Das widerspricht sich selbst und liest sich wie ein Text aus den 90er. Welches Ministerium ist das denn? Inhaltlich ist hier Mitarbeit als nur Wortmeldung?
BaWü. Und ja, finde ich auch.
Das widerspricht sich selbst und liest sich wie ein Text aus den 90er. Welches Ministerium ist das denn? Inhaltlich ist hier Mitarbeit als nur Wortmeldung?
BaWü. Und ja, finde ich auch.
Auf der Website des Kultusministeriums konnte ich noch diese Aussagen finden:
"Nicht maßgeblich ist die bloße Anzahl der Wortmeldungen. Dieser Aspekt wird von der im Zeugnis ausgewiesenen Note für Mitarbeit erfasst. Bei der mündlichen Note kommt es auch auf die Qualität der Unterrichtsbeiträge an. Passives Verhalten geht zu Lasten des Schülers. Der Lehrer ist allerdings bereits von seinem pädagogischen Auftrag her gehalten, auch zurückhaltende Schüler durch gezieltes Aufrufen in den Unterricht einzubeziehen."
Formulierungen wie "die bloße Anzahl" und "kommt es auch auf die Qualität der Unterrichtsbeiträge an" sowie "passives Verhalten geht zu Lasten des Schülers" zeigen doch, dass die Quantität der Beiträge durchaus auch einfließen darf. Den letzten Satz könnte man als "Holschuld" deuten.
In Baden-Württemberg nicht zulässig,
Wo steht das eigentlich? Ich sehe diese Aussagen häufiger, auch von einer Holschuld ist die Rede. Mir sind die entsprechenden Gesetzestexte bzw Verordnungen niemals begegnet. Die Mitarbeitsnote ist Teil der NVO, das ist mir klar. Aber daraus kann ich nicht ableiten, dass es mir strengstens untersagt ist, die Quantität der Beiträge in die Note einfließen zu lassen. Wer sich niemals beteiligt, dem kann ich kaum eine gute Note geben. Das heißt natürlich nicht, dass häufiges Melden automatisch zu einer guten Note führt. Die Qualität wiegt stärker.
Das mag in der Sek 1 alles anders sein, aber bei uns spricht niemand von einer Holschuld der Lehrkraft.
Warst du auf einer katholischen Schule? Eine Freundin von mir ging im thüringischen Eichsfeld, welches ja sowieso stark katholisch geprägt ist, auf ein katholisches Gymnasium und hat mir genau dasselbe erzählt. Konnte ich als Berliner gar nicht glauben
Ne, auf einer stinknormalen Realschule. Ich bin dann auch deshalb irgendwann aus dem Unterricht ausgetreten. Wir haben mehr gebetet und gesungen als wirklich etwas Substanzielles über Religion gelernt.
Als ich Schüler in der Sek 1 war (2000-2006), mussten wir im katholischen Religionsunterricht regelmäßig beten. Ich fand es schon damals "komisch".
Niemand hat hier allgemein Kritik an der israelischen Regierung pauschal als antisemitisch bezeichnet [...]
Doch, den Eindruck habe ich schon.
"Job" kann man aber sehr wohl auch als Verantwortung oder Aufgabe übersetzen. Im Englischen wird es sehr häufig in diesem Sinne verwendet.
Die meisten Menschen gehen in ein Fitnessstudio, weil es dort Gewichte und Maschinen für Krafttraining gibt, wofür man daheim kein Platz hat bzw. sich diese nicht in dieser Qualität leisten kann. Ich gebe dir recht, dass nur für das Laufband es ziemlich bescheuert ist. Wobei jede Bewegung besser ist als keine Bewegung.
Zum Laufband: Ich finde es sehr angenehm, dass ich nicht in der prallen Sonne laufen muss bzw. in Winter bei Eis und Schnee. Wobei mir Kälte nicht so viel ausmacht wie Hitze. Im Fitnessstudio ist die Temperatur immer gleich.
Wie frei sind wir wirklich in unseren Entscheidungen? Essen und trinken Menschen zu viel, zu wenig oder zu ungesund, weil sie Hedonisten sind oder weil es unglaublich schwer ist, das eigene Konsumverhalten zu kontrollieren?
Ich trinke keinen Alkohol, rauche nicht und treibe Sport. All das fällt mir leicht. Aber seit ich denken kann, habe ich Schwierigkeiten mit meinem Zuckerkonsum, und ich habe wirklich schon vieles ausprobiert, um möglichst wenig Zucker (in meinem Fall: Süßigkeiten) zu essen. Ja, es ist eben schwer, wenn überall die Versuchung lauert. Und das sage ich mit einem hohen Bildungsgrad. Was ist mit Menschen, die schlicht uninformiert sind?
Mein Großvater war Alkoholiker und ist an einer Leberzirrhose gestorben. Natürlich wollte er nicht früh sterben. Hat er das "in Kauf genommen"? Ich glaube nicht.
Also noch einmal: Wie viel Willensfreiheit haben wir eigentlich (wenn überhaupt)? Oft wird so getan, als sei es völlig selbstverständlich, dass wir bewusste und rationale Wesen sind, die jederzeit ihr Verhalten steuern können, aber das stimmt einfach nicht oder ist zumindest eine starke Vereinfachung eines sehr komplexen Themas.
Eine Sache, die mich an unserem Beruf stört, ist, dass man ständig erkannt wird. Ich wohne am Schulort und kann nicht in die Innenstadt gehen, ohne (ehemalige) SuS zu treffen. Gerade die Ehemaligen wollen dann Gespräche führen, was ja ganz nett sein kann, aber mir ist das in letzter Zeit zu häufig passiert.
Letztes Jahr hat mich eine Mutter in einem Café in Südeuropa(!) erkannt und angesprochen. ![]()
Ich esse einfach Kuchen. Das hilft.
