Beiträge von treasure

    Ich freue mich gerade so sehr und bin von Herzen dankbar, dass meiner Mutter bei einem schweren Sturz direkt vor meiner Nase so gut wie nichts geschehen ist.

    Sie so hinschlagen zu sehen, hat mir das Herz zerrissen und zu sehen, wie viele Schutzengel sie hatte, lässt mich tausendmal Danke sagen. Ich war fest überzeugt, den Notarzt rufen zu müssen.


    Puh. Ich bin froh.

    Das ist ja genau das Problem, sie sind offen für "jeden Blödsinn".

    Manchmal darf man auch totalen Mist im Unterricht nicht thematisieren. "Brainrot" muss man in der Schule vorbeugen, und nicht noch fördern, indem man "Unwissende" auch noch auf den Bullshit hinweist.

    Sicher. Aber die Kinder, die noch unwissend, aber für Blödsinn zu haben sind, lernen solch ein Lied sowieso durch Nachplappern. Die, die unwissend, weil nicht interessiert, sind, lernen es auch nicht, weil sie plötzlich davon durch das Thematisieren hören.

    Für mich bedeutet das, in jedem Fall zu thematisieren, wenn Lieder mit zweifelhaftem Inhalt die Runde machen, denn das ist für mich Vorbeugung für einen nächsten bescheuerten Trend, der dadurch vielleicht ein, zwei Kinder weniger erreicht.

    Trotzdem bin ich mir sicher, dass mehrere Herangehensweisen möglich sind und auch erfolgreich sein können. Vielleicht auch eine Typfrage oder eine Frage der Klassendynamik.

    Wollte mit meiner Frötzelei zur Diskussion anregen, inwieweit die Wertevermitllung in der Schule wirklich Früchte in der Gesellschaft trägt. Ich sehe unsere Gesellschaft momentan immer mehr in die falsche Richtung abbiegen, je öfter und intensiver ich sie wahrnehme.

    Mein Grundthese ist da eh, dass nicht der Unterricht der Lehrer und Schule sch**** und schuld sind, sondern die Gesellschaft mit eigenen Kräften massiv dagegen arbeitet, was in den Schulen zu vermitteln versucht wird.8)

    Ich denke, ich weiß, was du meinst, würde es aber nicht so generalisieren. Mit Sicherheit gibt es Abdriftungen - und nicht zu wenige. Es gibt aber auch Gegenströmungen, gerade in der Jugend. Zu meinem Umfeld: Es gibt Kinder, die viel zu früh und viel zu unreflektiert im Netz unterwegs sind, die ziemlich fragwürdige Inhalte "inhalieren" und sich durch den eben unreflektierten Konsum zu eigen machen. Allerdings sind das im Grundschulalter nicht die meisten, sondern eher die Kinder, die daheim wenig Miteinander erfahren und wenig Anleitung. Und wenn man es schafft, diese Kinder etwas mehr in die Reflexion zu bringen, WAS sie sehen und was das bedeutet, was sie sehen, dann besteht mehr Hoffnung als wenn man es lässt, weil eh nicht zu retten.

    Wenn es keine Steuerung gibt, wird es schwierig, dann kippt die Waage weiter, so würde ich das sehen. Es sollte uns also eher Ermutigung sein, unseren Beruf hier wirklich zur Information und Aufklärung zu nutzen und es nicht einfach laufen zu lassen oder einfach nur zu verbieten. Die neuen Generationen wollen wissen, wieso. Und wenn ich auf meine Kindheit und die ganzen Verbote gucke, die mir nie wirklich erklärt worden sind, dann finde ich es sehr wichtig, dass sie es wissen DÜRFEN, warum wir Erwachsenen manche Dinge für ungut halten.

    Hierzu würde ich mich gerne kurz noch äußern:

    Ansonsten könnt Ihr es drehen und wenden, wie Ihr es wollt, Schule hat kaum Einfluss auf die Verfasstheit unserer Gesellschaft! Ist so!

    Natürlich nimmt der Einfluss der social medias (leider) immer mehr zu. Liegt an der Erreichbarkeit für die Kinder und den Massen an Material, das nicht geprüft wird.

