Beiträge von LegoHeld

    Ich finde es immer wieder interessant und bin schockiert zugleich über was man sich aufregen kann. Sollte es zu einem Brand kommen und die SuS nicht im digitalen Klassenbuch gepflegt worden sein ist das minder günstig.

    Außerdem ist es eine durchaus valide Dienstanweisung, dass Abwesenheiten um 8 festzustellen sind und nicht wann du Lust zu hast. Mann mann mann ... Da sieht man wieder eindrucksvoll der Schlag an Personen, die meinen sie wären selbstständige in ihrem eigenen Laden und echauffieren sich über solche Dinge. Wenn man wenigstens mal eine Woche in der realen Welt gearbeitet hätte .... wären diese Personen auch geheilt.

    Wenn dich das nervt, dann sollte man mal darüber nachdenken, dass mit technischer Erfassung es auch super möglich ist, genaue Statistiken darüber zu führen, wann/wer/wie sich krank gemeldet hat und darüber ganz vorzügliche Annahmen treffen zu können.

    Ich gehe auf die 60 zu und wehre mich gegen Pflegeheim.

    Pflegeheim war hier nicht wertend gemeint :). Ich habe deutlich lieber mit alten Herren zu tun, die Spaß in dem Fach haben als jüngere, die einen Crashkurs belegt haben, im Fachseminar sitzen und absolut keine Ahnung haben. Das zieht bei uns dann auch schnell das Niveau in den Abgrund, wenn der Dozent dann versucht die Teilnehmer noch mitzunehmen obwohl im Anmeldetext klar stand, was man können muss um daran teilzunehmen.

    Ich kann es aber diesen umgeschulten Kollegen nichtmal verübeln. Die nehmen Informatik im Crashkurs mit, bekommen eine Lehrbefähigung hinterhergeschmissen wo sich andere 10 Semester durch ein beinhartes Studium gequält haben und bekommen danach alle netten Vorzüge. Da bin ich noch nichtmal neidisch lediglich frustriert darüber, was dann den Schülern (egal welchem) Alter vorgegaukelt was man in Informatik können sollte und wann man in dem Fach gut ist. Wenn der eigene Lehrer im Schnellverfahren eine Lehrbefähigung bekommt in in seinem Leben nie mehr als 5 Zeilen Code geschrieben hat, wie soll die Person dann Azubis unterrichten die teilweise am Tag 8 Stunden im Unternehmen prof. Software entwickeln oder Server betreuen/installieren/konfigurieren?

    Unsäglicher Mist was im Land abläuft. Das Land sollte hier einfach hohe Zulagen zahlen, das unnötige Studium so reformieren, dass es was für die Schule taugt, die Zeiten gewaltig reduzieren (keine Mensch braucht 5 Jahre Studium + 1,5-2 Jahre Ref), um den Schülern die Inhalte der Schule ordentlich näherzubringen. Das Reffi Gehalt müsste mindestens verdoppelt werden um mit der Wirtschaft irgendwie konkurrenzfähig zu sein, dann passt das auch mit MINT wieder.

    Mit den aktuellen Rahmenfaktoren ergibt es, zumindest für E-Technik & Informatik so keinen Sinn ins Lehramt zu wechseln.

    Gibt es eigentlich eine Altersübersicht, wie alt zumindest MNT-Lehrer im Vergleich zu anderen sind?

    Ich war auf bereits 3 MINT-Fortbildungen dieses Jahr und mir kam es teilweise so vor, als wäre ich im Pflegeheim gelandet :D ;( ^^ . In einer waren wir 10, 8 davon weit über 50.
    Die anderen beiden waren ähnlich gelagert aber wer soll auch großartig bei uns (BBS) anfangen? Elektrotechnik oder Informatik oder Bautechnik. Da bekommst du einfach niemanden mehr.

    Aktuell hoffen einige bei uns in der Schule, dass die Wirtschaft noch mehr abraucht und dadurch dann Personen an/in die Schule gespült werden. Das Problem bei diesem Vorgang ist leider die Tatsache, dass man dann die "Falschen" bekommt. Nämlich Personen, die A: garnicht in die Schule wollten und B: die Personen sind, die andere Unternehmen nicht einstellen wollen. Die top qualifizierten bekommen auch in einer Rezession einen Job in den genannten Bereichen, problemlos.

    Wie gesagt, alles nicht so einfach. Natürlich haben wir auch Mangel in anderen Fächern wie bspw. französisch. Der Unterschied zwischen Elektrotechnik und franz. ist aber der Punkt, dass bei E-Technik direkt die Betriebe im Nacken hängen und Amok laufen, wenn der Fachunterricht für die Azubis ausfällt.

    Bei französisch und co. juckt es tatsächlich eher .... niemanden. Die Schüler nicht, die Eltern (zweiter Bildungsweg) eher auch nicht und die SL auch weniger.

    Bei Fachunterricht der Azubis haben diese aber ein inneres Interesse daran, dass diese die Kammerprüfung bestehen und entsprechend auf Krawall sind die gepolt, wenn der Unterricht ständig ausfällt. Die Ausbildungsbetriebe beschweren sich auch ganz schnell bei den Medien, Ministerium und co. und das ging schon soweit, dass bei uns ein Ausbildungsgang geschlossen wurde und die Azubis jetzt stundenlang pendeln dürfen. Fällt eine ganze Abteilung weg, kommt es zwangsläufig zu Zwangsabordnungen oder Versetzungen, daher hat da auch keine SL ein Interesse daran und die Fachlehrer auch nicht.

