellerrand geschaut und viele verschiedene Vorlesungen und Seminare besucht (soweit ich durfte, aber die meisten Dozenten hatten kein Problem damit). Spannend fand ich insbesondere Mathematik, Physik, Theologie, Philosophie und die Sprachwissenschaften. Vor allem aber die zahlreichen Schnittstellen zwischen diesen Fächern haben es mir angetan. Die für mich "schwierigsten" Lehrveranstaltungen waren übrigens aus der Philosophie und der Physik. Aber wie gesagt, das ist höchst subjektiv. :)

    Mathematik 11 Klasse kannst du dann doch im Schlaf, dann geht BWL easy ;)

    Ich habe mein Abi an einem Wirtschaftsgymnasium gemacht und das war ein großer Fehler. :D BWL war sterbenslangweilig, dadurch "schwierig". Mathematik hat mir wiederum Spaß gemacht, also fand ich es spannend, mehr darüber zu erfahren.

    MINT-Fächer sind im Übrigen nicht leichter oder schwerer als andere Studienfächer. Das ist höchst subjektiv. Ich empfinde Mathe und Physik als deutlich leichter als BWL. Biologie und Chemie sind für mich interessanter und motivierender als Geschichte. Andere empfinden das genaue Gegenteil. Hört also bitte auf mit dem Unsinn.

    Corona überträgt sich, wie bereits mehrfach in diesem Faden hier berichtet wurde, nicht willkürlich, sondern nur in Analogie zur Kompatibilität der jeweiligen Blutgruppenzugehörigkeit.


    0 z.B. kann alle anstecken (- die idealen Super-Spreader), aber selbst nur von 0 angesteckt werden.


    Jemand mit Blutgruppe 0 könnte sich also prinzipiell mit Dutzenden Infizierten in einem Raum aufhalten, und würde sich dennoch nicht anstecken, wenn die Infizierten nicht Blutgruppe 0 haben.

    Das wusste ich nicht. Ich habe tatsächlich Blutgruppe 0.

    Ich war bisher noch nie positiv und das obwohl ich mehrmals Kontakt mit Erkrankten hatte. Mit meinem Mann habe ich sogar eine Woche in einer Wohnung gelebt, ohne mich bei ihm anzustecken. Ich weiß nicht, ob ich immun bin oder einfach nur extrem viel Glück hatte.

    Es gibt nachvollziehbare Gründe, warum man sich bei Krankheit um 7 Uhr melden sollte. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, dass dies telefonisch erfolgen muss. Ich leide an einer chronischen Erkrankung (Schwerbehinderung) und meine Symptome verschlimmern sich bei Schlafmangel. An schlimmen Tagen möchte ich eigentlich nicht den Wecker auf 7 Uhr stellen müssen, aber unsere SL möchte keine Krankmeldungen per Email haben. Selbst wenn ich am Vortag bereits weiß, dass ich mich krankmelden werde, muss ich trotzdem um 7 Uhr wach sein, um anzurufen.

    Ich stimme dem bereits gesagten zu. Und wenn es wirklich nicht anders geht, sollte man als erfahrene Lehrkraft auch in 0 bis 10 Minuten eine sinnvolle Stunde vorbereiten können (natürlich immer fach- und themenabhängig).


    In fast allen Geisteswissenschaften möglich, z.B. in Englisch.:


    1. Eine kontroverse These an die Tafel schreiben und gemeinsam mit den SuS im Plenum diskutieren. Dabei neue Vokabeln anschreiben und auf typische Fehler aufmerksam machen.

    2. SuS, die ähnlicher Meinung sind, bilden Gruppen, diskutieren weiter, finden konkrete Beispiele zu den Argumenten und bereiten ein Statement vor (Kurzmonolog). Die Lehrkraft kann vorher noch Input geben, wie man so ein Statement aufbauen sollte.

    3. Im Plenum tragen alle ihre Statements vor, geht je nach Thema auch als Debatte, vor allem, wenn man die Regeln einer Debatte vorher schon eingeführt hat.