    Aber: wenn ich als Lehrkraft beginne, mich zurückzuziehen, weil "es eh keinen Sinn hat", dann wird es schlimmer. Ich habe für mich persönlich den Anspruch, meine Schülerinnen und Schüler zu Menschen zu erziehen, die nicht nur Schulstoff beherrschen, sondern auch menschlich gut ticken. Aufgabe der Eltern, klar, aber ich sehe es auch als meine zu schauen, was die Kinder innerlich so draufhaben. Das gelingt natürlich nicht immer und nicht bei allen. Aber wenn es nur ein paar Kinder gibt, die in bestimmten Situationen anders reagieren und zu empathischen Erwachsenen werden, dann halte ich das schon für gut.

    Nicht zu unterstützen, nicht zu helfen, nicht zu lenken etc unter dem Aspekt "bringt eh nix"...dann hammwer komplett verloren, so meine Einschätzung.

    Bei allem Respekt, klingt für mich nach Feiertagspädagogik!

    Ich will jetzt auch gar nicht gegen diesen Ansatz stänkern.

    Nein? ;) Hast du aber definitiv.

    Ist für mich auch kein Problem, natürlich kann man meine Methoden hinterfragen. Ich kann aus meiner Erfahrung mit den Klassen sagen, dass es funktioniert, die Kinder wertzuschätzen und ernstzunehmen und bei Diskussionen und Fragen auch drauf einzugehen und nicht einfach nur "Nö, wegen isso!" zu sagen. Wenn die Grenzen klar sind, wissen die Kids auch, wann sie aufhören mit diskutieren und es akzeptieren. Allerdings passiert es auch manchmal, dass ich Diskussionen nachgebe, wenn ich mir dadurch nix breche. Warum auch nicht? Kinder sind nicht sehr kompromissbereit, wenn sie lernen, dass sie immer den Kürzeren ziehen.

    Ich kenne den Begriff "Feiertagspädagogik" nicht. Ich schildere das, was bei mir funktioniert. Und Druck von oben erzeugt in der Regel immer auch Gegendruck und eine unangenehmere Atmosphäre zwischen Kindern und Lehrkraft. Mit Verständnis, Wertschätzung und Ernstnehmen komme zumindest ich weiter, im Besprechen von unangebrachten Liedtexten genauso wie bei wichtigeren Themen, bei denen ich Bereitschaft der Kinder brauche. Was daran Feiertagspädagogik sein soll, weiß ich nicht, ist aber letztendlich auch nicht wichtig.

    Es ist in der Regel, so meine Erfahrungen, überhaupt kein Problem, Liedtexte mit Kindern zu besprechen und sie selbst rausfinden zu lassen, warum das Singen keine gute Idee ist.

    Meine eine Klasse hat sich total beschwert, dass es bei "die Affen rasen" plötzlich heißt "den Grund erfahren alle bald" und nicht mehr "einer macht den andern kalt", wie sie es kennen.

    Kurze Erläuterung, was "kalt machen" bedeutet. Kinder entsetzt, keine Diskussion mehr, eher die Frage, warum das jemand überhaupt schreibt.

    Egal welches Lied einem Bauchweh macht, Kinder sind in der Regel offen. Wenn die Erklärung folgt, warum es Bauchweh macht, sind die Kids eigentlich schnell bereit zuzuhören. Die kindgerechte Erklärung notfalls wirklich vorbereiten, damit das Verständnis auch kommen kann. Autoritär würde ich sowas nicht lösen, es bringt ja keinen weiter, außer den Kindern das Gefühl zu vermitteln, gegen ihre Überzeugung/ihren Wunsch das Gegebene schlucken zu müssen. Meist erzeugt sowas innere Gegenwehr, auch wenn sie schweigen, im Gegensatz dazu, wenn sie verstehen, wo das Problem liegt.

    Ich habe zwei vierte Klassen und würde auch sofort mitmachen.

    Wenn du es auf Klasse 2 und 3 beschränkst, könnte ich es lediglich mal unseren anderen Jahrgängen weitergeben, aber das ist dann über zwei, drei Ecken.


    Ah, ich sehe gerade, keine Kartenkunde erwünscht.

    Beide Klassen hatten bereits ihre Stadt und ihr Bundesland als Einheit, da hatten sie natürlich schon auch Kontakt mit Karten und Legenden. Sag einfach, wenn du uns trotzdem möchtest. Ansonsten kann ich es, wie gesagt, auch gern weitergeben.

    Kathie Das klingt auch gut. :) Das kannte ich bisher nicht.


    Ich als Fachlehrerin gebe gern fachlich passende Spiele raus, zb englische Leiterspiele (Würfel Brettspiel), die die gerade abgeschlossenen Units beinhalten oder auch Kartenspiele für Komponisten oder "give me three"s. Gibt es entweder beim Worksheetcrafter oder kann dort selbst gebaut werden.