    Das ist bei uns zumindest eben der Unterschied zwischen MINT (bzw. berufliches/technisches Fach) und dem Rest.

    Aus Sicht des Dienstherrn wäre das sicherlich eine Überlegung wert.

    Witzigerweise wird das Prinzip im ÖD ja bereits angewendet. Als ITler bekommt man in einigen Bereichen des ÖD eine Fachkräftezulage, die nichtmal wenig ist.


    Bin persönlich auch dafür, dass das im Lehramt umgesetzt wird. Alleine an meiner Schule ist der Mangel an MINT-Kräften derart gewaltig, dass wir aktuell sogar Studenten aus dem 1. Semester einsetzen, da es keine Möglichkeit mehr gibt, den Unterricht irgendwie zu gewährleisten.
    Ich war live bei einem Treffen dabei, wie eine Zulage für Mangelfächer im Ministerium diskutiert wurde und einige Kollegen lief der Schaum aus dem Mund vor Wut/Hass/Neid. Die Überlegungen sind alle versandet und jetzt guckt die Aufsichtsdirektion und Bildungsministerium dumm aus der Wäsche, da man für A13 keinen IT-Lehrer bekommt. Nicht, wenn dieser noch 2 Jahre Quereinstieg an der Backe hängen hat, welcher lächerlich vergütet wird und danach bekommt die Person in eine mehrjährige Probezeit, mit A13 ohne irgendeine Zulage und ohne realistische Aufstiegschancen.

    Der letzte der bei uns anfing, hat nach einigen Wochen abgewunken, ist in die Wirtschaft (zurück mit Berufserfahrung) und verdient wieder weit oberhalb von A13 inkl. Boni, Beteiligungen, mehr Freiheit, Firmenwagen, Weihnachtsgeld usw. usf.


    Was macht dann der Dienstherr? Der zuckt mit den Schultern und es wird wieder in den Zeitungen lamentiert, dass wir keine MINT-Personen bekommen ... Wenn da einfach kein Umdenken stattfindet, dann wird das noch übler enden als aktuell schon.

    In meinem BL gibt es aktuell, wie nenne ich es diplomatisch .... "Notprogramme" um Lehrkräfte in Informatik auszubilden. Diese "Ausbildung" verdient mMn nicht mal den Namen und nach einem Crashkurs dürfen diese dann offiziell bis zur 13 LK alles unterrichten. Das ist die perfekte Abwärtsspirale.

    Hi,

    ich würde gerne ein Thema diskutieren, welches im nahen Ausland (teilweise) Normalität ist und bei uns (zumindest in meinem BL) schon zu hitzigen Debatten geführt hat.

    Es geht um die Faktorisierung von Fächern. Also bspw. für korrekturintensive Fächer einen höheren Faktor ansetzen, damit die Unterrichtsstunden sinken und

    umgekehrt, für entsprechende andere Fächer einen niedrigeren Faktor anzusetzen.

    Über die Jahre ist mir das Thema immer wieder begegnet und auch wenn ich die Fächer habe, die kaum/kein Aufwand bedeutet, zumindest im direkten Vergleich, bin ich persönlich

    aus Gerechtigkeitsgründen angetan von der Idee der Faktorisierung.

    Ich hatte mich vor einem Jahr mit 2 Kollegen (jeweils DE/ENG Kombination inkl. LK) unterhalten und wir haben daraufhin ehrlich und realistisch die Zeit getrackt, die wöchentlich für Schultätigkeiten anfällt ( inkl. Belastungsspitzen und co.). Der Unterschied betrug teilweise über 20 Nettostunden pro Woche, was enorm ist. Natürlich spielen hier auch andere Faktoren eine Rolle, die die Werte verzerren. Ich bspw. unterrichte ausschließlich in Parallelklassen, bin relativ frei in der Anzahl der Klausuren und co. Andere Kollegen werden über ein Dutzend Klassen verteilt und korrigieren sich entsprechend kaputt oder bereiten jeden Nachmittag/Abend Unterricht vor.


    Aber selbst wenn ich diese ungünstigen oder günstigen Rahmenfaktoren ausblende ist der Unterschied sicherlich immer noch bei weit über 10 Std/Woche.

    Gibt es in eurem Bundesland eine Faktorisierung und wie steht ihr dazu?

    Ein Unterthema hiervon ist das Thema Vertretungsunterricht. In meiner Abteilung existiert faktisch kein Vertretungskonzept. Bei Krankheit entfällt der Unterricht für die Klasse oder die wird komplett abbestellt. Im Nachbargym hingegen wird absolut alles vertreten mit einem separaten Pool an Lehrkräften, die sich in der Schule aufhalten müssen um spontan in der 1/2 vertreten zu können. Das heißt, diese Kollegen haben mehrere verpflichtete Anwesenheitsstunden, die nicht zählen und immer 3 Vertretungsstunden.
    Diesen Unterschied finde ich auch krass, enorm und tatsächlich im höchsten Maße unfair.

    Wie wird das bei euch geregelt?

    Mittlere Reife wurde nicht verschenkt.

    Äh ja doch von den entsprechenden Schulen schon. Soll ich hier die Definition von verschenken jetzt heraussuchen?

    diese Schüler nicht an dieser Position abzuholen, sondern diesen zu kommunizieren, dass sie eigentlich nichts können.

