Wir machen es in der Regel so, dass wir gar keinen großen Aufriss machen.
Viele von uns fragen das Kind, ob es dabei sein will, wenn wir es der Klasse sagen oder lieber nicht, das wird respektiert, ansonsten teilen wir es eher im lockeren Tonfall mit, dass das Kind und seine Eltern sich dazu entschlossen haben, ihm etwas mehr Zeit zu schenken, damit es entspannter lernen darf und sich so wohler fühlt. Wir machen auch klar, dass das wirklich klug ist, loben das Kind und sagen, dass sich sonst nichts groß ändert und fertig ist die Kiste. Dann lenken wir das Thema auf was Schönes. Klar ist das für die Kinder manchmal peinlich oder schwerer zu ertragen. Wenn man aber als Lehrkraft schon selbst die klare Message sendet: "Du, du bist damit nicht alleine, das ist jetzt nichts sooo Großes, außer, dass du einfach durchatmen darfst, ich freu mich schon, wenn wir uns in der Pause mal sehen!", dann ist es meist auch für das Kind nicht so schlimm. Zudem haben wir eine Übergangsphase, in der das KInd in der neuen Klasse schon mal zwei Stunden pro Tag hospitieren darf und quasi "Paten" ausgesucht werden, die das Kind in der ersten Zeit etwas betreuen. So legen sich auch Ängste recht schnell.
So, wie du es gemacht hast, ist es halt etwas rührseliger gewesen, aber sicher absolut nicht falsch oder gar demütigend.
Ich gehe davon aus, dass das Kind halt gemerkt hat, dass es seine eigenen Grenzen unterschätzt hat. Die sind ihm bei eurer Runde ziemlich reingefahren und es musste sicher daheim auch weinen. Dann hat es von der Runde erzählt und davon, dass es die Aufmerksamkeit der kompletten Klasse hatte - und die Mutter reagierte über. Mehr war das sicher nicht und du hast dir nichts vorzuwerfen.
Ich würde trotzdem versuchen, es zukünftig unaufgeregter zu machen, so, als wäre es jetzt nicht SO was Außergewöhnliches, keine Bestrafung, sondern eine eigens gewählte Chance, die klug war. Dann tut es auch nicht so weh. So sind jedenfalls meine Erfahrungen bisher.