    Habe auch immer ein Säckchen Würfel und Spielfiguren in Klassenstärke dabei.

    Klingt jetzt bei ein, zwei Beiträgen so, als sei der f***Ing Lehrplan was total Furchtbares und eine Fessel.

    Gehet hin und macht Musik.

    Und das geht, wenn ich viele Kinder, die das null wollen, ein Jahr mit Flöte quäle?

    Meine Kinder machten gerade den Notenlese-Führerschein, den ich entwickelt habe und der Spaß, den sie dabei hatten, wird mir im tiefsten Innern bleiben. Daneben haben wir aus voller Seele gesungen, uns Bewegungen ausgedacht, Bodypercussion gemacht, getrommelt, im Hörerleben Musik gehört und in Gruppen Tänze dazu ausgedacht.

    Fast alles davon steht im Lehrplan. Und all dies fordert und fördert Kinder in vielen Bereichen und gibt jedem Kind die Möglichkeit, irgendwo Spaß und Motivation zu entwickeln. Wenn ich sehe, wie bei theoretischen Dingen schüchterne und gehemmte Kinder plötzlich glänzen und andere vor Freude strahlen, wenn sie singen dürfen (und andere anstecken), dann kann ich Lehrplänen im Grundsatz wirklich was abgewinnen.

    Kommt doch immer drauf an, was man draus macht.

    Ich glaube, ich wäre eher für ein freies Ausprobieren und dann die Eintragung in eine AG.

    Ich selbst hatte als Grundschülerin Blockflöte in der 4. Klasse, fand das Instrument schon immer entsetzlich (wurde im Alter von 3 an die Flöte "gezwungen" als Alternative zum heiß begehrten Klavierunterricht, wofür mich meine Eltern noch zu jung fanden - "lerne erst mal das!" ) und kann mittlerweile im Vergleich sagen, dass ich so gut wie nichts aus dem Lehrplan gelernt habe, weil wir nur geflötet haben.

    Die Flöte braucht Zeit und individuelle Betreuung, wie Stricken oder Häkeln. Ist auch sportlich, das im Klassenverband zu machen. Da bleibt wenig Zeit für anderes.

    Meines Erachtens sollte gerade der Musikunterricht der GS so vielfältig sein, dass alle Kinder Qualität zeigen können. Die einen im Theoretischen, andere beim Singen, andere in der Rhythmik, der Bewegung oder an Instrumenten. Flöte deckt für mich nur einen Kleinteil ab und gehört meiner Meinung nach in die AG.

    Ich fand es früher in den Klassen 5/6 so schlimm, dass wir vorsingen mussten und das benotet wurde, auch wenn ich es kann. Meine Partnerin hat panische Angst vor dem Musikunterricht eingepflanzt bekommen.

    Daher eine gesunde Mischung -uund ich erlebe das in meinen Klassen positiv.

    Allerdings, das muss ich einräumen, sind wir ja musikalische Grundschule und haben sehr viele AG-Angebote im Musikbereich. Andere Schulen müssen sich dann vielleicht so behelfen, aber dann halt entweder sehr kraft- und zeitintensiv oder mit weniger Zeit und dann wahrscheinlich eher nicht individuell im Fokus. Das ist meines Erachtens nach nicht zu leisten... Ich lasse mich aber gern überzeugen, dass das geht und zudem noch der Lehrplan eingehalten werden kann.

    Kennt ihr Qwixx?

    Ein super Würfelspiel mit farbigen und weißen Würfeln, das den Vorteil hat, dass nicht nur der Würfelnde dran ist, sondern alle Mitspielende von den weißen Würfeln profitieren dürfen, die mit den farbigen zusammen geworfen werden. Zudem ist es klein und gut verstaubar.

    https://www.brettspiele-report.de/images/q/qwixx…itung-Qwixx.pdf

    Ist leicht, macht irre Spaß und man kann es auch theoretisch zu zehnt spielen. Man muss zwei Zahlenreihen vorwärts abhaken und zwei rückwärts - und selbst entscheiden, ob man Lücken lässt oder abwartet. Denn hat man eine Zahl gesetzt, kann man nicht mehr zurück. Wir suchten das regelmäßig.

    Irgendwie fehlt hier noch so ein Trost-Smiley...so ein Tätschelteil. ;)

    Gute Besserung allen Krankys und denen, die aus anderen Gründen traurig sind, ein gutes und schnelles Umgehen damit.