    Niemand sprach davon Schülern zu kommunizieren das sie nichts können. Wir schreiben einen Eingangstest und die Ergebnisse sprechen Bände, je nach Schule und der entsprechenden Noten (was bei dem einen Gymnasium eine 2, ist bei dem anderen eine 5). Kann/Darf/Sollte so nicht sein.

    Würde der Schüler verletzen

    Wo wird denn irgendeine Würde verletzt?

    Wenn bspw. ein Kind heute eine Siegerurkunde geschenkt bekommt, weil irgendeine Mutti sich darüber echauffiert wie das arme Kind sonst in der schlimmen Leistungsgesellschaft gebrandmarkt wäre mit einer Teilnehmerurkunde kann ich genauso Menschen verstehen, die dieser "Siegerurkunde" belächeln.

    Ich muss niemanden kein Zeugnis ernst nehmen oder irgendeine Beachtung schenken, wenn der Aussteller diese so manipuliert, dass dort nicht der Leistungsstand wiedergespiegelt wird. Das ist übrigens in der Wirtschaft genauso. Ich bin über die Kammern sehr eng mit Arbeitgebern in Kontakt und die belächeln manche Zeugnisse nur noch und ignorieren diese, da deren Aussagegehalt gegen 0 geht.

    Ein guter Pädagogen weiß das.

    Vielleicht würde 1-2 Tage real gearbeitet zu haben dazu führen, einen realistischen Blick auf die Welt zu entwickeln. Leider sehen wir immer wieder, dass manch eine (Regelschul)Lehrer/in noch nie einen Tag außerhalb der Schule verbracht hat und dann genau so argumentiert wie du es gerade tust. Solch ein Handeln richtet mehr schaden an als es nützt. Denn durch dieses Handeln belächelt dann Unternehmen gewisse Abschlüsse von entsprechenden Schulen und das ist ungerecht der Schüler gegenüber, die wirklich Leistung erbracht haben.

    Und wenn die neue Schule ihm gleich zeigt, daß er eigentlich nichts kann, ist das für mich elitär

    Das ist doch mit dem Rest des Beitrages ein Widerspruch in sich. Wenn ein Schüler mit vollkommen verschenkten Noten an eine andere Schule kommt und deswegen auf die Nase fällt, ist doch nicht die neue Schule schuld daran :autsch: .

    Es ist auch kein elitäres Denken. Wenn du meine vorherigen Beiträge hier im Thread gelesen hättest wüsstest du, dass ich sogar kein gutes Haar an meiner eigenen lasse was vereinzelte Kollegen und deren Notenfindung angeht.

    Wenn das Niveau der Klassenarbeiten konstant gehalten wird über die Jahre (was in Mathematik sehr einfach zu überprüfen ist) und die Noten immer schlechter werden kann man durchaus diskutieren und nach Gründen dafür suchen. Hier bin ich auch sehr offen, was aber nicht geht ist offensichtliche Gründe wegen politischer Korrektheit auszuklammern und sich davor zu verschließen, dass das Niveau insgesamt brutal abgebaut hat in den letzten 20 Jahren.

    Es ist auch zu kurz gedacht zu behaupten, dass die Kompetenzen der heutigen SuS in "anderen" Bereichen zu finden sind. Bspw. in der IT sind die Kenntnisse haarsträubend schlecht und das obwohl wir hier von "digital natives" sprechen. Warum die Leistungen immer weiter abnehmen ist sicher Diskussionsstoff für ein anderes Thema, die Konsequenz kann aber durchaus auch hier diskutiert werden. Nämlich Kollegen, die einfach nur noch durchwinken, Schulleitungen die um Reputation und Lehrerstellen fürchten und durchwinken und ein in sich krankes System bei dem über Jahrzehnte den SuS eingeredet wurde, dass das Abi "the way to go" und die Ausbildung schlecht sei.

    Ich verüble es also keinem Elternteil der einen feuchten Dreck auf eine Empfehlung gibt und das Kind einfach aufs Gymnasium steckt und mit aller Gewalt dort durchprügeln möchte. Ich kann auch jeden Schüler nachvollziehen, dass dieser auf Gedeih und Verderb die allgemeine Hochschulreife haben möchte. Mein Verständnis endet aber bei Kollegen die Noten verschenken auch wenn mir die ganzen Gründe klar sind (Ideologischer Fanatismus, Beförderung wollen, der SL gefallen wollen, bei guten Noten gibts eben keinen Stress mit Eltern/Schülern, unter dem Radar fliegen, weniger Diskussionen im Unterricht blablabla).

    Die Ausgangsfrage hier war wie wir damit umgehen und ich bin hier voll auf Konfrontationskurs mit dann entsprechenden, vereinzelten Kollegen. Interessanterweise sind diese Kollegen bei den Schülern extrem beliebt, bei den Kollegen aber durch die Bank verhasst weil es auch durchaus zu Folgeproblemen kommt, wenn man Problemschüler durch die 11 winkt und der Kollege im LK dann so richtig das Kotzen bekommt. Mal einen 12er Leistungskurs (englisch) unterrichtet bei dem ein guter Teil der Klasse auf Niveaustufe A1 ist? Gibts nicht? Doch gibts. Wie gesagt, wer es nicht glauben kann lade ich herzlichst zu mir in die Hospitation ein. So ein schmucker 12er LK bei dem im Vorjahr aufgrund einzelner Kollegen Schüler durchgewunken werden mussten, die eigentlich den Hauptschulabschluss nicht geschafft hätten aber das System sie immer weiter reicht.