    4. Ergebnissicherung an der Tafel und/oder die Gruppen stellen ihr Handout aus der Gruppenarbeit vor.

    5. Mit den SuS wiederholen, wie man eine Erörterung schreibt, SuS die Einleitung zu der vorher diskutieren Fragestellung schreiben lassen, der Rest ist Hausaufgabe.


    Ich weiß, keine besonders innovative Stunde. Aber die SuS haben trotzdem etwas gelernt und als Lehrkraft hat man eine solide Doppelstunde gehalten ohne jegliche Vorbereitung oder Material.


    Es gibt noch weitere "vorbereitungsarme" und "improvisationstaugliche" Methoden. Wenn es sein müsste, könnte man als Lehrkraft auch mehrere Wochen am Stück so arbeiten. Letztes Schuljahr hatte ich drei Abiklassen. Um die Abiprüfungen herum hatte ich keine Wahl und musste improvisieren. Man braucht halt ein solides Fachwissen. Dann geht das.

    Ich unterrichte ausschließlich die Oberstufe in korrekturintensiven Fächern (Sprache + Gesellschaftswissenschaft). Jedes Jahr mindestens eine Abschlussklasse (eher zwei, nächstes Schuljahr sogar drei) und das ganze Vollzeit mit Klassenleitung. Auch ich empfehle dringend mit 100% einzusteigen. Man muss lernen effizient zu arbeiten, auch effizient zu korrigieren. Z.B. lese ich jede Arbeit grundsätzlich nur einmal. Meine Noten werden trotzdem als fair und transparent wahrgenommen (und ich verschenke sicher keine Noten).

    Was meinst du mit 5 Stunden pro Werktag? 5 Stunden inklusive Unterricht? Oder 5 Stunden exklusive Unterricht? Zweiteres finde ich erstaunlich viel, ersteres aber erstaunlich wenig, alleine durch die Präsenzzeiten.

    Ich habe meinen Post noch einmal überarbeitet. :) Kannst du nachlesen. Aber in kurz: inklusive Unterricht, aber eben auch inklusive Schulferien (minus Feiertage und Sommerferien, da Urlaub).

    Ich habe im letzten Schuljahr meine Arbeitszeit mit einer App "getrackt". Das Ergebnis: Trotz Vollzeitstelle, Klassenleitung und Sek 2 Unterricht arbeitete ich im Schnitt nur 5 Stunden pro Werktag und 1 Stunde pro Wochenende. Ich habe die unterrichtsfreie Zeit in diesen Berechnungen jedoch mitberücksichtigt (allerdings nicht die Sommerferien, da Urlaub). In arbeitsintensiven Wochen habe ich also mehr als die 5 Stunden pro Tag gearbeitet, jedoch nie mehr als 41 Stunden pro Woche.


    Wenn man diszipliniert arbeitet und nichts grundlos aufschiebt, ist dieser Beruf gut machbar. Allerdings muss man seinen Perfektionismus sehr schnell ablegen, sonst können aus 5 Stunden schnell 10 oder mehr werden. Ebenfalls gut ist ein gewisses Improvisationstalent. Man sollte während der Korrekturphasen auch ohne viel Vorbereitung angemessene Stunden halten können. Dafür braucht man ein gutes Fachwissen und man sollte die Fachdidaktik souverän beherrschen. Das kann man aber alles erlernen.


    Auch ich leide an einer chronischen Erkrankung (mit Schwerbehinderung). Wenn mein Körper stressbedingt nein sagt, bleibe ich eben Zuhause, was aber erstaunlich selten passiert (weniger als 5 Tage pro Schuljahr).

    Vor der Pandemie war ich mehrmals im Jahr krank. Jetzt war ich seit 2020 nur einmal erkältet. Das liegt vor allem an den Masken. Groß eingeschränkt habe ich mich nicht und werde es in Zukunft auch nicht tun. Aber wenn sich alle eine Woche vor den Weihnachtsferien schniefend in die Schule schleppen, werde ich eine FFP2 Maske tragen. Ich habe keine Lust während der Ferien krank zu sein.

    Ich glaube, der Punkt war, warum wir Minderheiten "unverhältnismäßig" viel Raum geben in z.B. Medien. Ich würde da jedoch entgegnen, dass es gerade die benachteiligten Minderheiten sind, die mehr Visiblität benötigen.