    Ich teste morgen auch mal...bei uns geht es gerade um und da sind dicke Drüsen am Hals irgendwie verdächtig. Aber noch mache ich mich nicht verrückt und komme erst wieder in den Thread, wenn es mir wirklich ätzend geht. :D

    Ich hab jetzt mal quergelesen - wenn deine Kurse voll sind, kannst du auch zur Logopädie gehen. Die machen auch oft Lehrertraining, gerade, was Sprechen und Haltung angeht. Sehr effektiv. Ich habe es selbst nicht gemacht, da ich das im Studium hatte, weiß aber von Kolleginnen und Kollegen, dass ihnen das sehr geholfen hat.

    Was übrigens tatsächlich auch hilft und was ich in meinen Theater-Übungen im Studium mitgenommen habe, ist der SPIEGEL. Nicht die Zeitung. Wie fühlt sich Lächeln an? Wie lache ich? Wie schaue ich? Wie kann ich meinen Blick intensivieren und meine Haltung präsenter machen? Ausdrücke üben etc. Seit ich diese Übungen gemacht habe, gibt es kein Foto mehr, auf dem ich blöd gucke, es sei denn, jemand hat mich beim Essen oder Blödsinnerzählen aufgenommen. Die Kamera kommt und ich weiß genau, wie mein Gesicht wann wie aussieht. Hilft enorm.

    Für mehr Sicherheit im Unterricht habe ich mich akribisch vorbereitet. Jede Sekunde war verplant, meist etwas zu viel, falls es schneller geht als ich es eingeschätzt habe, dann hatte ich immer schon den Start für die nächste Stunde. Mittlerweile mache ich viel im Kopf, einfach weil die Erfahrung viel lehrt und habe mehr Mut für Spontanität. Früher habe ich mir genaue Notizen gemacht und sie teilweise daheim auch einfach mal durchgesprochen. Klar, auch früher gab es dann schon Exkurse und Spontanes, bei denen ich dann sehr aufgeregt war, ob sie auch klappen, weil eben nicht vorher durchdacht. Aber ohne das wäre der Unterricht ja auch sehr wenig biegsam.

    Die 5 Jahre kann ich so ungefähr mitgehen, das weiß ich nicht mehr genau, aber ich habe irgendwann gemerkt: "Hey, du bist nicht mehr nervös, manche Dinge denkst du dir durch und ziehst sie dann durch, dein Unterrichten hat auch ohne 485739576076 Zettel Hand und Fuß" usw.


    Das wird! :top:

    Ich kann das mit dem Genervtsein gut nachempfinden, auch wenn ich selbst diesen Zustand noch nicht erreicht habe (noch lange nicht so lange im Dienst wie du). Je älter man wird (und DAS merke ich auch an mir), desto schwieriger fällt einem in vielen Fällen die Akzeptanz von Extremen (Lautstärke, Hibbeligkeit etc), meiner Wahrnehmung nach.

    Die Unruhe entsteht meiner Meinung nach, neben all dem, das hier schon angesprochen wurde, auch durch die "Schnelllebigkeit" in den Medien. Ich habe Tiktok mal für fünf Minuten angemacht und entsetzt wieder deinstalliert, weil ich schon nach dieser kurzen Zeit völlig überfordert war von den schnellen Wechseln in Schnitten, Bildern und Videos. Der Content bewegt sich im Bereich zwischen 1-2 Minuten, danach folgt der nächste. Viele Kinder sind auf diesem Medium sehr, sehr viel, was ich so mitbekomme und werden von dieser Schnelligkeit geprägt.

    Letztens habe ich in Englisch einen kleinen Film (6min Dauer) wiederholt, da die Kinder danach mit den Texten des Films diesen als Rollenspiel nachspielen sollten. Kommentar eines Jungen: "Wiesoooo??? Haben wir doch schon gesehen! Wiederholungen sind kacke!!" Auf meinen Blick hin hat er sich für seine Wortwahl und sein Reinrufen entschuldigt, ich habe dies angenommen, aber im Prinzip hat er eine Wahrheit für viele Mediennutzer und Mediennutzerinnen dieses Alters ausgesprochen. Gucken - und weiter. Content - und weiter. Einmal gesehen - und weiter. Schnellschnellschnell.