    Da macht der Unterricht auch so richtig Spaß und Heterogenität bekommt so eine spezielle Würze und die SuS die wollen werden permanent gestört von denen die eigentlich nur da sind, weil es im Raum schön warm ist und monatlich das Kindergeld überwiesen wird.

    Was sind denn bessere Gymnasien?

    Wir haben hier 4 Stück. 2 davon mit gutem Ruf und aussagekräftigen Noten (zumindest von denen die zu uns wechseln sagt die Note in bspw. Mathematik tatsächlich das aus was auch zu vermuten ist (egal ob 1,2,3,4,5 oder 6).


    Dann haben wir allerdings auch 2 Gymnasien im Brennpunkt bei denen die Devise ist, das jeweils andere Gymnasium noch zu unterbieten um mehr Schüler als die Konkurrenz zu bekommen. Von diesen beiden Schulen sagen die Noten absolut nichts aus und es ist auffällig, dass überproportional dort sehr gute Noten vergeben werden (sowohl in der 10, als auch in der Oberstufe). Schüler die dort mit Mathematik 1 oder 2 abgehen entsprechen teilweise noch nichtmal der Note 5 der anderen beiden.
    Wir führen hier in der 11 direkt einen Eingangstest am ersten Tag durch und vergleichen diese dann mit der Abschlussnote aus der 10 und es ist jedes Jahr immer dasselbe Spiel. Also ja, nicht nur GS/IGS/BBS verramschen Noten, auch so einige Gymnasien.

    Am Anfang vom Schuljahr hatte ich ein Gespräch mit einem Schüler, der mit Mathematik Note 2 an unsere Schule kam und im Eingangstest nichtmal den Kenntnisstand der Klassenstufe 6 erreichte. Auf meine Frage wie er denn zur der entsprechenden Zeugnisnote gekommen sei hieß es sinngemäß "die wollten mir nicht das Leben danach verbauen und meinten mit einer guten Mathenote gibts einen Ausbildungsplatz oder man wird an einer anderen Schule genommen".

    Diese Gespräche und diese Auffälligkeiten habe ich jedes Jahr, nicht bei einem sondern bei über der Hälfte aus entsprechenden Zubringerschulen. Es wird also systematisch, im ganz großen Stil Noten manipuliert wobei hier das Wort Manipulation dann in "pädagogischer Spielraum" ersetzt wird.

    Was sind denn das für Plattitüden...

    Plattitüde unterstellen bei der großen Anzahl an Unfällen im Elektrobereich ist schon amüsant. Es muss noch nichtmal die Gefährdung einer Person sein, eine schlichte Sternpunktverschiebung ist schon ausreichend um einen gewaltigen Schaden anzurichten und wenn Personen kognitiv nicht in der Lage sind solche Dinge zu lernen, dürfen sie auch nicht auf die Allgemeinheit losgelassen werden.

    Würde hier ein Kollege auf biegen und brechen versuchen SuS durchzumogeln wäre der Aufschrei wesentlich heftiger als im Abitur. Ändert nichts daran, dass das durchwinken bis zum Abi eine unsägliche Geschichte ist.

    Noch eine andere Sache ärgert mich daran. Wir haben in meiner Stadt mehrere Gymnasien, GS und BBSen. Am Ende verleihen aber alle einen Abschluss mit der ein NC-Fach studiert werden kann und hier ist der Knackpunkt. Schüler aus den (besseren) Gymnasien sind gewaltig benachteiligt. Man könnte natürlich Eingangstests einführen aber genau so wird doch die Problemlösung wieder in die nächste Instanz verlagert.

    Die GS schiebt aufs Gymnasium (da in meinem BL Empfehlungsschreiben obsolet geworden sind *kopf gegen wand schlag*). Das überfüllte Gymnasium kann aus obigen Gründen nicht alles rauskehren was dort nicht hingehört und winkt dann auch nur noch durch. Falls es in der Oberstufe dort dann doch nicht ausreichen sollte, wird einfach an die BBS gewechselt und die möchte ihre Wahlschule halten. Also wird großzügig durchgewunken und sich damit beruhigt, dass ja die Profs an der Uni dann der Showstopper sind.

    Es war vor Jahren dann in meinem BL im Gespräch ob Unis nur noch Gelder erhalten sollten für erfolgreich abgeschlossene Studiengänge. Die Forderung wurde zwar nicht durchgesetzt aber wäre dem so gewesen oder kommt diese Änderung tatsächlich, dann gute Nacht. Dann haben wir eine Armada an Menschen, die man besser keine Brücken planen lässt, nicht operieren lassen sollte oder oder oder.

    Deren praktische Ausbildung findet erst recht nicht an der Berufsschule statt.

    Was Gymshark schreibt stimmt aber durchaus in seinem Kern. Zwar werden die Prüfungen von verschiedenen Kammern organisiert, aber dort sitzen auch Lehrkräfte im Prüfungsausschuss und die entscheiden sehr wohl, wer am Ende in verschiedensten Berufen auf Menschen losgelassen wird.

    Ich gehe hier auch vollkommen mit, wenn es darum geht Personen zu stoppen, die später eine Gefahr darstellen und winke nicht wahllos alles durch, nur damit es sich in irgendeiner Statistik oder einem Zeitungsartikel gut liest.