(Und die Kollegen freuen sich am ersten Schultag, wenn ich ihnen etwas mitbringe.)
Palim meinte wahrscheinlich, dass Religionslehrkräfte besser ausgebildet sind, um Ethik fachfremd zu unterrichten als es Sportlehrer sind.
Dann habe ich deinen Beitrag wohl falsch verstanden, Palim.
Dass Lehrkräfte mit einem Theologiestudium fachlich besser ausgestattet sind, um fachfremd Ethik zu unterrichten, glaube ich auch. Aber es ging ja nicht um Fachkompetenzen, sondern um das Neutralitätsgebot und dass man mit einer kirchlichen Lehrbeauftragung womöglich nicht die richtige Lehrkraft sein kann, um das Ersatzfach für Religionslehre zu unterrichten.
Die Religionslehrkraft hat sich wissenschaftlich mit Religion beschäftigt, andere haben das nicht.
Das stimmt nicht. Ich musste Module in Religionsphilosophie und Religionswissenschaft belegen, um Ethiklehrer zu werden. Meine Masterarbeit habe ich zu diesem Thema verfasst und plane aktuell in Religionsphilosophie zu promovieren. Im Rahmen meines Philosophiestudiums habe ich mich sehr intensiv mit Religion auseinandergesetzt und dadurch die nötigen Kompetenzen erworben, um dieses Thema im Ethikunterricht zu unterrichten. Jede gut ausgebildete Philosophie- bzw. Ethiklehrkraft hat sich wissenschaftlich mit Religion beschäftigt, jedoch ohne konfessionelle Bindung.
Die Religionslehrkraft hat aber allein für den Reli-Unterricht gesagt, dass sie diesen Unterricht im Sinne der Konfession (ev/kath) unterrichten wird. Es wird weder erwartet, dass man eine bestimmte Richtung innerhalb dieser Konfessionen vertritt, noch dass man eine religiöse Position in allen Fächern einnimmt.
Hinzu kommt, dass das Curriculum ja eine kritische Auseinandersetzung mit den Positionen einfordert und nicht eine alleinige Lehrmeinung vertritt. Zudem wird nicht die Glaubenszugehörigkeit bewertet, sondern es gibt, wie in jedem Fach, Kriterien und Kompetenzen, die zur Bewertung herangezogen werden.
Ethik ist aber nicht irgendein Fach, sondern ausgerechnet das Ersatzfach für Religionslehre für SuS, die aus "Glaubens- und Gewissensgründen" aus dem Religionsunterricht ausgetreten sind (sofern sie bereits religionsmündig sind). Dass die gleiche Lehrkraft auch das Ersatzfach unterrichten soll, ist absurd und wird an den meisten Schulen, die ich kenne, auch nicht praktiziert.
Die von dir genannte kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten findet im Religionsunterricht statt, aber nur eingeschränkt, zumindest wenn man sich an die Bildungspläne hält.
Und der Theologie.
Moraltheologie bzw. theologische Ethik, ja.
Moralphilosophie bzw philosophische Ethik ist etwas anderes.
chilipaprika Das hört sich echt übel an. Bitte verzeih mir meine vielleicht naive Frage, aber was würde denn passieren, wenn du das Niveau eben doch einforderst? Noch mehr SuS wählen Französisch ab. So what? Dann musst du sie auch nicht mehr unterrichten. Oder verstehe ich dich falsch?
dafür ist das Fach (bei mir) zu selten bedeutsam und ich mit vier Fächern (bzw. fünf mit DaZ) zu sehr jeder SL ausgeliefert, was sie mit mir macht.
Ich meine das sehr ernst, wenn ich sage, dass man immer damit rechnen muss, das Fach, das man "aus arbeitsmarktpolitischen Erwägungen" studiert, evtl immer unterrichten kann.
Ich habe keins meiner Fächer aus solchen Gründen studiert, aber leider kann ich keins davon "zurückgeben"
Du hast es schon angedeutet, aber ich frage aus Neugier trotzdem noch einmal nach: Warum unterrichtest du manche Fächer lieber als andere? Wenn ich mich richtig erinnere, unterrichtest du ungern Französisch. Hängt es "nur" mit den Korrekturen zusammen?
Vor allem sichtbare Krankheiten. Wenn man MS hat ohne sichtbaren Schub, ist dann nach rund 5 Jahren nicht mehr auf dem Radar der Leute und muss, auch einem zustehende Rücksicht, wieder erkämpfen, indem man eine Symptomliste vorlegt. Aber auch nicht zu viel jammern, sonst langweilt man die Leute.
Leider kenne ich das auch. Ich leide an einer unsichtbaren chronischen Erkrankung mit Schwerbehinderung und muss mein Leben lang Medikamente einnehmen. Jedes Jahr muss ich die Schulleitung daran erinnern, dies bei der Stundenplanung zu berücksichtigen. Meine Kolleginnen und Kollegen sagen es mir zwar nicht ins Gesicht, aber ich weiß, dass einige es unglaubwürdig finden, dass meine Behinderung mich daran hindert, an Klassenfahrten teilzunehmen. Am Anfang hat mich das gestört. Mittlerweile denke ich mir nur noch... Ihr wisst schon. ![]()
Mh, zur Unterrichtsvorbereitung muss ich sagen, dass ±10 Minuten für mich keinen Unterschied machen. Für eine einzelne Unterrichtsstunde kann ich bis zu 180 Minuten Vorbereitung brauchen (zum Beispiel für besondere Anlässe wie wichtige Unterrichtsbesuche) oder ich bereite in derselben Zeit gleich eine ganze UnterrichtsWOCHE vor. Das ist also alles ziemlich relativ.
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