    Dies führt unweigerlich dazu, so empfinde ich das, dass Kinder, die dieses Konsumverhalten haben, nicht mehr in der Lage sind, Langsamkeit, Entspannung und längere Strecken eines Themas zu "ertragen". Wenn man sich Filme von früher anschaut und sie mit heutigen Filmen vergleicht, sind die Filmschnitte auch um ein SO vieles schneller, ja, rasanter geworden. Die Augen werden überschüttet mit Input, der Kopf kommt kaum hinterher. Die Menschen haben im Schlaf dann so viel mehr zu verarbeiten, was sicher dazu führt, dass der Schlaf unsteter ist und der Organismus immer mehr in eine Störung hinein kommt. Dies sind die Ergebnisse meines Nachdenkens darüber, nichts ist wissenschaftlich belegt, aber nach meiner Wahrnehmung und meiner Erfahrung mit den Kindern nimmt genau dieses Verhalten immer mehr zu. So ändert sich dann auch der Konsumwunsch - und wenn der Unterricht diesem Wunsch nicht nachkommt, entsteht Unruhe, weil Kinder dieses langsamere Vorgehen nicht mehr ertragen.

    Daher auch die Schere im Unterricht. Kinder, die noch ein Leben mit weniger Medienkonsum haben, noch viel spielen, draußen sind, Sport treiben etc., mit Freunden unterwegs sind, haben ganz andere Prägungen. Unterrichts-Einheiten, wie sie zu meiner Schulzeit noch möglich waren, sind heute, so meine Wahrnehmung, nicht mehr möglich, die Leistungen und auch die Ausdauer können bei einigen Kindern nicht mehr vorausgesetzt werden.

    Wenn ein Hirn andauernd fehlbeschossen wird, passt es sich an. Ich gehe davon aus, dass, genauso wie man seinen Körper in einen Fehlstoffwechsel bringen kann (durch falsches Essen, fehlende Bewegung etc), man sein Hirn auch in so einen Zustand kriegt. Nicht grundlos werden die ADHS-Fälle immer mehr. Sicher gibt es auch "natürliche Fälle" mit angeborener Stoffwechselstörung, aber ich glaube, man müsste ADHS in zwei Diagnostiken stecken, welche Ursache es hat, sonst übertüncht man diese mit der Diagnose und der vielleicht anstehenden Medikation nur.

    Ich weiß, es hat nur bedingt mit Quittengelees Thema zu tun, es sind aber meine Gedanken zum Thema "wird es echt unruhiger? Oder bin ich einfach nur gestresster?" Ich meine, es wird wirklich unruhiger, aus den oben aufgeführten Gründen.

    Ich persönlich gehe mit sehr straffen Regeln vor, die ich freundlich und humorvoll einführe und dann straight umsetze. Zudem darf die Klasse, wenn alles gut läuft, bei mehreren Stunden am Stück, zusätzlich zu den regulären Pausen, auch mal "aufstehen und zappeln", in Form eines kurzen Spiels. Danach folgt eine Ruheübung (1min absolute Ruhe, was hörst du?/Klangschale anspielen, wann ist der Klang weg?/Augen zu, ein Papier, sonstiges fallenlassen, wer hört es und wer kann sagen, was usw). Danach geht es mit der Arbeit weiter.

    Zusätzlich dazu bestärke ich die Kinder positiv, die ruhig arbeiten und schimpfe die Unruhigen nicht, sondern gehe hin und frage, was denn in ihnen ist, dass Arbeiten gerade schwierig für sie zu sein scheint. Meist kommt dabei was raus. Auch lasse ich Kinder, die Schwierigkeiten mit dem Sitzen haben, auch mal im Kreis beim Arbeiten liegen oder aufstehen, wenn sie es brauchen (zB beim Sitzen im Sitzkreis ist das bei mir erlaubt, sich auch auf den Boden zu setzen oder sich zu stellen, ohne dass es heißt "heee, der/die steht aber!!"). Das etwas freiere Bewegen hilft vielen, die in einer Position irgendwann die Krise kriegen.

    Nicht arbeiten ist keine Alternative, aber ich versuche, es ihnen für sie persönlich so angenehm wie möglich zu gestalten.


    Keine Ahnung, ob das hilft...ich habe einfach mal meine Gedanken losgelassen.

    Und jetzt hoppel ich zur Schule. :)

    Du hältst die Erlaubnis bestimmter alkoholischer Getränke für einen Vertrauensbeweis und hoffst, dass sich dann niemand betrinkt.

    Ich finde es vertrauensvoll zu sagen, dass eine Schulfahrt ohne Alkohol auskommen muss und ich hoffe, dass sich niemand betrinkt.