    Gerade bei den Elektrikern stoppen wir bspw. jeden, bei dem wir der Meinung sind, dass er/sie danach sich und andere gefährden würde. Wer also im dritten Ausbildungsjahr zeigt, dass er nicht gefahrlos eine Steckdose wechseln kann oder die Grundprinzipien der Arbeitssicherheit beherrscht fällt durch. Da kann man definitiv auch nicht mehr mit "ach der Junge ist gerade in einer schwierigen Phase" argumentieren. Niemand möchte die Situation erleben, dass Menschen sterben oder zu schaden kommen weil Personen durchgezogen wurden, die nichts an dem jeweiligen Punkt verloren haben.

    Interessanterweise haben meine Arbeitgeber und Arbeitnehmerkollegen im Ausschuss eine noch härtere Meinung als ich und was das niveaulose Abitur und co. angeht, sehen diese das ausnahmslos alle ähnlich. Der Schulabschluss (auch unserer) wird bei vielen Betrieben nicht mehr anerkannt und diese setzen dann (zumindest in meinem Beruf) auf separate Einstellungstests. Das war früher nicht so.

    Gibt es bei euch keine externen Prüfungen?

    Nö, in meinem BL bereitet der Lehrer die Abiprüfung vor was das ganze dann vollends ad absurdum führt. Die Aufgaben werden zwar eingesendet und kontrolliert aber zumindest so tief stapeln das es abgelehnt wird, gibts scheinbar nicht. Eher werden die wegen des "zu hohen" Schwierigkeitsgrad abgelehnt. Mich hatte es vor genau 3 Jahren bei einer Matheaufgabe mit diesem Vermerk erwischt und witzigerweise war es eine 1:1 Kopie (nur andere Zahlen) einer Aufgabe von 2004. Herrlich.

    Die Aufgabe des Lehrers ist, die Schüler da abzuholen, wo sie sind.

    Eben genau hier liegt doch der fundamentale Denkfehler. Wenn eine Gruppe Schüler in einer Schulform landen, in der sie nichts zu suchen haben (leistungstechnisch) ist es nicht meine Aufgabe, dass Niveau so weit herabzusenken, damit diese irgendwie durchkommen.

    Um es mal ganz praktisch zu formulieren, da hier einige scheinbar nicht in solche Regionen arbeiten: Bei mir sitzen teilweise Schüler in der 11, die scheinbar nicht wissen was ein Bruchstrich ist, keinen Dreisatz können, keine Prozentrechnung, nicht in der Lage sind das Internet außerhalb von ChatGPT zu bedienen, keinen Satz formulieren können der länger ist als 3 Worte und in englisch maximal "hi, im fine" herausbekommen. Personen, die der Meinung sind der 2WK war 1700, der Bundeskanzler sei "Walla keine Ahnung" und in Informatik froh sind, wenn sie den Powerbutton vom Tower finden.

    Nein das sind keine Übertreibungen, sondern gelebte Realität. Dazu kommt das absolut tabuisierte Thema fehlgeschlagene Migration (nicht nur die aktuelle Generation). Wenn in meiner Klasse wegen dem Zuckerfest dann einfach 3/4 der Klasse wahllos, zufallsbasiert fehlt wann sie möchte und es darauf schiebt und daraufhin Nachschreibetermine für Klausuren möchte, hörts halt auf. Ne mach ich nicht mit.

    Ja, solch komplett extremen ***** gab es auch schon vor 20 Jahren und ja die hießen auch mal Hans und Herbert. Aktuell, in meiner Region sieht die Sachlage aber ganz anders aus und dann bekommen wir hier auch noch richtig unschöne religiös, kulturell motivierte Probleme die teilweise derart überhand nehmen, dass weibliche Lehrerinnen < 40 nicht mehr in solche Klassen möchten und wir reden in meinem Fall nicht von einem Berufsvorbereitungsjahr, sondern teilweise von einem beruflichen GYMNASIUM !!!

    keiner Weise belegt ist

    Das verschenken der Hochschulreife durch massives Absenken der Standards? Wenn das bei dir nicht angekommen sein sollte, dann wundert mich wirklich nichts mehr.

    Wir haben teilweise 11er, bei denen von 30 Personen um die 25 absolut nicht in die Oberstufe gehören (unabhängig vom Fach). Aber die Zubringerschulen (Gymnasium, GS, IGS, Realschule) verpassen diesen Aspiranten dann tolle Abgangszeugnisse und hier werden diese dann auch mitgeschleift weil man ansonsten wieder das Problem hat, dass am Ende diese WAHLSchule dichtgemacht wird es zu entsprechenden Abordnungen/Versetzungen käme.


    Ich für meinen Teil senke überhaupt nichts ab. Ich passe Unterricht an das sich verändernde Klientel an (wertungsfrei gemeint) und bemühe mich redlich aber ich verschenke keine Noten. Wenn das in Konsequenz bedeutet das 25 von 30 plötzlich 0 - 3 MSS Punkte erhalten, ist es eben so. Das ist auch kein Indikator für schlechte Lehre oder schlechte Materialien. Jeder der das glaubt lade ich herzlich ein, mal einen Tag bei uns zu hospitieren und nach einer Doppelstunde im "Gymnasium" wird sich 99% hier fragen ob sie gerade in einer gymnasialen Klasse hospitiert haben oder vllt. doch in der Hauptschule gelandet sind.