    Zusätzliche Anmerkung aus der Sicht eines Ethiklehrers: Wenn wir das Glück der größten Zahl anstreben, besteht immer die Gefahr, dass Minderheiten Leid erfahren. In der utilitaristischen Ethik ist dies als "utilitarian sacrifice" bekannt. Man opfert den Einzelnen im Sinne der Mehrheit. Daher finde ich es nicht belanglos, ob Menschen einer Minderheit angehören oder nicht. Wenn wir vernünftige und universalisierbare Handlungsmaximen formulieren möchten, müssen wir wissen, wessen Autonomie wir da eigentlich schützen.

    Ganz klar zu sein, was denn nun diese beiden superwichtigen Gebote bedeuten sollen, scheint es aber nicht. Auch nicht, was vor Tausenden von Jahren damit gemeint gewesen sein könnte, als man das aufgeschrieben ht. Ich fände das etwas schwieirg, wenn das die Leitlinie für mein Leben sein sollte.


    Aber auch in der Interpretation „Respekt“ oder „Verantwortung“ sehe ich nicht, wie man diesen nachkommt, wenn man Menschen systematisch diskriminiert.

    Natürlich kann man aus der Nächstenliebe keine Diskriminierung ableiten. Das Gegenteil ist der Fall. Dass die katholische Kirche ihre eigene Ethik nicht beherzigt und schlimmstenfalls sogar missbraucht, ist jedoch nichts Neues.

    Ja, derartige Anpassungen gibt es chilipaprika und es gab schon eine Menschenrechtscharta zu den Zeiten des 3.Reichs. Nach dem 2 Weltkrieg wurde dann in Deutschland reagiert durch Schaffung beispielsweise des Verbots von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Bis heute werden ja immer mal wieder ehemalige Nazischergen, die in KZs den Massenmord unterstützt haben vor Gericht gestellt hierzulande, weil sie sich eben nicht mit der menschenverachtenden Rechtslage eines faschistischen Regimes herausreden dürfen, sondern an höheren, auch damals weiterhin gültigen Maßstäben zu messen haben lassen.

    Ich möchte hier noch die Radbruchsche Formel hinzufügen, die noch heute relevant ist:


    „Der Konflikt zwischen der Gerechtigkeit und der Rechtssicherheit dürfte dahin zu lösen sein, daß das positive, durch Satzung und Macht gesicherte Recht auch dann den Vorrang hat, wenn es inhaltlich ungerecht und unzweckmäßig ist, es sei denn, daß der Widerspruch des positiven Gesetzes zur Gerechtigkeit ein so unerträgliches Maß erreicht, daß das Gesetz als ‚unrichtiges Recht‘ der Gerechtigkeit zu weichen hat. Es ist unmöglich, eine schärfere Linie zu ziehen zwischen den Fällen des gesetzlichen Unrechts und den trotz unrichtigen Inhalts dennoch geltenden Gesetzen; eine andere Grenzziehung aber kann mit aller Schärfe vorgenommen werden: wo Gerechtigkeit nicht einmal erstrebt wird, wo die Gleichheit, die den Kern der Gerechtigkeit ausmacht, bei der Setzung positiven Rechts bewußt verleugnet wurde, da ist das Gesetz nicht etwa nur ‚unrichtiges‘ Recht, vielmehr entbehrt es überhaupt der Rechtsnatur. Denn man kann Recht, auch positives Recht, gar nicht anders definieren als eine Ordnung und Satzung, die ihrem Sinne nach bestimmt ist, der Gerechtigkeit zu dienen.“ Gustav Radbruch

    Ich brauche nicht über den Wandel der Bedeutung des Begriffs "Liebe" mit seinen verschiedenen Facetten, nicht über alte und neuere Übersetzungen und schon gar nicht über Eros, Agape und Caritas zu sprechen? Wird alles oft mit "Liebe " übersetzt.

    Und wer soll hier "man" sein?

    Richtig. Zumal fraglich ist, ob Liebe (in diesem Kontext) überhaupt ein Gefühl ist. Liebe kann man auch ethisch deuten als Verantwortung eines Ichs für ein Du.


    Edit:

    chilipaprika schrieb schon etwas Ähnliches.

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