    So haben wir zwei Ansätze und gegenteilige Meinungen. Passiert. 😊

    Da ich eine andere Altersgruppe unterrichte, komme ich nicht in die Nähe dieser Entscheidung und habe meine Ansicht in den Pott gegeben. Dass es andere Menschen anders sehen und machen, ist eher normal.

    Wichtig ist nur, alles hieb- und stichfest zu haben. Sowohl eine Absprache, im Normalmaß Alkohol konsumieren zu dürfen als auch das Verbot und seine Folgen bei Nichtbeachtung. Wenn allerdings ein Gericht schon der Klage stattgibt, dass Kinder beim Übertreten des Verbots heimgeschickt werden (Kosten), dann würde mich das als Lehrkraft ermutigen, eine offene und geklärte Kommunikation mit SuS und Eltern zu verschriftlichen.

    Das hat überhaupt nichts mit "cool" zu tun, sondern mit der Erkenntnis, dass die Durchsetzung eines strikten Alkoholverbots während einer Klassenfahrt mit Sek II Schülern ohnehin scheitern muss....schlicht schon deshalb, weil diese nicht mehr rund um die Uhr unter permanenter Beobachtung stehen müssen und sich selbst legal Alkohol kaufen können. Und andersherum ist es vollkommen weltfremd anzunehmen, ein Alkoholverbot halte die Schüler vom trinken ab.

    Danke!

    Exakt. Die Lösung eines Verbotes nimmt die Spannung aus einer Sache, die eh niemals durchsetzbar ist. Das Aussprechen des Vertrauens seitens der Lehrkraft hilft ebenfalls. Meiner Erfahrung nach halten sich Regeln dann leichter, wenn die SuS das Gefühl haben, ihnen wird echtes Vertrauen entgegengebracht.

    Dann müssen sie nicht gegen ein Verbot antrinken.

    Ich kenne mich rechtlich nicht aus, dazu steht ja schon einiges.

    Aber ich weiß, wie wir als Jugendliche waren. Bei uns war Alkohol komplett verboten und der Physik-LK so besoffen, dass einer der Jungs morgens in meinem Bett aufgewacht ist, weil er total betrunken das Zimmer verwechselt und sich einfach ins Bett gelegt hat. Zu mir. Ich hab es nicht mitbekommen, obwohl lange nicht so voll mit Alkohol wie der Kumpel. Hätte uns mehrfach erwischen können. Trunkenheit UND zusammen im Bett. Kam nie raus (Der Lehrer lebt heute nicht mehr, somit bin ich wohl jetzt safe).

    Ich halte daher die Idee, die Eltern ins Boot zu holen und schriftlich abklären zu lassen, dass ein normaler Konsum von Bier und Wein am Abend ok ist und sich klar an die Regeln gehalten werden muss, nicht über den Durst zu trinken. Mancher kann dann zwei Bier trinken, mancher nur ein halbes, das muss dann jeder selbst wissen. Oder gibt es einen Klassenfahrt-Elternabend? Da könnte man es zum Thema machen.

    Das Verbot ist meines Erachtens nach völlig utopisch - alles, was verboten ist, ist immer reizvoll und es finden sich immer Türen, die man dann halt unerlaubt betritt und Grenzen überschreitet. Also lieber erlauben und vor allem von den Eltern das klare Go kriegen, dass du sowieso als Einzelperson niemals in der Lage wärst, deine ganze Klasse auf Alkohol-frei zu kontrollieren. Ich gehe davon aus, dass du nicht nur mit 10 Leuten fährst. Klare Ansagen, klare Absprachen, klare Strafen, wenn. Hätten wir damals eine Erlaubnis bekommen und zB abends mit dem Lehrer eine Runde zusammen getrunken, wäre es nicht so angespannt-verboten gewesen, sondern entspannter.

    Das ist nur meine Meinung als "Schülerin" quasi. Als Lehrkraft komme ich nicht in solch eine problematische Situation, weil sich Viertklässer glücklicherweise noch ohne Alkohol amüsieren.

    ... Über einen Kurzschluss! 🤭

    In unserer Schulküche fiel dadurch die Kühlung aus und eine Menge guter Hefeteig musste verarbeitet werden. Wir durften uns welchen mitnehmen und so gibt es heute gute Pizza zum Mittagessen! 😁

    Danke an die SL, die den Vormittag für uns "notgebacken" hat und im LZ sich die Heferinge mit Salz stapelten! Manchmal kommt es anders als man denkt... Oder im Fall Hefeteig: manchmal GEHT es anders. ;)

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