    Noten dürfen nur nach Leistung vergeben werden

    Richtig und wenn diese auch nur nach Leistung vergeben werden würden, müsste man auch keine instrumentalisieren :). Ich war an mehreren Schulen bei denen die SL und auch einzelne Kollegen mit absolut aller Gewalt den Abischnitt heben wollten und genau das ist die Sauerei!

    Wenn eine Person, die nachweislich nicht im Schuljahr anwesend war plötzlich im Fach Geschichte die Zeugnisnote 1 erhält (Oberstufe) findest du dann wahrscheinlich noch in Ordnung?
    Das Personen, die in allen Klassenarbeiten + Tests + Mitarbeit auf einer glatten 6,0 stehen im Zeugnis dann eine 4 erhalten, damit diese die hauseigene Oberstufe besuchen können ist die Schweinerei im System.

    In meiner Schule existieren solche "Kollegen" leider auch. Wir haben sogar einen, der bei 25 Schülern in der Oberstufe einen Notenschnitt von 1,0 fährt (selbst bei Schülern, die nachweislich nicht 1x anwesend waren).

    Früher platzte mir bei sowas die Krawatte, heute (mit entsprechenden Sperrfächern) neige ich dann dazu, über meine Fächer das auszugleichen (sofern es um eine Versetzung bzw. Schulabschluss geht).


    Das verramschen von Abitur und co. ist mitlerweile an einem Punkt angelangt bei der ich der Meinung bin, dass wirklich jede/r es ohne irgendeine Art von Mühe/Leistung/Befähigung erhält. Bin an einem BK und was wir durchs Abi ziehen hätte vor 20 Jahren nichtmal die 9 Klasse geschafft. Das liegt aber nicht nur an den Kollegen die Noten verschenken sondern an den strukturellen Änderungen, die man eben so nicht in der Zeitung findet.

    Z. B. die Absenkung von 50% auf 40%; neue Leistungskurskombinationen die maximal einfach sind; Ausgleichsmöglichkeiten ohne Ende usw usw usw.

    Da versucht jede Landesregierung die Konkurrenz noch zu unterbieten und so künstlich die Abiquote immer weiter zu erhöhen und das obwohl mittlerweile der letzte Vollhorst erkannt haben dürfte, wie fatal diese Entwicklung ist. Die Unis platzen aus allen Nähten von Personen, die dort nicht hingehören und die Ausbildungsbetriebe bekommen niemanden mehr da ihnen von IGS/GS/Gym eingeredet wird, dass man nur mit Abi & Studium weiterkommt.

    In meiner Stadt existiert beispielsweise eine GS bei denen die Note in Mathematik der 10 Klasse schnell von 6 auf 4 korrigiert wird, damit eben diese Schüler die integrierte Oberstufe besuchen können und damit die Lehrer gehalten werden (kein Scherz, live miterlebt). In dieser Oberstufe läuft dann dasselbe Schema, damit man auch zukünftig genügend Schüler hat und diese nicht an die BBS abwandern und dort "Abi-light" bekommen. An meiner Schule durfte ich kürzlich der Englischlehrerin bei der KA-Erstellung zusehen und habe diese mit der KA aus der 8 Klasse meiner Schulzeit verglichen. Sowohl die Komplexität als auch der Schwierigkeitsgrad war hier deutlich höher (wohlgemerkt 8 Klasse Gymnasium vs 12 Klasse Grundkurs Berufsschule).

    Den rosa Elefanten im Raum sollte man dann besser nicht benennen warum alles bergab geht, das ist politisch nicht gewollt.

    Deine Unterstellung, Kollegen würden "Noten verschenken, um keine Probleme zu haben" ist Kollegenbashing und für einen Start in diesem Forum kein guter Anfang.

    Das wurde doch in dem einen Beitrag so bestätigt und es ist auch kein "bashing". Hier bitte das Wort nachschlagen bevor wieder mit unnötigen Worthülsen um sich geworfen wird.

    Es geht mir nicht nur um Zubringerschulen, das Problem mit notenverschenkenden Lehrern existiert an jeder Schule. Wir haben hier auch einen Wirtschaftskollegen, bei dem die schlechteste Note befriedigend (3) ist. Sowas entwertet einen gesamten Abschluss.

    Ich bspw. werde auch sicherlich jetzt nicht anfangen den Stoff ab Klasse 5 nachzuholen, nur weil es die Vorgängerschule vergeigt hat. Gerade von einer gewissen Zubringerschule in meinem Umkreis kommen jedes Jahr Schüler zu uns in die 11, die bei der selben Lehrkraft in Mathematik in 5 Jahren absolut nichts gelernt, aber eine 1 oder schlechtesten eine 2 im Zeugnis bekommen haben.

    Was suggeriert man diesen Personen mit einer solchen Note? Das diese in der Lage sind, dass neue KindergartenAbitur zu erwerben. Aber selbst dafür (was schon extrem peinlich ist) reicht es dann nicht, da keinerlei Kenntnisse vorhanden sind.

    Bruchrechnung, Potenzrechnung, Dreisatz, Formeln umstellen, alles Fehlanzeige und es betrifft nicht nur den Mathematikunterricht, sondern alle Fächer gleichermaßen.

    Man muss ich nur fragen, warum solche "Lehrer" die Noten verschenken? Dann gibt es ja auch keine Stress mit SL, keinen Stress mit Eltern oder sonstwem. Wer den Weg gehen möchte, bitte aber in meinen Augen sind diese Art von Kollegen fehl im System und sollten sich was anderes suchen.

    Als einzelne Lehrerin kann man davon halten, was man will. Man wird aber nicht beliebig lange dagegen ankommen. Wenn die Schulleiterin mir andeutet, wie viele Widersprüche ich in den Ferien bearbeiten werde, gebe ich doch lieber die bessere Note

    [... Beleidigung entfernt, kl. gr. frosch, Moderator ...] Wegen solchen Lehrern könnte ich mich jeden Tag aufregen wenn ich sehe, was für "Rohmaterial" mir dann angeliefert wird und gnadenlos auf die Nase fällt. Die Schüler/Azubis fallen dann aus allen Wolken, wenn ihre 1 in Mathematik sich zu einer 6 dreht, da die Zubringerschule sich dachte, sie verschenkt die Note vollends, Hauptsache keine Probleme.

    Unter welchen weltfremden Ängsten leiden hier einige scheinbar? Was sollen denn bitte irgendwelche Helikoptereltern oder eine übergriffige SL schon zu melden haben? Widersprüche sind nebenbei überhaupt nicht möglich, sofern nicht einige Voraussetzungen vorliegen (Verwaltungsakt). Selbst wenn ein Widerspruch möglich ist, warum knickt der 0815 Lehrer bei dem Wort schon ein? Nie ein Rechtsseminar im Leben besucht? Dann schreibt man seine Stellungnahme oder lässt sie (wenn man Zeit sparen möchte) von einer KI generieren und macht deutlich, dass die Note unanfechtbar ist. Jeder mit ein paar Semestern in dem Gebiet wird bestätigen, dass kein Elternteil bis vors Gericht zieht und wenn doch, verlieren sie, da eine Notenabänderung ohne vorhandene Formfehler nicht passieren wird.


    In einem anderen Thread habe ich schon angemerkt, dass auch eine SL keine Noten so einfach abändern kann. In meinem BL bspw. ist hierfür eine Aberkennung über einen Mehrheitsbeschluss in der Konferenz notwendig und den Schritt ist noch keine SL gegangen, da es einen riesigen Rattenschwanz nach sich zieht.

    Wenn mich mein SL einbestellen würde wegen vermeintlich zu schlechter Noten und diese auch noch (wie beim Threadersteller) bei 2,3 liegt, dann würde es richtig eskalieren im Raum. Selbst bei einem Schnitt von 4,X interessiert es mich nicht die Bohne und das hat einen einfachen Grund. Nur weil die Schüler (Gründe sind hier vielfältig) immer leistungsschwächer/unwissender werden muss ich doch nicht das Niveau immer weiter absenken. Genau diese Denkweise führt dazu, dass selbst das Abitur absolut nichts mehr wert ist.

    Diese extreme Noteninflation ist auch schon an der Universität oder SchmalspurFH angekommen. Was dort durchgewunken wird, hätte vor 15 Jahren nichtmal die 10te Klasse geschafft. Wenn es aber ideologisch so weiter geht, ist der Masterabschluss demnächst dann der Regelabschluss und das ist keine Schwarzmalerei. Das Abitur ist ja bereits der neue Volksabschluss bei Quoten von teilweise über 50% eines Jahrgangs (je nach Region).

    Wir haben bei uns kein Kontingent

    Es existiert bei euch gar kein Kontingent? Wie handhabt ihr die Klassenarbeiten? Zumindest wenn diese noch ausgedruckt werden müssen (ist ja auch wieder überall unterschiedlich geregelt) würde ich einen Teufel tun, das durch meinen privaten Drucker zu jagen.

    Bei uns sind Klassenarbeiten frei und alles andere kann sich die Lehrkraft dann zubuchen, wobei wir derart gut ausgestattet sind, dass das nicht nötig sein sollte (in jedem Raum interaktive Tafeln, Beamer, Dokumentenscanner und MS Teams mit Schul-WLAN.
    Ich glaube die einzigen die bei uns noch drucken sind die älteren Kollegen, die sich einfach nicht umgewöhnen wollen. Die Schüler schätzen PDF Dateien ohnehin wesentlich mehr als Blätter. Die liegen schnell verranzt und zerknittert im Ranzen rum.

    Kurze Frage noch: Auch die Fach(schul)klassen haben doch sicherlich bei euch schriftliche Abschlussprüfungen, oder nicht? Musst du nicht zumindest die korrigieren?

    Die Berufe die ich ausbilde haben zwar eine schriftliche Abschlussprüfung, allerdings wird diese über die Kammer(n) gesteuert. Wenn wir diese korrigieren, werden wir hierfür extra freigestellt (= kein Zusatzaufwand) und werden obendrein dafür auch noch finanziell 'entschädigt'.

    Bei uns gibt es eben Kollegen, die mit 100% der Stunden in Teilzeit- oder Fachklassen sitzen und andere wiederum mit 100% der Stunden in Vollzeitklassen (z. B. berufliches Gymnasium). Andere wiederum sind über die Abteilungen verteilt (vor allem mit Fächern wie Religion). Das sind dann auch die armen Teufel, bei denen es nicht bei 2 Konferenzen bleibt, da diese überall anwesend sein müssen.

    Daher ist die Arbeitsbelastung extrem ungleich verteilt in meiner Schule. Wer auf 4-5 Abteilungen aufgeteilt wurde, hat alles am Hals was mit Aufwand verbunden ist (Elternabende, Mitarbeit in X-Abteilungen, verschiedene Regularien und abteilungsinterne Beschlüsse, die beachtet werden müssen).
    In meiner Abteilung (ich bin lediglich in einer) läuft das ganze ziemlich entspannt ab, da ein Großteil eben in weiterbildungsähnlichen Bildungsgängen sitzt und der Rest eine reguläre Ausbildung durchläuft. Daher ist das Durchschnittsalter wesentlich höher als am Berufl. Gym, die Lautstärke geringer, die Arbeitsmotivation höher, ...

    Die Schüler arbeiten auch gerne in Praxisprojekten (teilw. in Kooperation mit den Unternehmen) und anhand dieser kann ich wesentlich genauer eine Note feststellen, als wenn ich irgendwelche Vokabeln und co. abfrage, zumal dann eine Tagesleistung zugrunde gelegt wird, von der ich kein Freund bin.

    Da einige Fragen kamen:

    das von mir beschriebene (2) gilt aktuell nur für einige Kollegen (inkl. mir). Ich bin mit 0 Std in Vollzeitklassen eingesetzt und friste mein Dasein ausschließlich in Fachklassen. Klassenarbeiten rangieren von 0 pro Schuljahr bis maximal eine, da der Rest durch alternative Leistungsfeststellungen ersetzt werden kann. Das heißt, der Korrekturaufwand hat sich bei mir auf 0 (außerhalb der Schulzeit) reduziert.

    Die Kollegen mit einem derart luxuriösen Stundenplan arbeiten alle bei uns in Vollzeit, außer irgendein anderer Grund steht dem entgegen.

    Ich schrieb allerdings explizit dazu, dass es eine absolute Randerscheinung ist und viele meiner Kolleg/innen haben nicht das Glück und genau deshalb würde ich meinen Kindern davon abraten. Wir haben durchaus auch extrem spezielle Klassen und Abteilungsleiter die mindestens 2x Klassenarbeiten pro HALBJahr einfordern. Je nach Fach und Deputat kommt man dann aus dem korrigieren kaum noch raus.

    Daher ist es mMn so schwierig da eine allgemeine Aussage zu treffen. Ich pers. könnte auch mit 'etwas' schwierigeren Umständen leben. Aber so, wie es an meiner Ref-Schule ablief definitiv nicht. Für umgerechnet 1200 Euro netto seine 60-80 Std/Woche abrocken und dafür regelmäßig von der SL gedemütigt werden war in meiner gesamten Berufshistorie der absolute Tiefpunkt und ich wünsche es keinem.

    Vertretungen exisiteren bei uns lediglich in den Vollzeitklassen, da ich aber nicht in diesen eingesetzt bin, betrifft mich das nicht. Es gibt also Kollegen die durchaus regelm. vertreten müssen, die anderen nicht (ist unfair, allerdings hier so geregelt). Diese Kollegen müssen auch Elternabende einberufen und haben einen ganz anderen Lärmpegel zu bewältigen als ich in meinen Fachklassen, die extrem ruhig und arbeitseifrig sind.

    Nochmal als Nachtrag wie sehr unterschiedliche Konstellationen zu extremen führen können:

    1: Ref-Schule bei mir
    06:00 aufstehen damit ich um 7:30 in der Schule war
    08:00 - 13:00 Brennpunktklassen, in der Pause zerstrittenes Kollegium ertragen und zwischenzeitlich von der SL gegängelt werden

    13:00 - 15:00 Schulpräsenz oder zwischenzeitlich die Freistunden mit (illegalerweise) Vertretungen zugepflastert bekommen (teilweise über 5 Vertretungen pro Woche)
    16:30 zuhause und dann Material und co. vorbereiten bis mindestens 22:00

    Mindestens 1x die Woche Teambesprechung/Konferenz/Whatever nachmittags bis abends

    2: Heute, andere Schule, viele Jahre später
    07:00 aufstehen und um 8 in die Klasse fallen
    08:00 - max 13:00 Unterricht, KEINE Vertretungsstunden, KEINE Elternarbeit, keine übergriffige SL, kein seltsames Kollegium. Maximal 2 Konferenzen pro Jahr.

    13:30 zuhause sein und Feierabend haben (Klassenarbeiten sind großteils durch Projekte ersetzt worden die IM Unterricht bewertet werden. Unterrichtsmaterialien werden IM Unterricht erstellen, wenn die Klassen gerade am Projekt werkeln). Das funktioniert natürlich nur mit ruhigen, selbstständig agierenden Klassen.

    Das obige (1) war für mich jede Woche 60-80Std purer Horror und Stress. Was habe ich den Beruf zu der Zeit verteufelt und ohne Frau hätte ich abgebrochen.

    Mit (2) fühlt man sich überbezahlt wenn man sieht, was für eine Halbtagsstelle gezahlt wird. Rechnet man dann seinen Stundenlohn um wird es richtig skurril.

    Würde ich meinen Kindern empfehlen Lehramt zu studieren? Definitiv nicht. Warum?
    Weil (2) eine Ausnahmeerscheinung ist und alleine die Tatsache, dass das Ref in meiner Region sehr häufig nach (1) abläuft und danach teilweise nicht besser wird, sorgt dafür, dass ich mir wünsche, dass meine Kinder nicht den Weg einschlagen.

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